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Playoff-Analyse, Teil 2: Einsätze am Bullypunkt

Patrick Hager gegen Jason Jaffray beim Bully. Foto: Steffen Thaut
Patrick Hager gegen Jason Jaffray beim Bully. Foto: Steffen Thaut

Bevor die Haie in die neue Saison starten werfen wir nochmal einen Blick zurück auf die letzten Playoffs. Daniel Weinberger vom statistischen Analyse-Blog 5plusspieldauer.com hat sich die Playoff-Spiele der Haie nochmal angesehen und händisch getrackt. Die Ergebnisse präsentiert er hier auf haimspiel.de in einem dreiteiligen Gastbeitrag. Gestern ging es um einen Aspekt des Spielsystems: Das Verhalten in der Defensivzone. Heute dreht sich alles um den Einsatzbereich gewisser Reihen: Wer zu Bullys im Defensivdrittel geschickt wird.

Beim Tracken der Spiele ist mir schnell aufgefallen, dass Clouston der Reihe um Nick Latta viel Vertrauen schenkt, indem er sie regelmäßig zu Bullys in der Defensivzone schickt. Auf den ersten Blick macht das auch Sinn. In der Hauptrunde 2015/16 war Nick Latta der beste Bully-Spieler der Haie.

Bullyquoten

Das Problem an der Sache ist folgendes: Latta gewinnt zwar viele Bullys, aber damit ist der Job im Defensivdrittel ja nicht getan. Schließlich muss man die Scheibe dann auch noch aus dem eigenen Drittel befördern und so einen eigenen Angriff auslösen. Und hier hatte die Reihe um Latta (meist mit Umicevic und Weiss/Boucher) ihre Probleme.

Aufgeführt ist hier die Anzahl der nach DZ-Bullys zugelassenen Schussversuche (also Schüsse, die der Gegner abgeben konnte, bevor die Haie aus dem eigenen Drittel kamen/das Spiel unterbrochen wurde) und wie häufig die Haie nach einem DZ-Bully mit Scheibenbesitz aus dem eigenen Drittel kamen.

BullyqoutenDZ

Obwohl Latta der beste Bully-Spieler der Haie war, ist es meiner Meinung nach nicht die beste Idee, seiner Reihe die DZ-Bullys als Hauptaufgabe zu geben. Denn meistens führt das dazu, dass die Haie die Scheibe nur unkontrolliert aus dem Drittel spielen können. Das sorgt dann meist dafür, dass der Gegner gleich den nächsten Angriff bekommt und dem Team ist nicht wirklich geholfen. Hager oder in der neuen Saison Hospelt sind durch ihre Fähigkeiten im Spielaufbau deutlich besser dazu geeignet, diese Rolle zu übernehmen und trotzdem noch offensiv Akzente zu setzen.

Welche Spieler man zu welchen Bullys rausschickt, macht einen zwar nicht von einem Kellerkind zum Meisterkandidat, es ist aber eine Stellschraube, die man verhältnismäßig einfach richtig einstellen kann.

Der Vollständigkeit halber sind hier noch die Zahlen für Bullys im Offensivdrittel:

BullyqoutenOZ

Alles klar soweit oder habt ihr noch Fragen? Dann schreibt sie in die Kommentare, Daniel schaut immer mal wieder vorbei und beantwortet sie euch dann gerne. Morgen geht es dann weiter mit dem dritten und letzten Teil der Analyse.

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Sharkbite #34 – Köln-Cup Sieger und Flieger nach Riga

4 Kommentare

  1. Markus
    31.08.2016

    Der 2. Teil gefällt mir auch richtig gut! Ich habe noch 2 Verständnisfragen:

    1. Die Tabelle der Defensivbullys bezieht sich nur auf die Zeit vom Bully bis zu entweder einem Torschuss des Gegners oder bis der Puck das Defeensivdrittel verlässt oder? Also Puck temporär aus dem Drittel rauschippen mit Puckverlust, was zu einem Torschuss des Gegners führt, bevor die Haie einen Angriff aufbauen konnten, ist nicht erfasst?

    2. Bezieht sich der “erfolgreiche Spielaufbau” in der Tabelle mit den Offensivbullys auf die Haie oder den Gegner? Was ist deine Definition eines erfolgreichen Spielaufbaus?

    Freue mich auf den letzten Artikel morgen und hoffe auf eine weitere Zusammenarbeit mit Haimspiel in Zukunft!

  2. 1. Dein Beispiel wird von meinem Tracking durchaus erfasst, es hat aber ein paar Gründe, warum ich die in dem Artikel nicht genannt habe:
    A) das wäre aber für den Artikel hier etwas zu kompliziert gewesen
    B) Man muss ja, wenn man diese Schüsse mit einbezieht, auch die Schussversuche mitrechnen, die aus einem eigenen Angriff der Haie nach einem DZ-Bully entstehen
    C) Diese Werte brauchen eine gewisse Mindestanzahl an Spielen, bis sie genug Aussagekraft haben. Je weiter man nun diesem Schema folgt (also “Was passiert nach Aktion vom Typ x”), desto mehr Spiele sollte man haben, um einen stabilen Wert zu bekommen. Man guckt ja auch beispielsweise nicht ein einziges Spiel, sieht dass Kai Hospelt 4 Punkte gemacht hat und schlussfolgert, dass Hospelt ein Spieler ist, der 4 Punkte pro Spiel macht.

    2. “Bezieht sich der “erfolgreiche Spielaufbau” in der Tabelle mit den Offensivbullys auf die Haie oder den Gegner?”
    Auf den Gegner. Man befindet sich ja in dessen Defensivzone und von dort geht ja der Spielaufbau aus.

    “Was ist deine Definition eines erfolgreichen Spielaufbaus?”
    Erfolgreicher Spielaufbau ist, wenn das Team den Puck mit Scheibenbesitz aus der Defensivzone in die Neutrale Zone bringt.

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