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Ungefährdetes 5:0 gegen Japan zum Start

Patrick Hager im Zweikampf um den Puck gegen Japan. Foto: Peggy Nieleck
Patrick Hager im Zweikampf um den Puck gegen Japan. Foto: Peggy Nieleck

Im Auftaktspiel des Olympia-Qualifikations-Turniers in Riga schlug die deutsche Nationalmannschaft Team Japan deutlich mit 5:0 (2:0, 3:0, 0:0) und wurde damit ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Tore erzielten Brooks Macek, Patrick Hager, Tobias Rieder, Tom Kühnhackl, Felix Schütz

Gut 350 mitgereiste Fans versammelten sich in der ansonsten leeren Halle hinter dem deutschen Tor und feuerten ihr Team immer wieder lautstark an und sahen, dass die erste Chance des Spiels den quirligen Japanern gehörte. Der heute sehr auffällige Daisuke Obara prüfte Philipp Grubauer im Tor, der aber souverän reagierte und die Scheibe festhielt. Die erste richtig gute Chance für Marco Sturms Team gehörte David Wolf, der aus zentraler Position von Kahun bedient wurde und direkt abzog, in Yutaka Fukufuji aber seinen Meister fand. Besser machte es kurze Zeit später Brooks Macek nach schönem Doppelpass mit Leon Draisaitl traf der Stürmer zum 1:0 in der vierten Spielminute. Weitere Chancen gab es durch Rieder (6. Minute),  der nach einem Draisaitl-Querpass nur das Außennetz traf und Kink, der nach Abwehrfehler der Japaner völlig frei zum Schlagschuss ansetzte, der aber gehalten wurde (8. Minute). In der 9. Minute erhielt Deutschland das erste Powerplay des Spiels, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Nach dieser sehr guten Drangphase flachte das Spiel etwas ab, befand sich aber stets in deutscher Hand, Japan kam nur äußerst selten zu Chancen. In der 18. Minute war es dann dem bis dahin eher unauffälligen Patrick Hager vorbehalten, nach einer Vorlage von Tobias Rieder per Schlagschuss aus zentraler Position im Powerplay das 2:0 zu erzielen. Die letzte Chance des Drittels gehört dann wieder Japan, Seiji Takahashi wurde von seinen Mitspieler gut in Szene gesetzt, sein Schuss aus kurzer Distanz ging aber über Grubauers Gehäuse.

Die schon im ersten Drittel überragende Reihe um Rieder-Draisaitl-Macek setzte ihre Überlegenheit auch im zweiten Abschnitt fort. In der 23. Minute fing Brooks Macek an der gegnerischen blauen Linie einen Aufbaupass ab, überließ den Puck dann Leon Draisaitl, dessen Pass Rieder fand, der aus dem linken Bully-Kreis zum 3:0 erhöhte. Keine eineinhalb Minuten später, Deutschland spielte Powerplay, traf Tom Kühnhackl aus dem Gewühl per Rückhand zum 4:0. Nur kurz später bekam Marco Sturms Mannschaft erneut ein Überzahlspiel zugesprochen, der erste Schuss ging direkt an den Pfosten. Nachdem man sogar eine 37sekündige doppelte Überzahlchance verstreichen ließ, durfte dich dann – immer noch im Powerplay – Felix Schütz in die Torschützenliste eintragen, er traf nach Vorlage durch Patrick Hager in der 28. Minute. Nach der ganzen Unterzahl durfte Japan in der 32. Minute auch mal mit einem Mann mehr ran, David Wolf musste wegen Hakens vom Eis, aber außer etwas Zeit in der Offensivzone sprang für die Asiaten nicht viel dabei heraus. Allerdings nutze Team Nippon in der Folge seine Konterchancen besser und konnte Grubauer mehrfach prüfen, wie bei Hiroki Uenos Chance in der 38. Minute, die der Schlussmann mit einem sicheren Fanghand-Save entschärfte. Deutschland erhöhte danach den Druck wieder und zwang Japan zur nächsten Strafe, die noch mit in den Schlussabschnitt übernommen wurde.

Japan wechselte zum dritten Drittel den Torwart, Takuto Onoda stand fortan im Tor und war trotz 12 Schüssen seitens der deutschen Mannschaft nicht mehr zu überwinden. Es war dem Spiel aber auch anzumerken, dass die Entscheidung bereits vor langer Zeit gefallen war, die Japaner mühten sich zwar redlich, um zumindest einen Treffer zu erzielen, Grubauer ließ sich seinen Shutout aber nicht mehr nehmen. Marco Sturm war insgesamt mit dem Sieg natürlich zufrieden „Das wichtigste ist erstmal, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben speziell in den ersten 40 Minuten gut und konzentriert gespielt. Es ist ganz normal im Sport, dass es dann so läuft.“ Torschütze Tom Kühnhackel sah besonders in der Offensive noch Luft nach oben: „Wir müssen mehr Scheiben aufs Tor bringen, wir hatten sehr viel Zeit bei ihnen im Angriffsdrittel. Aber wir haben nicht so viele Chancen kreiert, wie wir wollten.“ Sturm sah das auf Nachfrage durchaus ähnlich: „Das ist ein Bereich, an dem wir noch arbeiten können. Nicht nur, an der Auswertung, sondern dass auch mehr Chancen generiert werden, manchmal wurde dann nochmal der Pass versucht statt dem Schuss.“

Zu den Spielern des Spiels wurden Leon Draisaitl auf deutscher und Torhüter Yutaka Fukufuji auf japanischer Seite gewählt. Die interne Auszeichnung zum Spieler des Spiels, den Pepita-Hut von Xaver Unsinn, erhielt Tom Kühnhackl von Leon Draisaitl überreicht, der ihn zuletzt in der Vorbereitung bekommen hatte.

Für das Spiel gegen Österreich am Freitag, um 14:30 deutscher Zeit, hat Sturm schon nach dem Spiel in Aussicht gestellt, weiterhin mit denselben Formationen und Grubauer im Tor zu spielen. Seine Einschätzung zum Gegner: „Österreich hat in der Vorbereitung zwar verloren, aber ich finde, sie haben wirklich sehr gut gespielt. Sie sind eine Arbeitermannschaft mit Geschwindigkeit und haben ein paar NHLer dabei. Wir haben es letztes Jahr bei der WM in Prag gesehen, da waren sie das bessere Team. Ich gehe davon aus, dass morgen einiges auf uns zukommt.“ Während die DEB-Auswahl zur Erholung zurück ins Hotel fuhr, wohnte Sturm auch noch dem Abendspiel bei, in dem Gastgeber Lettland gegen Österreich eindeutig mit 8:1 gewann.

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Der Spielplan des Turniers in Riga:

  • 1.9., 14:30 Uhr: Deutschland – Japan 5:0
  • 1.9., 18:30 Uhr: Österreich – Lettland 1:8
  • 2.9., 14:30 Uhr: Deutschland – Österreich
  • 2.9., 18:30 Uhr: Lettland – Japan
  • 4.9., 13:00 Uhr: Japan – Österreich
  • 4.9., 17:00 Uhr: Lettland – Deutschland

Abschluß-Tabelle des Turniers in Riga

PlatzTeamGPWOTWOTLLGF:GAPTS
1Deutschland3300014:29
2Lettland3200113:56
3Österreich310024:143
4Japan300031:110

 

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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