Die Kölner Haie besiegen in wilden Schlussminuten die Straubing Tigers mit 4:2. In einem Spiel, in dem der KEC erneut die Kontrolle übernommen hatte, stand es lange 1:0. Doch in den letzten 7 Spielminuten fielen 5 weitere Tore in einem offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für Köln. Für Köln trafen Eriksson, Latta, Hager und Hospelt.
Solide Defensivarbeit
Bereits nach wenigen Spielminuten war klar, wie sich beide Mannschaften auf die Partie eingestellt hatten: Die Kölner Haie wollten offensiv agieren und den frühen Treffer erzielen. Straubing hatte genau dies erwartet und aus einer soliden Defensivleistung heraus das Spiel lange offen gehalten. Pätzold agierte gut im Tor der Gäste, Wesslau hatte kaum Situationen, bei denen er sich auszeichnen konnte. Mit dafür verantwortlich waren auch die neuen Defensivreihen der Kölner Haie. Ehrhoff spielte neben Potter (der bislang mit Zerressen in einer Reihe spielte) eine solide Partie. Auch Müller und Eriksson wirkten sicher. Lalonde übernahm den Part neben Zerressen. Selten wurden vom KEC nur so wenige Großchancen für den Gegner zugelassen wie beim heutigen Spiel.
Zweites Drittel: Eriksson belohnt sich
Im Mittelabschnitt zeichnete sich das gleiche Bild ab: Die Haie erarbeiteten sich Chancen, Straubing lauerte auf die Konter. Die Haie – allen voran Boucher, Salmonsson und Hager setzen jetzt vermehrt auf die Physis und landeten einige harte Checks. Die Partie blieb aber insgesamt sehr fair. Nur Straubings Stürmer Miller hatte einen schweren Stand, da er oftmals in die Bandenrundungen musste und den Check kassierte für seine Mitspieler. Als die Haie dann eine frühe Druckphase im Drittel einläuteten, wurden sie auch endlich belohnt. Gogulla und Mulock setzten sich fest, Pätzold wehrte den ersten Schuss noch nach links ab. Da stand Eriksson und traf aus spitzem Winkel zur verdienten 1:0-Führung. Die Erleichterung beim Haie-Verteidiger war spürbar: Er war in den letzten Spielen ohne die gewohnte Punkteausbeute sichtlich unzufrieden. Auch für die Mannschaft war die Führung zu dem Zeitpunkt verdient und überfällig.
Wilde Schlussminuten: Fünf Tore in sieben Minuten
Der Schlussabschnitt begann ruhiger als die ersten 40 Minuten. Die Haie versuchten das Spiel zu verwalten, von Straubing kam auch weiterhin keine große Gegenwehr. Die Gäste hatten enorme Schwierigkeiten, Chancen zu erarbeiten und sich gegen die weiterhin solide Haie-Defensive zu behaupten. Doch als Yeo mit einem Schlenzer zum überraschenden 1:1-Ausgleich traf (53.), wandelte sich das Spiel in einen offenen Schlagabtausch. Noch in der gleichen Spielminute konnte der KEC durch Nick Latta erneut in Führung gehen, als er einen Schuss von Gogulla ins lange Eck abfälschte. Doch Straubing gab nicht auf: Loibl nutzte einen Nachschuss nachdem er Wesslau umkurven konnte zum erneuten Ausgleich (56.). Es war das erste DEL-Tor für den Straubinger Stürmer. Nur eine Minute später erneuter Jubel: Hager drückte den Puck aus dem Gewühl heraus zum 3:2 über die Linie. Gleich vier Spieler der Tigers versuchten dies zu verhindern, doch Hager konnte zwei Mal nachstochern und hatte Erfolg. Köln hatte in der Situation das Glück des Tüchtigen, dass in den letzten Spielen oftmals vergebens gesucht wurde. Ähnlich glücklich lupfte Hospelt von der eigenen Grundlinie aus den Puck zur 4:2-Entscheidung ins leere Gäste-Tor. Straubing hatte kurz zuvor Pätzold für einen sechsten Feldspieler geopfert.
Die Haie scheinen sich nach dem Tief der letzten Wochen erfolgreich wieder hoch arbeiten zu können. Nachdem die Ergebnisse – vor allem auch in den Derbys und NRW-Duellen – nicht mehr gestimmt hatten, waren die Siege in Krefeld und gegen Straubing ein gelungener Aufwärtstrend. Dies gilt es bei den nächsten Spielen gegen Iserlohn und in Bremerhaven zu bestätigen, um auch wieder im Soll zu sein.
Herzlichen Glückwunsch, Moritz Müller!
700 DEL-Spiele! Moritz Müller wurde vor dem Spiel zu diesem außerordentlichen Jubiläum geehrt. Der jetzige Haie-Kapitän hat alle Spiele für die Kölner Haie absolviert und nahm vor dem Spiel die Glückwünsche von Geschäftsführer Peter Schönberger entgegen.