Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

Das irre Spiel um LeBlanc

Wechselt LeBlanc nicht zu den Kölner Haien wegen Ex-Trainer Mike Stewart? Foto: Basti Sevastos.
Wechselt LeBlanc nicht zu den Kölner Haien wegen Ex-Trainer Mike Stewart? Foto: Basti Sevastos.

Der Augsburger Drew LeBlanc galt lange Zeit als sicherer Neuzugang der Kölner Haie. Er gehört zu den Top-Centern der Deutschen Eishockey Liga und ist absoluter Wunschspieler des Clubs in der diesjährigen Transferphase. Doch die offizielle Bestätigung der Kölner Haie bleibt aus und die Gerüchte brodeln: Möchte LeBlanc noch nach Köln? Ein Artikel der Augsburger Allgemeinen schließt sich der Annahme an: LeBlanc hat beim KEC unterschrieben, fühlt sich ohne Stewart jetzt aber unwohl. Welche Optionen hat nun der Club?

Voraussetzung ist eine frühzeitige Einigung mit LeBlanc

Sollte sich die Annahme der Medien bestätigen, haben die Kölner Haie bereits frühzeitig einen Vertrag mit LeBlanc unterzeichnet. Dieser dürfte ähnlich wie bei Top-Verteidiger und Neuzugang Edwards noch von Ex-Sportdirektor Mark Mahon durchgeführt worden sein. Die ersten Stimmen zu dem Transfer kamen bereits im Dezember auf. Eine Einigung Anfang des Jahres 2020 dürfte entsprechend sicher sein. Doch danach überschlugen sich die Ereignisse bei den Kölner Haien: Die vereinsinterne Rekord-Niederlagenserie endete mit der Entlassung von Mark Mahon und Mike Stewart. Der Haie-Trainer wiederum schien aber ein wichtiger Baustein für LeBlanc zu sein. Seitdem wurde es im Umfeld von LeBlanc, den Augsburger Panthern und den Kölner Haien ruhig. Die Panther präsentieren ihn weder als Verlängerung, noch die Haie als Neuzugang. LeBlanc hält sich selbst komplett raus. Stimmt es, dass bereits ein Vertrag mit den Kölner Haien unterschrieben wurde? Dann werden in den folgenden Wochen verschiedene Szenarien möglich sein.

Szenario 1: LeBlanc erfüllt den Vertrag

Das erstmal einfachste Szenario: LeBlanc erfüllt seinen Vertrag bei den Kölner Haien. Denn unsicher ist auch, wo (und ob überhaupt) Stewart in der neuen Saison Trainer sein wird. Möchte LeBlanc seine Zukunft allein von einem Trainer abhängig machen? Seine Möglichkeiten sind dann stark begrenzt. Auch eine Weiterbeschäftigung bei den Augsburger Panther wäre dann nur eine “Zwischenlösung”, sollte Stewart nicht bei seinem Ex-Club neu anheuern. Bleibt der Top-Stürmer bei seiner Vertragsunterzeichung, hätten die Kölner Haie mit ihm die Center-Positionen so stark besetzt wie seit Jahren nicht mehr: LeBlanc, Sheppard, Matsumoto und Sill. Durch die zeitliche Abfolge gilt es inzwischen auch als ausgeschlossen, dass Sheppard als “Ersatz” für LeBlanc geholt wurde. Die Strategie der Kölner Haie scheint genau diese Besetzung für die neue Saison zu sein.

Szenario 2: LeBlanc tritt bei den Kölner Haien nicht an

Ein Signal für die Stille könnte auch sein, dass im Hintergrund kräftig verhandelt wird. Die Annahme der Augsburger Allgemeinen ist, dass LeBlanc trotz Vertrag nicht in Köln antreten möchte. Rechtlich gesehen hätten die Kölner Haie dann allerdings die stärkste Position. Sollte LeBlanc darauf bestehen, nicht für die Kölner Haie zu spielen, könnte der Club eine Transfersumme bzw. eine Summe für die Vertragsauflösung aufrufen. Genauso gut könnte der KEC allerdings darauf bestehen, dass LeBlanc seinen Vertrag antritt und in der neuen Saison das Trikot der Kölner Haie trägt.  Was dies mit der Psyche und der Motivation des Spielers macht, ist Spielraum und Risiko zugleich für die Haie. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch im Interesse des Clubs, seriös zu agieren und kein PR-Desaster zu erleben. Durch die Medienaufmerksamkeit dürften auch andere Clubs und Spieler diese Situation genau beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen. Für Köln steht auch die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.

Szenario 3: Die Haie geben LeBlanc erst frei, wenn Ersatz gefunden wurde

Sportlich gesehen würde eine Vertragsauflösung von LeBlanc die Position des Top-Centers in der ersten Reihe erneut aufmachen. Eine Baustelle, die der Club mit einem anderen Spieler dringend schließen müsste. Ähnlich wie bei der Suche nach Ersatz für Gustaf Wesslau dürfte auch die Qualität von Drew LeBlanc unbestritten und zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt kaum zu finden sein. Es wäre also in der Planung ein großer Rückschritt auf einer Schlüsselposition. Inwiefern hier die Gerüchte rund um Felix Schütz eine Rolle spielen, ist zum aktuellen Zeitpunkt ungewiss.

Wer sollte im Poker um LeBlanc nachgeben?

Nebenszenario: Welche Rolle spielt der Berater?

Nach Recherchen von haimspiel.de werden sowohl Drew LeBlanc wie auch Mike Stewart vom gleichen Spielerberater betreut. Die Webseite des Berates Gary Seigo (Optima World Sports) zeigt Mike Stewart als Kandidaten. Der Münchner Merkur hatte bereits veröffentlicht, dass der amerikanische Stürmer auch bei ihm unter Vertrag steht. Seigo ist groß im Geschäft, wenn es um Importspieler geht. Er vertritt eine Vielzahl von nordamerikanischen Spielern auf dem europäischen Markt. Dass ein Spieler aufgrund einer Freistellung eines Trainers nicht mehr für einen Club spielen möchte, lässt zumindest in dieser Konstellation Zweifel aufkommen. Ist es auch das Interesse von Seigo, in dem Zuge einer seiner besten Spieler in der DEL nicht zu dem Club wechseln zu lassen, die einen seiner Trainer freigestellt haben?

Kölner Haie stehen vor schwieriger Aufgabe

Die ersten Gerüchte um LeBlanc und Köln sind bereits etwas älter. Die Augsburger Allgemeine war nun das erste Medium, dass über einen bestehenden Vertrag berichtete. Genauso, dass Stewart für den Spieler eine große Rolle gespielt hat. Für die Kölner Haie ist dies eine schwierige Position: Obwohl sie (scheinbar) einen gültigen Vertrag mit dem Spieler besitzen, wissen sie, dass der Spieler seine Bedenken hat. Die Entscheidung, den Vertrag aufzulösen und mit welchen Bedingungen das Vorhaben verknüpft ist, dürfte genauso schwierig sein wie die kommunikative Aufbereitung danach. Denn eins ist sicher: Über die Kölner Haie und LeBlanc wurde schon sehr viel gesprochen und für alle Beteiligten gilt es, dass Gesicht zu wahren.

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

Vorheriger Artikel

Corona-Krise: Transferstopp der Adler und die Folge für die Kölner Haie

4 Kommentare

  1. Alexander
    12.04.2020

    Vielleicht können die Haie sich ja einen Top NHL Spieler angeln Uwe Krupp hat doch gute Kontakte in der NHL wenn da die Saison ausfällt und dieser Spieler uns zum Meister macht wäre das doch die Sensation und wenn er nur ein paar Tore schießt hilft uns das auch da möchte ich nur an 1995 erinnern da hatten wir Sergei Beresin und Jozef Stümpel bis jetzt steht der einzigste Superstar an der Bande und heisst Uwe Krupp.Was wäre zum Beispiel mit Korbinian Holzer,Tom Kühnackl,Tobias Rieder oder Leon Draisaitl oder einem Free Agent Spieler?Das macht aber natürlich nur Sinn wenn wir selbst wissen ob die Saison in Deutschland gespielt werden kann.

  2. Oliver
    13.04.2020

    Du glaubst doch nicht wenn die NHL nicht spielt das dann die DEL wieder normal spielen wird…. mal davon ab das wenn die in den USA nicht spielen auch nicht ausreisen dürfen….

  3. Alexander
    19.04.2020

    Man kann als leihe nicht sagen in welchem Land das Virus zuerst weg geht und da wo keine Gefahr für die Menschen besteht kann dann auch gespielt werden.Jetzt ist ja z.B.Dominik Kahun wieder in Deutschland also dürfen die Spieler aus Nordamerika ausreisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.