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Stimmen zum 3:1-Sieg gegen Nürnberg

Kai Hospelt - Foto: Florian Müller

In einer physisch harten Partie gegen die Ice Tigers am Sonntagnachmittag, in der die Kölner Haie sich 60 Minuten lang nicht aus dem Konzept haben bringen lassen, siegte die Mannschaft von Cory Clouston verdient mit 3:1 und fuhr wichtige drei Punkte gegen die direkte Konkurrenz ein. Den 1:0-Rückstand aus dem ersten Drittel egalisierte Sebastian Uvira in der 28. Minute. Ryan Jones vollendete einen Konter mit Max Reinhart zum 2:1 nur 95 Sekunden später. Den Endstand besorgte Kai Hospelt zehn Sekunden vor Schluss mit einem Empty-Netter. Hier die Stimmen zum Spiel von Cory Clouston, Moritz Müller, Sebastian Uvira und Kai Hospelt:

„Genau das haben wir von unserem Gegner erwartet.“

Cory Clouston: „Wir haben einen guten Job gemacht, uns über 60 Minuten an unseren Game-Plan zu halten. Wir wussten, dass wir gegen ein sehr gutes Team antreten. Wir fanden, dass wir eigentlich auch mit einer Führung in die erste Drittelpause hätten gehen können, weil wir so viele gute Chancen hatten. Wir haben uns an den Game-Plan gehalten und sind dafür am Ende belohnt worden.“

„Wir wussten, dass es ein physisches Spiel wird. Wir wollten auch einfach hart spielen und unsere Checks zu Ende fahren. Genau das haben wir auch von unserem Gegner erwartet.“

„Sind im Kopf stark geblieben“

Moritz Müller: „Ich denke, dass wir alles in allem heute eine sehr konzentrierte Leistung gezeigt haben. Es war schon ein recht hartes Spiel heute. Nürnberg ist eine sehr große, physisch starke Mannschaft. Da haben wir schon damit gerechnet, dass es heute etwas härter wird.“

„Zu dem Zeitpunkt, als wir 2:1 geführt haben, war klar, dass Prust und Teubert versuchen, nochmal ein bisschen Energie in die Mannschaft zu pumpen. Wir hatten das Gefühl, dass wir denen eher in die Karten spielen, wenn wir darauf eingehen würden. Das wollten wir lieber spielerisch lösen. Wäre das 2:2 gefallen, wäre es vielleicht anders gekommen.“

„Für mich waren das beides Checks gegen den Kopf. Bei Christian auch noch blindsided. Es ist klar, dass so ein Spieler in der Liga einiges abbekommen wird und dass die Gegner ihn jagen werden. Ich finde, da sollte man schonmal genauer hinschauen. Unglücklich gelaufen, dass die Schiedsrichter beide die Situationen anders eingeschätzt haben. Aber ich finde, das sollte man schon noch einschicken und mal drüber schauen.“

„Es war wahrscheinlich der Knackpunkt im Spiel, dass wir nach den vergebenen Chancen im Powerplay im Kopf stark geblieben sind.“

„Spiel war emotional geladen“

Sebastian Uvira: „Wir haben heute kompakt als Mannschaft gespielt. Wir haben zwar das erste Tor bekommen, aber alle 22 Mann auf der Bank haben Gas gegeben. Der Sieg war die Belohnung dafür.“

„Es war ein Knackpunkt, dass auch mal so ein dreckiges Tor [wie das 1:1] fällt. Das bringt der ganzen Mannschaft nochmal einen Motivationskick. Nach dem Tor waren wir doch nochmal einen Schritt schneller und nochmal ein Stück besser. Auch meine Reihe hat heute gut gespielt, und ich hoffe, dass das so weiterläuft.“

„Das Spiel war emotional sehr geladen. Das war ein hartes Spiel. Es wird auch in Nürnberg ein hartes Spiel werden. Da wir heute gewonnen haben, wird Nürnberg sicher zuhause nochmal einen Schritt schneller rauskommen. Darauf müssen wir uns auf jeden Fall einstellen.“

„Für den Gegner frustrierend“

Kai Hospelt: „Es gibt an unserem heutigen Spiel nicht viel zu meckern. Ich glaube, wir haben von vorne bis hinten sehr gut gespielt. Wir haben uns an die Kleinigkeiten gehalten, an denen wir in unserer langen Trainingswoche gearbeitet haben. Ich denke, das hat man auch gesehen.“

„Wir haben einfach hinten gut gespielt. Von unserer Defensive sind wir zuletzt ein bisschen weggekommen und haben stattdessen eher geschaut, dass man das eine oder andere Tor mehr schießt. Ich denke, unsere Stärke ist es, von hinten heraus viel Druck zu machen. Das haben wir heute gemacht. Man hat heute gesehen, dass das für den Gegner frustrierend ist.“

„Klar erwarte ich, dass die Nürnberger am Dienstag physisch noch eine Schippe drauflegen. In Nürnberg ist die Eisfläche auch ein bisschen kleiner als bei uns. Da wird es für die großen Spieler noch einfacher, Körperkontakt zu finden. Aber da muss jeder von uns einfach schauen, dass er seine Stärken ausspielt. Ryan oder ich müssen nicht versuchen, da einen von den Riesen wegzuschieben. Wir müssen unsere läuferische Stärke einsetzen und schauen, dass wir die freien Räume finden – so wie wir es heute gut gemacht haben.“

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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3:1-Sieg gegen Nürnberg

4 Kommentare

  1. yeti
    05.12.2016

    Äh, wieso ist die Eisfläche in Nürnberg kleiner? Habe ich was verpasst?

    • Luppus
      05.12.2016

      Es gibt in den IIHF- bzw. DEL-Regeln kein einheitliches Maß für die Eisflächen, sondern Mindest- und Höchstmaße, innerhalb derer die Spielfelder liegen müssen. Scheinbar ist Köln am oberen und Nürnberg am unteren Ende der Spanne…

  2. Tacki
    05.12.2016

    Schiedsrichter einmal mehr überfordert.

    Wie kann man bitte bei dem Check gegen Lalonde auf Bandencheck entscheiden? Ich war live in der Halle und hatte gute Sicht auf das geschehen. Beide Spieler sind ca 1,5m entfernt von der Bande und es geht Richtung offenes Feld als der Ellenbogen im Gesicht von Lalonde geparkt wird. Keine Bande weit und breit.
    Bei Christian Ehrhoff bin ich mir nicht sicher ob es hier zu einem absichtlichen Kontakt kam, es war keine aktive Bewegung zu sehen, eher ein Versuch vorbei zu fahren.

    Ich gebe Mo Müller recht, sich beide Checks gegen Lalonde und Ehrhoff nochmal anzusehen. Anhand der Aufzeichnungen bei Telekom Eishockey kann man zumindest beim Check gegen Lalonde ganz klar erkennen, was da los war.

    Früher konnte man die Entscheidungen des Disziplinarausschusses der DEL noch einsehen, was ich als recht transparent angesehen habe. Momentan ist mir keine Möglichkeit bekannt, an Informationen diesbezüglich zu kommen.

    Kennt ihr vielleicht eine Informationsquelle?

  3. Thomas
    05.12.2016

    @Tacki
    Seit dieser Saison werden Strafen durch den Diziplinarausschuss nicht mehr öffentlich kommuniziert. Ich empfand das ebenfalls immer als sehr gut und transparent. So konnte man wenigstens verstehen warum, und nach welcher Regel so entschieden wurde. Das jetzt hat wieder den Geschmack von “Lasset die Würfel rollen”.
    Aber die Haie wollen ja bei der DEL Kommission Vorsprechen. Na da simmer ja mal jespannt…. ;-)

    Das die Eisfläche in Nürnberg kleiner ist wusste ich nichtmal. Man lernt eben nie aus. Auch hier wäre eine einheitliche Vorschrift nicht schlecht. Das erklärt warum ich die Eisfläche in Düsseldorf und Krefeld immer als kleiner empfinde. Ist das dort auch so?

    Naja man wollte sich nicht auf das Spiel der Nürnberger einlassen? Jeder kämpft für jeden wird mir als Fan so aber wieder nicht vermittelt.

    Das gestern war ein TOP Spiel keine Frage. Über den Emotionsfaktor und das Powerplay lässt sich streiten. Aber hier kann man von “meckern” auf hohem Nieveau sprechen. Man hat jetzt 7 von 9 Punkten geholt gegen Ingolstadt, Nürnberg und Iserlohn. Ich bin alles andere als unzufrieden damit.

    Unzufrieden bin ich mit der Art dieser “Eierlosen” Schiedsrichter. Sorry wenn ich das mal ausdrücken muss. Hager und Jones sind in Düsseldorf für weniger duschen gegangen….

    Gruß
    Thomas

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