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Saisonende in München – Haie verlieren 5:4

Danny Syvret Aktion - Foto: Steffen Thaut

Es sollte nicht sein für die Kölner Haie. Nach tollem Kampf über 60 Minuten unterlagen sie dem EHC mit 5:4 und verloren sogleich auch die Halbfinalserie mit 4:1.

Cory Clouston musste in Spiel 5 nicht nur auf den gesperrten Nick Latta verzichten, sondern auch auf Johannes Salmonsson der wegen Rückenprobleme ausfiel. Somit war er gezwungen sein komplettes Sturm Line-Up umzustellen. Ryan Jones kehrte in seine gewohnte Reihe mit Patrick Hager und Philip Gogulla zurück. Andreas Falk war mit Marcel Ohmann und Dragan Umicevic aufgestellt. Neu im Line-Up war Charlie Stephens der an seine Seite Alexander Weiß und Per Aslund bekam. Somit war die Personaldecke noch enger geworden.

Die Haie begannen das Spiel in der bayrischen Hauptstadt gut und engagiert. Jedoch sollten drei Strafen in den ersten zehn Minuten, wobei zwei Strafen im Angriffsdrittel stattfanden, ein erster Knackpunkt im Spiel sein. Jason Jaffray nutze die erste Überzahlmöglichkeit direkt aus. Er fälsche einen Schuss von Toni Söderholm ab. Nur fünf Minuten später musste Haie-Goalie Gustaf Wesslau wieder hinter sich greifen. Frank Mauer nutze eine Unachtsamkeit in der Haie-Defensive aus und schloss mit einem trockenen Handgelenkschuss frei vor Wesslau ab. Die erholten sich gut von dem Doppelschlag. Nur 90 Sekunden später war Philip Gogulla im Slot erfolgreich. Er verlängerte eine Hereingabe von Shawn Lalonde ins lange Eck. Es folgte einer der drei Strafen aus den ersten zehn Minuten. Per Aslund rächte sich am Münchener Gegenspieler, der zuvor seinen Schläger festhielt mit einem kleinen Hieb. Aslund musste auf die Strafbank – die Strafe gegen den Münchener wurde von den Unparteiischen Schukies/Bauer nicht geahndet. Der EHC ließ sich im anschließenden Powerplay nicht lange bitten. Mads Christensen fälschte den Schlagschuss von Jeremy Dehner erfolgreich in den oberen Torwinkel ab. Doch auch der erneute zwei Tore Rückstand konnte die Haie nicht aufhalten weiter an ihrem Gameplan festzuhalten. Dies zeigt auch die Torschuss-Statistik die 12 Schüsse für die Domstädter zählte.

Im Mitteldrittel machten die Haie da weiter, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Sie waren bereit, überbrückten die neutrale Zone gut und gewannen wichtige Zweikämpfe im Münchener Drittel. Nach einem Bandencheck von St-Denis gegen Patrick Hager sollten die Haie die nächste Chance im Powerplay bekommen. Dies dauert nur neun Sekunden. Fredrik Erikssons Schuss von der blauen Linie konnte David Leggio nur nach vorne abprallen lassen. Ryan Jones nutze dies und verwandelte den Rebound in gekonnter Manier. Die Haie machten voran weiter und erarbeiteten sich gute Chancen. Andreas Falk vergab die beste im Mitteldrittel. Doch auch in der Defensive waren die Haie immer wieder gefordert. Bravourös und mit viel Kampf überstanden die Haie in der 36. Spielminute eine zwei Minütige fünf gegen drei Unterzahl.

Die Münchener kamen im letzten Drittel besser aus der Kabine. Es war die starke Münchener Reihe um Christensen-Mauer-Kahun die den alten zwei Tore Abstand wiederherstellte. Frank Mauer bediente in der 43. Spielminute, nach einem Fehler in der Haie Abwehr, mit einem Querpass Dominik Kahun der nur noch einschieben musste. Patrick Hager sprach am Vortag im Haimspiel-Interview, dass der Charakter der Mannschaft das ganze Jahr gepasst hat. Diesen Charakter sollten die 6.142 Zuschauer in der Olympiaeishalle in München noch zusehen kriegen. Der auch heute wieder stark arbeitende Andreas Falk belohnte sich für seine starken Leistungen in den Playoffs mit dem 4:3 Anschlusstreffer. Er schloss nach guten Querpass von Dragan Umicevic ab, in dem er David Leggio vor dem Tor aussteigen ließ und am kurzen Pfosten einschob. In der Folge drückten die Haie und vereitelten gute Konter der Münchener. Es waren in den letzten Minuten dann die Haie die um ihre letzten Chance kämpften noch einmal vor heimischer Kulisse zu spielen. Anderthalb Minuten vor Ende nahm Cory Clouston Gustaf Wesslau für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Aus der anschließenden Drangphase gingen die Haie mit einem Powerplay raus. Toni Söderholm brachte Ryan Jones mit einem Cross-Check vor dem Tor zu Fall. Das anschließende sechs gegen vier konnten die Münchener zunächst noch gut verteidigen – ein Befreiungsschlag ging an den Außenpfosten des leeren Tores der Haie. Danach konnten die viel mitgereisten Fans den umjubelten Ausgleich genießen. Patrick Hager verlängerte zunächst eine Hereingabe von Philip Gogulla an den Pfosten. Den Rebound am langen Pfosten nutze der freistehende Dragan Umicevic zum Ausgleich. Doch was dann folgte, sollte die Mannschaft und die Fans schocken. Nach gewonnenem Bully von Kahun und einer angezeigten Strafe gegen Alexander Sulzer spielten die Münchener ihren Angriff schnell und clever aus. Begünstigt durch einen Fehler in der Defensive war es Mads Christensen der nur noch quer auf Frank Mauer ablegen musste und München zur abermaligen Führung schoss. Elf Sekunden waren zwischen Ausgleich und Münchener Führung vergangen. Die Haie fanden darauf keine Antwort mehr, so dass München die Partie und die Serie gewann und zum ersten Mal in ihrer Geschichte ins DEL-Finale einziehen.

Für die Haie bleibt ein toll umkämpftes fünftes Spiel, in der sie den Fans und sich ihr wahres Playoff-Gesicht zeigten.

Über den Autor: Steffen Thaut

Steffen ist seit 2007 für haimspiel.de tätig und zeichnet sich beispielsweise für den schönsten Ausraster der LiveRadio-Historie beim Siegtor des Rekordspiels aus oder ist mit seiner Kamera immer Mitten im Geschehen. Weiterhin ist er als Organisationsleiter im KEC "Die Haie" e.V. tätig.

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