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Minimalismus-Haie erringen zwei Punkte gegen Iserlohn

Schütz drückt den Puck zum 1:0 über die Linie (Foto: Andreas Dick)
Schütz drückt den Puck zum 1:0 über die Linie (Foto: Andreas Dick)

Nach einem Sechs-Punkte-Wochende traf der KEC in der heimischen Arena auf die Iserlohn Roosters. Beide Mannschaften waren sehr unterschiedlich in die Saison gestartet. Spiele mit Roosters-Beteiligung stehen in dieser Saison für viele Tore. Die Roosters erzielten bisher die meisten Tore aller Teams. Gleichzeitig konnte Iserlohn auswärts nicht überzeugen und noch kein Spiel gewinnen.

Die Haie hingegen zeigten in dieser Saison auf, dass sie auswärts und insbesondere auch in Köln Partien für sich entscheiden können. Die Defensive ist die Trumpfkarte des KEC – das Toreschießen fällt Köln jedoch sehr schwer. Beides bestätigten die Haie in der heutigen Partie. Sieger im Duell der Ungleichen blieb Köln, das seinen Minimalismus mit einem 2:1 n.V. sogar noch unterstrich. Insbesondere Gustaf Wesslau war wieder einmal ein Garant für den Sieg.

Dabei war die Ausgangslage für den KEC ungünstig. Fabio Pfohl konnte noch nicht wieder eingesetzt werden; neu auf die „Verletztenliste“ kam Colby Genoway. Somit fielen die beiden Topscorer des KEC aus. Ausgerechnet das Powerplay des KEC wurde hierdurch ebenfalls sehr wichtiger Spieler beraubt. Kai Hospelt und Alexander Sulzer waren hingegen wieder genesen und füllten den Kader am anderen Ende der Bank wieder auf. Zu seinem DEL-Heim-Debüt kam Robin Palka aus dem Nachwuchs des KEC.

Torlose Partie nach dem ersten Drittel

Beide Mannschaften begannen mit Schwung. Wesslau musste sich rasch auszeichnen: In der 4. Spielminute die erste gute Chance für Yeo, der von der rechten Seite aus schießen konnte. Wesslau konnte die Fanghand noch hochreissen, die Scheibe zwar nicht festhalten, aber den Save machen.

In der 11. Spielminute dann die erste Großchance für den KEC: In einem schnell vorgetragenen Angriff konnte Schütz die Scheibe von links hart auf Hanowski bringen, der sich gegen zwei Iserlohner nah am Tor durchsetzen konnte. Der auf den Kasten gebrachte Schuss war für den Iserlohner Goalie Lange aber kein unlösbares Problem. Auch der Nachschuss von Dumont verfehlte sein Ziel.

Iserlohn zeigte sich defensiv stark verbessert. Die Roosters brachten eine sehr mobile Defensive auf das Eis. Das Abfangen der Haie-Angriffe gelang im Verlauf der gesamten Partie gut. Gleichzeitig nahm Iserlohn übermotiviert sehr viele Strafen – alleine drei im ersten Drittel. Durch den Ausfall von Pfohl und Genoway waren beide Powerplay-Formationen des KEC beeinträchtigt, was diesem anzumerken war.

Sechstes Powerplay, 1:0-Führung

Der KEC startete auch in Überzahl in das zweite Drittel – doch konnte wenig konstruktives auf das Eis bringen. Selbst eine 5:3-Situation nach zwei weiteren Strafen (25. Spielminute, Todd und Friedrich) brachte kein Tor. Die Haie fanden schnell die Formation, ließen die Scheibe durchaus gut laufen, einen guten Schuss auf das Tor fanden sie selten. Die Ausnahme bildete Akeson, der Lange aus zentraler Position zu einem Fanghandsave zwang (26. Spielminute).

Brenzlig wurde es, als Todd die Strafbank verließ, mit einem langen Pass angespielt und auf Wesslau laufen konnte. Der Haie-Keeper fuhr zwei Meter aus dem Tor und konnte wieder einmal erfolgreich abwehren.

Ein weiteres Überzahlspiel – das bis dato sechste – brachte das 1:0 für den KEC in der 37. Spielminute. Akeson drehte lange Kreise im Bullypunkt rechts von Lange und wartete auf die Lücke. Seine Mitspieler versuchten sich immer wieder anzubieten – dann machte Iserlohn den Fehler, Schütz stand frei am langen Pfosten, stoppte den perfekten Pass mit dem Schlittschuh und netzte zur Führung ein.

Dass Iserlohn brandgefährlich blieb, zeigte sich nur wenige Minute später. In der 40. Spielminute musste Wesslau im Spagat mit der hochgerissenen Fanghand klären, um den Schuss von Fischer wegzunehmen.

Roosters mit dem Ausgleich und den besseren Chancen

Sofort nach Wiederanpfiff zeigte Iserlohn, warum sie das offensivstärkste Team der Liga stellten. Ausgehend von klugen Wegspitzeln des Pucks vom Haie-Schläger in der Defensivzone spielten die Roosters eine schnelle Kombination über wenige Stationen. Die durch den Slot gepasste Scheibe schloss Anthony Camara zum Ausgleich ab (42. Spielminute).

Iserlohn investierte wieder mehr in die Offensvie, doch es entwickelte sich ein Geduldsspiel, in der beide Torhüter ihre Mannschaften im Spiel hielten. In einer weiteren Überzahlsituation für den KEC aber die Chance auf den Sieg für Iserlohn. Matsumoto war schneller als alle Kölner, konnte den Konter laufen, versuchte Wesslau zu tunneln – doch der Hai blieb der Sieger (57. Spielminute).

Zalewski belohnt sich und den KEC

Im bekanntlich 3:3 gespielten Überzahl-Modus hatten Hanowski und Schütz rasch die Möglichkeit, das Spiel zugunsten des KEC zu entscheiden (61. Spielminute). Ein großer Dämpfer dann aber die Strafe gegen Mike Zalewski in der 62. Spielminute. Gewohnt gut arbeitete die Haie-Defensive rund um Wesslau die Möglichkeiten der Roosters weg. Zalewski konnte aber von der Strafbank kommend die Scheibe erobern und mit viel Speed in das Offensivdrittel ziehen. Am zu Boden gleitenden Iserlohner vorbeilaufend wurde der Winkel langsam spitz. Aber nicht zu spitz: Zalewskis Schuss rutschte Lange unter der Achsel durch. Zalweski belohnte sich für ein erneut gutes Spiel und der KEC gewann die Partie.

Werden Gustaf Wesslaus Leistungen in Köln genug gewürdigt?

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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4 Kommentare

  1. Bernd Schumalski
    13.10.2018

    na-das mit der Rechtschreibung üben wir nochmal-Sulzer heisst mit Vornamen nicht Sebastian sondern Alexander und es sind die Iserlohn Roosters und nicht die Rossters ;-))

  2. Alexander
    13.10.2018

    Keiner ist unfehlbar aber 1.Drittel gut Spielen reicht normalerweise nicht da war diesmal viel Glück dabei.

  3. Andi
    13.10.2018

    Diese Saison stellt sich schon jetzt als schwieriger für mich als Fan dar, als letztes Jahr.

    Grund ist: dieses Jahr sind wirklich Spieler im Team, bei denen es eine große Freude bereitet sie beim Eishockey optisch zu begleiten. Sie sind kämpferisch, engagiert und vor allem professionell. Umso schwer wiegender die sogenannten Altlasten bzw. Neuzugänge, die immer noch nicht in Form kommen. Die Mischung und der Gesamtauftritt als sogenanntes Team stellen sich für mich als Paradoxon dar. Und dann diese wiederholte, langweilige Darstellung auf dem Eis.
    Waren wieder mit Eishockey Frischlingen in der Arena. Diese werden nicht wiederkommen, da geht man lieber zu Alternativen.

    Schade, Haie. Aber da muss auf Dauer deut
    lich mehr kommen. Von allen oder entsprechende Ausmistung des Kaders.
    Mir tut es in der Seele weh… hab immer so für den Sport und die entsprechende Publicity gekämpft.

  4. Thomas
    14.10.2018

    das seinen Minimalismus mit einem 2:1 n.P. sogar noch unterstrich…

    Ich behaupte es war ein 2:1 n.O. oder? ;) Penaltys habe ich wenigstens keiner mehr sehen müssen.

    Das Powerplay ist brutal schwach. Aber auch mit Genoway und Pfohl ist das nicht besser. Da muss mehr kommen. Ellis im Powerplay ist eine Fehlbesetzung, aus meiner Sicht. Ich würde gerne mal Potter oder Zerressen sehen. Die haben beide einen härtern Schuss.

    Defensiv ist das inzwischen sehr gut was der KEC da macht. Offensiv muss da aber noch viel passieren. Jones ist für mich ein Kanidat für die Tribüne aktuell. Null Gespür für seine Nebenleute. Das war letzte Saison schon zu sehen. Arbeitet viel, aber das wars.

    Aber man findet Wege Spiele zu gewinnen. Das war letzte Saison ja nicht immer der Fall.

    Ich bin gespannt was da passiert, wenn mal ein Team kommt, dass nicht so defensiv spielt.

    VG
    Thomas

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