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Ohne Pinizzotto gegen drei Top-5-Teams

KEC-Stümer Steve Pinizzotto - Foto: Andreas Dick

Die Kölner Haie treffen in den kommenden fünf Tagen auf drei Top-5-Teams. Den Anfang macht am Mittwochabend das Heimspiel gegen die Augsburger Panther, am Freitagabend gastiert der KEC in Mannheim, ehe es am Sonntag zum ersten Derby gegen die DEG auf Kölner Eis geht. Verzichten muss Haie-Headcoach Peter Draisaitl dabei auf Steve Pinizzotto sowie weiterhin auf Freddy Tiffels.

Pinizzotto fällt 4-6 Wochen aus

Der Deutsch-Kanadier hatte sich bereits vor Wochen – wohl in der Partie Anfang Oktober in Nürnberg – den Außenmeniskus verletzt. Bis vor der Länderspielpause spielte er somit auch angeschlagen. Am morgigen Mittwoch wird Pinizzotto nun operiert und fällt danach für vier bis sechs Wochen aus.

Wann Freddy Tiffels wieder einsatzbereit sein wird, lässt sich laut Draisaitl noch nicht absehen. Nachdem der Stürmer einen Rückschlag in seiner Genesung hinnehmen musste, ist eine konkrete Prognose für seine Rückkehr nicht möglich. Man will sicher gehen, dass die Verletzung komplett auskuriert ist.

Verstärkung aus Frankfurt hat der KEC für das lange Wochenende nicht angefordert. Madaisky wird wieder als Stürmer eingesetzt, während man die anstehenden Partien mit sechs nominellen Verteidigern bestreiten will.

Es wird nicht nach Ersatz für Viklund gesucht

Den Abgang von Tobias Viklund, der inzwischen beim KHL-Club Kunlun Red Star in Peking unter Vertrag ist, will man vorerst nicht mit einer Nachverpflichtung kompensieren. Von den zwei noch verfügbaren Ausländerlizenzen ist ohnehin eine zur Absicherung der Goalie-Position reserviert.

Im Powerplay wird – wie schon zuletzt – Moritz Müller die Blaue Linie in der zweiten Unit besetzen. Aber auch Alexander Sulzer ist in den Gedankenspielen von Draisaitl eine Option. Weiterhin gesetzt bleibt Morgan Ellis in der ersten Unit.

Einsatz für Weitzmann noch nicht konkret geplant

Ob Back-Up Goalie Hannibal Weitzmann bei den drei Spielen in fünf Tagen einen erneuten Einsatz bekommt, ist noch nicht entschieden. Draisaitl zu einem möglich Start von Weitzmann: „Es wäre für alle Beteiligten wünschenswert, aber wir haben uns noch keinen Plan zurechtgelegt.“ Mit drei Spielen in fünf Tagen sei ein Einsatz aber denkbar.

Grundsätzlich sprach Draisaitl seinem Back-Up sein vollstes Vertrauen aus: „Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dann hat das Spiel in Augsburg gezeigt, dass wir uns hundertprozentig auf ihn verlassen können. Er war da nach anfänglicher Nervosität über die Maßen stabil. Da habe ich keine Bedenken.“

Deutschland-Cup-Pause zur Analyse genutzt

Gründlich auseinandergesetzt hat man sich während der Pause mit den Leistungen der vergangenen Wochen. Die Specialteams waren dabei nicht im Fokus, weil Draisaitl sie als eher kleinere Baustelle ansieht. Konzentriert hat man sich auf Breakouts, Entscheidungen an und mit der Scheibe in unterschiedlichen Spielsituationen und darauf, jeden einzelnen Spieler in die Pflicht und die Verantwortung zu nehmen.

„Wir hatten in dieser Woche jetzt endlich mal Zeit, einiges aufzuarbeiten. Auch die drei Spiele aufzuarbeiten, die wir verloren haben“, so Draisaitl. „Wir haben das mit den Jungs alles durchgeackert. Auf den Bildern, auf dem Eis. Wir müssen jetzt aber auch nicht das Rad neu erfinden.“

„Wir haben teilweise sehr gut gespielt. Vielleicht mangelt es hier und da noch an der Konstanz“, so der Headcoach weiter. „Wir haben einiges an Nachholbedarf in unserem Spiel in den individuellen Entscheidungen. Auch in Sachen Game Management und Puck Management. Da haben wir noch einige Sachen, die wir besser machen müssen. Aber wir müssen nicht alles komplett über den Haufen werfen. Wir haben uns wirklich alles angeguckt. Den Weg von vorne nach hinten und auch wieder zurück. Wir sind wirklich alles aus den letzten zwei Spielwochen durchgegangen, was man nur finden konnte.“

Panther-Kapitän Tölzer vor Comeback

Im Auftaktmatch nach der Länderspielpause können die Gäste aus Augsburg auf den Einsatz von Steffen Tölzer hoffen. Der AEV-Kapitän hatte sich Anfang Oktober den Knöchel gebrochen, hat nun aber grünes Licht der medizinischen Abteilung bekommen, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Beide bisherigen Aufeinandertreffen mit den Haien in der aktuellen Saison konnten die Fuggerstädter für sich entscheiden. Insgesamt haben die Panther einen fulminanten Saisonstart und zuletzt acht Siege aus ihren letzten zehn Partien hingelegt. Mit der aktuell besten Defensive der Liga direkt eine amtliche Herausforderung für den KEC.

Spielbeginn am Mittwochabend ist um 19:30 Uhr. Wir übertragen die Partie live ab 19:15 Uhr.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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7 Kommentare

  1. Bossy
    13.11.2018

    „Es wäre für alle Beteiligten wünschenswert, aber wir haben uns noch keinen Plan zurechtgelegt.“

    Das verbuche ich dann mal unter der Rubrik ‘unfreiwillige Komik’, weil es sein erstes Trainerjahr in Köln nahezu perfekt zusammenfasst.

    “Wir haben teilweise sehr gut gespielt.”

    Wenn das wirklich seine Meinung ist (nach u.a. 15 Niederlagen aus 26 Heimspielen und entsprechender “Leistungen”, nur mal zur Erinnerung) und ihm niemand aus der Organisation widerspricht, dann hat der ganze traditionsreiche Klub Kölner Haie offensichtlich ein mächtiges Identitätsproblem.

    Will man jetzt ernsthaft (unter)durchschnittliche sportliche Leistungen, in finanziell guten Zeiten wohlgemerkt, dem Publikum als “sehr gut” verkaufen??

    Man muss da gar kein Hellseher sein: das wird (zum Glück!) schlicht nicht funktionieren. Die Halle ist groß, die Halle ist teuer, die Dauerkarten sind schon länger in einer unschönen Aufwärtsspirale, die eine übliche Inflation weit hinter sich lässt – von üblen Aussetzern wie “1. Playoff-Runde im Preis enthalten” mal ganz abgesehen.

    Die Abstimmung mit den Füßen hat doch schon längst begonnen.

  2. Brainy
    13.11.2018

    Special teams sind eine Kleinere Baustelle
    Lächerlicher Kommentar die bekommen da gar nix hin ich gebe auf ist mir mittlerweile Sau egal wo sie stehen und ob Draisaitl geht Hauptsache Mahon wird endlich Mal gefeiert.

  3. Marcel B
    13.11.2018

    Wenn man das so liest, dann fragt man sich ob der gute Herr Draisaitl ne stärkere Brille braucht. Wenn es eine sache gibt wo besonders dran gearbeitet werden sollte dann sind es genau diese special Teams!!! Ich meine wir wären 9 stärkstes Team in Überzahl und 12 stärkstes in unterzahl und da muss nicht dran gearbeitet werden??? Uff das ist mal harter Tobak.

  4. haiemaus
    14.11.2018

    Was ist das für eine Aneinanderreihung von zitiertem Trainer-Äußerungen:?

    „Wir haben einiges an Nachholbedarf in unserem Spiel in den individuellen Entscheidungen. Auch in Sachen Game Management und Puck Management.“
    Aha. Vor jeder Einzelentscheidung steht ja in erster Linie eine Ansage von Vorne oder führt man bei den Haien von unten nach oben?

    „Wir haben teilweise sehr gut gespielt.“
    Bitte? Was ist hier der Maßstab für „sehr gut“? Vergleichen wir uns hier mit den Grizzlys aus dem stattgefundenen Spiel Not gegen Elend?!?

    Auch die doppelte Betonung auf Basisarbeit wie,„wir haben uns wirklich alles angeschaut“ und „Wir sind wirklich alles aus den letzten zwei Spielwochen durchgegangen, was man nur finden konnte“, wirkt eher wie eine Rechtfertigung dahingehend, dass man nun (ja endlich) auch Alles getan hat, falls die Tatsachen erneut auftauchen sollten und ich gehe mal davon aus, bei drei Spielen diese Woche, werden wir wieder reichlich alte bekannte Schwächen zu sehen bekommen.

  5. Thomas
    14.11.2018

    Als ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
    Wenn das die Meinung des Trainers ist, gehört er dafür entlassen. Wenn die Special Teams kein Problem sind, haben wir ja alles richtig gemacht… *irnoie aus*

    Bei aller Liebe, aber inzwischen ist das nur noch blanken Fremdschämen. Ich wünsche Herrn Gogulla am Sonntag ein 3 Punkte Spiel.

    Inzwischen ist der Verein Kölner Haie doch eine Ansammlung von Personen die sich offenbar nicht wehren. Ich gehe wirklich lange zum Eishockey aber inzwischen habe ich auch keine Lust mehr mir das anzuschauen, oder anzuhören.

    Und ich denke wenn sich hier nicht bald was ändert, werden die Dauerkarten zur neuen Saison drastisch zurück gehen. Ich jedenfalls ziehe dann meine Konsequenzen.

    Das ist einfach nur peinlich wie man sich in solchen Talfahrten verhält. Und jetzt komm mir bitte keiner mit “Man steht doch recht ordentlich in der Tabelle da.” Die Art und Weise wie man spielt ist einfach nur peinlich.

    Und die Zuschauerzahl bestätigt das inzwischen ja sogar.

    Gruß
    Thomas

  6. Haie-Fan
    14.11.2018

    Ich wundere mich schon seit längerem, genau gesagt seit dem Zeitpunkt der Vertragsverlängerung von Draisaitl.

    Das schlimmste daran ist, dass es in der Organisation niemanden zu geben scheint dem die haarsträubenden Fehler im Coaching auffallen.

    Um nur zwei Dinge die furchtbar laufen einmal anzusprechen:

    1. Der Spielaufbau

    Wie dieser von den Haien betrieben wird ist mir unerklärlich.
    Es ist auffällig das immer ein Flügelspieler manchmal auch beide ziemlich schnell in Richtung gegnerische blaue Linie skaten.
    Hier liegt das Problem. Mit dem langsamen Aufbauspiel der Haie werden diese Spieler gezwungen an der blauen Linie anzuhalten, wodurch keine Dynamik mehr im Spiel ist und im schlimmsten Fall zwei Spieler tot – sprich unanspielbar sind. Das heißt in dieser Situation spielt man faktisch 3-5. Der daraus resultierende Tempoverlust wird zu 99% mit einer tiefen Scheibe gelöst. Jedoch wird vom Trainerteam dabei nicht bedacht, dass die beiden Flügelspieler aufgrund ihrer Statik so gut wie keine Chance haben in eine aussichtsreiche Postion zu kommen um die Scheibe zu erobern.

    Das Resultat ist eine verlorene Scheibe und Puckbesitz des Gegners.
    Zu lösen wäre dieses Problem entweder mit einem schnellen Break-Out-Pass, der anspruchsvoll und riskant zu spielen ist, oder einen Aufbau zu spielen in dem alle 5 Spieler kompakt aus der eigenen Zone kommen.
    Beide Varianten sind im Spiel der Haie quasi nicht vorhanden.

    2. Das Powerplay

    Das Powerplay hat den Namen nicht ansatzweise verdient.
    Das Dilemma beginnt mit dem immer gleich (!!!) gespeilten Drop-Pass der wieder Tempo rausnimmt, Problem des fehlenden Tempos siehe oben. Daraus resultiert, dass sich die Mannschaft schon extremst schwer tut in die Aufstellung zu kommen.

    Befindet man sich einmal in der Aufstellung ist das Powerplay zu statisch und ideenlos (obwohl die Haie eigentlich genug kreative Spieler haben: Schütz, Pfohl, Genoway, Akeson).
    Was für mich völlig unerklärlich ist, ist die fehlende Schuss Mentalität.
    Dies liegt für mich allerdings daran, dass aus meiner Sicht keine Key-Player im Powerplay zu erkennen sind (damals: Lalonde oder Erhoff, oder noch früher ein Julien oder Holmquist).

    Solche Probleme muss ein Trainer sehen und mit der Mannschaft diese Probleme aufarbeiten, dass das passiert ist nicht ansatzweise zu erkennen.

    Diese Ignoranz des Vereins raubt einem wirklich die Lust am Eishockey, da man bereits heute weiß, dass heute Abend gegen Augsburg dieselben Fehler wieder passieren werden.

    Achtet mal drauf ;)

  7. Marcel B
    14.11.2018

    Etwas muss ich noch los werden. Wenn eine Organisation und vor allem ihr Trainer, komplett den realitätssinn verloren hat, dann sage ich lasst uns doch den Schuppen gleich dicht machen!!! Schade das vor der D-Cup Pause gegen 2 Top Teams gewonnen wurde (ironie aus), so haben sich Herr Draisaitl und seine Co luschen weitere Wochen ergaunert.

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