Thomas Brandl wurde von den Kölner Haien letztes Wochenende als neuer Co-Trainer vorgestellt. Er soll die Geschicke von Cory Clouston unterstützen. Der neue Haie-Trainer zeigte sich begeistert von ihm: „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Vielleicht das beste Gespräch, das ich jemals mit jemandem für diesen Posten hatte. Er bringt eine Menge Erfahrung in dieser Liga mit, die ich nicht habe. Er kennt die Spieler ziemlich gut. Ich brauche Hilfe.” und hofft vor allem auf die Meinung von Brandl: “Jeder Coach ist nur so gut wie seine Assistenz-Trainer. Ich brauche keine Ja-Sager. Ich brauche jemanden, der seine Perspektive und seine Meinung vertritt. Dann kann man eine offene Diskussion führen und einen anderen Blickwinkel gewinnen. Auf diese Art und Weise kann man sich als Coach und als Team verbessern.”
Doch laut der heutigen Printausgabe der Kölnischen Rundschau ist vor allem DNL-Trainer Rodion Pauels enttäuscht über den plötzlichen Wechsel. Mit ihm habe niemand von der GmbH gesprochen, er fühle sich hintergangen. Vor allem habe sich Thomas Brandl nicht mehr von der Mannschaft verabschiedet, die selbst am Wochenende zwei wichtige Heimspiele gegen Mannheim (2:4) und Berlin (4:3 nach Verlängerung) hatte. Ist das Tischtuch zwischen Pauels und Brandl zerschnitten? Brandl hatte seit der Saison 2010/11 Rodion Pauels in der Nachwuchsarbeit des KEC unterstützt.
Für Brandl war es eine schwierige Entscheidung, wie er uns selbst verriet: “Ich wurde von Rodion Pauels in der DNL der Haie sehr gut aufgefangen und war über 5 Jahre sein Co-Trainer. Alles, was ich als Trainertätigkeiten kenne, habe ich von ihm gelernt und einen sehr guten Lehrmeister gehabt. Dafür möchte ich mich bedanken.” Natürlich ist die Station als Co-Trainer in der DEL eine Chance: “Es gab einige Anfragen aus der DEL. Ich bin jetzt 47 Jahre alt und irgendwann ist es auch zu spät, um als Assistenztrainer in der höchsten Liga eine Chance zu bekommen. Ich musste zugreifen, auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist”.
Vor der Vertragsunterschrift hatte er auch erst mit Cory Clouston gesprochen: “Wir hatten vorher eine Stunde intensiv telefoniert um zu prüfen, ob wir die gleiche Philosophie haben.” Auf Rodion Pauels nochmals angesprochen sagt er: “Von außen hätte man uns am besten als altes Ehepaar vergleichen können. Immer, wenn man uns gesehen hat, haben wir gestritten. Das war aber ganz gut für die richtigen Entscheidungen”. Er hätte das Angebot auch nicht angenommen, wenn er dabei ein schlechtes Gefühl gehabt hätte. Das Telefongespräch mit Clouston haben aber sowohl GmbH also auch Brandl davon überzeugt, den Vertrag zu unterschreiben.
Thomas Brandl zeigte bei seinem DEL-Debüt gegen Mannheim (2:3) eine engagierte Leistung hinter der Haie-Bank. Er hatte bereits in den Anfangsminuten wild gestikulierend mit den Unparteiischen diskutiert und vor allem bei vielen kleinen, aber entscheidenden Situationen seine Spieler lautstark gelobt.
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