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5:2-Sieg: Eiskalter Schütz führt Köln zu Spiel 7

Traf zuletzt in der regulären Saison - jetzt gleich dreifach: Felix Schütz (Foto: Andreas Dick)

Spiel 6 in der Viertelfinal-Serie der Kölner Haie gegen den ERC Ingolstadt und wieder einmal stand der KEC mit dem Rücken zur Wand. Durch den 3:2-Rückstand in der Serie genügte den Panthern noch ein Sieg, um die Viertelfinalserie für sich zu entscheiden. Die Kölner Haie haben eine enorme Entwicklung innerhalb der Serie gemacht und die letzten beiden Spiele dominiert. Einzig: Die Konsequenz blieb auf der Strecke und der Aufwand, den Köln zum Erzielen von Toren erbringen musste, war enorm.

In der heutigen Partie wechselte das Momentum heftig. Nach großer Führung für Köln lag der Ausgleich schon in der Luft, als sich der KEC doch noch am Riemen riß. Durch ein starkes Finish und drei Toren von Felix Schütz gelang der 5:2-Sieg und damit ein Spiel 7 am Sonntag in Köln.

Eiskalte Haie sorgen für 3:0-Führung

Die Haie starteten gut in die Partie und zeigten sich enorm kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor. Den Auftakt machte Alexander Oblinger, der das Spiel der Haie immer wieder antrieb und in der 5. Spielminute die frühe Führung erzielen konnte. Felix Schütz brachte die Scheibe in die Rundung, wo Oblinger sie hinter dem Tor aufnehmen konnte. Von dort setzt er zum Bauerntrick an und erwischte Jochen Reimer eiskalt.

Der Führungstreffer gab den Haien weitere Sicherheit, auch in der Defensive. Denn hier agierte Köln zunehmend sicher. Die Haie kontrollierten die blaue Linie, zerstörten den geordneten Zoneneintritt der Ingolstädter und fingen die gegnerischen Angriffe aufmerksam ab. Nur durch Einzelaktionen, etwa durch Olver oder Greilinger, kam der ERC zu Schüssen auf das Tor.

Als Patrick Cannone auf die Strafbank wanderte, zeigte Ingolstadt zunächst ein hoch-aggressives Unterzahlspiel, welches die Haie vor große Probleme stellte. Erst nach dem Wechsel der Überzahlformation und nur 11 Sekunden vor dem Ende des Powerplays kamen die Haie zu ihrem ersten Torschuss. Schütz brachte zuvor die Scheibe aus dem Gedränge an der Bande zu Ticar. Reimer folgte mit seiner Bewegung dem Puck und bot Schütz ein offenes Tor an. Schütz konnte zum 2:0 locker einschieben (11. Spielminute).

Und damit nicht genug: In der 14. Spielminute durfte Köln nach einem hohen Stock von Edwards erneut im Powerplay agieren. Wiederum Schütz holte die Scheibe aus der Bandensituation; von dort lief sie schnell durch die Stationen. Pfohl bediente mit einem harten Pass wiederum Schütz, der zum 3:0 einnetzen konnte. Die Partie ging mit 3:0 für den KEC in die Drittelpause.

Der ERC ist zurück in der Partie

Ingolstadt musste zurück in die Partie finden und setzte mit einem Torhüterwechsel ein starkes Zeichen. Timo Pielmeier ersetzte Reimer – und auch seine Vordermannschaft zeigte sich engagierter. Der KEC ließ die Panther kommen, wurde zunehmend passiver, zog sich in die Defensive zurück und fuhr nur noch vereinzelte Entlastungsangriffe.

Das bestrafte der ERC Ingolstadt. Benedikt Kohl zog von weit außen ab und traf durch das Gedränge zum 1:3-Anschusstreffer (27. Spielminute). In der Folge drängten die Panther weiter nach vorne. Immer wieder stand Wesslau im Fokus des Geschehens. Der Kölner Goalie strahlte eine große Ruhe aus und machte stoisch die Scheiben fest, die auf seinen Kasten kamen. Doch die Chancen häuften sich zunehmend.

Als Mike Zalewski auf die Strafbank wanderte, brauchten die Panther nicht lange, um weiter zu verkürzen. Als Greilinger bedient wurde, zog er von seiner Lieblingsposition aus auf den Kasten. Doch statt zu schießen, spielte er den klugen Pass auf Olson, der von zentral verwandeln konnte (34. Spielminute).

Schütz mit Hattrick, Köln mit dem Sieg

Ingolstadt startete mit Überzahl in das Schlussdrittel, doch der KEC hielt sich hier schadlos. Oblinger, der Ende des zweiten Drittels verletzt ausgeschieden war, kehrte nicht zurück auf das Eis.

Der ERC blieb auf dem Gaspedal: Pfohl und Tiffels klärten gleich mehrfach gegen Cannone auf der Linie (42. Spielminute). Fast im Minutentakt kam Ingolstadt zu Chancen; Köln hingegen fuhr lediglich Entlastungsangriffe. Und: Ingolstadt konnte defensiv wieder das Erfolgsrezept des ersten Spiels der Serie reaktivieren und konsequent alle (!) Schüsse blocken, die Köln abgab.

13 Minuten brauchte Köln, bis der erste Torschuss des Drittels von Pielmeier pariert werden musste. Mit dem zweiten Torschuss im Drittel dann aber der Paukenschlag. Schütz wurde wiederum über einen Querpass bei einem Konter über Ticar von Ellis auf der linken Seite angespielt und traf. Sein dritter Treffer am heutigen Abend bedeutete die 4:2-Führung (55. Spielminute). Es war sein erster Hattrick der DEL-Karriere.

Vier Minuten vor dem Ende entlud sich die Spannung in einer größeren Schlägerei und die Strafbänke füllten sich. Bei der Strafverteilung kam Köln schlechter weg und ging mit einer Strafe mehr in die letzten Minuten.

Als Pielmeier seinen Kasten verließ dauerte es nur Sekunden, bis Akeson zum 5:2 in das leere Tor einschießen konnte. Danach aber lagen die Ingolstädter Nerven erst recht blank: Zuerst kassierte Mashinter abseits des Spielgeschehens eine große Strafe. Dann zeigte sich Garbutt dünnhäutig und selbst nach dem Abpfiff wollte Jobke noch einmal kämpfen.

Der KEC aber brachte den Sieg über die Zeit. Am Sonntag (14.00 Uhr – Live im Haimspiel.de-Liveradio ) wird die Serie in Spiel 7 in der Kölner Arena entschieden.

Wer war für euch der Spieler des Spiels 6?

 

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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