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Stimmen nach der 3:4-Niederlage gegen Ingolstadt

Patrick Hager kann sich gegen Ingolstadts Abwehr nicht durchsetzen. Foto: Steffen Thaut
Patrick Hager kann sich gegen Ingolstadts Abwehr nicht durchsetzen. Foto: Steffen Thaut

Nach der Derby-Niederlage am vergangenen Sonntag in Düsseldorf waren die Haie am Freitag gegen Ingolstadt auf Wiedergutmachung aus, eine Unternehmung, die allerdings scheiterte. Gegen den Vizemeister, der als Tabellenletzter nach Köln reiste, setzte es eine 3:4-Niederlage. Während die Ingolstädter Presse am Samstag von der besten Saisonleistung der Panther schreiben durfte und die Haie-Fans mit vielen Schiedsrichterentscheidungen haderten, empfanden Haie-Stürmer Patrick Hager und Trainer Niklas Sundblad eher die Special Teams als ausschlaggebend.

Patrick Hager: “In gewissen Situationen waren sie ein bisschen hungriger.”

Der Stürmer, der während des Spiels an der Lippe genäht wurde, war einer der Aktivposten des Haie-Spiels. Zu seiner Verletzung sagte er: “Ich hab einen Schuss von der blauen Linie ins Gesicht bekommen und wurde mit 2 Stichen genäht. Die vier Zähne unten sind eh nicht mehr echt, deswegen war es halb so wild und dementsprechend nur kurz genäht und wieder drauf und weiter geht’s.” Das Spiel analysierte Hager wie folgt: “Ich denke wir haben eigentlich ganz gut angefangen, haben uns auch wieder eine 2:0 Führung rausgespielt. Im 2. Drittel sind wir einfach zu viel auf der Strafbank gesessen, haben Ingolstadt mit ihrem gefährlichen Powerplay die Möglichkeit gegeben, zurück ins Spiel zu kommen. Wir hatten aber letztendlich hintenraus zwei Minuten mit 5 gg. 3 die Möglichkeit, den Ausgleich zu schießen und vielleicht sogar das Spiel zu gewinnen, wenn wir es besser spielen. Den Schuh müssen wir uns anziehen. Zu Hause müssen wir einfach stärker werden und besser auftreten.”, verteilte aber auch Lob für seinen Ex-Verein: “Ingolstadt hatte auch super Chancen. Wir lassen hinten auch zu und vorne machen wir die Dinger momentan nicht. Vielleicht verlassen wir uns auch ein bisschen zu sehr auf unser Talent und haben diese Zweikampfhärte nicht immer. Das müssen wir auch lernen, dass nicht nur die individuelle Klasse Spiele gewinnt sondern auch Mannschaften wie Ingolstadt, die überraschend da unten drin stehen, jetzt schon in einer Phase sind, in der sie um jeden Zentimeter kämpfen müssen. Ich glaub das hat man heute gesehen, dass sie in gewissen Situationen ein bisschen hungriger waren. Das ist eine Aussage die ich nicht gerne mache nach einem Spiel. Wir hatten trotzdem die Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen. Am Ende war es auch die nicht genutzte doppelte Überzahl, dann verlierst Du am Ende das Spiel auch verdient.”

Hager war auch unglücklich am Ingolstädter Doppelschlag im zweiten Drittel, der die Panther merklich ins Spiel zurückbrachte, beteiligt und beschrieb die Situation selber so: “Als wir 2:0 vorne waren, der Anschluss geht dann von meinem Schläger genau ins Kreuzeck und dann bekommen wir eine Minute später das nächste Tor. Das sind Momente die passieren im Eishockey. Gegen Berlin war das genau andersrum, da haben wir denen in Überzahl in 3/4 Minuten 3 Dinger reingehauen, da war das Ding erledigt. Ab und zu sind das immer wieder Phasen, in denen du deine Chancen bekommst und sie nutzen musst. Und dann gibt es Phasen, in denen du merkst, der Gegner bekommt das Momentum und die musst du eben überstehen und wenn du das nicht machst und die Gegentore nimmst, dann wird es schwer Spiele zu gewinnen.” Der Stürmer, der in der 45. Minutemit einem beherzten Schlagschuss das 3:3 erzielte, erbrachte mit diesem Treffer schon vorab den Beweis für die Worte, die er nach dem Spiel hatte: “Wir müssen das Quentchen schlauer sein und in Situationen vielleicht nicht den Pass suchen, sondern das Ding aufs Tor bringen. Da haben wir die letzten Spiele immer mal wieder Probleme gehabt.”

Ein bisschen Schiedsrichterkritik hatte Hager dann doch noch parat, diese drehte sich allerdings nicht um die Strafen, sondern um einen Videobeweis, der den Haien nicht zugesprochen wurde: “Ich hab mit dem Schiedsrichter nach dem Spiel noch gesprochen, dass es traurig ist, dass auf dem Niveau, wo wir die Möglichkeit haben Video zu gucken, solche Situationen nicht nutzen. Ich habe ihn drauf hingewiesen, dass die Schiene von Timo [Pielmeier] teilweise hinter der Linie war und die Möglichkeit bestand, dass die Scheibe an die Schiene geht aber hinter der Linie war, ob er das nicht prüfen kann. Er war sich zu 100% sicher, dass es ein guter Save war und die Scheibe nicht im Tor war und hat sich geweigert zum Videobeweis zu gehen. Ich finde es halt schade beim Spielstand von 3:3, die technischen Möglichkeiten auszulassen. Ich hoffe im Endeffekt, dass die Scheibe nicht im Tor war, weil ansonsten wäre es auch schön, wenn da mal Konsequenzen von der Liga kommen, falls es ein Tor war.”

 

Niklas Sundblad: “Wir wollen gutes Eishockey spielen, aber wir müssen auch lernen.”

Der Haie-Trainer stimmte mit seinem Spieler überein, dass die Special Teams den Unterschied ausgemacht hatten, besonders die Inolgstädter Überzahl fand dabei Beachtung: “Wir hatten eine 2:0 Führung und das Spiel unter Kontrolle und dann haben wir zu viele Strafen genommen. Ingolstadt hat eine ganz gefährliche Überzahl und macht 3 Tore gegen uns, das war der Unterschied. Ihre Überzahl mit Greilinger ist eine der besten der Liga.” Angesprochen auf das Plus an Bissigkeit, das die Gäste mitbrachten und damit den Haien den Schneid abkaufen konnte, sagte der Coach: “Ich finde wir haben eine gute Mannschaft und können auch kämpfen. Wir wollen gutes Eishockey spielen, aber wir müssen auch lernen. Ingolstadt war unter Druck heute unbedingt zu gewinnen, wir wollten auch zurückkommen nach der Niederlage in Düsseldorf. Wir führen 2:0 und dann machen kleine Sachen den Unterschied, ein paar Strafen zu viel und dann geht die Scheibe rein. Wenn wir das 2:0 länger halten ist das Spiel vorbei.”

Sundblad haderte allerdings auch etwas mit der aktuellen Menge an Ausfällen, beim KEC fehlte mit Jason Williams, Alexander Sulzer, Fredrik Eriksson und Johannes Salmonsson einiges an Qualität, zudem fiel im ersten Drittel auch noch NAchwuchsverteidiger Maximilain Faber verletzt aus. “Uns hat ein bisschen die Kraft gefehlt, wir hatten nur 5 Verteidiger und so viele Strafen, das ist keine gute Kombination, aber auch keine Ausrede.” Für das Spiel am Sonntag gegen Schwenningen gibt es leider wenig Entwarnung, Faber wird weiterhin ausfallen und Sundblad ließ sich nach dem Spiel recht offen in die Karten schauen: “Eriksson und Sulzer werden am Sonntag nicht spielen. Eventuell spielt Charlie Stephens als 6. Verteidiger und wir hoffen das Salmonsson vielleicht wieder spielt.”

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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