Die Kölner Haie gewinnen in Krefeld mit 3:1. Lange Zeit hatte es nach einer weiteren Niederlage ausgesehen, doch der späte Doppelschlag durch Krämmer (56.) und Jones (57.) drehten das Spiel. Ehrhoff erzielte bei seiner Rückkehr in Krefeld mit dem 3:1 ins leere Tor die Entscheidung. Trotz vieler Strafzeiten bewies der KEC Moral. Der KEC musste auf Turnbull, Uvira und Hospelt verzichten. Clouston nominierte zum ersten Mal in dieser Saison acht Verteidiger.
Unterlegen im ersten Drittel
Köln startete erneut erschreckend schwach ins Spiel, kam erst in der 6. Minute zur ersten Torchance. Zu dem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Gastgeber aus Krefeld. Pietta hatte per Nachschuss in Überzahl getroffen. Ehrhoff saß auf der Strafbank und stand auch weiter im Mittelpunkt: Bei seiner Rückkehr waren nur vereinzelnte Pfiffe zu hören, doch die Nervosität war ihm anzumerken. In eigener Überzahlspiel versprang ihm der Puck und er konnte sich nur mit einer weiteren Strafe helfen. Doch der Haie-Verteidiger sollte noch seine ganz eigene Geschichte im späteren Spielverlauf haben. Dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel, war vor allem Gustaf Wesslau zu verdanken. Der Haie-Torwart konnte mit mehreren Paraden den KEC im Spiel halten und wusste als einziger Spieler vom KEC im Anfangsabschnitt zu überzeugen. Erschreckend: Ohne Kai Hospelt als besten Bullyspieler der Haie konnte der KEC nur 4 Bullys gewinnen, Krefeld 16.
Zweites Drittel: Doppelte Unterzahl – zwei Mal
Das zweite Drittel begannen die Haie deutlich stärker. Die Laufbereitschaft war da und vor allem die Stürmer zeigten mehr Präsenz. Mit zunehmender Physis kamen aber auch die Strafen: Müller, Gogulla, Lalonde, Sulzer und Byers nahmen auf Kölner Seite auf der Strafbank Platz. Moritz Müller lieferte sich einen Faustkampf mit Krefelds Vainonen und konnte einige Punkttreffer landen. Der spätere Kampf zwischen Byers und Ex-Hai Marcel Müller war eher schnell beendet auf Grund eines Ausrutschers des Kölners. Lalonde leistete sich zudem eine 5+ Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen Check gegen den Kopf gegen Krefelds Daniel Pietta, der im Gesicht blutete. Die Folge der Strafen und teilweise auch erneut überraschenden Entscheidungen der Unparteiischen: Der KEC musste in zwei Situationen eine doppelte Unterzahl überstehen. Besonders die zweite Überzahlsituation mit einer Länge von 1:54 Minuten überstanden die Haie souverän: Die Reihe Hager-Zerressen-Potter war die gesamte Zeit auf dem Eis und ließ keinen weiteren Gegentreffer im Verbund mit dem stark reagierenden Gustaf Wesslau zu. Es ging jedoch ohne eigenen Treffer erneut mit dem 0:1-Rückstand in die Kabine.
Späte Wende und Ehrhoff mit der Entscheidung
Auch im Schlussabschnitt blieben die Haie nicht von der eigenen Strafbank fern: Potter, Sulzer und Eriksson nahmen genau so die Strafzeiten, dass Krefeld sechs Minuten lang in Überzahl agieren konnte. Dass zu dem Zeitpunkt des Spiels noch nichts entschieden war, lag einzig am funktionierenden Unterzahlspiel der Haie. Insgesamt sammelten die Haie im Spiel 69 Strafminuten. Krämmer erlöste mit seinem späten Ausgleich in der 56. Minute den KEC mit einem abgefälschten Schuss und leitete eine fulminante Schlussoffensive ein. Nur wenige Sekunden später war Reinhart rechts frei, verzögerte den Schuss und passte in die Mitte zu Jones. Der Haie-Stürmer knallte den Puck unter die Latte und ließ seinen Emotionen freien Lauf: Einige Worte über die vorher gefallenen Entscheidungen der Unparteiischen fielen. Diese setzten daraufhin Reinhart mit einer 10-minütigen Disziplinarstrafe auf die Strafbank. Ob sie eigentlich Jones (aus dessen Richtung die Worte kamen) auf die Bank setzen wollten, ist nicht bekannt.
Plötzlich waren die Krefeld Pinguine unter Zugzwang, konnten aber nicht mehr auf die neue Situation reagieren. Mit sechs Feldspielern 85 Sekunden vor Schluss konnte der KEV keinen Druck mehr aufbauen. Gogulla hatte erst zwei Mal die Chance auf das leere Tor. Schließlich war es ausgerechnet Christian Ehrhoff, der mit dem 3:1 zur Entscheidung traf – zum Unmut des Krefelder Publikums.