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Es geht auch nach 0:2! Die Haie entführen zwei Punkte aus Hamburg

Gustaf Wesslau ist der sichere Rückhalt der Kölner Haie. Foto: McFly37.de
Gustaf Wesslau ist der sichere Rückhalt der Kölner Haie. Foto: McFly37.de

Wenn man im Liveticker des gegnerischen Teams Sätze wie diesen findet „Dieser Wesslau ist unglaublich“, dann kann man erahnen wie gut Gustaf Wesslau beim 4:3-Sieg nach Overtime wirklich war. Haie Coach Sundblad fasste die Leistung seines Schlussmannes so zusammen: „Gustaf hat ein paar Keysaves im Spiel gehabt. Er hat ein gutes Blockingspiel und auch schnelle Reaktionen für diese großen Saves.“

Die Hamburger kamen mit viel Energie aus der Kabine. Trainer Serge Aubin hatte wohl zur Analyse tief in der Kiste gegraben und das Spiel der Haie gegen München erwischt. Teilweise mit drei offensiven Forecheckern setzten die Freezers die Haie unter Druck und verhinderten viele Aktionen im Ansatz. Dupuis war der erste Nutznießer. In der achten Spielminute nutzte er eine Lücke in der Verteidigung und konnte seinen Alleingang erfolgreich abschließen, sechs Minuten später verpassten es die Kölner vor Gustaf Wesslau einen Rebound aus der gefährlichen Zone zu bringen. Michael Davies konnte die Scheibe ziemlich einfach im Kasten der Kölner unterbringen. Die Führung der Freezers, die konsequent die Fehler der Haie nutzten, war verdient, aber evtl. auch ein Tor zu hoch. So wussten auch auf der anderen Seite die Haie mehrfach den Kasten von Kotschnew zu attackieren, scheiterten aber mehrfach am Gestänge des Tores oder am Schlussmann selbst. Niklas Sundblad war nicht überrascht, wie die Hamburger ins Spiel starteten: „Es war das erwartet schwere Spiel. Hamburg ist eine gute Mannschaft, nicht nur auf dem Papier. Es war ein hartes Spiel für uns. Sie haben viel Druck auf uns gemacht und einen guten Start gehabt mit dem Forecheck und dem Zug zum Tor. Die 2:0-Führung war verdient.“

Umgekehrtes Bild dann im zweiten Abschnitt. Die Haie kamen entschlossen aus der Kabine und waren gewillt, etwas mehr zu investieren. Den Anfang dazu leistete jedoch Gustaf Wesslau mit einem Save der das Momentum endgültig auf die Seite der Haie brachte. Es war ein Hamburger Konter und am Ende einer Passkette stand Dupuis allein vor Wesslau, doch der Riss die Fanghand hoch und konnte die Situation spektakulär entschärfen. Im direkten Gegenzug lag dann die Scheibe im Tor der Hamburger. Ein eigentlich reguläres Tor, das die Schiedsrichter jedoch nicht anerkannten. Nach einer Parade von Kotschnew sprang die Scheibe drei bis vier Meter hoch in die Luft, der Referee verlor sie aus den Augen und pfiff die Situation in dem Moment ab, als Salmonsson sie aus der Luft ins Tor beförderte. Spätestens jetzt waren die Haie vollständig am Drücker und konnten die Überlegenheit auch nutzen. Den Anschluss erzielte Ryan Jones, der schön von Gogulla im hohen Slot bedient wurde. Danach wurde es hektisch. Die Haie machten binnen 32 Sekunden aus dem Rückstand eine Führung. Den Ausgleich besorgte Philip Gogulla, der einen Schuss von Alex Weiß abfälschen konnte. Es folgte die Führung durch Sebastian Uvira, der im Hamburger Aufbau Sullivan die Scheibe klaute und dann seinen Alleingang erfolgreich beendete. Wieder vergingen 42 Sekunden bis Klassen erneut ausgleichen konnte. Sebastian Uvira fasste es am Ende so zusammen: „Wir haben im zweiten Drittel den Turning Point gehabt, Gustaf hat super Saves gehabt und unsere Mannschaftsleistung war gut. Beim Tor habe ich Kotschnew die Scheibe durch die Beine geschoben und bin noch hinterher, da sie nicht ganz sicher drin war. Ich bin froh, dass ich ihn rein gemacht habe und ein bisschen Druck auf den Gegner aufbauen konnte.“

Im Schlussabschnitt zeigten sich die Gastgeber wieder druckvoller. Die Chancen der Freezers häuften sich, auch weil die Haie selbst wieder mehr Fehler machten. Gustaf Wesslau zeichnete sich mit vielen Saves aus und brachte die Stürmer der Hamburger zur Verzweiflung und falls er es nicht allein richten konnte, so half dann noch das Eisen des Kölner Tores, die Scheibe draußen zu halten. Vor allem kurz vor Schluss bei einer Vier-gegen-Vier Situation auf dem Eis, als die Kölner Jerome Flaake nahezu einluden, das Spiel zu entscheiden.

Es ging in die Verlängerung und dort besorgte Pascal Zerressen die Entscheidung. Nach mustergültiger Vorlage von Dragan Umicevic überwand der Verteidiger Kotschnew hoch auf die kurze Ecke und sicherte den Haien den Extra-Punkt. Ein glücklicher Niklas Sundblad fand dann auch die passenden Worte für den Torschützen: „Ich freue mich für Pascal Zerressen, der Junge hat bisher die ganze Saison gut gespielt. Er ist läuferisch stark und hat gute Hände.“ Der Torschütze sah es selbst ähnlich: „Es ist absolut geil. Ich bin sehr froh dass ich das entscheidende Tor schießen konnte.“

Die Haie nehmen somit zwei Punkte aus Hamburg als Vorbereitung auf das Derby mit nach Hause. Sebastian Uvira freut sich schon auf das Spiel in Düsseldorf: „Ich erwarte am Sonntag viele laute Haie-Fans in Düsseldorf und ein attraktives Spiel mit vielen Toren!“

Über den Autor: Tobias Bonk

Tube ist fast seit Beginn bei Haimspiel dabei, war zwischendurch mal abgetaucht und kam mit Beginn des Radios 2006 wieder zurück ins Boot. Er war Teil des Kommentatorenteams beim ersten Test in Iserlohn und schrieb seine Bachelorarbeit unter anderem über die Haie.

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