Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

“Wir haben uns selber daran erinnert, was uns gut macht.”

Kai Hospelt konnte zwei Treffer und einen Assist verbuchen. Foto: Alexandra Schmitz
Kai Hospelt konnte zwei Treffer und einen Assist verbuchen. Foto: Alexandra Schmitz

Nach den zwei verlorenen Derbys brauchte der KEC eine Reaktion – und die erfolgte in Form des 8:4-Auswärtserfolgs in Ingolstadt. Endete das erste Drittel nach der frühen Führung durch Christian Ehrhoff noch 1:1 unendschieden, so münzten die Haie insbesondere im zweiten Drittel (4:0) ihre Überlegenheit in Tore um. Die einzige mögliche Kritik an diesem Freitag: Vielleicht zu leicht fing man sich im dritten Drittel (3:3) die Gegentore 2-4. Wir haben die Spieler der Kölner Haie nach dem Spiel um ihre Stimmen gebeten.

„Es war ein gutes Spiel um zurück zu kommen.“

Christian Ehrhoff: „Es war ein gutes Spiel um zurück zu kommen. Wir haben als Mannschaft sehr gut gespielt, das Powerplay lief heute gut und wir haben das Spiel verdient gewonnen. Mein erstes Tor für die Haie war natürlich ein schönes Gefühl, aber letztendlich ist es egal, wer die Tore schießt. Hauptsache ist, dass wir das Spiel gewinnen.

Ich denke die Einstellung hat heute von Anfang gestimmt. Wir sind rausgegangen und wir haben unser Spiel gemacht und ich denke, dass hat man am Resultat gesehen. Bei uns gab es keine Panik, nachdem wir die beiden Derbys verloren haben. Wir haben uns selber daran erinnert, was uns gut macht und das haben wir heute gezeigt.

Bei dem Spielstand passieren Dinge, wie die Gegentore im dritten Drittel. Es ist ganz klar, dass man einen Gang zurückschaltet und man will das andere Team auch nicht vorführen. Sicherlich: die Gegentore müssen nicht sein, aber das passiert halt bei so einem Spielstand. Das ist jetzt abgehakt, jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel, das wird wieder eine harte Aufgabe in Iserlohn.

In Iserlohn hab ich das letzte Mal während des Lockout gespielt. Die Roosters sind immer sehr heimstark, sie kommen im ersten Drittel immer sehr stark raus und da müssen wir wieder von Anfang an bereit sein.”

„Manchmal braucht man einfach einen neuen Impuls.“

Kai Hospelt: „Ich glaube, wir haben gut gespielt – viel besser, als in den letzten Spielen. Es ist immer schön auch selber zu treffen, aber nach den letzten zwei Spielen war es mir vor allem wichtig, dass wir gewinnen.

Zuletzt hatten wir nur teilweise unseren Spielplan umgesetzt und viele eigene Fehler gemacht. Das haben wir heute deutlich besser gemacht. Konkret: Weniger Scheibenverluste, gerade in der Vorwärtsbewegung und im Spielaufbau. Dann ist es schwieriger für den Gegner nach vorne zu spielen und wir können angreifen und müssen nicht verteidigen. Wenn wir die Scheibe haben und die Scheibe in der Vorwärtsbewegung nicht verlieren, kann man natürlich ein ganz anderes Tempo aufbauen, als wenn man immer wieder abbrechen muss. Dann sieht das von außen auch direkt viel gefährlicher aus.

Das Powerplay war natürlich gut heute, aber auch, weil wir viel mehr Powerplay gespielt haben. Wir haben viel mehr Offensive gehabt und dadurch mussten die Ingolstädter viel mehr Strafzeiten nehmen. Die Strafe wegen zu Spielern auf dem Eis gegen Ingolstadt, die nehmen wir natürlich gerne an. Aber das wird uns auch noch passieren in der Saison, das ist nun einmal so. Und wenn du 5:1 vorne bist nach dem zweiten Drittel, dann spielt es sich natürlich besser, als wenn du zwei, drei Tore aufholen musst.

Heute haben die Reihenumstellungen gut funktioniert. Manchmal liegt es nicht unbedingt daran, dass es vorher nicht gut funktioniert hat, sondern manchmal braucht man einfach einen neuen Impuls. Ich denke, unser Trainer hat da immer ein gutes Händchen. Das System ist eigentlich einfach genug, dass man mit vielen Jungs zusammen spielen kann. Es ist nicht so aufgebaut, dass es nur mit den paar Spielern funktioniert, mit denen man eingespielt ist und ich glaube, man hat heute gesehen, dass es eben auch in dieser Zusammensetzung gut funktioniert.

Das letzte Drittel war mit Sicherheit nicht so, wie wir uns das gewünscht haben. Aber ich denke, da muss man jetzt auch nicht drauf rumreiten, dass wir am Ende die Gegentore kassiert haben. Wir müssen schauen, dass wir vielleicht die Fehler ansprechen. Aber ich denke, das Positive hat heute deutlich überwogen, sonst hätten wir nicht so hoch gewonnen – und damit werden wir uns auf Sonntag vorbereiten. In Iserlohn steht ein Hexenkessel, es macht Spaß in Iserlohn zu spielen, da ist immer super Stimmung, ein enges Stadion – das wird bestimmt ein super Spiel.”

„Ich denke, der Sieg war sehr wichtig.“

Moritz Müller: „Ich denke, dass wir allgemein besser gespielt haben, als in den letzten beiden Spielen und die Tore zu den richtigen Zeitpunkten gemacht haben. Das Powerplay war heute entscheidend, denn wir haben so die Schlüsseltore im zweiten Drittel geschossen und den Abstand hergestellt. Mit so einer Führung spielt es sich dann natürlich viel leichter.

Ich würde zustimmen, dass heute viel mehr Tempo im Spiel war. Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass wenn einer die Scheibe hat und alle etwas im Raum stehen und spekulieren, es schwer ist, Offensive zu kreieren. Wir müssen alle zurückkommen, mit Schwung aus dem eigenen Drittel raus kommen und als Einheit mit allen fünf Mann angreifen.

Das dritte Drittel war mit Sicherheit nicht ganz perfekt, das hätten wir besser machen können – auch für Gustaf. Es ist in der Situation schwer, die Konzentration auf diesem Level zu halten, aber nichtsdestotrotz können wir das besser machen. Trotzdem tut es natürlich gut, nach zwei Niederlagen jetzt so einen „bounce back“ zu haben. Der gibt der Mannschaft jetzt wieder Vertrauen. Ich denke, der Sieg war sehr wichtig.

In Iserlohn ist es wirklich nie einfach, gerade für Köln nicht. Es wird am Sonntag wieder eine hitzige Atmosphäre. Da ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, nicht auf der Strafbank zu sitzen und unser Spiel zu spielen. Nicht von dem Weg abkommen, einfach und geradlinig spielen.”

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

Vorheriger Artikel

Mit Ehrhoff nach Ingolstadt

Keine Kommentare vorhanden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.