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Stimmen nach Spiel 5: Wir haben nie an uns gezweifelt

Mike Zalewski im Zweikampf. 📸 Basti Sevastos.
Mike Zalewski im Zweikampf. 📸 Basti Sevastos.

Die Viertelfinal-Serie gegen den ERC Ingolstadt ist in den diesjährigen Playoffs 2019 voller Gefühle und Achterbahnfahrten für beide Mannschaften. “Das sind die Spiele warum wir Eishockey spielen” sagt Moritz Müller nach dem 4:2-Sieg in Spiel 5 völlig zurecht. Außerdem haben wir mit Trainer Dan Lacroix und den Spielern Mike Zalewski und Kai Hospelt gesprochen. Der größte Trumpf des Teams: “Wir haben nie an uns gezweifelt”.

Trainer Lacroix: “Jones war ein Biest auf dem Eis”

Trainer Dan Lacroix nach Spiel 5: “Wir standen mit dem Rücken zur Wand, obwohl wir eine Truppe haben die gut genug ist und die Spiele davor auch hätte gewinnen können. Manchmal lässt man sich dadurch entmutigen, aber wir waren sehr zuversichtlich. Wir mussten nicht viel analysieren oder verändern, sondern einfach mit der gleichen Intensität weiterspielen und uns selbst damit die Chance auf einen Sieg geben. Das haben wir im ersten und dritten Drittel gemacht. Ich finde es großartig, mit wie viel Stärke die Spieler im letzten Drittel gekämpft haben.”

“Wie schon die letzten Spiele war es ein enges Spiel, auch Ingolstadt hat gut gespielt. Wir entwickeln uns in der Serie weiter, verbessern uns. Wir müssen aber noch mehr an der Chancenverwertung arbeiten. Die Mannschaft hat Spaß zu spielen und wenn sie spielen dann gewinnen sie auch irgendwann. Und das wissen sie. Das vierte Spiel war das härteste der Serie, aber wir werden nicht so einfach aufgeben.”

“Ryan (Jones) hat mit unglaublich viel Energie gespielt! Er hatte schnelle Beine, war der erste am Puck, gewann Zweikämpfe, hat sich vor dem Tor behauptet und hat gut verteidigt. Er war ein Biest auf dem Eis.”

“Auch die tolle Stimmung in der Hallte hat uns definitiv positiv beeinflusst, so wie letzten Sonntag auch. Die Energie war da, die Spieler haben es genossen. Wir sind glücklich die Fans hinter uns zu haben und deshalb möchten wir sie stolz machen, ein Teil von dem Team zu sein. Die Spiele zu Hause tun uns gut.”

“Für das nächste Spiel geht es hauptsächlich um gute Vorbereitung. Es ist eine sehr lange Serie, zwischen Sonntag und Freitag vergeht eine Menge Zeit. Es geht vor allem darum sich zu erholen, sich gedanklich auf das Spiel zu fixieren. Aber Ingolstadt muss da genauso durch. Ich denke wir halten die Jungs im Training sehr gut frisch, hoffentlich wird es diese Woche genauso sein damit wir gut vorbereitet in Ingolstadt starten.”

Moritz Müller: “Das sind die Spiele warum wir Eishockey spielen”

Moritz Müller zu Spiel 5: “Wir sind wieder in der Serie. Ich denke, ganz raus ist man auch mit einem 3:1 nicht. Wir haben vor dem Spiel gesagt, wir wollten einen Schritt vor den anderen machen. Der Fokus lag erstmal auf den ersten fünf Minuten und von da aus immer weiter, Schritt für Schritt. Ich denke wenn man immer weit voraus schaut, kann einem die Aufgabe sehr schwer erscheinen. Deshalb schauen wir von Spiel zu Spiel. Wenn man auf die Spiele dieser Serie  blickt dann sieht man, dass wir mindestens auf Augenhöhe sind und es mehr an uns liegt, ob wir die Spiele gewinnen und nicht am Gegner.”

“Ich fand die beiden letzten Spiele recht identisch, wir lassen viele Chancen liegen und verpassen es ein bisschen Ingolstadt auf Distanz zu bringen. Und dann werden es halt am Ende ganz enge Dinge. Wenn wir uns im nächsten Spiel einen Gefallen tun, die gleiche Leistung einfach nochmal abrufen, dann bin ich mir sicher, dass wir ein bisschen mehr Scheibenglück haben und das Spiel in Ingolstadt gewinnen können.”

“Ich muss ehrlich sagen, das Selbstvertrauen war in der Serie nie weg. Wir hatten nie das Gefühl gegen einen Gegner zu spielen, gegen den wir nicht ankommen. Stattdessen hatten wir immer das Gefühl, jedes Spiel gewinnen zu können, vor allem Spiel 4 in Ingolstadt. Wir hatten fast das Gefühl bestohlen worden zu sein und das wollten wir heute besser machen. Auch heute haben wir nicht alle Chancen genutzt aber einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen und das ist das Entscheidende.”

“Wir hatten ein starkes erstes Drittel und haben dann kein gutes zweites gespielt. Wir hatten zu große Abstände zwischen Verteidigern und Stürmern, haben keine schnellen Anspielstationen gefunden und haben so sehr lange Wechsel aus der eigenen Zone gehabt. Dadurch sind wir ein bisschen müde geworden und da hat uns Gustaf gut in Spiel gehalten. Umso wichtiger, dass wir danach den Faden wiedergefunden haben.”

Zur Stimmung: “Ich habe zu den Jungs vorhin gesagt: Das sind die Spiele warum wir Eishockey spielen. Dafür hat man mit dem Sport angefangen und man muss so Spiele wirklich annehmen. Einfach genießen. Auch wenn die Aufgabe mit sehr viel Druck belastet ist, muss man die Spiele annehmen und man merkt, wie toll es ist. Schön die Halle so zu sehen.”

Für Freitag gilt: “Wir sind nach wie vor genauso selbstbewusst und fahren genauso nach Ingolstadt wie zum letzten Spiel. Wir müssen genauso viel Druck aufs Tor bringen, auf Konter und Special Teams aufpassen und wenn wir das machen, haben wir eine gute Chance zu gewinnen.”

Mike Zalewski: “Wir haben uns selbst die Chance zum Sieg gegeben”

Mike Zalewski nach dem Spiel: “Es hat Spaß gemacht heute auf dem Eis zu stehen, die meiste Zeit war es auch ein sehr gutes Spiel von uns. Wir haben uns kleine Ziele gesteckt und wollten einfach nur das Spiel gewinnen, schließlich hatten wir dazu auch in den letzten Spielen die Chance. Leider fehlt uns ein wenig das Glück vor dem Tor, der Puck verfehlt es zu oft unglücklich. Aber wir haben auch heute an unserem Spiel festgehalten und uns selbst die Chance zum Sieg gegeben.”

Zu Jones: “Wie man gesehen hat, ist er spielerisch noch lange nicht am Ende, auch heute hat er wieder sehr sehr gute Pässe gespielt. So Jungs wie ihn brauchen wir im Moment besonders. Ich ziehe meinen Hut heute vor ihm.”

Kai Hospelt: “Als Spieler willst du nicht mehr eine Woche lang nur trainieren, du willst spielen!”

Kai Hospelt zu Spiel 5: “Wir waren zwar auch erleichtert, aber vor allem haben wir uns gefreut, dass es weitergeht! Wir wollten auf keinen Fall, dass die Serie heute endet und ich denke wir waren über die meiste Zeit hinweg die taktgebende Mannschaft. Jetzt haben wir bis Freitag Zeit uns vorzubereiten und dort den nächsten Schritt zu gehen.Der größte Unterschied zum letzten Spiel liegt in der Verteidigung. Wir haben einfach hinten weniger Fehler gemacht. Mit zwei Gegentoren hat man eigentlich eine gute Chancen zu gewinnen.”

“Wir haben zweimal in Ingolstadt ein gutes Spiel gemacht, das letzte war mit Sicherheit eins unserer besten Auswärtsspiele. Ingolstadt hat uns zwei Mal nur in Verlängerung auf eigenem Eis geschlagen, ich denke das sollte uns sehr zuversichtlich stimmen.”

“Dass wir im zweiten Drittel kurz geschwächelt haben, war eine mentale Sache. Wir waren froh, dass wir endlich mal in Führung gegangen sind und dann kam direkt der Ausgleich. Ich denke man hat gesehen, dass das die Mannschaft mitgenommen hat. Ingolstadt hat bis dahin eigentlich nur verteidigt und konnte durch unseren kleinen Durchhänger ihr Spiel erst richtig aufziehen. Ich denke aber, wir haben es dann wieder gut in den Griff bekommen.”

Zur lange Spielpause bis Freitag: “Als Spieler willst du nicht mehr eine Woche lang trainieren, du willst spielen. Aber es gibt mit Sicherheit auch positive Dinge, die es mit sich bringt.”

Spiel 6: Schaffen die Haie in Ingolstadt ihren ersten Auswärtssieg der Serie für ein Spiel 7?

 

Über den Autor: Nadine Keuthen

Nadine ist seit der Saison 2018/19 bei uns, die Kölner Haie begleitet sie aber schon eine ganze Weile länger. Mit fünf Jahren bekam sie ihre erste Dauerkarte und verpasst seitdem, gemeinsam mit ihrer Familie, so gut wie kein Spiel der Haie. Zur Zeit studiert Nadine Journalismus an der Macromedia Köln und leitet dort das hauseigene Campusradio.

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Spiel 5: Kontroverse um Sharky-Auftritt

6 Kommentare

  1. Bossy
    25.03.2019

    Die zu zahlreichen defensiven Aussetzer und die mangelnde Effizienz im Angriff nerven mich natürlich auch, aber grundsätzlich würde ich mich doch sehr freuen, dieses Team am kommenden Sonntag noch einmal in der Arena in Augenschein nehmen zu können – und darüber hinaus natürlich auch.

    Das war bei mir z.B. in den letzten beiden Jahren bei den verlorenen Serien gegen Wolfsburg und Nürnberg mit insgesamt 5 Heimniederlagen doch noch ganz anders; über das Ausscheiden war ich jeweils bestimmt nicht ‘froh’, aber ernsthaft bedauern konnte ich es auch nicht, dafür hatten diese Haie-Teams einfach zu wenig Leidenschaft und Siegeswillen gezeigt – von der nahezu komplett fehlenden taktischen Raffinesse mal ganz abgesehen.

    Wirklich sehr erfrischend und angenehm hinter der Bande mal einen Trainer zu sehen, der den Gegner bei seiner Taktik mit einplant und dem das Team dann auch weitgehend folgt; einen taktisch flexiblen Trainer hatten wir hier in Köln schon sehr lange nicht mehr, auch wenn er sich im ersten Spiel der Serie noch eine heftig blutende Nase gegen Sheddens Schanzer abgeholt hatte – klassisches Lehrgeld.

    Es wäre schon bedauerlich, wenn dieses im Auftreten deutlich bissigere Team im Ergebnis letztlich dann doch nicht weiter käme als die Haie Truppen der Vorjahre, allerdings verfügt Ingolstadt auch über eine abgezockte und gut eingestellte Truppe, die zudem auch noch mit nahezu voller Kapelle antreten kann.

    Die Serie ist für mich immer noch völlig offen, und ich bin auch gespannt, ob noch einer der Langzeitverletzten zurückkehren wird; wobei dies nicht ohne Risiko wäre, denn nach monatelanger Pause mitten in eine intensive Playoff-Serie hineingeworfen zu werden, der Schuss könnte auch deutlich nach hinten losgehen – zumal die Schanzer die Rekonvaleszenten wohl auch als vermeintliche Schwachstellen zünftig begrüßen würden..

  2. Pingu II
    25.03.2019

    @Bossy: Mir würde es schon reichen, wenn Uvira zurück kommt. Der bringt noch mal etwas Power ins Spiel. Die anderen wären auch nicht besser, als die Jungs, die derzeit auf dem Eis sind.

  3. frankle
    26.03.2019

    Egal, wie es ausgeht, aber wir haben endlich wieder ein Team. Trainer Lacroix hat unseren Spielern ein Serum mitgegeben, dass Leidenschaft gepaart mit Willen heißt. Trotz der beiden OT-Niederlagen ist man stolz auf diese Truppe. Wer weiss wie die reguläre Saison gelaufen wäre, ohne das Verletzungspech und mit einem Trainer Lacroix von Beginn an. Also Daumen drücken und anfeuern. Sie haben es sich verdient!!!!

  4. Alexander
    26.03.2019

    Wenn wir ins Halbfinale eingezogen sind macht auch ein Torwartwechsel im ersten Spiel sinn.

    1.Um den Gegner zu verunsichern
    2.Um Hannibal in Drucksituationen testen zu können was gut für seine Karriere wäre und Gustav eine verschnaufpause zu gönnen.

  5. Thomas
    28.03.2019

    Ich bin gespannt was jetzt passiert. Gemäß der Serie müssten die Haie ja genau jetzt ihren Auswärtssieg einfahren. Ohne Auswärtssieg in einer Serie, spricht doch sicher gegen Play Off Statistiken.

    Ich muss zu geben, die Mannschaft legt in den Play Offs endlich mal zu. Ich hätte es nicht mehr erwartet. Diese Entwicklung hätte ich ihnen ehrlich gesagt nicht zugetraut. Man muss ja auch mal das positive erwähnen.

    Mich würde es für die Mannschaft richtig freuen, wenn man nochmal ein Spiel 7 erzwingen würde. Ich bin richtig gespannt ob man nochmal eine Entwicklung sehen kann.

    Spielerisch ist da immer noch nicht alles top, aber Charakter hat diese Mannschaft schon die ganze Saison bewiesen!

    Gruß
    Thomas

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