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Després für Spiel 4 gesperrt

Ssimon Després während des Halbfinals in Mannheim. Foto: Stefen Thaut
Ssimon Després während des Halbfinals in Mannheim. Foto: Stefen Thaut

Der DEL-Disziplinarausschuß hat Simon Després nach seinem Vergehen an einem der Linesmen in Spiel 3 der Serie für ein Spiel – also die vierte Partie der Serie am morgigen Dienstag – gesperrt. In der Begründung zu dieser Entscheidung wird das Strafmaß, das die Schiedsrichter getroffen hatten, von einer Matchstrafe auf eine Spieldauerstrafe zurückgeschraubt.

Després mit hitziger Reaktion

Was war passiert? Die Haie machten ein starkes Spiel in Mannheim, trafen allerdings nicht und gingen dann bei eigener Unterzahl in Rückstand. 40 Sekunden reiner Spielzeit später kassierte Després an der Bande im eigenen Drittel einen Check von Plachta und revanchierte sich dafür mit einem Stockschlag. Der Check ging nach Ansicht des Haie-Verteidigers mit Gehirnerschütterungs-Historie zu sehr Richtung Kopf. Bei sofort angezeigter Strafe gegen den Kölner sprintete einer der Linesmen auf ihn zu und wollte ihn von einer weiteren Auseinandersetzung abhalten. Dass dazu eigentlich kein Anlass bestand, weil Després schon wieder weit genug von der Situation entfernt war und auch keine Anstalten machte, weiter akiv zu werden, wird von Fans im Netz heiß diskutiert. Der Haie-Verteidiger stieß darauf hin den Linesman von sich weg und kassierte dafür eine Matchstrafe.

Strafreduzierung durch den Disziplinarausschuß

Grundlage für die Strafe ist Regel 116 des DEL-Regelbuches, die mehrere Absätze umfasst und unterschiedliche Bestrafungen vorsieht. Eine Matchstrafe ist dabei laut Absatz V für folgende Vergehen vorgesehen:

  1. Ein Spieler oder Teamoffizieller, der gegen einen Spieloffiziellen absichtlichund rücksichtslos Gewalt anwendet oder ihn verletzt.

  2. Ein Spieler oder Teamoffizieller, der einen Stock gegen einen Spieloffiziellenwirft oder schwingt (mit oder ohne Kontakt) oder den Puck auf ihn schießt.

  3. Ein Spieler oder Teamoffizieller, der einen Spieloffiziellen bedroht,rassistisch oder ethisch verunglimpft, anspuckt, mit Blut beschmiert odersexuelle Äußerungen gegen ihn richtet.

  4. Ein Spieler oder Teamoffizieller, der auf dem Eis oder irgendwo sonst imStadion, vor, während, oder direkt nach dem Spiel irgendeine obszöne Gesteoder Aktion gegen einen Spieloffiziellen richtet.

In der Urteilsbegründung ist aber die Rede von Regel 116 IV, 2, die besagt:

Ein Spieler oder Teamoffizieller, der respektlos mit einem Spieloffiziellen umgeht oder physischen Einfluss gegenüber einem Spieloffiziellen anwendet.

Letzteres ist in der Szene definitiv gegeben gewesen, eine absichtliche Rücksichtslosigkeit wird Després dabei aber seitens der DEL nicht unterstellt. Somit wurde die von den Schiedsrichtern auf dem Eis getroffene Entscheidung nachträglich abgeändert bzw. korrigiert.

Der Strafrahmen für Vergehen dieser Art liegt laut Disziplinarordnung bei einem bis acht Spielen Sperre. Der Disziplinarausschuss hält die automatische Mindestsperre von einem Spiel in Verbindung mit einer Geldstrafe für ausreichend.

 

Haie ohne acht Spieler im “Do or die”-Spiel

Damit fehlen den Haien in Spiel 4 der Halbfinalerie definitiv Corey Potter, Simon Després, Steve Pinizzotto, Alexander Oblinger, Felix Schütz, Sebastian Uvira und wahrscheinlich auch wieder Alexander Sulzer und Marcel Müller. Trainer Dan Lacroix baut deshalb umso mehr auf die Unterstützung der Haie-Fans.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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12 Kommentare

  1. Marko Poschen
    08.04.2019

    Ich habe mich bei betrachten der Bilder ernsthaft gefragt was der Linesman wollte? Wollte er Depres zum tanzen auffordern oder was sollte diese Umarmung?
    Da würde ich mir auch Platz verschaffen, egal ob auf dem Eis als Spieler oder privat auf dem Bolzplatz.

    Mal ganz davon abgesehen, dass Plachta vollkommen ohne Strafe davon kommt, obwohl der Check abseits des Spielgeschehens war.

    Man sollte eine Strafe immer ganz betrachten!

  2. paul147
    08.04.2019

    Was bewirkt der Brandel? Vollkommen überflüssig.arrogant und Kaugummi süchtig, arme Haie,die so was dulden

  3. Ralf
    08.04.2019

    Es kann doch nicht dass ein lineshannes einen Spieler nach einem Techtelmechtel mit dem Gegner von hinten angeht!
    Bei uns in der Eifel hatte er dafür zu Recht eine Rechte bekommen.
    2 Schläge für den linesman,
    Einer ins Gesicht und der zweite wenn er auf dem Boden aufschlägt !!
    Ich Frage mich wirklich ob Mannheim dafür etwas bezahlt hat?
    Böse gesagt, gezielte Wettberbs Verzerrung!
    Unverschämt !!!

  4. Fotoernst
    08.04.2019

    Hätte sich der Schiedsrichter an die Vorgabe von OB Henriette Recker gehalten immer eine Armlänge Abstand zu halten, währe es wohl nicht zur Sperre gekommen.

  5. Pingu II
    08.04.2019

    “Die Strafe ist ein Witz” befindet ein Adlerfan auf Twitter. Dem kann man sich anschließen…

  6. Minell
    08.04.2019

    Mal wieder ist Plachta von der Partie. Kommt einem irgendwie bekannt vor.

  7. MK
    08.04.2019

    Wenigstens hat der Disziplinarausschluss heute mal einen Fehler seiner Refs korrigiert. Dennoch finde ich es schade, dass die Szene nicht als Ganzes bewertet wurde…
    Die Szene oder die Sperre wird nicht entscheidend über den Ausgang der Serie sein. Mannheim ist dafür zu kaltschnäutzig.

    Ich kann nur hoffen, dass Després nächste Saison und dann auch mit einer richtigen und kompletten Vorbereitung weiter hier spielt. D. Tiffels hat sich an seiner super entwickelt…genau solche AL’s werden in der DEL benötigt.

  8. Bossy
    08.04.2019

    Wenn ich mir die Situation und die nachfolgenden Konsequenzen anschaue, dann bekomme ich Nackenschmerzen vom reflexartigen Kopfschütteln – die Szene steht doch symptomatisch für vieles, was im DEL Schiri-und Disziplinarwesen falsch läuft.

    Und es erinnert mich auch daran, dass für mich die Frage immer noch offen ist, was einen Tino Boos eigentlich zum Vorsitzenden des Disziplinarausschusses qualifiziert.. war er bei der Wahl zufällig im Raum und hatte gerade Zeit? Oder sind es die offiziell über 1100 (!) Strafminuten aus seiner DEL-Spielerkarriere, die ihn zum ‘Experten’ befähigen?

    Wenn es danach gehen sollte, wird ein Nachfolger allerdings nur sehr schwer zu finden sein.. das Sprichwort vom Bock, der zum Gärtner gemacht wurde, passt hier doch wie die Faust aufs vom Visier befreite Auge.

  9. Zuerst Straubing Hager der wegen kopfstoss nix bekommt jetzt depres der sich zwar dumm aber sich nicht unsportlich oder brutal verhalten hat wird gesperrt. Verstehe wer will.ich Glaube da hat jemand noch eine Rechnung mit den Haien offen

  10. Alexander
    08.04.2019

    Seit der letzten fast Insolvenz habe ich den Eindruck man will die Haie nicht mehr in der DEL haben vielleicht springen ja bald unsere Sponsoren ab dann könnten wir in einer anderen Liga mit anderen Schiris spielen wäre gut wird aber nicht passieren.Ich weiss nicht wofür Despres gesperrt wurde die Aktion gegen den Schiri kann es nicht sein als Spielleiter sollte man die Spieler auch nicht anfassen.

  11. Sockenträger
    09.04.2019

    Ach ja, unsere Mimosen Schiris, kannst alle zu Lieschens Strick Nachmittag schicken. Die Aktion war nicht so ganz Hasenrein ok, aber eine Sperre finde ich übertrieben. Mir kommt es auch oft so vor als ob man gegen Köln mal schneller eine Strafe verhängt …

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