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Morgen ist es soweit!

Es ist angerichtet: Das Winter Game 2015 in Düsseldorf. Foto: Henrike Wöbking.

Vorfreude kann man hervorragend ausdehnen. Im Fall des 2. DEL-Wintergames musste man das zwangsläufig auch, denn zwischen Ankündigung und Spieltag lag eine gefühlte Ewigkeit. Morgen ist es nun endlich so weit. Das größte Derby aller Zeiten steigt in der Düsseldorfer Esprit Arena vor ca. 50.000 Zuschauern.
„Es ist kein Sportereignis sondern ein Riesen-Event“, strahlte Jochen Rotthaus, Geschäftsführer der DEG, auf der großen Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch. Dem ist nicht zu widersprechen, denn allein das Rahmenprogramm vor dem eigentlichen Spiel erstreckt sich über zweieinhalb Stunden, beginnend mit dem „Spiel der Legenden“ um 14:00 Uhr, bei dem Größen aus der Vergangenheit beider Clubs gegeneinander antreten, über ein Konzert der schwedischen Band Mando Diao um 15:00 Uhr bis zur Nationalhymne, die es – unüblich für ein Nicht-Playoff-Spiel – vor dem ersten Bully um 16:25 Uhr geben wird. Auch ein Feuerwerk direkt nach Spielende wird nicht fehlen.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel ist sich sicher, dass der Mando Diao Song zum Event („Black Saturday“) eher das Fazit der Kölner Haie am Ende des Tages sein wird. Er freut sich auf die Besucher aus ganz Eishockey-Deutschland und dem europäischen Ausland in seiner Stadt und bedankt sich auch nochmal explizit bei den Haie-Fans, die in der Entscheidungsphase, wo das Wintergame stattfinden soll, mit ihrer Banneraktion „Lieber auswärts in Düsseldorf als zuhause auf Schalke“ großen Anteil daran hatten, dass die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt letztendlich Gastgeber dieses Großereignisses geworden ist.

 

Man hofft auf 50.000 plus 1 Zuschauer. Diese Zahl war bis zum letzten Mittwoch noch nicht erreicht worden. Deshalb hat man sich von Seiten der DEG entschieden, den Anreiz zum Kartenkauf noch ein bisschen zu erhöhen: Der/die Käufer des 50.0001sten Tickets gewinnt Karten für ein Heimspiel der Toronto Maple Leafs inklusive Flug nach und Hotel in Toronto. Das ist eine amtliche Belohnung und sicher ein ähnliches „Einmal-im-Leben“-Ereignis wie die Ausrichtung eines Wintergames.

Der Geschäftsführer der DEL, Gernot Trippcke, unterstrich aber vor dem Hintergrund der Freude über den gesamten Event nochmals, dass es keine Spaßveranstaltung sondern ein reguläres Ligaspiel um drei Punkte wird. Das ist natürlich richtig, aber eigentlich ist ein Derby-Sieg im Wintergame vor dieser Kulisse sogar deutlich mehr als das. Für die Kölner Haie ist das Fluch und Segen zugleich. Mit einem Sieg wäre ein großer Schritt getan, die Nicht-Leistung in den Spielen in Iserlohn und Krefeld vergessen zu machen. Erstrecht, sollte das in überzeugender Manier geschehen. Sollte die Truppe von Niklas Sundblad allerdings auch am Samstag wieder ein Januar-Auswärtsspiel zeigen, dann dürfte es ein weit deutlicheres Echo geben als nach den bisherigen Niederlagen.

Die DEG bekam bereits am Donnerstag die Chance, ein erstes Training auf dem Eis der Esprit Arena zu absolvieren. Am heutigen Freitag ziehen die Haie nach. Sich mit den Licht- und Eisbedingungen so vertraut wie möglich zu machen, wird wichtig werden. Wer sich an Nachmittagsspiele im noch nicht umgebauten Curt-Frenzel-Stadion erinnert, weiß wie sehr das Wetter Einfluss auf ein Spiel nehmen kann. Als Düsseldorfs Coach Christof Kreutzer in der Pressekonferenz gefragt wurde, ob durch die Örtlichkeit nicht ein Stück Heimvorteil für die DEG verloren geht, konnte er diese Befürchtung nicht teilen. Er schob die Unterstützung der – sicher größtenteils Düsseldorfer – Fans vor. Aber natürlich ist es ein Spiel auf gleichermaßen ungewohntem Terrain für beide Teams. Das wird auch der eine Tag Vorbereitung mehr in der Arena für die DEG nicht ändern.

Es ist der wichtigste Termin in der DEL-Hauptrunde in dieser Saison. Die Veranstalter haben groß aufgefahren, um die perfekten Rahmenbedingungen zu schaffen. Der Worte sind in alle Richtungen genug gewechselt. Samstagnachmittag ab 16:30 Uhr ist es an den Akteuren auf dem Eis, aus dem Event wieder ein Sportereignis zu machen. Hoffentlich sogar ein Riesen-Sportereignis.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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