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Offiziell: Hospelt, Mulock und Turnbull kommen

Kai Hospelt im Trikot der Adler Mannheim. Foto: mcfly37.de
Kai Hospelt im Trikot der Adler Mannheim. Foto: mcfly37.de

Die Haie gaben heute offiziell die Verpflichtungen von Kai Hospelt, TJ Mulock und Travis Turnbull bekannt. Es sind drei Namen, die schon seit geraumer Zeit im Raum stehen und damit kaum jemanden noch überraschen dürften.

Mit Kai Hospelt kehrt nach acht Jahren ein echter Kölner zurück zu den Haien. Nachdem er seine gesamte Nachwuchskarriere beim KEC bestritten hatte, sich anschließend aber trotz zweifelsfrei vorhandenem Talent nicht im Profi-Team der Haie durchsetzen konnte, was auch durch einige schwerwiegende Verletzungen erschwert wurde, wechselte der Center im Sommer 2008 mit 22 Jahren zu den Grizzly Adams Wolfsburg. In Niedersachsen reifte er zum Stamm- und Führungsspieler, der offensiv wie defensiv gute Arbeit verrichtete und auch besonders im Powerplay Dreh- und Angelpunkt war. In dieser Zeit wurde er ebenfalls zum Stammspieler in der deutschen Nationalmannschaft, der er für die diesjährige WM in Russland aufgrund einer Verletzung absagen musste. Nach fünf Jahren Wolfsburg spielte Hospelt die letzten drei Saisons bei den Adlern Mannheim und konnte dort 2015 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern.

Meisterschaften gewann auch der zweite Neuzugang der Haie bereits einige. Travis James, kurz TJ, Mulock wurde 2011, 2012 und 2013 dreimal in Folge Meister mit den den Eisbären Berlin, mit denen er im diesjährigen Viertelfinale den Haien unterlag. Der 30-jährige Flügelspieler aus Kanada bringt einen deutschen Pass mit und fällt damit nicht unter das Ausländerkontingent der DEL. 2006 wagte der Stürmer im Alter von 21 Jahren den Sprung aus der Heimat in die dritte deutsche Liga nach Ratingen und wechselte noch im selben Jahr nach Bad Tölz. Mit insgesamt 193 Punkten aus 118 Spielen in zwei Jahren in der dritten Liga war er massgeblich am Aufstieg der Tölzer Löwen in die zweite Liga beteiligt, in der er 60 Punkte in 43 Spielen erzielte. Als Zweitligaspieler bestritt er auch seine ersten einsätze in der deutschen Nationalmannschaft und weckte auch damit endgültg Interesse aus der DEL. Die Eisbären Berlin waren in den nächsten neun Jahren Mulocks Arbeitgeber und auch in der DEL wusste er mit 290 Punkten aus 375 Spielen zu überzeugen.

Travis Turnbull bringt ebenfalls Meisterschaftserfahrung mit in die Domstadt, 2014 gewann er mit dem ERC Ingolstadt den Meistertitel in Köln und machte sich mit seinem aggressiven Spiel, das den Haien immer wieder unter die Haut ging, wenig Freunde unter den Haie-Fans. Der 29jährige US-Amerikaner ging nach drei AHL-Jahren 2013 in die deutsche Liga zur Düsseldorfer EG. Nach dem Wechsel zu Ingolstadt und der anschließenden Rückkehr zur DEG verließ er diese in der laufenden Saison wieder in Richtung Schweden. Nach vier Monaten bei Färjestad kehrt der Angreifer nun wieder nach Deutschland zurück. Wohl auch, weil die Haie sich frühzeitig seine Dienste gesichert hatten. Turnbull kann sowohl Center als auch Flügel spielen.

Turnbull überbrachte die Neuigkeit im Instagram-Account der Kölner Haie selber und kündigte dabei auch direkt an, seine angestammte Nummer #71 zu nehmen:

Alle drei Stürmer bringen mit ihrer Playoff-Erfahrung und als Meister wertvolle Erfahrung mit nach Köln und sind sowohl offensiv – jeder konnte in mindestens einem seiner DEL-Jahre 45 Punkte oder mehr erzielen-, wie auch defensiv zuverlässig und passen damit auch ins Profil von Cory Clouston, der noch recht wenig mit ihrer Verpflichtung zu tun gehabt haben dürfte. Im Interview mit uns sagte der Haie-Trainer nach der Saison: “Wir wollen nicht technische Fähigkeit für mehr Härte opfern. Ich glaube, man muss eine Balance zwischen beidem finden. Die besten Teams haben diese Balance zwischen physischer Härte, Charakter, technischen und läuferischen Fähigkeiten. Eine Meistermannschaft vereint alle diese Elemente in sich. Es kommt auf die Mischung an.“

Eine Übersicht zum aktuellen Haie-Kader findet ihr hier.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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1 Kommentar

  1. Jan
    20.04.2016

    Kai Hospelt war 2011 noch ein 50 Punkte Scorer mit einer auffallenden Dynamik auf dem Eis.
    Ich finde das seine Leistung seither gegen unten tendiert. Damit meine ich eher diese Dynamik und Spritzigkeit und weniger das Scoring, welches sich ja in Mannheim anders aufteilt, als in Wolfsburg.
    Klar, mit jetzt 30 kann er noch 5,6 gute Saisons spielen und als kölsche Jong ein logischer Transfer der Haie.

    Travis Turnbull wird das spielen, was man von ihm erwarten kann. Viel “Grit” dazu “secondary scoring”.

    T.J. Mulock hat zuletzt in Berlin nicht mehr ganz sein Toplevel abrufen können und jetzt in einem neuen Umfeld kann er es vielleicht nochmal zeigen.

    Alles in Allem gute, gestandene Spieler, die sich einen Namen gemacht haben, Meisterschaften gewinnen konnten und internationale Erfahrung mitbringen.
    Sie werden weder günstig sein, noch in die Kategorie hungrig und entwickelbar fallen.

    Manchmal lohmt sich ein Blick nach Wolfsburg. Dort werden gute, (bayrische) Talente und Spieler, die an anderen Orten, trotz vorhandenem Potenzial durchwachsen gespielt haben, veredelt.
    Wie oft hab ich mir damals gewünscht, Hospelt und Furchner wären zusammen bei den Haien geblieben.

    Wenn man den Neuzugängen die Abgänge gegenüberstellt, denke ich, das man ein leichtes Transferminus verbuchen muss.

    Was seit Ivan Ciernik den Haien fehlt, ist ein echter Finisher. Åslund wurde fälschlicherweise als solcher geholt und ist für mich die grösste Enttäuschung seit Bestehen der DEL, dicht gefolgt von Alex Sulzer (beide rein sportlich natürlich).
    Ich glaube den meisten Eishockeyfans in Deutschland war gar nie so recht bewusst, was der eigentlich für eine Hausnummer in Schweden ist. Das die Schweden die Härte nicht so mögen stimmt, aber die DEL ist ja auch nicht die NHL zu Scott Stevens Zeiten, schade also, das Köln mit der schwedischen Lebensqualität nicht so mithalten kann.

    Ich befürchte, wenn kein Spieler geholt wird, der im Abschluss stark ist, wird man weiterhin enge Spiele mit optischem Übergewicht nicht gewinnen können

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