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„Wir müssen jetzt Konstanz reinbringen“

Nico Krämmer - Foto: Florian Müller

Die Kölner Haie bezwangen die Krefeld Pinguine am Mittwochabend mit 3:2. Hier die Stimmen zum Spiel von Cory Clouston, Blair Jones, Sebastian Uvira und Ryan Jones:

Cory Clouston: „Insgesamt war es eine solide Partie“

„Ich fand, wir haben ziemlich gut gespielt. Wir haben viele Dinge richtig gemacht. Der Einsatz war gut. Wir haben viele Chancen generiert und defensiv gut gespielt. Wir hätten gut und gerne mit einer Vier- oder Fünf-Tore-Führung ins letzte Drittel gehen können. Leider haben wir einige unserer hochkarätigen Torchancen nicht verwertet. Aber es ist auch nicht verkehrt, ergebnis-enge Spiele spielen zu müssen. Das zwingt einen, ehrlich zu bleiben.“

„Es gibt viel Positives aus diesem Spiel mitzunehmen. Jetzt gehen wir in die Analyse und schauen, was wir noch besser machen können. Und auch die Rückkehr von Blair Jones hat unserem Line-Up eine weitere Dimension hinzugefügt. Dass er wieder zurück ist, hat dafür gesorgt, dass auch die anderen Reihen wieder eine bessere Chemie hatten.“

„Wir haben ein paar Fehler gemacht. Wir hatten einige Turnover. In einigen Situationen haben wir die Scheibe nicht so gut gemanagt, wie wir gesollt hätten. Aber abgesehen davon war es eine insgesamt solide Partie.“

„Es ist leicht, sich davon frustrieren zu lassen, wenn man so viele Großchancen auslässt wie wir heute. Aber wir haben darüber gesprochen, mental stark zu bleiben und in solchen Situationen nach vorne zu schauen.“

„Ich habe die Situation mit Sulzer und Trettenes von der Bank aus nicht gut sehen können. Da muss ich mir das Video nochmal anschauen. Was Uvira angeht: Man braucht diesen Zusammenhalt im Team. Ich muss mir das alles nochmal anschauen, wie es im Detail abgelaufen ist.“

Blair Jones: „Es war schön, so schnell wieder zu treffen“

„Es hat sich gut angefühlt, endlich wieder dabei zu sein, anstatt nur zuzuschauen und sich ein bisschen hilflos zu fühlen. Es war gut, wieder zu spielen, sein Timing wiederzufinden und Spaß zu haben. Ich war mir nicht sicher, wie es heute für mich sein würde. Ich habe für einen ziemlich langen Zeitraum ziemlich wenig tun können. Ich wusste nicht, wie sich meine Beine anfühlen würden. Aber es war ok. Hoffentlich wird es am Freitag noch ein bisschen besser und am Sonntag noch ein bisschen besser. Am Ende einiger Wechsel im ersten Drittel war ich schon sehr aus der Puste. Man kann trainieren, so viel man will, aber solange man nicht wieder spielt, kriegt man den Puls nicht so hoch wie im Spiel. Im zweiten und dritten Drittel haben sich meine Beine aber schon besser angefühlt.“

„Ich fand, wir haben ziemlich starke 40 Minuten gespielt. Im letzten Drittel sind wir dann manchmal ein bisschen unvorsichtig geworden. Das müssen wir abstellen. Dafür, dass wir ein paar Wochen Pause hatten, waren wir ziemlich konzentriert. Manchmal ist so eine Pause eher gut für den Kopf als für den Körper. Natürlich ruht man den Körper ein bisschen aus und kann regenerieren, aber hauptsächlich tut es dem Kopf gut, sich ein paar Tage mit etwas anderem zu beschäftigen. Ich denke, so war es für uns.“

„Es war schön, so schnell wieder zu treffen statt erst in zwei oder drei Spielen. Dann sitzt einem das nicht mehr im Nacken.“

Sebastian Uvira: „Dachte mir, dass es Zeit wird, ein Zeichen zu setzen“

„Sehr stark und aggressiv gespielt von der Mannschaft. Wichtige drei Punkte und ein Zeichen jetzt nach der Pause, dass wir wieder gewinnen können. Es war gut, dass wir konstant geblieben sind. Wir sind nicht „eingebrochen“ nach der Führung, sondern haben konstant weitergespielt. Ich denke, dass das der ausschlaggebende Punkt für den Sieg war.“

„Ich denke, dass meine Energie heute sehr gut war. Ich habe der Mannschaft am Ende gezeigt, dass ich für sie da bin. Ich fand aber, dass heute alle sehr gut körperlich gespielt haben.“

„Ich habe nur gesehen, dass [Alexander Sulzer] von hinten mit dem Kopf gegen die Bande gecheckt worden ist. Da habe ich mir gedacht, dass es jetzt mal Zeit wird, ein Zeichen zu setzen, und dass wir hier nicht zum Spaß sind, sondern dass man aufpassen muss, wenn man hier herkommt. [Dass es nicht zum Fight gekommen ist], zeigt einfach nur, dass in der Liga viel Respekt vor mir da ist. Das gibt mir auch einen gewissen Selbstvertrauens-Boost.“

„Jetzt heißt es: Weiter konstant bleiben und nichts auf die leichte Schulter nehmen. Wir haben jetzt in den nächsten drei oder vier Wochen jeweils drei Spiele. Dann mal fünf Tage Pause und dann wieder vier Wochen lang drei Spiele pro Woche. Das heißt, es wird nicht einfach. Wir müssen versuchen, dass wir Konstanz reinbringen und Spiele gewinnen.“

Ryan Jones: „Ein rundum gutes Spiel von uns“

„Gegen [Krefeld] haben wir uns in dieser Saison bisher schwer getan. Ehrlich gesagt fand ich, dass es ein rundum gutes Spiel von uns war. Wir hatten viele Chancen. Ein 6 gegen 4 am Ende spielen zu müssen, ist eine schwierige Situation. Ihr erstes Tor gegen meine Reihe – in dem Moment müssen wir unser Verteidigungsdrittel dichter machen. Davon abgesehen hatten wir einen guten Gameplan und haben uns auch ziemlich genau daran gehalten.“

„Wir mussten phasenweise geduldig sein, was uns in der Vergangenheit nicht immer gut gelungen ist. Wir sind eine Mannschaft, die gerne nach vorne spielt und viel Druck ausübt. Wenn Mannschaften gegen uns die Scheibe einfach rausspielen, dann tun wir uns schwer. Heute war das nicht so. Wir waren geduldig, wenn wir geduldig sein mussten. Wir haben einige Turnover forciert. Man muss auch [Krefelds] Goalie Respekt zollen. Er hat ein paar Großchancen vereitelt.“

„Sicher hilft jeder Sieg, Selbstvertrauen aufzubauen. Je mehr Siege man als Mannschaft einfährt, je größer wird das Selbstvertrauen als Mannschaft. Das macht natürlich auch Spaß. Es spielt keine Rolle, wie gut die Charaktere in der Kabine sind, wenn man verliert. Es ist immer schwer, damit umzugehen. Hoffentlich können wir also ein paar Spiele am Stück gewinnen, um Selbstbewusstsein als Mannschaft aufzubauen, bevor es in die heiße Phase der Saison geht. Dann schauen wir hoffentlich auf die schlechten Phasen der Saison zurück und keiner schert sich mehr darum.“

„Zu der Situation mit Uvira am Ende habe ich auf der Bank noch zu Blair Jones gesagt, dass das eine schwierige Situation ist bei einer 3:1-Führung. Egal wie Uvi sich entschieden hätte, es wäre in keinem Fall falsch gewesen. Wenn er einfach zur Bank zurückgekommen wäre, ohne etwas zu unternehmen, dann hätte ihm das niemand vorgeworfen. Aber natürlich wollen wir für einander einstehen. Das zeigt, dass wir aufeinander aufpassen. Es wäre schön gewesen, wenn wir es geschafft hätten, diese Unterzahl für Uvi ohne Gegentor zu überstehen.“

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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Erster Sieg der Saison gegen Krefeld – die Haie gewinnen mit 3:2

5 Kommentare

  1. Franz Zimmermann
    16.11.2017

    Das war keine Leistung gegen Krefeld zu gewinnen.
    Die können eine lange Verletzungsliste nicht so einfach wegstecken wie Köln.
    Im Team von Krefeld zwei aus den Nachwuchs von Krefeld.
    Davon einer, der sein erstes DEL-Spiel gemacht hat.
    Drei Spieler, die wegen der Verletztenmisere geholt waren und erst gerade in Krefeld angekommen sind.

  2. Alexander
    16.11.2017

    Auf der Leistung kann man aufbauen wenn jetzt noch mehr Verletzte Spieler zurück aufs Eis kommen,man mehr auf das gegnerische Tor schießt und weniger Strafen kassiert werden dann ist noch viel zu holen

  3. Mike Bossy
    16.11.2017

    Konstanz reinbringen? Wie oft will man dieses Lippenbekenntnis noch anbringen, es ist doch schon längst bis zum Erbrechen abgenutzt?

    Eine Leistung wie gestern wird im übrigen kaum reichen, um mindestens ein Spiel am kommenden Wochenende zu gewinnen (mehr erhoffe ich mir schon gar nicht mehr), da muss schon noch mal ‘ne Schippe drauf gelegt werden.

    Bei der Beurteilung der eigenen Leistung gestern wird auch wieder mal der Gegner außer Acht gelassen, der mit einem schon Mitleid erregenden Lineup in der Arena aufgelaufen war.

    Positiv (und für den Trainer Überlebenswichtig): 3 Punkte

    Negativ: dass sich Trainer und Spieler davon sofort wieder gleißend hell blenden lassen; dies war zwar zu erwarten, verheißt aber leider auch wenig gutes für den weiteren Verlauf.

    Die Haie kommen mir mittlerweile wie eine Wagenburg vor, in der alle selbstzufrieden und angepasst (besser: integriert) in ihren gepolsterten Hängematten vor sich hinschlummern und vom Pokal träumen, sich aber dann nach dem Aufwachen (‘Mist, Sonntag, schon wieder ein Spiel.. hätte ich doch bei der Berufswahl die Augen mal aufgemacht!’) als träge Morgenmuffel entpuppen, die in der taghellen Realität nicht wirklich bereit sind, sich für den Erfolg auch nur ein wenig mehr zu quälen.

    Oder wie soll ich mir dieses in unschöner Regelmäßigkeit 20 bis maximal 40 Minuten etwas engagiertere Langweiler-Hockey erklären? Für das bislang angebotene kann man den Team-Etat auch problemlos um 3 bis 4 Millionen absenken, steht damit dann (ein guter Trainer vorausgesetzt!) kein bisschen schlechter in der Tabelle da und kann dem Publikum gegen den Verdruss auch noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.

    Und, liebe Haie GmbH, da wo ich in der Arena zu finden bin, gärt es schon ganz schön, auch bei Fans, von denen ich das kaum vermutet hätte und die die finanziell und sportlich schwierigeren Zeiten klaglos mitgegangen sind. Von denen hat nach Spiel 7 in 2014 übrigens auch keiner mehr vom Titel gesprochen, soviel zum gerne geäußerten Vorwurf, ‘der Haie-Fan’ an sich hätte völlig überzogene Erwartungen und Ansprüche an das spielende Personal. Die wollen nur ‘gutes Hockey’ sehen, und wenn man da im Umlauf mal im Detail nachfragt, was denn damit gemeint ist, ergibt sich da eine erstaunliche Schnittmenge, die keinen Haie-Spieler, der eine KONSTANT PROFESSIONELLE Einstellung an den Tag legt, auch nur ansatzweise überfordern SOLLTE.

    Aber steter Tropfen..

  4. Thomas
    17.11.2017

    Ich habe mir erst überlegt, ob ich dazu was schreibe oder nicht.

    Es war ein gutes Spiel? Wenn Uvira da abdreht, nimmt ihm das keiner übel? Wir können sehr viel Ppositives mitnehmen?

    Da ist sie wieder, die Herrlichkeit der Haie. 1 Spiel gewonnen, gegen einen Gegner den man sogar vor der Pause so hätte schlagen können. Na dann ist ja wieder alles gut.

    So Ironie mal bei seite und Fakten auf den Tisch. Die 3 Punkte waren wichtig, egal ob überragend 10 zu 0 oder 3:2. Ein positiver Trend? Ja für mich zu erkennen im Vergleich zu den Spielen vor der Pause. Emotionen? Uvira ja, und da wünsche ich mir das die Schiris das endlich mal laufen lassen. Bekommt der Krefelder da mal paar auf die 12 überlegt er sich das beim nächsten Spiel.
    Konzentriert soweit wie möglich über 60 Minuten von allen im Team? Ja lasse ich mal so durchgehen.

    Aber es ist noch immer nicht alles Gold was glänzt liebe Haie.

    Jetzt muss wieder analysiert werden wie man weiter macht? Die Analyse habe ich während dem Spiel gemacht. Klare saubere Pässe. Und nicht wieder von hinten an den Mitspieler. Im eigenen Slot dürfen die Gegner weiter parken. Das freie Kreiseln der Gegner im eigenen Drittel ist weiter gefährlich wenn da mal Teams kommen, die auch wissen wie man das nutzt. Und nicht immer im Angriffdrittel abdrehen und auf den Mitspieler warten. Man darf auch gerne mal mehr selber schießen. Die Dingen rutschen schon rein irgendwann.

    Gruß
    Thomas

  5. Diethelm Lambert
    18.11.2017

    Mittelmass mit dem teuersten Team aller Zeiten, wenn das keine Konstanz ist.

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