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Vertraute Feinde

Greg Classen vom ERC Ingolstadt beim Spiel in Düsseldorf am 28.01.2014. Foto: Dirk Unverferth
Greg Classen vom ERC Ingolstadt beim Spiel in Düsseldorf am 28.01.2014. Foto: Dirk Unverferth

Der ERC Ingolstadt empfängt heute die Haie zum Start ins Wochenende, am Dienstag spielte der ERCI in Düsseldorf und sicherte sich mit einem 2:0 den gerade mal dritten Sieg im Januar. Haimspiel.de war dabei und hat sich nach dem Spiel mit den zwei Personen unterhalten, die letzte Saison noch in Köln waren.

Lest hier, wie die zwei Ex-Haie in Diensten der Panther mit den schwierigen letzten Wochen umgegangen sind, was Niklas Sundblad über Haie-Neuzugang Mika Hanulla zu erzählen weiß und warum sich Greg Classen im ersten Drittel des Spiels einen sehenswerten Fight gegen DEG-Kapitän Ashton Rome geliefert hat.

Niklas Sundblad, wie wichtig war der heutige 2:0-Sieg in Düsseldorf für euch?

In der Situation, in der wir uns befinden, müssen wir unbedingt Punkte holen und das haben wir heute gemacht. Das war eine ganz starke Mannschaftsleistung, sie haben gut gekämpft und Timo (Pielmeier) hat sehr gut gehalten für uns.

Ihr habt viel und hart auf Körper gespielt, war das von Anfang an der Plan gegen eine DEG, die das nicht unbedingt 60 Minuten mitgehen kann?

Nein, das war nicht unbedingt der Plan. Wir wollen kämpferischen Einsatz zeigen und auch ein bisschen Emotion ins Spiel bringen und das haben wir heute gemacht. Aber wir wollten nicht unbedingt hart auf Körper spielen, wir wollen nur hart kämpfen und Schüsse blocken und die kleinen Sachen richtig machen, um wieder zu gewinnen.

Was sind die Herausforderungen für dich in deiner ersten kompletten Saison als Headcoach?

Man hat natürlich viel mehr Verantwortung. Ich stehe jeden Tag vor der Mannschaft, plane die Trainings. Es macht einfach Spass und ich freue mich über den Headcoach-Job, auch wenn es viel Arbeit ist.

Ihr habt mit dem heutigen Sieg jetzt einen Platz gutgemacht, aber es ist viel los im Ingolstädter Umfeld – 3 Niederlagen in Folge, Fan-Boykott, Wechsel der sportlichen Leitung. Wie gehst du damit als Trainer um, um die Mannschaft durch diese schweren Zeiten zu manövrieren?

Ja, es ist wirklich viel los bei uns. Wir haben  10 von den letzten 12 Spielen verloren. Ich habe mit der Mannschaft gesprochen und ihr gesagt, dass wir zusammenkommen müssen. Das ist unsere einzige Chance, wir müssen als Mannschaft spielen. Oder wir spielen eben als Individuen, aber dann ist es vorbei. Heute haben wir das richtige Panther-Team gezeigt und als Mannschaft gespielt.

Niklas Sundblad, Trainer der Ingolstadt Panther beim Spiel in Düsseldorf am 28.01.2014

Niklas Sundblad

Am Freitag geht es gegen die Haie, gegen die ihr bisher nur einen Punkt geholt habt. Was erwartest du von diesem Spiel?

Ich erwarte erstmal einen sehr starken Gegner. Köln ist ein Top-Titelfavorit dieses Jahr und kann die Meisterschaft gewinnen. Köln kommt mit viel Druck und einer Neuverpflichtung mit Mika Hanulla. Ich erwarte ein gutes Spiel, wir müssen gut hinten stehen, denn die Haie werden uns dort am Meisten fordern.

Du hast Hannula gerade schon angesprochen, du scheinst ihn zu kennen?

Ja. Er ist ein Power Forward, ein ganz explosiver Spieler, ein Torjäger und ich glaube er wird Köln sehr helfen. Der einzige Nachteil ist seine fehlende Spielpraxis diese Saison, man muss ihm vielleicht etwas Zeit geben. Aber ich weiß, dass er ein sehr starker Eishockeyspieler ist, mein Bruder Stefan hat ihn in Stockholm trainiert.

Das klingt so, als würdest du eher hoffen, dass er am Freitag noch nicht für die Haie aufläuft?

Ich glaube, er spielt. Aber das ist egal, wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Köln hat viele gute Stürmer und gute Verteidiger und wir müssen uns auf unser Spiel fokussieren  und ob Mika mitkommt oder nicht, das können wir nicht kontrollieren.

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Greg, du warst in Köln der absolute Allrounder, wie ist jetzt deine Rolle in Ingolstadt?

Das ist eigentlich dieselbe wie in Köln, dafür hat Niklas mich ja hergeholt. Ich spiele, wo ich gebraucht werde und versuche so der Mannschaft zu helfen.

Dennoch gehörten Fights nicht unbedingt zu deinem Repertoire, was ist da eben mit Ashton Rome passiert?

Wir haben uns gestern als Mannschaft zusammengesetzt und beschlossen, dass es härter sein soll, gegen uns zu spielen. Ich wollte nicht unbedingt einen Fight, ich wollte Emotionen ins Spiel bringen, einfach präsent sein und dann ist es eben passiert.

Ich hatte auch den Eindruck, dass ihr körperlich sehr präsent wart, das war also von Beginn an euer Plan?

Ja, wenn wir Spiele gewinnen wollen, darf es keine Rolle spielen gegen wen wir spielen. Wir müssen Zweikämpfe gewinnen und müssen einfach ein verantwortungsbewusstes Team sein. Wir haben uns ein paar schlechte Angewohnheiten zugelegt und die versuchen wir jetzt wieder loszuwerden. Genau solche 1:0- oder 2:0-Siege brauchen wir jetzt, auch wenn es kein schönes Spiel war. Es sind 3 Punkte und damit sind wir auf dem Weg in die richtige Richtung.

Wie hart ist es für euch fokussiert zu bleiben mit den ganzen Dingen, die im Umfeld aktuell passieren?

Es war tatsächlich nicht die schönste Zeit für uns in Ingolstadt in den letzten Wochen. Aber die einzigen, die sportlich etwas ändern können sind die Jungs in der Kabine und wir haben gestern beschlossen, dass wir als Team wieder mehr zusammenwachsen müssen. Es gibt jede Menge Ablenkungen, aber das ist auch Teil des Profisports. Wir haben noch 9 Spiele zu spielen in dieser Saison und es liegt ganz alleine bei uns, einen Playoffplatz zu behalten.

Es war also ein wichtiger Sieg für euch, gerade mal der dritte im Januar. Das letzte Spiel des Monats ist gegen Köln, was erwartest du von deinem alten Team?

Wir wissen dass Köln eines der stärksten Teams der Liga ist. Sie haben einen Kader voller guter Spieler, vier Reihen und gute Torhüter. Wir müssen ein gutes Spiel zeigen und hoffen, etwas den Heimvorteil einbringen zu können. Wir brauchen ein gutes erstes Drittel und dann weiß man nicht, was passieren kann. Wir brauchen die 3 Punkte aktuell mehr als die Haie und müssen das verzweifeltere Team sein. Wenn wir weiter als Team zusammen spielen und Timo wieder eine solch große Torhüterleistung wie heute bringt, haben wir eine Chance gegen jedes Team der Liga.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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