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Die Rolle von Neuverpflichtung Edwards beim KEC

Neuverpflichtung Maury Edwards. Foto: mcfly37.de
Foto: mcfly37.de

Die Kölner Haie haben die Verpflichtung von Maury Edwards bekanntgegeben. Der rechtsschießende Offensivverteidiger, der in Köln mit der Rückennummer 23 auflaufen wird, wechselt aus Ingolstadt nach Köln. Ihm wird die Rolle des Nr. 1-Verteidigers zugedacht werden. Der Verteidiger hat einen Vertrag bis 2022 in der Domstadt unterschrieben. Edwards Name drang  in Verbindung mit dem KEC erst verhältnismäßig spät an die Öffentlichkeit.

Offensive als Edwards Markenzeichen

Edwards Weg in die DEL verlief eher untypisch. In der AHL nur sehr sporadisch eingesetzt, überzeugte er moderat als Vorlagengeber in der ECHL. Einen großen Sprung machte die Entwicklung seines Spiels erst mit dem Wechsel nach Deutschland, in die DEL2. In Kaufbeuren und Ravensburg traf er in jeder Spielzeit mit 16 bzw. 15 Toren häufiger als in den Jahren zuvor zusammen. Da er weiterhin als guter Vorlagengeber auftrat, knacke er in Ravensburg sogar die Marke von einem Punkt pro Spiel! Folgerichtig wurde er zum “Verteidiger des Jahrs 2015” in der DEL2 gewählt.

Die Straubing Tigers trauten ihm den Sprung in die DEL zu und holten ihn 2015/2016 in die Liga. Dort empfahl er sich vor allem in den ersten beiden Jahren seines Engagements mit jeweils knapp 30 Punkten (jeweils 9 Tore). In der Saison 2017/2018 war er in einer schwachen Saison der Tigers nicht mehr in der Lage, entsprechende Zahlen zu liefern (6 Tore, 11 Assists für 17 Punkte in 49 Spielen).

Verantwortlich für den Wechsel innerhalb der Liga nach Ingolstadt war Larry Mitchell: „Ich war zwei Jahre lang Maurys Trainer und wusste, was er leisten kann. Er erledigt die Defensivarbeit zuverlässig und trägt entscheidend zu unserer Offensive bei, sei es im Aufbau oder auch im Abschluss.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Edwards in Ingolstadt bereits gut eingerichtet und in der Rolle des Nummer 1-Verteidigers etabliert. Richtig eingesetzt, konnnte Edwards seine Punkteproduktion aus Straubinger Zeiten wiederum deutlich steigern. Mit 38 Punkten (12 Tore, 26 Assists) in 2018/2019 und sogar 46 Punkten (15 Tore, 31 Assists) in 2019/2020 machte er die Offensive auch in der DEL vollends zu seinem Markenzeichen.

Belebung der Offensive und des Powerplays

In beiden Jahren war Edwards der punktstärkste Verteidiger der DEL. Durchaus beeindruckend: In 2019/2020 war er sowohl der Verteidiger mit den meisten Toren, als auch mit den meisten Assists.

Mit der Verpflichtung von Edwards beenden die Kölner Haie das Experiment, ein Powerplay ohne einen schussstarken Verteidiger zu spielen, vergleichsweise spektakulär. „Er wird sicherlich eine Bereicherung für unser Überzahlspiel sein und uns insgesamt mit seiner Erfahrung und Qualität in der Abwehr verstärken,” so Krupp.

Was Krupp eher nüchtern darstellt: Edwards wird eine Schlüsselrolle in der KEC-Offensive zufallen. Mit seinen 41 Punkten der letzten Saison wäre er gleichzeitig auch Topscorer des KEC gewesen. Das kommt nicht von ungefähr. Mit 15 Toren hat er auch mehr getroffen als jeder Hai (Stürmer oder Verteidiger) der letzten Saison. Mit 8 Powerplaytoren erzielte er in dieser Disziplin wiederum mehr Treffer als jeder Spieler des KEC.

Das Powerplay der ERC Ingolstadt war das statistisch stärkste der Liga. Edwards hatte in diesem Powerplay eine feste Position und hatte einen großen Anteil an dessen Erfolg. Mit seiner Verpflichtung ist die Hoffnung verbunden, dass ein zentraler Baustein in der Wiederbelebung des Powerplays nach Köln geholt werden konnte.

Zurückhaltende Erfahrung

Edwards gilt als sehr zurückhaltender Mensch. “Ich liebe diesen Kerl, aber beim Fischen wäre er der absolute Albtraum, weil er nicht redet,” so äußerte sich Doug Shedden über Edwards. Mit 33 Jahren ist der Kanadier eher einer der älteren Spieler der Kaders. Trotz seiner Erfahrung scheint er eher niemand zu sein, der das Team emotional oder verbal mitnehmen kann.

Rolle im Kader

Noch im Dezember äußerte sich Edwards eher zuversichtlich, dass es zu einer Vertragsverlängerung in Ingolstadt kommt. Ein naheliegendes Engagement, schließlich lief in Ingolstadt für den Kanadier alles “wie am Schnürchen”. Die Tatsache, dass sich der KEC nun die Dienste von Edwards gesichert hat, kann daher nur einem ganz besonderem Bemühen geschuldet sein.

Dieses ganz besonderes Bemühen bedeutet, dass Edwards für die Haie ein Schlüsseltransfer ist und die Haie auf verschiedenen Ebenen für Edwards interessanter sind als Ingolstadt. Er wird auf einer Schlüsselposition eingesetzt werden. Der Transfer innerhalb der Liga verringert die Gefahr eines Scheiterns dahingehend, dass Edwards die Liga sehr gut kennnt.

Mit 161 Torschüssen nahm Edwards in der letzten Saison als Verteidiger mehr Schussgelegenheiten wahr als jeder andere Spieler der Panther. Damit zielte er nur zehn Schüsse seltener als Jason Akeson. Es wird interessant sein zu sehen, welche Handlungsvorgaben beiden “Hauptschützen” in der kommenden Saison zugedacht werden wird.

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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4 Kommentare

  1. Alexander
    21.03.2020

    Wie halten sich die DEL Vereine am Leben wenn die Kooperationspartner Teams durch Corona pleite gehen dann müssen die großen Teams doch auch noch für die Förderlizenzspieler das volle Gehalt zahlen oder?

  2. Marcel
    21.03.2020

    In diesem Bericht geht es um Edwards, nicht um Corona! Bleib doch einfach mal beim Thema und schreibe hier nicht immer wie wild alles durcheinander rein: Thema zum wiederholten Mal verfehlt!

    Ich persönlich bin sehr froh über die Verpflichtung. Edwards wäre sicherlich auch für Teams wie Mannheim, München oder Berlin interessant gewesen. Er wird auch einiges gekostet haben, denn Ingolstadt ist ja auch nicht das Armenhaus der Liga. Aber hier ist das Geld sinnvoll eingesetzt. Denn genau solche Kaliber benötigen wir wieder im Kader!
    Sein Schuss von der Blauen ist wahnsinnig präzise und über die Jahre konstant spektakulär! Wenn er bei uns nicht funktioniert und das Power Play wiederbelebt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter…

    Ich bin sehr froh und voller Vorfreude über diesen Transfer!

    Gruß Marcel

  3. Alexander
    21.03.2020

    Es wird das Thema schon dadurch verfehlt das man über etwas schreibt nämlich in dem Fall der Eishockeysport wo man gar nicht weiß ob es jemals weiter gehen kann wegen des Geldes da muss man anfangen.

  4. Cologne1987
    23.03.2020

    @Alexander: Du kannst echt einem auf die Nerven gehen mit deinem Pessimismus und andauernden Gerede über Corona. Denke es gibt genug Leute in Deutschland die darüber reden das musst du nicht auch noch hier in jedem Bericht tun! Danke
    Und Edwards ist meiner Meinung nach ein top Transfer

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