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Pre-Pre-Playoffs gegen die Freezers

Kölner Haie vs. Hamburg Freezers

Im ersten von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen empfangen die Kölner Haie am Freitagabend mit den Hamburg Freezers einen direkten Konkurrenten um einen der Pre-Playoff-Plätze. Punktgleich mit dem KEC liegen die Hanseaten nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz einen Platz hinter den Haien.

Die Freezers suchen aktuell nach Konstanz in ihrem Spiel. Die Tabellensituation geht auch an den Hamburgern nicht spurlos vorbei. Darüber will sich Cory Clouston aber keine Gedanken machen: „Ich beschäftige mich nicht damit, wie der Stand der Dinge in Hamburg derzeit ist, wie es um ihr Selbstbewusstsein steht und solche Dinge. Ich bin sicher, die Freezers kümmern sich auch nicht darum, wie es uns hier geht. Wir wissen um die Tabellensituation genauso wie sie. Da werden zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die beide ihr bestmögliches Spiel bringen wollen.“

Für die Haie wird es nicht nur darum gehen, ihr bestmögliches Spiel zu bringen, sondern es über die vollen 60 Minuten zu bringen. Die zaghaften Starts in die letzten Partien will man möglichst vermeiden. „Wir wollen mit der richtigen Intensität ins Spiel gehen, unser System umsetzen, das Spiel einfach halten und nicht zu viel erzwingen. Wir wollen aggressiv und klug spielen. Scheiben tief bringen, gute Breakouts, Turnovers vermeiden“, so die Wünsche von Cory Clouston für das Spiel vom ersten Bully an.

Mit Fredrik Eriksson und Alexander Sulzer kehren zwei Verteidiger ins Lineup zurück, die speziell in Überzahl wichtig werden. Im Powerplay-Training unter der Woche bildeten wie zuletzt Shawn Lalonde und Danny Syvret das erste Verteidigerpaar, Eriksson und Sulzer das zweite. Wie sich die Eiszeit zwischen diesen beiden Units aufteilt, will der Coach erst im Lauf der Partie entscheiden.

Pascal Zerressen wird weiterhin als Stürmer in der vierten Reihe mit Charlie Stephens und Jean-Francois Boucher zum Einsatz kommen. Auch an den anderen Sturmformationen wird sich im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel nichts ändern. Gogulla-Hager-Salmonsson, Weiß-Latta-Umicevic sowie Aslund-Falk-Ohmann bleiben zusammen. „Falk, Ohmann und ich haben uns gut zusammengefunden. Es läuft gut“, meint Per Aslund zu seiner aktuellen Reihe. „Mit Johannes Salmonsson war es ein bisschen anders, aber eigentlich war die Umstellung keine große Sache.“ Mit den Reihen, die Cory Clouston für das Spiel in Ingolstadt gefunden hat, ist der Coach zufrieden, wie er bereits im ausführlichen Interview bei uns bestätigte.

Im Sturm also unverändert wird die Rückkehr von Eriksson und Sulzer in der Defensive voraussichtlich zu einer Rotation der sieben Verteidiger führen. Es gab die Woche über keine festen Paarungen im Training. Ob Eriksson und Sulzer bereits wieder für volle Eiszeit einsatzfähig sind, will Clouston im Spiel abwarten. „Wir werden sehen, wie sie sich im Laufe des Spiels fühlen und wieviel Kraft sie schon wieder haben. Sie waren beide lange draußen. Wir werden während des Spiels reden und sehen, ob sie sich gesund fühlen oder noch Schmerzen haben.“

Schlechte Nachrichten gab es in Bezug auf Sebastian Uvira. Der 23-jährige Stürmer wird sich nach der Unterkörperverletzung, die er sich vor dem Mannheim-Spiel zugezogen hat, einer Operation unterziehen müssen und fällt somit für den Rest der Saison aus. „Gerade in der jetzigen Situation im Kampf um die Playoffs wird uns Sebastian fehlen. Er ist ein physischer Spieler, ein Powerforward. Wir könnten seine physische Präsenz gut gebrauchen. Aber damit müssen wir jetzt klarkommen“, meint Cory Clouston zu Uviras Ausfall. Wie die Chancen für Jason Williams stehen, aufs Eis zurückzukehren, ist nach wie vor völlig offen. „Jasons Zustand wird von Tag zu Tag begutachtet und bewertet. Wir hoffen zwar, aber ich verlasse mich nicht darauf, dass er nochmal zurückkommt. Ich kann nur mit den Spielern arbeiten, die ich jeweils aktuell zur Verfügung habe. Solange er nicht wieder im Training auf dem Eis ist, spielt er in meiner Gedankenwelt keine Rolle“, so der Kölner Headcoach, was nicht von viel Zuversicht zeugt.

Mit den Fortschritten bei der Arbeit mit den vorhandenen Spielern ist Cory Clouston sehr zufrieden. Alle sind frisch im Kopf aus der Pause zurück erschienen und sind mit dem gleichen Elan wieder ins Training eingestiegen. Clouston sieht Resultate: „Wir hatten eine gute Woche. Ich hätte es mir von den Jungs nicht besser wünschen können. Gute Intensität, gute Umsetzung. So langsam sind sie mit den Übungen vertraut. Sie müssen nicht mehr so viel über die Übungen nachdenken, sondern können jetzt mehr Zeit darauf verwenden, sie umzusetzen. Das ist immer ein gutes Zeichen. Sie müssen an einen Punkt kommen, wo sie nicht mehr so viel nachdenken müssen. Sie sollen im Spiel in der Lage sein, Situationen zu lesen und darauf zu reagieren, aber das eben innerhalb der vorgegebenen Strukturen. Das ist inzwischen viel besser geworden.“

„Wir freuen uns darauf, morgen wieder zu spielen”, sagte KEC-Goalie Gustaf Wesslau. „Wir hatten eine gute Trainingswoche und sind bereit. Hamburg ist eine gute Herausforderung. Die Tabellensituation macht es natürlich zu einem besonderenn Spiel. Aber solche Spiele haben wir die letzten Wochen jetzt schon gespielt. Ob es nun in Augsburg oder in Ingolstadt war. Wir haben uns an den Druck gewöhnt und sind gut vorbereitet.”

In Einstimmung auf die anstehenden Spiele versammelte der Headcoach am Ende des Abschlusstrainings nochmal die Mannschaft um sich für eine kleine Ansprache. Und die enthielt mit Nachdruck genau das, was der Coach auch nach außen immer wieder betont: „Wir haben große Fortschritte gemacht. Das erfüllt jetzt jedes Klischee, aber wir müssen genauso weitermachen. Spiel für Spiel. Wechsel für Wechsel.“ Darauf angesprochen erklärt Clouston: „Ja, das ist genau meine Botschaft an die Spieler. Das sage ich immer wieder. Wir dürfen uns auf nichts anderes konzentrieren und nicht weiter nach vorne schauen als bis zum nächsten Wechsel.“

Mit diesem Fokus geht es ins Spiel am Freitagabend. Erstes Bully gegen die Hamburg Freezers ist um 19:30 Uhr. Wir übertragen die Partie ab 19:15 Uhr live.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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