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Torsten Ankert im haimspiel.de-Interview

Torsten Ankert im haimspiel.de-Interview. Foto: Henrike Wöbking
Torsten Ankert im haimspiel.de-Interview. Foto: Henrike Wöbking

Für den gebürtigen Essener ist es die 9. Saison im Trikot der Haie. Er ist eine der tragenden Säulen in der Defensive des KEC. Entspannt und gut gelaunt war er schon immer. Im Haimspiel.de-Interview überrascht er mit sehr selbstbewussten Tönen und einer sehr deutlichen Kampfansage an den Rest der Liga.

Torsten, zum ersten Mal in dieser Saison zwei Niederlagen in Folge. Wie habt ihr das weggesteckt?

Das ist jetzt kein Beinbruch. Dass wir irgendwann mal zwei Spiele in Folge verlieren würden oder dass wir generell mal ein Spiel verlieren, das war jedem bewusst. Wir sind natürlich nicht glücklich darüber und natürlich nicht zufrieden damit, aber es musste ja irgendwann mal so kommen.

Was ist dieses Jahr an dieser Mannschaft anders als die Jahre zuvor? Personell hat sich ja nicht so sonderlich viel verändert.

Das Team ist wirklich fast das gleiche wie im letzten Jahr. Die wenigen Veränderungen sind nicht so ausschlaggebend. Ich denke, wir sind alle mit Wut im Bauch in die Saison gegangen. Meiner Meinung nach waren wir das beste Team letztes Jahr, sowohl in der Hauptrunde als auch in den Playoffs. Im Finale war das so ‘ne Sache. Wir waren eigentlich der Meinung, dass wir Berlin schlagen können. Es hat nicht sollen sein. Ich denke, dass wir uns dessen bewusst sind und dass wir dieses Jahr da nahtlos wieder anknüpfen wollen. Und es soll natürlich dieses Jahr besser ausgehen als letztes Jahr.

Jetzt habt ihr mit Augsburg, Düsseldorf und Berlin ein langes und anspruchsvolles Auswärtswochenende vor der Brust. Wie geht ihr das an?

Ich denke, wir gehen die Spiele an wie immer. Wir haben unser System, wir haben unsere Spielweise. Wir gehen eigentlich in jedes Spiel genau gleich. Aber ich denke, dass die anderen Mannschaften im Vergleich zum letzten Jahr anders an Spiele gegen uns herangehen. Berlin jetzt vielleicht nicht, aber Augsburg und Düsseldorf sind Mannschaften, die wissen was wir können und dementsprechend spielen sie halt sehr passiv. Die stellen sich halt oft mit fünf Mann vor ihr eigenes Tor und versuchen dann, durch Konter oder durch Überzahl-Spiel zum Erfolg zu kommen. Deswegen ist es dieses Jahr schon deutlich anders, wenn wir gegen vermeintlich schwächere Gegner spielen. Die sind oft sehr passiv gegen uns eingestellt.

Uwe Krupp hat beim Fan-Stammtisch im November erzählt, dass die Mannschaft regelrecht aufatmet, wenn es in die Spielvorbereitung gegen einen Gegner geht, der selber das Spiel machen will. Hat er da übertrieben?

Nein, das ist wirklich so. Generell spielt man ja gerne die Spiele gegen Berlin, gegen Mannheim, gegen die Top-Teams, die – egal ob zuhause oder auswärts – versuchen, ihr Spiel, ihre Philosophie, ihr System durchzusetzen. Das ermöglicht dann halt ein offenes Spiel. Das spielt uns natürlich in die Karten. Wir sind eine sehr konterstarke Mannschaft, wir stehen defensiv gut, und dann sind das natürlich immer super Spiele. Man muss ganz ehrlich sagen: Wenn man gegen Schwenningen oder Düsseldorf spielt, dann wissen wir, dass wir wahrscheinlich 50 von 60 Minuten den Puck haben, die sich mit fünf Mann vor ihr eigenes Tor stellen und einfach mit allem, was sie haben, versuchen, das Spiel zu zerstören. Das ist schon undankbar.

Guckt ihr eigentlich am Ende eines Spieltages, wie die Konkurrenz gespielt hat und/oder auf die Tabelle?

Ich kann da nur für mich sprechen. Ich schaue mir nach jedem Spieltag – egal, ob wir gewinnen oder verlieren – kurz die Ergebnisse an, auch generell wer getroffen hat und gegen wen und wo. Das mach ich nach jedem Spieltag. Nicht speziell nach Niederlagen oder nach Siegen.

Torsten Ankert. Foto: Jürgen Peters

Torsten Ankert. Foto: Jürgen Peters

Wie ehrgeizig seid ihr, diesen ersten Tabellenplatz zu halten?

Unser Ziel ist schon, am Ende der Hauptrunde Erster zu sein und auf dem Weg dahin Erster zu bleiben. Wir sind uns bewusst, dass wir hier und da auch mal ein Spiel verlieren werden. Wir schauen aber nicht, wie viele Punkte Vorsprung wir haben. Wir gehen in jedes Spiel um zu gewinnen.

Chris Minard hat letzten Monat hier im Interview erzählt, dass ihr nichtmal auf ein komplettes Wochenende im Voraus schaut, sondern wirklich immer von Spiel zu Spiel. Ist das vielleicht auch ein Stück weit der Schlüssel zum Erfolg?

Ich muss sagen, dass wir grundsätzlich eine super Einstellung in der Truppe haben. Uwe [Krupp] und Reijo [Ruotsalainen] stellen uns halt auch super ein. Bei uns ist immer total klar: Wir konzentrieren uns auf den Gegner, der kommt. Und nach dem Spiel wird halt neu fokussiert. Ich denke, das gelingt uns ganz gut.

Du bist ja eher ein ausgeglichener Typ, sowohl auf als auch neben dem Eis. Ich kann mich kaum an Ausraster oder sowas wie Revanche-Fouls von dir erinnern. Wenn es also nicht aus den Emotionen kommt, wo nimmst du diese Energieschübe her, die du in jedem einzelnen Wechsel aufs Eis bringst?

Gute Frage. Aber es ist ja nunmal die Aufgabe eines Profisportlers, sich zu motivieren. Ich gehe eigentlich immer ganz ausgeglichen an die Sache ran. Ich weiß, was mein Job ist. Ich habe immer meinen Ablauf, meinen Fokus. Ich versuche, mich da durch nichts rausbringen zu lassen. Nicht durch eine lange Busfahrt oder durch den Gegner oder sonst irgendwas. Das gelingt mir eigentlich immer ganz gut. Natürlich gibt es auch schonmal Dinge oder Situationen in einem Spiel, über die ich mich aufrege. Aber dann versuche ich einfach, mir selbst gut zuzureden. Es bringt ja auch nichts. Auch wenn man drei Crosschecks einsteckt, die vielleicht nicht gepfiffen werden. Wenn du danach ein Revanche-Foul begehst, dann sitzt du draußen. Ich versuche, mich da immer im Zaum zu halten. Man schadet ja nur sich selber und vor allen Dingen der Mannschaft. Aber ich rege mich schon manchmal auf.

Wo kommt eigentlich neuerdings die offensive Spielfreude bei dir her? Hat der Coach dich ermutigt oder wie war der Weg dahin?

Der Weg ist eigentlich mit unserem Spielsystem verbunden. Unser System ist eher offensiv ausgelegt. Wir haben natürlich eine super Defensive, weil wir hinten gut kompakt stehen, aber jeder hat auch alle Freiheiten, sich in die Offensive einzuschalten. Genauso, wie wir mit fünf Mann verteidigen, wollen wir auch mit fünf Mann offensiv spielen. Ich glaube, daran liegt es. Früher – also, nicht letztes Jahr, sondern die Jahre davor – waren wir personell nicht so stark wie dieses Jahr. Wir haben auch in der Liga keine so große Rolle gespielt. Wir haben ja eher darum gekämpft, in die Playoffs zu kommen und uns da irgendwie gut zu positionieren. Jetzt haben wir – meiner Meinung nach – mit das beste Team der Liga, wenn nicht sogar das Beste, und da spielen wir natürlich auch ganz anders. Wir wollen offensiv spielen. Daran sind halt alle beteiligt, und alle haben auch die Freiheiten, sich in den Angriff einzuschalten. Das macht man natürlich dann auch, wenn man sich gut fühlt oder die Chance sieht.

Du hast den weitaus größten Teil deiner Profi-Karriere an der Seite von Mirko Lüdemann gespielt. Was macht das mittlerweile aus? Hat er auf dich abgefärbt?

Wenn ich mit Lüde zusammenspiele, dann weiß ich, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Wenn ich sehe, der Lüde hat den Puck sicher am Schläger, weiß ich auch, ich kann mich jetzt nach vorne einschalten und mitgehen, weil ich mir keine Sorgen machen muss, dass ihm da irgendein Fauxpas oder ein Fehlpass passiert. Ich weiß einfach, wenn der Lüde den Puck hat, dann kommt da auch zu 99% was Vernünftiges dabei rum. Dann geht man natürlich auch mit einer ganz anderen Sicherheit in eine Situation. Lüde und ich ergänzen uns ganz gut. Wir vertrauen einander.

Ob ich mir was abgeschaut habe? Bestimmt. Aber nicht irgendwas Spezielles. Der Lüde ist der beste Verteidiger in Deutschland die letzten fünfzehn, zwanzig Jahre. Da gibt’s natürlich einiges, was man sich da aneignen kann.

Gibt’s denn Kommentare von ihm, wenn du zum Beispiel mal wieder so einen Lauf coast-to-coast hingelegt hast?

Es gibt eigentlich immer Kommentare. Egal wegen was. Wir lachen eigentlich eher darüber. Wenn irgend sowas passiert, dann wird auf jeden Fall ein kleiner Spaß gemacht, aber nichts Großartiges.

Torsten Ankert. Foto: sportfoto-mueller.de

Torsten Ankert. Foto: sportfoto-mueller.de

Du hast mittlerweile weit über 400 DEL-Spiele auf dem Buckel – alle für die Haie. Wie ist das, wenn man mit gerade mal 25 Jahren schon solche Meilensteine erreicht?

Es ist schön. Köln ist meine Heimat. Wenn es geht, würde ich gerne meine ganze Karriere hier spielen. Ich schau jetzt aber nicht, ob ich 400 oder 500 Spiele habe. Das kommt halt einfach mit der Zeit. Ich schaue eher darauf, dass wir jetzt irgendwann mal eine Meisterschaft gewinnen. Wenn ich irgendwann 1500 Spiele für die Haie gemacht habe und nie Meister geworden bin, dann habe ich zwar die Spiele aber nicht DAS Highlight.

Du bist jetzt in deiner 9. Saison mit den Haien. In der Zeit hast du eine ziemliche Achterbahnfahrt mit dem Club mitgemacht: Von der Vizemeisterschaft in 2008 bis zum Fast-Bankrott bis zur Vizemeisterschaft letzte Saison. Gab es in dem Auf und Ab je einen Moment, an dem du lieber woanders unter Vertrag gewesen wärst?

Nein. Eigentlich nicht. Ich habe mich hier immer wohl gefühlt. Natürlich hat man in den schweren Zeiten mal gedacht, wäre schön, wenn man mal gewinnen würde. Als es so knapp vor dem Bankrott stand, war das natürlich auch keine schöne Situation für uns Spieler. Aber ich hatte damals immer Vertrauen in Thomas Eichin, dass er das Ruder rumreißt und dass wir das irgendwie hinkriegen. Damals war ich noch relativ jung. Ich hab mir da nicht so groß den Kopf gemacht. Für mich stand das gar nicht zur Debatte, dass es den Club irgendwann nicht mehr gibt. Ich hatte immer das positive Denken, dass es weitergeht. Zum Glück ist es auch so gekommen.

In deinen 9 Jahren hier hast du 8 Trainer erlebt: Hans Zach, Doug Mason, Clayton Beddoes, Rupert Meister, Igor Pawlow, Bill Stewart, Niklas Sundblad und dann jetzt Uwe Krupp. Wer von denen hat dich als junger Spieler am meisten weitergebracht?

Erstmal Hans Zach natürlich. Er hat mich zu den Profis geholt und hat mich sozusagen die Grundtugenden eines Profis gelehrt. Verhaltensregeln, alles. Der Hans war ja immer sehr darauf bedacht, den jungen Spielern das einzuflößen. Der hat viel mit uns gearbeitet. Er hat uns vertraut. Er hat mir das erste Mal die Chance gegeben, überhaupt ins Profi-Eishockey reinzukommen.

Dann muss ich sagen: Niklas Sundblad. Niklas Sundblad hat unheimlich viel mit mir gearbeitet, hat mir immer wieder Vertrauen gegeben, hat uns gepusht.

Und dann natürlich auch der Uwe [Krupp]. Uwe ist ein super Trainer. Hat auch mit Niklas zusammen viel mit uns gearbeitet. Und ich denke, die Arbeit trägt jetzt auch Früchte.

Apropos „Tugenden eines Profis“: Jedes Jahr am Ende der Sommerpause bekommt man mit, dass Moritz Müller und du die ersten seid, die wieder anfangen zu trainieren. Macht ihr beide überhaupt eine Sommerpause? Und was treibt euch immer so schnell wieder in den Kraftraum?

Mo und ich verstehen uns ja auch abseits des Eises super. Wir spielen jetzt ja auch schon seit – weiß ich nicht – zehn oder elf Jahren zusammen. Dieses Jahr war es zum Beispiel so: Die Weltmeisterschaft in Helsinki ging, glaub ich, bis zum 15. Mai. Dann sind wir am 25. Mai zu Mo’s Junggesellenabschied gefahren. Also haben wir knapp zwei Wochen nichts gemacht. Und am 1. Juni sitzen wir halt morgens zuhause und haben nichts zu tun, und dann telefoniert man halt und sagt: Komm, gehen wir laufen oder in die Halle. Das ist dann eher auch ein bisschen Zeitvertreib.

Für mich ist es keine Qual zu trainieren. Ich mach’s gerne und fühle mich danach gut. Der Mo ist genauso. Wir machen es einfach, weil wir auch Spaß daran haben. Deswegen sind wir auch immer sehr früh und sehr lange hier. Mo und ich haben schon den Ehrgeiz, zu den Fittesten in der Mannschaft zu gehören. Man setzt sich am Anfang des Sommers Ziele, in welchen Bereichen wir etwas verbessern wollen. Wir sind beide sehr ehrgeizig.

Torsten Ankert setzt einen Check. Foto: sportfoto-mueller.de

Torsten Ankert setzt einen Check. Foto: sportfoto-mueller.de

Die Fitness der Mannschaft ist in dieser Saison ein besonders großes Thema. Ich kann mich kaum an einen Kader hier erinnern, in dem selbst die Ausländer fit aus der Sommerpause kamen – was ja durchaus auch etwas über deren Einstellung aussagt. Ist das einer der großen Unterschiede zu vergangenen Jahren?

Das ist auf jeden Fall so. Alle Ausländer kamen hier Ende Juli super fit an. In den Jahren zuvor sind die ausländischen Spieler auch gerne mal am 01. August hier angekommen und haben gesagt: „Ja gut, ich hab ja jetzt noch vier oder fünf Wochen Zeit, bis die Saison losgeht. Da werd ich schon fit.“

Aber das ist bei uns auch klar kommuniziert: Wir wollen die fitteste Mannschaft in der Liga sein. Wir trainieren vermutlich am härtesten in der ganzen Liga. Wir steigen am Ende der Sommerpause von 0 auf 100 ein. Wenn man also Ende Juli hier herkommt und ist nicht hundertprozentig fit, dann hat man keine schöne Zeit in der Vorbereitung. Das ist wirklich so. Wenn man da irgendwo Defizite hat, dann wird’s ganz schön hart.

Sitzt man da schonmal vor dem Schlussdrittel eines Spiels in der Kabine und weiß einfach, dass man gute Chancen hat, selbst einen Rückstand noch aufzuholen, weil man in den kommenden zwanzig Minuten die frischeren Beine hat?

Das ist ja genau unsere Intention bei der ganzen Sache. Wir wissen vorm letzten Drittel ganz genau, dass wir wahrscheinlich die fittere Mannschaft sind und noch mehr im Tank haben als die gegnerische Mannschaft. Das sprechen wir in der Kabine auch oft an, dass das dritte Drittel eigentlich unser bestes ist, weil der Gegner da langsam müde wird, und wir kommen gerade auf Hochtouren.

Einsätze für die Nationalmannschaft warst du ja aus der U-18 und der U-20 schon gewohnt. Wie besonders war die Berufung in die A-Nationalmannschaft, speziell zur WM dieses Jahr?

Natürlich ist es ein super Gefühl, in der A-Nationalmannschaft zu spielen. Eine Weltmeisterschaft zu spielen, ist das Größte. Darauf schau ich zurück. Es ist schön, bei einem Turnier wie dem Deutschland Cup dabei zu sein, und man fährt auch immer gerne hin, aber eine Weltmeisterschaft zu spielen ist schon ein ganz anderes Thema. Da war ich natürlich stolz, dass ich das geschafft habe. Ich habe letzte Saison daran geglaubt, dass ich dabei bin. Ich wusste, dass ich gut gespielt habe. Und ich denke auch, dass ich da zurecht eingeladen worden bin.

Warst du nervös vor deinem WM-Debüt?

Da kommen wir auf das Thema „Was habe ich mir beim Lüde abgeschaut“ zurück: Die Ruhe. Es gibt nicht viel, was den Lüde aus der Bahn wirft. Der ist immer ganz ruhig. Ich denke, das habe ich mir am meisten bei ihm abgeschaut. Ich mache mir selten über irgendwelche Sachen großartig Gedanken oder habe Angst, Fehler zu machen. Ich gehe ganz ruhig an die Sache ran. Natürlich ist man aufgeregt vor so einem Eröffnungsspiel. Wir hatten ja direkt das Eröffnungsspiel gegen Finnland. Aber das ist immer eher so eine positive Anspannung. Eher eine Freude. Ich bin eigentlich nie irgendwie hypernervös oder mache mir einen Kopf. Ich gehe eigentlich immer locker an die Sache ran und freu mich drauf.

An der Seite von Christian Ehrhoff zu spielen – wie war das?

Ich hatte den Christian vorher nie kennengelernt. Man weiß halt nur, dass er ein Star drüben ist und Millionen im Jahr verdient. Man hat ihn dann in den Tagen vor dem Turnier kennengelernt. In einer Eishockeymannschaft ist das dann ja doch alles etwas lockerer. Das ist ein ganz netter, bodenständiger Kerl. Da ist es dann auch nichts so besonderes mehr, wenn man dann mit ihm spielt.

Du hast einen Vertrag bis 2016. Du hast schon mehrfach gesagt, dass du in Köln bleiben möchtest. Die Haie wollen logischerweise auch, dass du bleibst. Wie lang dauern eigentlich deine Vertragsverhandlungen? Reingehen, Handschlag, rausgehen?

Ja, so ungefähr kann man sich das vorstellen. Ich hab bislang ja alle Verträge noch mit dem Thomas [Eichin] gemacht. Das war wirklich eine Sache von „Was stellst du dir vor?“, „Ich stell mir das und das vor.“, dann vielleicht nochmal ein Gespräch und fertig. Ich glaube, für alle meine Verträge haben wir insgesamt vielleicht drei Minuten gesprochen.

Du bist jetzt 25 Jahre alt. Man sagt ja, Verteidiger erreichen ihren Leistungshöhepunkt erst in den späteren Zwanzigern. Was können wir noch an Überraschungen von dir erwarten, bis du „ausgereift“ bist? Und was erwartest du selber von dir?

Das ist eine schwere Frage. Was erwarte ich von mir selber… Natürlich kann man überall immer noch besser werden. Ich könnte jetzt sagen, ich könnte meinen Schuss verbessern, ich könnte mein Schlittschuhlaufen verbessern. Ich muss eigentlich sagen, so wie es im Moment läuft, bin ich ganz zufrieden. Man merkt schon selber, dass man mehr und mehr Routine reinkriegt. Grundlegend anderes werden die Haie-Fans in drei Jahren vermutlich nicht von mir sehen. Ich werde wohl nicht auf einmal den besten Schuss in der Mannschaft haben oder der beste Schlittschuhläufer sein. Aber ich denke, mit der Routine und generell im ganzen Spiel entwickelt man sich ja immer weiter. Auch als Mannschaft. In so einer Mannschaft, wie wir sie jetzt haben, spielt es sich natürlich viel einfacher. Das macht es natürlich auch für jeden einfacher zu glänzen, als wenn man in einer Mannschaft spielt, die um Platz 10 kämpft. Es gibt hier und da immer Sachen, die ich noch verbessern kann. Aber das wird jetzt nichts, wo ich sagen würde, darauf muss sich der Kölner Eishockeyfan gefasst machen. (lacht)

Wir bedanken uns bei Torsten Ankert für das Interview!

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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Interview with Chris Minard

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