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Vor dem Lettland-Spiel: “Es geht jetzt schon um Alles”

Patrick Hager im DEB-Trikot. Foto: Peggy Nieleck
Patrick Hager im DEB-Trikot. Foto: Peggy Nieleck

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit ihren klaren Siegen gegen Japan und Österreich die Chance gegeben, sich in einem alles entscheidenen Spiel am Sonntagabend in Riga gegen Gastgeber Lettland die Qualifikation für die olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen PyeonChang zu erspielen. Nötig ist hierfür ein Sieg – völlig egal ob in der regulären Spielzeit, der Verlängerung oder gar einem Penaltyschießen. Der Sieger darf in zwei Jahren an einem der weltweit angesehensten Turniere teilnehmen, der Verlierer muss sich den Wettbewerb vor dem TV anschauen.

Die deutsche Mannschaft war bereits in den Interviews nach dem Spiel gegen Österreich voll auf den kommenden Gegner fokussiert. Dennis Seidenberg zum Beispiel beendete die Antwort auf jede Frage, sei es zu seinen ersten Nationalmannschaftseinsätzen seit sechs Jahren oder zu seinem Verteidigungspartner Moritz Müller, stets mit dem Hinweis auf das Spiel am Sonntag und seine Wichtigkeit. Den Gegner schätzt der Veteran stark ein: “Lettland ist wie alle östlichen Mannschaften technisch begabt, läuferisch stark. Da muss man natürlich aufpassen, wenn man ihnen Zeit und Raum gibt können sie schon Sachen kreieren. Wir müssen einfach gut defensiv spielen und aus der Defensive heraus Offensive erzeugen.” Die Defensivleistung könnte tatsächlich der entscheidende Punkt sein gegen eine lettische Mannschaft, die sich bereits im Spiel gegen die quirligen und zumeist gut organisierten Japaner am Freitagabend extrem schwer tat, überhaupt eine ausreichende Anzahl an gefährlichen Torchancen herauszuspielen.

Ein Faktor in die Gegenrichtung könnte das Publikum sein, das in Riga natürlich fest in lettischer Hand ist und das eigene Team frenetisch anfeuern wird, wie auch Moritz Müller weiß: “Es ist nicht einfach, nach Lettland zu kommen und drei Spiele zu gewinnen und das schwerste Spiel wird uns sicherlich noch bevorstehen. Wir müssen von Anfang an konzentriert spielen, die Letten haben einen guten Kader, es wird ein schweres Spiel.” Auch Marco Sturm weiß um den Heimvorteil des Gegners, hat aber auch das nötige Vertrauen in seine Mannschaft, die durch die letzten beiden Siege viel Selbstvertrauen getankt hat: “Es ist nicht einfach in Lettland mit ihrer Kulisse. Sie spielen sehr sehr gut, haben einen sehr guten Torhüter. Es wird ein interessantes Finale, aber ich denke, es kommt auch ein bisschen auf uns an und ich weiß von meiner Mannschaft, dass noch mehr drin ist. Das werden wir am Sonntag noch versuchen, rauszuholen. Egal, ob wir jetzt daheim oder auswärts spielen, die Jungs werden heiß sein. Wir alle freuen uns auf das Spiel am Sonntag. Wir müssen gleich von Anfang an bereit sein und einfach früher und besser in das Spiel kommen.”

Auch Patrick Reimer wünscht sich am Sonntag einen guten Start ins Finale: “Wir sollten sicherlich von der ersten Minute an voll da sein. Wir müssen schauen, dass wir die Turnover gering halten, die Letten sind sehr konterstark, das hat man auch in ihrem Spiel gegen Österreich gesehen. Sie nutzen da ihre Chancen und die dürfen wir ihnen einfach nicht geben. Es wird ein heißer Tanz und genau das Endspiel, das man vielleicht zu Beginn auch schon erwartet hat. Es war unser großes Ziel, dieses Spiel zu erreichen und jetzt sind wir da und es wird es auf die Kleinigkeiten ankommen. Die müssen wir richtig machen und unsere Chancen nutzen, dann können wir sicher auch hier in Riga gegen Lettland bestehen.”

Der einzige, der im Eifer des Gefechts manchmal den Fokus etwas verlor, war Felix Schütz, der anstatt von Lettland öfter von “Riga” sprach und damit insbesondere die Spieler von Dynamo Riga, den KHL-Verein, den Schütz aus seiner Zeit in der russischen Liga gut kennt, in den Reihen des Gegners meinte: “Ich kenne [Dynamo] Riga, von denen sind um die zehn Spieler dabei. Ich kenne diese Spieler und ich glaube, dass wir besser sind.” Als einer von fünf Spielern im aktuellen Team, die bereits 2012 bei der verpatzten Olympia-Qualifikation in Bietigheim dabei waren, weiß er ganz besonders, um was es am Sonntag gehen wird: “Jetzt kommt das entscheidende Spiel, der Spielplan ist meistens so ausgelegt, dass am Ende die zwei stärksten Teams aufeinandertreffen. Und jetzt geht es, bevor die Saison eigentlich angefangen hat, schon um Alles.”

Die Partie wird ab 17 Uhr deutscher Zeit bei Sport1 im TV übertragen. haimspiel.de wird per Twitter über das Wichtigste vom Turnier berichten, über unseren Snapchat-Kanal seid ihr zusätzlich noch neben dem Eis in der lettischen Hauptstadt dabei.

  • 1.9., 14:30 Uhr: Deutschland – Japan 5:0
  • 1.9., 18:30 Uhr: Österreich – Lettland 1:8
  • 2.9., 14:30 Uhr: Deutschland – Österreich 6:0
  • 2.9., 18:30 Uhr: Lettland – Japan 3:1
  • 4.9., 13:00 Uhr: Japan – Österreich
  • 4.9., 17:00 Uhr: Lettland – Deutschland

Abschluß-Tabelle des Turniers in Riga

PlatzTeamGPWOTWOTLLGF:GAPTS
1Deutschland3300014:29
2Lettland3200113:56
3Österreich310024:143
4Japan300031:110

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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