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Best Of Five

Berlins Petri Vehanen rettet gegen Ryan Jones - Foto: Florian Müller

Viertelfinalspiel 2 war nichts für schwache Nerven. Die 12.756 Zuschauer verfolgten knapp 63 Minuten lang ein umkämpftes 0:0, ehe Laurin Braun in der Overtime einen 2-auf-1-Konter mit dem Siegtreffer für die Eisbären abschloss.

Besonders beide Torhüter präsentierten sich in bester Form. Was die gut strukturierten Defensiven auf beiden Seiten an Torchancen zuließen, entschärften Wesslau und Vehanen. Aber nicht nur bei fünf gegen fünf schenkten sich Haie und Eisbären nichts, denn wie schon in Spiel 1 ließen auch am Freitag beide Teams in ihren jeweiligen Unterzahlspielen keinen Treffer zu. In Spiel 2 war das der Schlüssel zum Sieg für die Berliner, denn die Haie ließen gleich sechs Powerplays ungenutzt.

Die größte Chance der Partie vergab Per Aslund in der 35. Minute, als er einen Vehanen-Rebound nach einem Schuss von Fredrik Eriksson aus kürzester Distanz nicht über die Linie schieben konnte. Der Berliner Goalie hatte in höchster Not noch seine Kelle dazwischen gebracht.

Als es nach torlosen sechzig Minuten in die Overtime ging, gehörte die erste Chance wiederum Aslund, der nach einem Berliner Scheibenverlust aus bester Position zum Schuss kam, aber nur die Latte traf. Ein Fehler auf Kölner Seite bescherte den Eisbären dann die Gelegenheit zum Siegtreffer. Alexander Sulzer holte im Angriffsdrittel den Puck mit der Hand aus der Luft, um die Blaue Linie zu halten. Die Scheibe sprang beim Versuch, sie tief zu spielen, über seine Kelle. Laurin Braun nahm stattdessen das Spielgerät auf und schloss den folgenden Konter erfolgreich ab.

„Man hat am Ende gesehen, wie dicht Sieg und Niederlage beieinander liegen“, meinte Moritz Müller. „Ein paar Zentimeter tiefer, dann wäre der Schuss von Aslund drin gewesen. So kassiert man ein paar Minuten später den Gegentreffer.“

Es war nicht nur wegen des Serienausgleichs ein wichtiger Sieg für die Berliner, die bis zu Brauns Tor 123 Minuten ohne eigenen Treffer gegen die Haie geblieben waren. Die Erleichterung war der Eisbären-Bank deutlich anzumerken.

„Wir sind natürlich nicht mit unserer Chancenverwertung zufrieden“, sagte Patrick Hager nach der Partie. „Wir haben ein paar Möglichkeiten liegengelassen, die wir einfach machen müssen. Den Schuh müssen wir uns anziehen.“

„Unser Powerplay hat uns heute im Stich gelassen“, befand Ryan Jones, der nach knapp siebenwöchiger Verletzungspause am Freitag ins Aufgebot zurückkehrte. „Wir hätten die Chance gehabt, das Spiel für uns zu entscheiden, aber das Powerplay lief einfach nicht.“

„Gustaf hat unglaublich gespielt. Das macht diese Niederlage ein bisschen schwerer zu verdauen, weil man für einen Teamkameraden die Tore machen will, der so gut gespielt hat“, so Jones weiter.

„Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, was den Einsatz, den Kampfgeist und die Umsetzung unseres Gameplan angeht“, resümierte Cory Clouston. „Unser Powerplay hat sich ein paar gute Chancen erspielt, konnte aber einen sehr guten Goalie heute nicht überwinden. Beide Goalies waren sehr stark heute. Hier spielen zwei ebenbürtige Teams gegeneinander. Wir haben nicht erwartet, dass das eine einfache Serie wird. Wir müssen uns für Spiel 3 steigern.“

„Man wird nicht jedes Spiel gewinnen. Jetzt gilt es einfach, wieder aufzustehen“, so Moritz Müller mit Blick auf Spiel 3 am Sonntag. Und auch Patrick Hager will die Niederlage schnell abhaken: „Es steht jetzt 1:1 in der Serie. In zwei Tagen geht es weiter.“

Aus der Best-Of-Seven-Serie ist eine Best-Of-Five geworden, die am Sonntag in Berlin startet. Erstes Bully der Partie ist um 14:30 Uhr. Wir übertragen live aus der Mercedes Benz Arena ab 14:15 Uhr.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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Viertelfinale Spiel 2: Eisbären unter Druck

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