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2:3-Niederlage – Ice Tigers übernehmen Führung in der Serie

Sebastian Uvira und Felix Schütz im Kampf um die Scheibe vor dem Nürnberger Tor - Foto: Andreas Dick

Die Viertelfinalserie gegen die Nürnberg Ice Tigers ist so umkämpft wie keine andere in der DEL. Während es in den anderen drei Viertelfinalserien jeweils ums Weiterkommen der führenden Mannschaften ging, spielten der KEC und die Nürnberger um den Matchpuck für das Spiel 6 am Sonntag. Dieses Duell entschieden die Ice Tigers mit dem ersten Heimsieg der Serie in einem 3:2 für sich.

Köln mit vielen Schüssen, doch nur Nürnberg trifft

Die Haie starteten zunächst gut in die Partie und hatten mit Ehrhoff, Mulock oder Blair Jones gute Schussmöglichkeiten in den ersten Minuten des Spiels. Jedoch gelang es ihnen nicht, eine der vielen Torchancen in zählbare Treffer umzumünzen. Nürnberg hingegen lauerte auf Kontersituationen. In der 8. Spielminute, nach der ersten Druckphase der Kölner, schlugen die Ice Tigers das erste Mal an diesem Abend zu. Dupuis mit dem Pass auf Dane Fox, der diesen per Direktschuss in die kurze Ecke zur 1:0 Führung verwertete. Nur zwei Minuten später klingelte es erneut im Kasten der Haie. Der Pass von Möchel landete bei Steckel, der den Puck unter Kontrolle bringen konnte und letztlich den chancenlosen Wesslau mit einem harten Schuss aus kurzer Distanz überwand. Zerressen hatte seine Kelle noch in den Schuss gebracht und die Scheibe unhaltbar für den Kölner Goalie abgefälscht.

Dieser Doppelschlag hatte Wirkung gezeigt, denn nun kamen die Gastgeber besser ins Spiel. So hatte Mitchell in der Folge sogar noch die Chance auf 3:0 zu erhöhen (14.). Kurz vor der ersten Pause wurde es vor dem Nürnberger Tor dann noch einmal gefährlich. Nach einem Bullygewinn kam die Scheibe zu Haie-Kapitän Ehrhoff, dessen Schuss von der blauen Linie Treutle zwar abblocken, aber nicht festhalten konnte. In der Folge entstand ein Gewühl vor dem Nürnberger Tor, in diesem es aber keinem Kölner Spieler gelang, den Puck über die Linie zu schieben (20.).

Haie gewinnen den Mittelabschnitt

Die Gäste aus Köln waren im zweiten Drittel nun gezwungen, noch offensiver zu agieren, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch die Strafen für Blair Jones (24.) und Potter (26.) machten diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Zwar kamen die Nürnberger durch die Überzahlsituationen mehrmals gefährlich vor das Tor von Wesslau (Ehliz (24.), Pföderl (27.)). Ein Tor erzielten sie in diesen aber keine. Kurz nachdem Potter seine Zweiminutenstrafe abgesessen hatte, fiel dann auch das erste Tor für die Haie (29.). Nach einem Bullygewinn lief Mulock mit dem Puck über die linke Seite auf Treutle zu und erzielte mit einem präzisen Schuss den Anschlusstreffer. Nur wenig später hatte Mulock sogar noch die Riesenmöglichkeit, den Ausgleichtreffer zu markieren (32.). Doch diese ließ der Deutschkanadier zum Bedauern der mitgereisten Kölner Fans liegen.

Besser machten es dann kurz darauf die Nürnberger in Überzahl. Ehliz nutzte die unsortierte Kölner Unterzahlbox und schloss per Direktschuss zum 3:1-Führungstreffer ab (34.). Der sonst so ruhige schwedische Schlussmann brachte dieses Mal seine Unzufriedenheit über diesen Gegentreffer deutlich zum Ausdruck. Doch nur kurz darauf spielte dann der KEC wieder in Überzahl. Nach nur wenigen Sekunden Powerplay konnte Stürmer Ben Hanowski nach einem präzisen Pass von Ehrhoff auf 2:3 verkürzen und somit seine Torflaute beenden (36.). Schlussendlich hatten Thomas und Ehrhoff noch die Riesenmöglichkeit, kurz vor Ablauf des zweiten Drittels den Ausgleichstreffer zu erzielen (40.). Doch sowohl Treutle, als auch der Pfosten retteten für die Nürnberger. So blieb es beim 2:3 Rückstand für die Haie ehe es in das Schlussdrittel ging.

Packendes Schlussdrittel ohne Tore

Die Gastgeber kamen zunächst besser aus der Kabine und verpassten mit Fox‘ Pfostentreffer die Chance, ihre Führung auf 4:2 auszubauen (42.). Doch auch die Kölner waren im Pech. Schütz‘ Schuss von der rechten Seite prallte an das Latteneck des Nürnberger Tores (45.) und so blieb es beim Stand von 3:2 für Nürnberg. In der Folge versuchten die Kölner zwar immer wieder offensiv Akzente zu setzen, doch Nürnberg hielt kämpferisch dagegen. In der Schlussphase des Spiels wurde es dann hektisch, als Dane Fox eine 2+2 Zeitstrafe erhielt.

Während des Überzahlspiels der Haie flogen immer wieder Gegenstände von den Rängen aufs Eis, weswegen die Schiedsrichter die Partie immer wieder unterbrechen mussten. So taten sich die Haie dann schwer, immer wieder nach einem Bully in die Überzahlformation zu kommen, um daraus letztlich Torchancen zu kreieren. Nürnberg kam sogar noch zu einem Unterzahlkonter, bei diesem Wesslau und Uvira in letzter Sekunde das Gegentor verhinderten (58.). Mit der Strafe gegen Ryan Jones (zwei Minuten wegen Hakens (58.)) waren die Kölner letztlich noch gezwungen, Wesslau aus dem Tor zu nehmen (59.), um irgendwie noch den Ausgleichstreffer zu erzielen. Doch am Ende schaffte der KEC nicht mehr den Ausgleichstreffer. So gewinnt Nürnberg Spiel 5 und geht erstmals in dieser Serie in Führung.

Draisaitl: „Den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht“

Headcoach Peter Draisaitl fasste das Spiel auf der Pressekonferenz nach der Partie mit wenigen Worten zusammen: „Ein typisches Playoffspiel. Es war einiges an Hektik unterwegs heute, in einem Spiel, in dem wir vielleicht den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht haben. Trotzdem haben wir es noch hinbekommen, ins Spiel zurückzukommen, sodass wir hinten raus noch die Möglichkeit hatten, den Ausgleich zu machen. Nürnberg hat jetzt einen Weg gefunden, seine Heimspiele zu gewinnen und wir versuchen logischerweise das Gleiche bei uns zuhause in Köln.“

Für die Kölner Haie bleibt nun keine andere Wahl als im Spiel 6 den ersten Heimsieg in der Serie gegen Nürnberg einzufahren, um noch eine Chance auf das Erreichen des Halbfinales zu wahren. Andernfalls wäre die Saison 2017/2018 für den KEC an dieser Stelle beendet. Ob einer der verletzten Spieler Eriksson oder Shugg am Sonntag mit von der Partie sein werden, ist bis dato noch ungewiss. Wahrscheinlich hingegen ist, dass Alexander Sulzer nach seiner Verletzung aus Spiel 5 den Haien für die kommende Partie wohl nicht zur Verfügung stehen wird.

Das sechste Spiel der Serie beginnt am kommenden Sonntag um 17:00 Uhr in der LANXESSarena. Wir sind ab 16:45 live dabei.

Tickets für das möglicherweise serienentscheidende Spiel gibt es hier.

Über den Autor: Yannick Schmitz

Yannick ist 2014 für sein Studium der Fächer Geschichte & Philosophie an der Universität nach Köln gezogen. Mit dem ersten Besuch eines Heimspiels der Kölner Haie im Oktober 2015 ist seine Leidenschaft für den Eishockeysport entfacht. Es folgten die Mitgliedschaft im Haie-Fanprojekt und schließlich auch das Engagement für haimspiel.de.

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    Vor Spiel 5: Schlüsselfaktor Geduld

    8 Kommentare

    1. Bossy
      24.03.2018

      Die Haie sind gerade dabei die Serie vor allem hinter der Bande zu verlieren – und das, obwohl Wilson weithin als einer der taktisch schwächsten Trainer der DEL gilt; das bislang Angebotene ist wahrlich kein Ruhmesblatt für den Trainer und auch den sportlichen Leiter der Haie, Stichwort ‘alternativlose Trainerwahl’, obwohl ein Pavel Gross zu dem Zeitpunkt noch auf dem Markt war.

      Als Draisaitl in Köln als Trainer verpflichtet worden ist, habe ich in den zugänglichen Fan-Foren der anderen Klubs die Meinungen dazu nachgelesen und der allgemeine Tenor war, dass sich die Haie damit selbst aus dem sportlichen Wettkampf genommen haben, weil er zuvor schlicht keine Erfolge als Trainer nachzuweisen hatte.

      Ich hatte gehofft, dass er es seinen Kritikern (und damit auch mir) zeigt, dass er es drauf hat, einen Klub mit echten sportlichen Ambitionen auf die Erfolgsspur zu führen, aber der Nachweis ist bislang nahezu vollständig ausgeblieben; und das permanente Reihen-Wirrwarr hat sich nun auch mal wieder als kontraproduktiv entpuppt.

      Also, morgen ist die möglicherweise letzte Gelegenheit in dieser Saison, Peter Draisaitl, zeig es den Kritikern endlich mal, sonst wird die Vorfreude auf die nächste Saison gleich mit ausgeschieden sein.

    2. Thomas
      24.03.2018

      Ich glaube langsam versteht jeder warum ich gegen Draisaitl als Trainer war. Da passiert leider einfach zu wenig. Keine Ideen die irgendwer umsetzten kann. Im Vergleich zu Clouaton ist man nun sogar noch schlechter auf den Gegner eingestellt. Wie immer man sowas schafft. Da muss aber auch im Team mal ein Ruck kommen.

      Wesslau diese Saison oder in den Play offs ist kein Faktor irgendwie. Von hinten kein Spielaufbau. Nürnberg kommt seit 2 Spielen immer von der Seite aufs Tor und das klappt super. Defensiv ist das alles zu passiv was der kec da macht.

      Und was Tiffels mitbringt zeigt das ein Lalonde zum Teil überschätzt war.

      Es ist wie in den letzten Play Offs. Man versteht es nicht sich dem Gegner anzupassen.

      Ich denke morgen hat die dicke Damen zu Ende gesungen. Und dieses Jahr bin ich auch froh drum. Ob das mit Draisaitl besser wird zur neuen Saison glaube ich nicht.

      Achja kann man diesen Gogulla von gestern öfters sehen? In der Form bräuchte man ihn.

      Gruß
      Thomas

    3. Gabriele Umland
      24.03.2018

      Also jetzt wieder nur auf de Trainer rumhacken kann ja auch nicht sein mit Clouston wären wir nicht mal in den Playoffs gekommen es ist die Mannschaft die keinen Kampfgeist zeigt da können wir noch ein paar Trainer verschleißen mann sollte mal die Spieler zur Kasse beten Sieg Prämie usw

      • Bossy
        24.03.2018

        Nun, mit Blick auf die zahlreichen Trainerwechsel nach 2008 (gestern war übrigens Jahrestag des 168-Minuten-Spiels gegen Mannheim) trifft man unter Fans im wesentlichen auf zwei Positionen:
        die, die sagen, dass die Verantwortlichen in Köln viel zu schnell die Nerven verlieren und in Folge zu oft und vor allem viel zu schnell den Trainer freistellen und damit Kontinuität verhindern, und auf der anderen Seite diejenigen, die meinen, dass die Entscheidungsträger bei den Haien gerade im Hinblick auf Team-Aufbau, Teamführung und sportlich erfolgreiche Kontinuität schlicht auf die falschen Trainer gesetzt haben (z.B. Pawlow, Stewart, Sundblad back again (in Ingolstadt nicht richtig hingeschaut!), Clouston und jetzt Draisaitl) und ihnen z.T. selbst dann noch langjährige Verträge zugeschoben haben, als der Punkteschnitt schon messbar überschaubar blieb und das Ende bereits am Horizont sichtbar wurde – und am Ende i.d.R. dann auch noch viel zu lang an ihnen festgehalten haben, bis die Saison schon fast wieder durch war und ein neuer Retter her musste, der dafür ohne Not direkt wieder mit einem langen Vertrag belohnt wurde, obwohl er vielleicht eben nur als Retter und nicht für nachhaltigen Erfolg taugt.

        Teufelskreis à la Kölner Haie.. ein Ende ist da aktuell auch nicht absehbar, und das wurde mir als Fan dann auch noch als ‘alternativlose Vertragsverlängerung’ verkauft. Danke.

        Ich gehöre eindeutig zur zweiten Fraktion, weil sich ein Klub, der selbst regelmäßig hohe sportliche Ziele nach außen kommuniziert und sich ja auch eine entsprechend kostspielige Mannschaft leistet, auf der Trainerposition keine Experimente erlauben oder sparen darf.

        Übrigens stimmte der Einsatz des Teams in der Serie jetzt doch weitestgehend, aber das Würfeln der Angriffsreihen (z.B. Uvira, wtf ?!) und die taktische Flexibilität des Trainers erschweren die Bemühungen doch erheblich.

    4. Bernd Schumalski
      24.03.2018

      Es ist für einen Trainer, der unter der Saison einen Verein übernimmt, immer recht schwer, seine eigenen Vorstellungen zu realisieren. Er muss ja mit dem Spielermaterial vorlieb nehmen, das ihm sein Vorgänger hinterlassen hat.

      Also ihm jetzt die alleinige Verantwortung für diese eher durchschnittliche Saison zu geben, ist nicht ganz fair.

      Eine Chance für die neue Saison hat er jedenfalls verdient. Schlimmer wie unter Clouston kann es ja nicht werden.

    5. Alexander
      24.03.2018

      Das 1.Drittel haben wir total verpennt den Trainer in Frage zu stellen ist aber unfair er war nicht von Saisonstart an dabei und hat viel versucht das sollte man ihm hoch anrechnen wir könnten da glaube ich auch Wayne Gretzky an die Bande stellen und es würde nicht besser laufen.

      Die Spieler die mal in der NHL gespielt haben sind jetzt besonders gefragt sie müssen zeigen das sie ihr Geld wert sind.Es kann doch nicht sein das eine Mannschaft wie z.B. jetzt in diesen Playoffs mit Nürnberg eine Mannschaft weiterkommt die in jedem Spiel mit fiesen Mitteln für Schlagzeilen sorgt.

    6. Sockenträger
      24.03.2018

      Nun ich bin ja auch nicht unbedingt ein Freund von Draiseidl aber eine Chance hat er verdient und ihm jetzt alles in die Schuhe zu schieben ist nicht unbedingt fair. Auf dem Eis stehen Profis, da erwarte ich schon das da auch mal etwas an eigenen Ideen kommt. Wesslau in die Kritik zu nehmen halte ich auch für nicht ganz angebracht, wenn wir ihn nicht hätten sähe es oft anders aus , gleich mit angemerkt finde ich es auch kacke das man Daniar auf die Tribüne setzt, da wünsche ich mir das Peters mal reinkommt und richtig die Hütte voll bekommt, kann jeder gerne anderer Meinung sein, das ist halt meine. Ich finde man hätte Krupp damals behalten sollen, an Uwe alleine lag es nicht. Ich wünsche mir das die Haie es doch noch ins Halbfinale schaffen, gehe aber davon aus das Morgen Ende ist. In einem Punkt muß ich jedem hier zustimmen, wir machen immer die gleichen Fehler und niemand aus dem Trainerteam ist ansatzweise in der Lage diese abzustellen. Es passieren immer wieder die gleichen Fehler und es fehlt immer wieder an Ideen und Effektivität, außerdem machen einige Spieler zu viele Einzelaktionen die nix bringen und zu oft wir der Puck sinnlos vergeben.

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