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6:2-Auswärtserfolg: Starkes Schlussdrittel beschert ersten Sieg

Die Kölner Haie um colby Genoway beim Torjubel. Foto: mcfly37.de
Die Kölner Haie um colby Genoway beim Torjubel. Foto: mcfly37.de

Das erste Saisonspiel gegen die Augsburg Panthers haben die Kölner Haie trotz starken Comebacks mit 4:5 n.V. verloren. Gegen die Fischtown Pinguins sollte der erste Sieg der laufenden Saison her. Doch mit Bremerhaven wartete eine gewohnt starke Heimmannschaft auf die Spieler des KEC.

Torloses erstes Drittel

Beide Mannschaften starteten engagiert in die Partie. Die erste nennenswerte Torschussmöglichkeit der Haie erfolgte durch Verteidiger Morgan Ellis, dessen Schuss knapp am rechten Pfosten vorbei ging (4.). In der Folge aber erkämpften sich die Gastgeber aus Bremerhaven immer mehr Spielanteile. Sie störten die Kölner früh im Aufbau und setzten in der Gegenbewegung auffällig oft auf schnelle und präzise Konter. Mit der ersten Überzahl im Spiel konnten die Gastgeber den Druck sogar noch erhöhen. Bis auf einen gefährlichen Schuss von Fischtown-Verteidiger Fortunus in der 15. Spielminute blieb der KEC in Unterzahl aber stabil. Zum Ende des ersten Drittels war Bremerhaven zwar die etwas bessere und spritzigere Mannschaft, doch sie konnte ihre leichte Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Es ging mit dem 0:0-Zwischenstand in die erste Pause des Spiels.

Bremerhaven dreht im Mittelabschnitt auf

Die Gäste aus Köln erwischten im zweiten Drittel den besseren Start. Den scheinbar ungefährlichen Schuss von Zerressen aus dem linken Halbfeld fälschte Sebastian Uvira noch entscheidend ab und brachte die Haie so mit 1:0 in Führung (23.). Doch Bremerhaven blieb unbeeindruckt und spielte schon wie im vorangegangenen Abschnitt befreit auf. Sie kamen mehrfach mit Urbas oder Verlic zu guten Chancen (24.). Aber es blieb zunächst bei der Führung der Kölner. Nachdem Akeson in der 28. Spielminute dann die große Chance auf das 2:0 hatte, folgte das zweite Unterzahlspiel der Haie (Madaisky, 2 Minuten wegen Haltens (29.)). In dieser kassierte die Kölner Mannschaft dann den Ausgleichstreffer durch McMillan, der ähnlich wie beim Führungstreffer der Haie einen Schuss aus dem Halbfeld entscheidend abfälschte (30.). Es folgte eine Phase vieler Strafzeiten seitens Köln, in der die Fischtown Pinguins dann richtig aufdrehten. Zunächst hatte Urbas die Riesenmöglichkeit auf den Führungstreffer, doch Wesslau parierte stark mit dem Schoner (32.). Nachdem die Haie dann aber in doppelte Unterzahl gerieten (33.), konnte auch Wesslau den nächsten Treffer der Gastgeber nicht verhindern. Urbas, der kurz zuvor noch an Wesslau scheiterte, verwandelte per Direktschuss in der 35. Spielminute. Gegen Ende des letzten Drittels setzte Moritz Müller noch ein emotionales Zeichen an die Mannschaft: nachdem ein Spieler der Fischtown Pinguins nach einem Schuss energisch nachsetzte, kam es zu einer kleinen Rudelbildung, die der Haie-Kapitän maßgeblich provozierte. Daraus resultierten jedoch keine Strafzeiten. Es fielen auch keine weiteren Tore mehr, sodass es bei der 2:1-Führung für den Gastgeber blieb.

Genoway leitet Wende ein

Das letzte Drittel des Spiels begann für die Haie mit einem Powerplay, das noch aus dem Mittelabschnitt resultierte (Moore, 2 Minuten wegen Behinderung, (40.). In diesem erzielte Colby Genoway prompt den Ausgleichstreffer (41.). Nachdem der erste Schussversuch nicht erfolgreich war, bugsierte der kanadische Routinier den Rebound über die Torlinie. Kurz darauf stand der Haie-Stürmer wieder im Mittelpunkt. Nach präzisem Zuspiel von Pinizotto schob Genoway gegen die Laufrichtung von Schlussmann Hübl die Scheibe ins Tor (43.). Die Gastgeber waren nun sichtlich geschockt und ließen ihre Spritzigkeit und Torgefährlichkeit aus den ersten beiden Dritteln vermissen. Die Haie hingegen nutzten die Schwächephase der Gegner eiskalt. Nach einer sehenswerten Doppelpass-Kombination mit Akeson erzielte Dumont sein erstes Saisontor (48.). Nur drei Minuten später folgte dann der nächste Streich. Pfohl über die linke Seite und mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck zum 5:2 (51.). Nach turbulenten Minuten kehrte dann zunächst etwas Ruhe ein. Bremerhaven versuchte sich noch einmal aufzubäumen, aber die Haie-Defensive arbeitete nun sehr konzentriert und ließ keine Gegentore mehr zu. Stattdessen erhöhte Pfohl letztlich noch auf 6:2 (57.). Nach diesem Treffer passierte auf dem Eis nicht mehr viel und es blieb somit beim 6:2-Endergebnis. Nachdem die Fischtown Pinguins die ersten 40 Minuten stark aufspielten, zogen die Haie im letzten Drittel den Stecker und überrannten die Gastgeber nahezu. Es ist der erste Sieg der laufenden Saison für die Kölner Haie.

Draisaitl: „Hätten gut und gerne das Spiel verlieren können”

Der Cheftrainer der Kölner Haie war trotz des deutlichen Ergebnisses nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wir werden dieses Spiel schon vernünftig analysieren müssen, denn wir waren heute teilweise überhaupt nicht die Mannschaft, die wir selbst sehen wollen und müssen in Köln.”, resümierte Draisaitl nach dem Spiel. Für ihn liegt noch viel Arbeit mit dem Team vor sich: „Wir freuen uns logischerweise, dass wir mit dem Spiel noch was machen konnten hinten raus. Das ist alles in Ordnung. Jetzt ist es nur so, dass wir speziell und gerade in dem zweiten Drittel sowas von schlecht waren, dass wir da hätten gut und gerne das Spiel verlieren können, vielleicht sogar sollen.” Über die Leistung von Haie-Youngster Dumont sprach der Headcoach aber überaus positiv. Er sei ein sehr effektiver Spieler und mit seiner Geschwindigkeit sehr wichtig für das Line-Up. Er stellt ihm sogar noch etwas mehr in Aussicht: „Er verdient das Vertrauen und auch die Eiszeit. Und wer weiß, vielleicht ja auch mehr?” In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie viel Eiszeit der Peter Draisaitl Lucas Dumont schenkt.

Dumont: „Wir sind alle motiviert”

Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:2 trug Dumont seinen Teil zum Auswärtserfolg bei. Für ihn sei aber der Sieg wichtiger als das eigene Tor. Aufgrund des letzten Drittels sieht er den Sieg aber als verdient an: „Wir haben zwar nicht so gut angefangen im Spiel, aber im letzten Drittel zum Glück unser Spiel gespielt. Wir haben gezeigt, was wir spielen können und was wir eigentlich spielen müssen und haben dann auch verdient gewonnen nach dem letzten Drittel.” Warum sie aber keine durchgehende Überlegenheit aufs Eis bringen können, ist auch für den jungen Haie-Stürmer ein Rätsel. An der Einstellung des Teams liege es jedoch nicht: „Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es an der Einstellung liegt, weil wir alle motiviert sind. Es wird irgendeinen Grund haben. Diesen müssen wir so schnell wie möglich herausfinden und ändern.“ Auch die Stimmung im Team empfindet Lucas Dumont als sehr positiv: „Dieses Jahr ist auf jeden Fall eine gute Stimmung in der Mannschaft. Jeder versteht sich mit jedem. Man kann reden und es ist wirklich schon eine Einheit geworden in der kurzen Zeit. Das ist wichtig.“

Das nächste Spiel findet am kommenden Freitag in der heimischen LANXESS arena um 19:30 Uhr statt. Die Kölner Haie empfangen den ERC Ingolstadt. Wir sind live drauf ab 19:15 Uhr.

Über den Autor: Yannick Schmitz

Yannick ist 2014 für sein Studium der Fächer Geschichte & Philosophie an der Universität nach Köln gezogen. Mit dem ersten Besuch eines Heimspiels der Kölner Haie im Oktober 2015 ist seine Leidenschaft für den Eishockeysport entfacht. Es folgten die Mitgliedschaft im Haie-Fanprojekt und schließlich auch das Engagement für haimspiel.de.

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    3 Kommentare

    1. Bossy
      19.09.2018

      2x nach teils heftigen Rückständen noch zurückgekommen, 4 Punkte und dazu noch 10 eigene Tore aus dem Spiel heraus – das ist ein sehr ordentlicher Start in die Saison, vor allem nach dem fast schon wieder schockierenden ersten Drittel am Freitag.

      Die hier zitierte Selbstkritik kommt bei mir gut an, weil ich sie nicht einfach nur für vorgeschoben ansehe, denn nach dem 2. Drittel in BHV hätte es tats. auch locker 4 oder 5:1 für die Heimmannschaft lauten können.

      Als besonders wichtig sehe ich an, dass jeder Anflug eines Schlendrians von Saisonbeginn an bekämpft wird und dass weiter kontinuierlich gepunktet wird, damit ein echtes Team in Ruhe (weiter) entwickelt werden kann.

    2. Alexander
      22.09.2018

      Als Trainer sollte man auch hauptsächlich auf die Fehler aufmerksam machen ohne die Positiven Dinge außer acht zu lassen das macht Peter Draisaitl sehr gut er ist erfolgshungrig macht auch bestimmt mal Fehler aber wer ist schon perfekt?

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