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Zu Null gegen Wolfsburg zum Jahresauftakt

Gustaf Wesslau und die Nordkurve mit der Welle. Foto: Steffen Thaut.
Gustaf Wesslau und die Nordkurve mit der Welle. Foto: Steffen Thaut.

Das Kalenderjahr 2016 begann für die Kölner Haie mit einem 3:0-Erfolg gegen die Grizzlys Wolfsburg. Gustaf Wesslau feierte seinen ersten Shutout der Saison – und auch sonst lief vieles richtig.

Im ersten Drittel sahen die 12.136 Zuschauer in der Kölner Arena einen klassischen Einstieg in ein Spiel gegen die Grizzlys: Wolfsburg drückte mit viel Tempo und hielt den KEC auf den Fersen. Wesslau im Tor der Haie wurde gründlich warmgeschossen, während sein Gegenüber Felix Brückmann weitgehend ungeprüft blieb. Erst in der 17. Minute musste der Wolfsburger Schlussmann eine Glanzparade gegen Gogulla auspacken. Beide Mannschaften zeigten in den ersten 20 Minuten ein sehr diszipliniertes Spiel, auch wenn die Haie sehr physisch agierten. Allein Boucher landete zwei satte Checks in diesem Drittel. In der einzigen Kölner Unterzahl dieses Drittels stand Wesslau im Mittelpunkt. Das einzige Powerplay der Hausherren zeigte sich in veränderter Gestalt im Vergleich zu den üblichen Formationen. In beiden Powerplay-Units fanden sich zwei Verteidiger an der blauen Linie. Eriksson wie gewohnt mit Lalonde, aber an Sulzers Seite stand Moritz Müller mit auf dem Eis. Mit den torlosen ersten 20 Minuten waren die Haie aber alles andere als unzufrieden. „Wir haben in Schwenningen nach 49 Sekunden das erste Gegentor kassiert. Das wollten wir heute vermeiden. Wir haben vielleicht minimal verkrampft gespielt, aber ich denke, das hat sich dann gelöst und wir haben gut ins Spiel gefunden“, so Alexander Sulzer nach der Partie.

Im Mittelabschnitt kam der KEC dann zu deutlich mehr eigenen Möglichkeiten. Unter anderem bekam Sulzer einen Penalty zugesprochen, den er allerdings nicht verwandeln konnte. Der Verteidiger erklärte: „Das war natürlich unglücklich. Ich wollte eigentlich Stockhandseite schießen. Das hat [Felix Brückmann] mir weggenommen. Dann wollte ich den Move auf die Rückhand machen, aber dabei ist die Scheibe mir leider weggerutscht.“ Erst in der 36. Minute wurden die Offensivbemühungen des KEC von Erfolg gekrönt. Kurz nach einer abgelaufenen Strafe der Wolfsburger und noch in Powerplay-Aufstellung ließ Sulzer einen Schlagschuss aus zentraler Position von der blauen Linie los, den Alexander Weiß zum 1:0 abfälschte. Auch in der Folge blieben die Haie am Drücker. Besonders fiel hierbei die Reihe Salmonsson-Boucher-Ohmann auf, die Niklas Sundblad wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Andreas Falk zusammengestellt hatte.

Auch im Schlussdrittel behielten die Haie den Fuß auf dem Gaspedal. Der zweite Treffer für die Hausherren fiel in der 47. Minute nach dem gleichen Schema wie das 1:0 durch einen von Weiß abgefälschten Sulzer-Schlagschuss, allerdings dieses Mal noch im Powerplay. Und dieser Treffer sorgte für sichtlich Erleichterung in den Kölner Köpfen und Beinen. Den gewonnenen Schwung nutzte drei Minuten später dann Marcel Ohmann und versenkte einen Brückmann-Rebound nach Lalondes Schuss zum 3:0. Wolfsburg gab sich keinesfalls geschlagen, bemühte sich redlich um den Anschluss und hatte mitunter auch Pech im Abschluss, aber sie fanden letztendlich keinen Weg vorbei an Gustaf Wesslau. Zudem bemühten sich die Haie in den letzten Minuten der Partie mit Mann und Maus, ihrem Schlussmann den Shutout zu sichern. „Mit noch 10 Minuten zu spielen ist eine Partie auch bei einer 3:0-Führung noch lange nicht gelaufen. Eishockey ist ein schnelles Spiel. Alles Mögliche kann passieren. Ich glaube, alle haben sich heute nochmal besonders reingehängt. Der Shutout war eine Mannschaftsleistung“ sagte Gustaf Wesslau nach der Partie.

Unabhängig vom Ergebnis und den hart erkämpften drei Punkten bleibt aber vor allem der Gesamteindruck der Partie. Der Einsatz hat über die volle Distanz gestimmt. „Ich glaube, dass das ein Schritt in die richtige Richtung war. Vielleicht sogar das beste Spiel der bisherigen Saison“, resümierte Doppeltorschütze Alexander Weiß. „Der Knackpunkt heute war, dass wir das erste Mal über 60 Minuten gutes Eishockey gespielt haben. Von der ersten bis zur vierten Reihe hat jeder seinen Job gemacht, den er vom Trainer bekommen hat. Wir sind viel gelaufen und haben viele Checks gefahren. Wir waren körperlich überlegen. Das waren die wesentlichen Punkte, weshalb wir das Spiel gewonnen haben. “

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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