Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

2:0-Niederlage: Harmlose Haie verlieren in Mannheim

Haie-Goalie Gustaf Wesslau - Foto: Alexandra Schmitz

Nach der Niederlage am vergangenen Mittwoch in Iserlohn mussten die Haie gegen die Adler Mannheim unbedingt wieder punkten. Aber mit dem siebenfachen Deutschen Meister wartete für die Kölner ein schwerer Gegner, der im Kampf um eine Top-6 Platzierung ebenfalls jeden Zähler gebrauchen kann.

Mannheim mit mehr Wille

Die Gastgeber erwischten den besseren Start in die Partie. Die erste hochkarätige Chance dieses Spiel hatte Matthias Plachta der Mannheimer. Nach dem Puckverlust in der Vorwärtsbewegung der Haie stand der Stürmer plötzlich frei vor Wesslau, der aber wiederum den Schuss parieren konnte (5.). Dann kamen die Kölner zu ihrer ersten Überzahlsituation, in dieser aber die Adler fast das 1:0 Führungstor erzielen konnten (Plachta (7.)). In dieser Phase hatten beide Teams nun Großchancen, die aber die jeweiligen Goalies in allerhöchster Not vereiteln konnten (Krämmer (8.), Wolf (9.), Gogulla (10.)). Dann aber übernahm der MERC vollends die Kontrolle über das Spiel und konnte schließlich im Powerplay den verdienten Führungstreffer erzielen (Setoguchi (14.)). Kurz darauf handelten sich die Gastgeber zwar zwei Strafzeiten ein, doch die Haie schafften es in insgesamt vier Minuten Überzahl nicht, die Scheibe im gegnerischen Tor unterzubringen, geschweige denn Mannheim ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Eine Minute vor Ablauf des ersten Abschnitts der Partie kassierte Eriksson wegen Haltens noch eine Zwei-Minuten-Strafe (19.). Doch bis zur Pausensirene blieb es bei der 1:0 Führung für die Mannheimer.

Torloser Mittelabschnitt mit vielen Strafzeiten

Die noch anhaltende Überzahlsituation aus dem ersten Drittel brachte den Gastgebern keine nennenswerten Chancen ein. Jedoch ließen sie die Haie jetzt kaum noch ins Spiel kommen. Die Mannheimer liefen immer wieder hoch an und zwangen so die Kölner zu langen Pässen, die dann meist bei den Hausherren selbst landeten. Die Kölner konnten sich erst durch ihr erstes Powerplay im Mittelabschnitt etwas aus der Drucksituation befreien und zu Torchancen kommen (Erikkson, Gogulla (27.)). Danach aber übernahmen  die Adler wieder die Kontrolle über das Spiel und die Haie zogen nun mehrere Strafen (R. Jones (27.), Hanowski (31.), Thomas (35.)). Dies führte zu etlichen Topchancen seitens der Hausherren (Carle (29.),  Adam (33.), Hungerecker (34.), Kolarik (35.), Plachta (36.)). In dieser Phase hätte Mannheim die Partie schon für sich entscheiden können. Jedoch war es vor allem Gustaf Wesslau zu verdanken, dass es weiterhin nur 1:0 stand. Somit blieben die Haie weiter im Spiel und drehten in der Schlussphase des zweiten Drittels nochmals auf. Uvira hatte den Ausgleich auf dem Schläger, der völlig unbedrängt auf Endras zulaufen konnte. Doch auch der Mannheimer Goalie hatte einen guten Tag erwischt und konnte den Schuss vom Kölner Außenstürmer halten (37.). Schließlich hatten sowohl noch Justin Shugg, als auch der wiedergenesene Potter die Riesenchance, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen und für den Ausgleich zu sorgen (39.). Doch es blieb beim 1:0 für Mannheim.

Kolarik sorgt für die Entscheidung

Den Schwung aus den letzten Minuten des zweiten Drittels nahmen die Haie nicht mit in das Schlussdrittel. Vielmehr drückte Mannheim auf das zweite Tor, um in der ausverkauften SAP-Arena für die Entscheidung zu sorgen. Nachdem Luke Adam zunächst noch an Gustaf Wesslau scheiterte, konnte nur wenig später sein Teamkollege Chad Kolarik völlig unbedrängt zum 2:0 einnetzen (50.). Bis zum Schlusspfiff spielten die Gastgeber dann die Zeit runter. Das 2:0 war für die Haie gewissermaßen der Genickbruch. Denn eine wirkliche Gegenwehr oder ein letztes Aufbäumen war nicht zu sehen. Damit verliert der KEC das zweite von insgesamt drei Hauptrundenspiele nach der Olympia-Pause.

Ehrhoff: “Mit einem Tor wirst du nicht viel gewinnen”

Kapitän Christian Ehrhoff fasste das Spiel mit wenigen Worten zusammen:” Wir hatten einige Möglichkeiten, einige Powerplays, aber dabei ist kein zählbarer Erfolg bei rumgekommen. Mannheim war halt das kleine Bisschen besser. Mit einem Tor in zwei Spielen wirst du in dieser Liga nicht viel gewinnen. Das reicht einfach nicht.” Im Hinblick auf das letzte Hauptrundenspiel gibt es für Ehrhoff nur eine Marschroute: “Ja, wir müssen schauen, dass wir irgendwie bisschen Momentum auf unsere Seite bekommen und Sonntag ein gutes Spiel abliefern. Für uns steht die Positionierung immer noch aus und deswegen brauchen wir einfach ein gutes Spiel.”

Draisaitl: “Penaltykilling hat uns im Spiel gehalten”

Draisaitl sah im Spiel gegen die Adler das grundsätzliche Problem in der Torausbeute. Die Defensive habe durch starkes Unterzahlspiel das Team im Spiel gehalten:  “Ja, insgesamt ein Spiel, dass man in etwa so erwarten konnte. Das Penaltykilling hat uns im Spiel gehalten. Wesslau war gut. Wir werden so langsam, aber sicher Spieler finden müssen, die auf der anderen Seite etwas unterbringen. Also wir hatten auf unserer Seite auch Chancen beim Powerplay und tun uns eben sehr schwer, mal zum Torerfolg zu kommen.”

Auf die Frage hin, ob und in wie fern das erste Tor wichtig für den weiteren Spielverlauf sei, antwortet der Headcoach: “Ja, durchaus. Aber ich wehre mich immer so ein bisschen dagegen. Also wenn du im ersten Drittel 1:0 in Rückstand [gerätst], ist aus meiner Sicht jetzt noch nicht viel passiert. […] Aber ich glaube tatsächlich, wenn man sich das Iserlohnspiel anguckt, aber auch schon zurück zu Düsseldorf, tun wir uns tatsächlich schwer, mal was Zählbares herzubekommen.”

Uvira: “Müssen noch an unserem Charakter arbeiten”

Für das Spiel gegen Ingolstadt am kommenden Sonntag müsse das Team einen anderen Charakter zeigen, so Uvira. “Ich denke, wir müssen noch an unserem Charakter, dass wir hundertprozentig dabei sind, arbeiten. Wir haben manchmal so Phasen, so Wechsel, dass wir komplett ausschalten, uns einfach nicht hundertprozentig konzentrieren.”, resümierte der deutsche Außenstürmer und fuhr fort: “Und das nutzt natürlich so eine starke Mannschaft wie Mannheim aus. Die haben das Talent, die haben den Skill, dass sie dann vor dem Tor die Dinger reinknallen. Wir müssen einfach konzentrierter und konstanter bleiben.”

Auch die Cleverness müsse wieder in das Spiel der Haie aufgenommen werden: “Wir müssen von der Strafbank wegbleiben. Wir müssen schauen, dass wir den Schläger am Boden halten, dass wir denen [den Schiedsrichtern] einfach keine Möglichkeiten geben, irgendwas zu pfeifen. Ich meine, die pfeifen viele Kleinigkeiten und deswegen müssen wir aufpassen, dass wir keine Fehler machen, die Mannschaften sonst bestrafen.”

Nichtsdestotrotz sei bis Platz fünf noch alles möglich. Der Fokus liege jetzt komplett auf Ingolstadt und trotz der Niederlagenserie gibt sich Uvira kämpferisch: “Wir sind ja nicht tot. Die Ingolstädter haben jetzt zwei Spiele gewonnen und wir müssen jetzt versuchen, dass wir den Stock da reinsetzen. Wir müssen jetzt die Punkte holen. Darauf konzentrieren wir uns. Uns interessieren alle andere Mannschaften nicht.”

Das letzte Hauptrundenspiel findet am Sonntag, den 4. März 2018, um 14:00 Uhr in Ingolstadt statt. Wir sind ab 13:45 Uhr live dabei.

Über den Autor: Yannick Schmitz

Yannick ist 2014 für sein Studium der Fächer Geschichte & Philosophie an der Universität nach Köln gezogen. Mit dem ersten Besuch eines Heimspiels der Kölner Haie im Oktober 2015 ist seine Leidenschaft für den Eishockeysport entfacht. Es folgten die Mitgliedschaft im Haie-Fanprojekt und schließlich auch das Engagement für haimspiel.de.

    Vorheriger Artikel

    Haie verlieren in Iserlohn – direkte Playoffs in Gefahr

    8 Kommentare

    1. Alexander
      04.03.2018

      Das war gar nichts ganz schlimmes Spiel wir haben es so nicht verdient Playoffs oder Pree-Playoffs zu spielen.Den erkrankten Haie Spielern wünsche ich gute und schnelle Genesung.Ich würde Peters oder Weitzmann spielen lassen Gustav machte die letzten zwei Spiele einen müden Eindruck.

    2. Bossy
      04.03.2018

      Also, ohne Blick auf das Kalenderblatt würde ich bei diesen Aussagen vermuten, wir hätten gerade erst Ende September und nicht schon den letzten Vorrundenspieltag mit einer Menge sportlichem Druck vor Augen – und in Folge vielleicht auch wieder ein Terminchaos mit der Arena..

      Alles halb so wild, noch ist nicht passiert, das wird schon, wir müssen nur “ein bisschen” mehr hier und da, “langsam” Spieler finden, die Tore schießen – und die Zeit, am “Charakter” zu “arbeiten”, wird sich sicherlich auch noch finden.

      Einfach Wahnsinn, was für ein Team wir in dieser Saison präsentiert bekommen, und dass Spieler wie Trainer mit ihren Aussagen jetzt zum wiederholten Male eine Bankrotterklärung unterschreiben, scheint ihnen selbst wirklich gar nicht klar zu sein.

      Übrigens eine ‘tolle’ Trainer-Aussage: “Ja, insgesamt ein Spiel, das man in etwa so erwarten konnte.”

      Really?

      Also, wenn ich dieses enorm wichtige Spiel beim alten Rivalen, in dem die Haie sich selbst wieder auf Platz 5 und gleichzeitig die Adler bedrohlich Richtung Saison-Aus hätten schieben können, nur im Ansatz so erwartet hätte, hätte ich bestimmt nicht eingeschaltet!

      Auf dieser Seite hatten ja auch etwa 80% für einen Verbleib von Trainer Draisaitl gestimmt, was sich auch in etwa mit den Meinungen, die ich selbst vor Wochen noch in der Arena aufgefangen habe, deckt – für mich übrigens ziemlich überraschend.

      Stand jetzt ist es aber schon abzusehen, dass für alle, die nächste Saison ein bissiges und ehrgeiziges Haie-Team mit angemessener Arbeitsmoral erwarten, die Durststrecke noch einmal verlängert wird.

    3. Jochem
      04.03.2018

      Wenn man sieht, wie die Spieler (Gogulla 10. Minute, unfassbar!!) mit den wenigen Chancen umgehen, die Reaktionen und Aussagen hört, dann kann man die Saison abhaken, dann schlagen uns selbst Iserlohn oder Schwennigen. Wir sind dann bei den Playoffs aussen vor. Aber dazu paßt ja die 25% ige Preiserhöhung für die Dauerkarten Paket 1, das künftig nur noch die Preplayoffs beinhaltet. Wer die letzten drei, vermutlich vier Spiele der Saison vergeigt, der hat auch nichts besseres verdient. Jetzt soll bloss keiner anstimmen “Playoffs ohne Düsseldorf” oder “Die Nummer Eins am Rhein” , wir sind nur noch ein Schatten von einem konkurrenzfähigen DEL Klub. Wäre ja schön, wenn ich anderweitig von unserer Mannschaft überzeugt würde, glauben kann ich daran nicht mehr. Aber wir bekommen ja gnädigerweise als Ausgleich auch im Dauerkartenpaket das Wintergame, da sollten wir uns doch freuen, oder?
      Also zittern wir heute mit einem der teuersten Ligakader darum, ob wir mit Heimrecht in die Preplayoffs gegen Iserlohn oder Schwenningen einziehen und danach Mannschaften wie Bremerhaven (bewundernswert aber sollten nicht unser Maßstab sein) bei den Playoffs zuschauen können.
      Einfach nur noch traurig, da kann man nicht mal mehr wütend werden.
      Trotzdem sind wir nächste Saison wieder dabei und hoffen. Was bleibt uns übrig.?

    4. Gabriele Umland
      04.03.2018

      Also was soll das ,das war ja wohl absolute Scheiße u.dann noch das Spiel schön reden ist ja wohl das letzte was haben die Jungs die in der Pause gemacht ???????????????? Einfach nichts.

    5. Micha
      04.03.2018

      Wesslau war der einzige Grund wieso wir in Mannheim nicht richtig zerlegt wurden.

      Müde? Der Rest vielleicht, nach über 3 Wochen Pause..

    6. Udo
      04.03.2018

      Das einzig gute ist, dass die Saison bald zu Ende ist und im Kader hoffentlich kräftig aufgeräumt wird. Denn das diese Mannschaft nicht zusammenpasst wissen wir nicht erst seit dieser Woche.

    7. Periodista
      16.03.2018

      Ja, hoffentlich! Und Dankeschön! ?

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.