Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

Analyse: Was steckt hinter Draisaitls Entlassung?

Peter Draisaitl beim DEL WINTERGAME 2019. Foto: Basti Sevastos.
Peter Draisaitl beim DEL WINTERGAME 2019. Foto: Basti Sevastos.

Die Kölner Haie haben Peter Draisaitl entlassen und mit Dan Lacroix einen neuen Trainer bis zum Saisonende verpflichtet. Lacroix kommt mit einer namhaften Vita nach Köln. Doch was steckt eigentlich hinter der Entlassung, obwohl die Kölner Haie mit dem aktuell 5. Tabellenplatz die direkte Playoff-Qualifikation schaffen würden? Als abrundenden Grund nannte der KEC die fehlende Bindung zur Mannschaft, doch die Zeichen und Signale waren bereits seit Wochen nicht mehr übersehbar. Die Fehlerquelle fing bereits in der letzten Saison an.

Fehlerquelle seit Monaten unübersehbar

Die ersten Zweifel kamen bereits nach dem Playoff-Aus gegen die Thomas Sabo IceTigers im letztjährigen Viertelfinale auf. Hörte man sich im Nürnberger Umfeld um, waren die Haie klarer Favorit. Die IceTigers hatten pünktlich zu den Playoffs einen Negativ-Trend, konnten die Haie aber ohne wirklich sichtbare Reaktion bezwingen. Es war stark zu beobachten, dass Nürnberg spielerische Lösungen bot, die Haie aber gegen eine temporeiche linke Angriffsseite der IceTigers keine Idee hatte. Die Haie verloren das Duell besonders auf der Trainerbank, so deutlich wie man es zuletzt nur unter Uwe Krupp gesehen hatte, als vermeintlicher Favorit.

Zweifel innerhalb der Mannschaft sind bereits zu Saisonbeginn aufgekommen. Immer wieder war aus dem Spielerumfeld zu hören, dass man keinerlei spielerische Ansätze oder Lösungen an die Hand bekommen hat. Videoanalysen wurden, wenn, nur kurz und knapp gehalten. Zwar trainierte die Mannschaft zum Beispiel viele Einheiten in Überzahl, aber erst mit aufgestellter Formation. Ein Spielaufbau und die Idee, wie man in die Aufstellung findet, war der Mannschaft eher selbst überlassen. Zuviel wurde dem Zufall überlassen, lange Zeit sogar relativ erfolgreich.

Coaching: Inhalts- und kreativlos?

Verwunderlich waren auch die Reihenwechsel im Team. Reihen, die bei numerischer Gleichheit auf dem Eis Unterschiede und Impulse ausmachten, wurden in Überzahl plötzlich auseinander gerissen. Dies hatte zur Folge, dass Reihen teilweise angesagt werden mussten. Ein eklatanter Nachteil, der die Kölner Haie auch das DEL WINTERGAME 2019 gegen die Düsseldorfer EG (2:3 nach Verlängerung) gekostet hat. Während die DEG den Spielaufbau eröffnete, wurden die Stürmer zurück auf die Bank beordert. Ein Kardinalsfehler, der den 2-1 Konter und den Siegtreffer erst ermöglichte (zu sehen ab 4:40 Minuten):

Im Nachgang des Spiels soll das Trainergespann Thomson und Brandl mit viel Wut im Bauch das Stadion verlassen haben. Nicht nur in dieser Situation waren sich Trainer Draisaitl und sein Gespann nach Angaben des Umfelds uneinig: Ideen der Co-Trainer sind ins Leere gelaufen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Tendenzen auch in der Geschäftsstelle nicht mehr unbemerkt blieben.

Doku “Derby 221” zeigt ebenfalls Schwächen auf

Die Inhaltslosigkeit im Coaching wird auch bei der Telekom-Doku “Derby 221” deutlich, die vor dem DEL WINTERGAME 2019 veröffentlicht wurde. Während DEG-Trainer Harold Kreis zum 221. Derby Fehler der einzelnen Drittel analysiert, Zwischenziele ausgibt und ruhig bleibt, ist die Haie-Kabine um einiges eintöniger. Draisaitl wiederholt sich in seiner “F*CK”-Ansprache, appelliert an die Leidenschaft und spricht das Zweikampfverhalten an. Von inhaltlichen und spielerischen Ansätzen ist in den Ausschnitten leider nichts zu hören. Sportdirektor Mark Mahon sowie die Haie-Organsation sahen trotz des Tabellenplatzes keine sportliche Weiterentwicklung im Team. Der fromme Wunsch an den neuen Trainer Dan Lacroix: Eine positive Ansprache, die das Team erreicht sowie viel Wert auf Struktur im Training und Spiel. Alles das, was man unter Peter Draisaitl scheinbar nicht mehr sah.

Nicht alles was glänzt, ist Gold: Der Tabellenplatz

Der Mannschaft der Kölner Haie wird bis heute ein Top-Charakter attestiert. Haie-Kapitän Moritz Müller erhält viel positives Feedback aus dem Team, lässt aber auch keine Situation aus, um den Charakter zu loben. Doch Charakter allein reicht in der Liga nicht aus: Während die Mannschaft Spiel für Spiel versucht, die Motivation wiederzufinden und sich in Spiele wieder hineinzukämpfen, wuchs der Frust über die nicht vorhandenen Lösungsansätze. Taktiken wurden zum Teil selbst besprochen und bestimmt unter dem Team. Das passende Zitat aus der Doku “Derby 221” liefert Peter Draisaitl während des Spiels in einer Aufnahme selbst: “Warum fangen wir jetzt mit dem Improvisieren an?”. Bereits zum ersten Heimspiel gegen die DEG war der Trainer scheinbar weit von der Mannschaft entfernt.

Die Kölner Haie befinden sich trotz aller Widrigkeiten auf dem 5. Tabellenplatz und damit in Reichweite der direkten Playoff-Qualifikation. Gut möglich, dass die Organisation des KEC genau das nicht aufs Spiel setzen wollte. Auch die Pressekonferenzen vor dem DEL WINTERGAME 2019 mit Harold Kreis zeigten auf, wie unterschiedlich die Trainer-Charaktere der DEL sind. Während Kreis auf etwaige Schwierigkeiten hingewiesen hatte, ergänzte Peter Draisaitl meist nur die Aussagen um eigene, kurze Zustimmung. Es schien irgendwie vorprogrammiert, dass auch in diesem Jahr unter Draisaitl keine Playoff-Serie gewonnen werden kann.

Welche Rolle spielt Mark Mahon?

Die offene Frage ist die Rolle von Mark Mahon. Die Meldung seiner Vertragsverlängerung über zwei Jahre war für viele überraschend am heutigen Tage. Doch Mahon verfolgt eine Spielphilosophie und betonte in der heutigen Pressemeldung erneut, woran er in den nächsten Monaten zu messen ist: “Wir wollen attraktives, aggressives, schnelles und strukturiertes Eishockey zeigen, mit einem Team, das eine Kölner Identität mitbringt”. Erste Anzeichen sind dafür zu sehen: Die Haie haben alles dafür getan, um Dominik und Frederik Tiffels nach Köln zurück zu holen. Das notwendige Vertrauen von Hannibal Weitzmann war auch im Sommer da, um ihn fest im Kölner Kader zu positionieren. Außerdem hatte Mahon einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass DNL-Talent Dumont bis heute die Einsatzzeiten erhält und zuletzt sogar am Wochenende in der 2. Sturmreihe agieren konnte. Zudem kam der Transfer von Fabio Pfohl dazu, der viele andere Angebote aus der Liga hatte.

Sein Konzept ging auf der deutschen Seite mit namhaften Transfers auf. Über die ausländischen Stellen herrscht unter den Anhängern der Kölner Haie zweigeteilte Meinung. Der Fokus lag im Kader der Saison 2018/19 auf dem Charakter. Mark Mahon muss in der nächsten Transferperiode beweisen, dass er nun auch die Spieler nach Köln holen kann, die ein aggressives, schnelles und strukturiertes Eishockey zeigen.

Rückblende: Verlängerung alternativlos

Verwirrend ist die Aussage von Mark Mahon aus der letzten Saison. Die überraschende Vertragsverlängerung von Peter Draisaitl als “alternativlos” zu bezeichnen, ist im Nachgang sicher kritisch zu betrachten. Das Signal an die Mannschaft sollte zu dem Zeitpunkt Planungssicherheit sein. Doch Kandidaten wie Pavel Groß waren auf dem Markt waren und hinterlassen Fragezeichen hinter der Aussage von Mark Mahon. Pavel Groß führt inzwischen mit den Adler Mannheim souverän die Tabelle der DEL an. Wie wichtig der richtige Trainer ist, zeigt dieses Beispiel ebenfalls: Während die aktuell beste DEL-Mannschaft zurecht in Mannheim spielt, sieht man im Gegensatz dazu auch die großen Schwierigkeiten in Wolfsburg nach dem Verlust von Pavel Groß.

Trainer wie Uwe Krupp und Peter Draisaitl, die in den entscheidenen Momenten Spiele auf der Bank verloren haben, sind erstmal Vergangenheit beim KEC. Mit Niklas Sundblad kam das akribische Arbeitstier und mit Cory Clouston ein taktisch außerordentlicher Trainer. Doch beide hatten ihre Schwierigkeiten in der Kommunikation und blieben erfolglos. München und Mannheim machen es mit Don Jackson und Pavel Groß vor: Das Geld muss an den richtigen Stellen investiert werden.

Den Haien ist zu wünschen, die richtigen Investitionen auf dem Trainermarkt zu tätigen und ein glückliches Händchen zu haben.
Viel Glück, Dan Lacroix.

Die Kölner Haie haben Peter Draisaitl entlassen. Die richtige Entscheidung?

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

Vorheriger Artikel

Peter Draisaitl entlassen – Dan Lacroix übernimmt bis Saisonende

17 Kommentare

  1. Jan
    21.01.2019

    Ja hatte man kommen sehen. Tut mir für Herrn Draisaitl sehr leid.
    Allerdings erkennbar war schon wie oben beschrieben diese “ohne trick Pony” Textbook Plays der Haie, der oft schwerfällig wirkende Zonen Eiintritt (Zone Entry), ein zuweilen statisches Powerplay und auch das Gefühl das einige Spieler mehr könnten, wenn sie denn dürften.

    Was ich aber zum Schutz des nun leider ehemaligen Trainers sagen muss, ist erstens das man 100%ig vorher wusste was Herr Draisaitl kann und was nicht!
    Es wurde bei der Präsentation vom Kölner Weg geredet mit Personen aus dem Haie Umfeld und Stallgeruch als richtigem Weg und schon damals klang es nicht wirklich mit dem Brustton der Überzeugung.
    Und Zweitens, das er nichts dafür kann, das zwei eklatante Grundprobleme seit längerem nicht behoben werden, welche da wären:
    1) man korrigiere mich aber ich glaube der letzte wirklich echte, zuverlässige Goalscorer war Ivan Ciernik (hat nie was gesagt aber immer ein Tor geschossen)
    2.) dieses beinahe schon langweilige und extrem durchschaubare Transfermuster, wie viele “gute Namen” hat man immer wieder geholt, die eigentlich eine schöne Vita aber eben auf der zweiten Hälfte der Batterieanzeige skaten (mein Liäeblingsbeispiel ist immer noch Mike Johnson der 2005 noch mit stattlichen 54 Punkten von Phoenix zu Montréal getradet und dann bei uns gestrandet ist, zusammen mit zB Harlan Pratt und Todd Warriner.
    Es geht weiter mit Marco Sturm, Erhoff, Tjärnqvist, Marc Chouinard, Sixsmith, Mika Hannula, Douglas Murray, ……..).

    Ich würde mir einfach mehr Kreativität wünschen, im Spiel(aufbau) und mehr Mut zu Transfers ohne grosse Namen aber mit guten Händern

  2. Alexander
    21.01.2019

    Herrn Draisaitl den Vorwurf zu machen es hätte an der Reihen Umstellung gelegen ist quatsch was soll er machen?Macht er was und es geht schief wird es immer Menschen geben die Meckern und wissen wie man es besser gemacht hätte geht es gut ist er der Held wenn er nix macht ist es sowieso falsch.

  3. ernestoholtt
    22.01.2019

    Euer Bericht liefert sehr gute, nachvollziehbare Argumente warum unsere sportliche Leitung sich gezwungen sah, Peter Draisaitl den Stuhl vor die Tür zu setzen. Wenn die Fehlerquelle Headcoach aber seit Monaten unübersehbar war stellt sich mir die sehr große Frage, warum denn die Verantwortlichen nicht schon viel eher reagiert haben? Peter Draisaitl jetzt zum alleinigen Sündenbock abzustempeln, der mal wieder an einer unserer Miseren schuld hat, ist meiner Meinung nach am Ziel vorbeigeschossen. Wie soll ein Headcoach eine funktionierende, eingespielte Mannschaft auf’s Eis bringen, wenn man durch Verletzungen selten bis garnicht in aufeinander folgenden Spielen dasselbe Personal zur Verfügung hat? Zugegeben, unser Hockey ist auch so nicht immer ansehnlich, aber wie Punkte reinkommen sollte doch völlig egal sein. Mit dem aktuell fünften Tabellenplatz stehen wir doch sehr komfortabel dar und dies trotz einer anhaltend angespannten Personallage. Schade dass Peter Draisaitl ein Opfer der Umstände geworden ist. Wie’s nun in Zukunft weitergehen soll wird über die nächsten Wochen und Monate spannend zu beobachten sein. Mit Sicherheit werden sich potentielle Kandidaten jetzt erstmal äußerst genau überlegen, ob sie auf unserem Schleudersitz namens Trainerbank Platz nehmen möchten oder eher doch nicht

  4. Christian
    22.01.2019

    Fakt ist ! Draisaitle hatte als Trainer nirgendwo wirklich Erfolg und wenn man zu den Haien geht, weiss man was erwartet wird. Das er ohne wirkliches Konzept spielt, konnte man letzte Saison sehen und das er keine Mannschaft aufbauen kann sieht man diese Saison.
    Dazu noch das Kampf und taktiklose Wintergame wo man auch sehen konnte, wie weit er weg ist vom Team.
    Vor dieser Saison zum Beispiel ! 4 Wochen vor Saison Beginn, waren wirklich ein paar Tage lang nur 6-7 Spieler auf dem Eis am trainieren. Da Frage ich mich, wie soll da eine Mannschaft mit verschiedenen Taktiken entstehen und einem Spielsystem?
    Für mich war es überfällig das er geht und finde es auch richtig so.
    Wie es anders geht und was ein Trainer Wert sein kann, sieht man gerade in Mannheim! Da kommt der Trainer aus Wolfsburg zurück mit einer klaren Idee und Linie und Bäm!! Mannheim ist 1.
    Und wo steht Wolfsburg ?
    Wir in Köln haben alles was man braucht um wieder an alten Zeiten anzuknüpfen ausser einer klaren Linie und Philosophie.
    Wenn man das wieder hinbekommen würde, dann kommt auch die ersehnte Meisterschaft zurück und toller Eishockey.
    Vielleicht platzt der Knoten jetzt mit dem neuen Trainer und wir sorgen noch für eine Überraschung.
    Ich würde es mir sooooo wünschen, denn alle Fans der Haie hätten es verdient.

  5. Schmidt
    22.01.2019

    Das war klar!
    Bin mir sicher das bereits ab nächster Saison die Trainervertäge unterschrieben sind. Das sagt mir zumindest das öffentliche Statement der Haie:

    Im Hinblick auf die langfristige Ausrichtung der Haie ab der Saison 2019/20, hat der KEC ein Anforderungsprofil für den Trainerstab erarbeitet. Diesbezüglich sind bereits wichtige Entscheidungen getroffen worden, die zu gegebener Zeit kommuniziert werden können. “Wir wollen attraktives, aggressives, schnelles und strukturiertes Eishockey zeigen, mit einem Team, das eine Kölner Identität mitbringt”, sagt Haie-Sportdirektor Mark Mahon. (Quelle: Haie.de)

    Könnte mir gut vorstellen das da jemand aus der DEL abgeworben wurde und deshalb keine offizielle Bestätigung raus geht. Zum Beispiel bei Bremerhaven oder Augsburg…..

  6. Bossy
    22.01.2019

    .. und SCHWUPS, schon beschwört die Dame vom Ksta Uwe Krupp herbei, sie muss ihn wohl wirklich innig mögen.

    War es damals nicht in der Hauptsache Frank Gotthardt, der Krupp gefeuert hatte, und Peter Schönberger war nur der böse Bote in der Nacht?

    Erinnere es jetzt nicht genau, aber wenn, dann müssten beide Herren auch nach 4 Jahren noch über einen gewaltigen Schatten springen, sonst hilft das gute Verhältnis von Mahon zu Krupp alleine wenig.
    Und Sparta Prag muss ihn ja auch noch loswerden wollen.

    Ich wäre ja jetzt auch für ein in Köln völlig neues und unverbrauchtes Trainergesicht, das bereits andernorts NACHGEWIESEN hat, dass es Spielsystem und Taktik vermitteln kann und zudem noch ein guter Motivator ist.

    Auf der Trainerposition dürfen die Haie einfach nicht mehr sparen, siehe u.a. München und Mannheim, denn mit Draisaitl hatte man doch genau das bekommen, was auf seiner Verpackung auch draufstand, aber auch kaum mal ein bisschen mehr.

    Warum haben sich denn die Fans rivalisierender Klubs reihum diebisch gefreut, als die Haie Draisaitl Ende 2017 verpflichtet haben und noch mal deutlich mehr, als sie ihn frühzeitig und auch noch ‘alternativlos’ (Mahon, Mahon, Mahon…) verlängert haben?

    Wenn man jetzt liest, dass Draisaitl seine Männer ohne eine genaue Spielidee und Taktik in die Spiele geschickt hat, ‘Ideen der Co-Trainer ins Leere laufen ließ’ oder zu ‘cholerischen Anfällen’ (Kommentar Rundschau) neigte, dann grenzt der Punkte- und Tabellenstand ja schon fast an ein Wunder.

    Aber nachgezählte 31 Niederlagen in 57 Heimspielen, fünf verlorene Derbys gegen die DEG in Folge (das hatte seit 40 Jahren kein Haie-Trainer mehr geschafft!), sowie ein über weite Strecken ganz schwaches Auftreten im in Zeiten deutlich zurückgehender Zuschauerzahlen extrem wichtigen WERBE-Spiel ‘Winter Game’, müssen allein Philipp Walter und seinem Ziel der Versöhnung mit den Fans wie der blanke Hohn vorgekommen sein.

    Hoffentlich sitzt die nächste Trainer-Patrone, denn ich habe noch gar keine Lust, die Lust an den Haien zu verlieren, wackele aber mittlerweile bedenklich, und um mich herum haben sich die Reihen auch schon ganz schön gelichtet..

    Es soll zukünftig “attraktives, aggressives, schnelles und strukturiertes Eishockey” von einem Haie-Team gespielt werden?

    Ja, gerne doch, ich bitte darum.

  7. Bossy
    22.01.2019

    … und lausig gezählt, denn 21 Niederlagen in 40 Heimspielen lassen die Statistik doch gleich deutlich besser aussehen.

  8. Thomas
    22.01.2019

    Also ich sage ja lange das ein guter Trainer eben Geld kostet. Ich schließe mich hier an. Sorry aber Pavel macht es gerade wieder mit Lean Bergmann vor. Wieder ein junges Talent welches wieder zum Club unter Pavel Gross geht. Und dort sieht man auch was ein Coach mit der richtigen Strategie ausmacht.

    Dieses Reihenwürfeln von Herrn Draisaitl muss man aber trotzdem mal ankreiden. Eine Reihe mit Zalewski, Uvira, Dumont wurde ohne Not auseinander gerissen als sie richtig gut scorte. Ein Jones auch mit Premium Eiszeit die andere nicht schlechter ausfüllen würden.

    Hanowski auch ein Beispiel, kommt nach 4 bis 7 Wochen Verletztung wieder, und muss gleich wieder 20 Minuten Eiszeit abreißen. Oh wunder ist der Mann wieder verletzt. Also ich schreibe das nicht alleine Draisaitl an, aber man kann als Coach besser agieren.

    Zur Taktik, finde ich das die Haie schon die ganze Saison planlos agieren. Nach dem was ich jetzt lese, wundert mich garnichts. Man schaue sich nur die Doku zum Wintergame an. Da wird ganz deutlich was da los ist. So lustlose Gesichter bei einer Ansprache sprechen Bände.

    Plätze auf der Bank frei lassen ohne Not. Das zu oft mit drei Reihen gespielt wurde, macht es auch nicht weniger anfällig für Verletzte.

    Wenn ich jetzt lese das man Krupp zurück holen will, also naja. Können wir bitte mal was neues ohne Kölner Stallgeruch? Sorry aber es funktioniert einfach nicht so gut. Einen Marco Sturm fände ich mal interessant, wie der Express verrät. Aber ob der sich das freiwilig antut? Ich weiß ja nicht.

    Ich bin jedenfalls gespannt ob Lacroix jetzt endlich mal die nötige Emotion zurück bringt.

    Gruß
    Thomas

  9. Rolliman111
    22.01.2019

    ich halte eure Darstellung für nicht sehr fair und objektiv. sie wirkt irgendwie “bezahlt und ins Notizbuch” diktiert. ganz nach dem Motto:”Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!”

    Wenn Mahon als letzter merkt, dass es Spannungen im Trainerteam gibt, dann ist er eines Sportdirektors wirklich nicht würdig. Er sitzt auf diesem Stuhl, um solche Probleme zu moderieren, aber wenn er das nicht kann, dann muss er wieder nach Japan und Origami Schwäne falten aber hier hat er definitiv nichts verloren.

    Draisaitl hatte nie eine faire Chance in Köln. Letztes Jahr mußte er ein zerrüttetes Team von Clousten übernehmen und dieses Jahr hatte er immer 4 bis 6 verletzte Spieler. und trotzdem hat er die Mannschaft von anfänglich platz 12 bis auf platz 4 oder 5 hochgezogen. Und die Haie haben noch immer eine der besten Defensiven der Liga. Und das obwohl mit Viklund ein Verteidiger sehr schnell die Biege gemacht hat, und mit Mo, Sulzer, Madaisky immer wieder verletzte zu beklagen waren. Das alles zeigt, das Draisaitl kein Nasenbohrer als Trainer sein kann.
    Aber es passt zur Gotthardt-Philosophie das er keine Ahnung vom Sport hat und somit auch nicht weiß, wie er erfolg bewerten kann und muß.
    Wer Krupp nach 2 Vizemeisterschaften rauswirft und den jetzigen Trainer aus platz 5 liegend rauswirft, der hat für mich nicht mehr alle Nadeln am Baum.
    Jeder speler weiß doch jetzt, das Lacroix nur ein Platzhalter und somit auch eine “Lahme Ente” ist.
    Wieso hat man denn die Saison mit Draisaitl nicht fertig gemacht? Der Vertrag wäre doch eh ausgelaufen. So bezahlt man das Draisaitl-Gehalt und zusätzlich Lacroix. das ist wirtschaftlich ein Armutszeugnis. Was macht man eigentlich, wenn jetzt soviel Unruhe in der Mannschaft entsteht, dass die sicher geglaubten Play Offs vergeigt werden? Darüber mal nachgedacht?

    • 22.01.2019

      Lieber Rollimann111,

      gerne würde ich auf “Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!” eingehen: Haimspiel.de ist unabhängig und keinesfalls vom KEC in irgendeiner Weise unterstützt oder bezahlt. Sollte dies dein Eindruck sein, nutzen wir gerne die Stelle um das hier klar zu stellen.

      Viele Grüße
      Dennis

  10. Christian
    22.01.2019

    Oh Gott ! Bitte lasst den Krupp da wo er ist.
    Es muss ein frischer Trainer kommen, der nicht Köln kennt und dann in alte Gewohnheiten verfällt.
    Ein guter Trainer kostet Geld wie hier schon gesagt wurde. Wenn man Kohle hat für ein Wintergame und dann noch 150.000 Euro für einen neuen Rasen für den FC, dann sollte man nicht am Trainer oder Spieler sparen.
    Fakt ist !
    Kommt der Erfolg zurück, kommen mehr Zuschauer und es wird auch mehr Fanartikel verkauft.
    Eine ganz einfache Rechnung und eins ist sicher!
    Jetzt muss der nächste Trainer sitzen, sonst spielt man die Halle noch ganz leer.

  11. Sven
    22.01.2019

    Mit hat die Nachricht der Entlassung ein wenig Hoffnung gegeben. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, eher hatte ich die Saison in den letzten Wochen mehr und mehr abgeschrieben. Man wäre in die Playoffs gekommen, vermutlich sogar direkt, aber dann chancenlos gegen den 3. oder 4. ausgeschieden. Denn ich stimme eurer Analyse zu, mit dieser Taktik hätte man keine Play-off Runde überstanden. Kampf und Einstellung scheinen zu stimmen, das war die letzten Jahre nicht immer so, also eine positive Entwicklung, die man vielleicht sogar Mahon anrechnen darf. Aber das reicht nun mal höchstens um das ein oder andere spiel zu gewinnen. Konstanz kann sich damit aber nicht einstellen, dafür ist die Liga zu eng beieinander. Auch die Siegesserie Ende letzten Jahres beruhte meiner Meinung nach nicht auf spielerischer Entwicklung sondern der Tatsache dass man gegen die schwächeren Teams spielte und sich das ein oder andere Tor hart erarbeitet hat. Sobald es aber spielerisch und eben taktisch überlegene Gegner waren, zogen die Haie den Kürzeren. Nicht umsonst konnte man die letzten Derbys nicht gewinnen, das Wintergame hat das nur bestätigt. Die DEG hatte ein Konzept, das vor allem in den ersten beiden Dritteln klar durchgezogen würde. Bei den Haien hatte ich das Gefühl, die einzige taktische Vorgabe war ein Schuss von der blauen Linie, der irgendwie abgefälscht werden sollte. Und wenn ich mich an die Playoffs letztes Jahr erinnere, dann war das genau dasselbe. In den ersten Spielen hat sich Nürnberg davon noch überraschen lassen, aber spätestens ab Spiel 4 war man darauf eingestellt und hatte die Haie im Griff.

    Dieser Schritt kommt für mich deshalb nicht wegen des Zeitpunktes so überraschend, sondern weil ich es den Verantwortlichen nicht zugetraut habe, für mich somit etwas positives. Es wäre wünschenswert wenn man nun jemanden findet, der wieder ein sportliches Konzept hat. Was den geschäftlichen Teil betrifft, geben sich die Haie seit Jahren keine Blöße. Das ist auch nicht schlecht, die Marke muss weiter entwickelt werden um im Eishockey finanziert werden zu können. Aber seit der Krupp Ära, in der sich Sport und Marketing meiner Meinung nach relativ gleichauf entwickelten , hatte ich das Gefühl, dass die sportliche Entwicklung auf der Strecke blieb.
    Jetzt wird man in der Arena mit immer mehr Werbung und Fanartikeln und Aktionen und und und bombardiert und muss sich dann noch über ein schlechtes Spiel ärgern. Wenn das Spiel Spaß macht, könnte ich über den Rest hinwegsehen.

    Um auch beim Thema Krupp angekommen zu sein. Ich persönlich finde dass er ein Trainer, ähnlich wie ein Don Jackson oder Pavel Gross mit klarem Konzept ist. Das kann man jetzt sehr gut gebrauchen. Wenn intern alle Querelen beseitigt sind (was mich jedoch schon ein wenig verblüffen würde) dann würde ich mich über eine Rückkehr freuen.

    Mal schauen was noch so passiert…

  12. Christian
    22.01.2019

    Wie gesagt ! Bitte nicht Krupp,aufgewärmtes bringt uns nicht weiter und er ist damals nicht ohne Grund gegangen worden.
    Das er heute ein anderer Trainer ist mit neuer Philosophie und den Touch hat was neues zu machen bezweifel ich stark.
    Es muss dringend was ganz neues kommen und einer der nicht Köln und seine Träumer kennt und weiter den Trott führt.
    Aber wenn es so kommen sollte, bestätigt das meiner Meinung nach nur , wie bequem die Leute intern sind. Bloß keinen Trainer suchen oder der ecken und Kanten hat verpflichten!!! Könnte ja sein , das er intern auch aufräumt und es für die unbequem wird.
    Für mich wirkt es so, als ob man sagt! Trainer gewechselt alles wird gut und Krupp ist Kölner und die Fans lieben ihn. Probleme gelöst😂
    Aber Fakt ist , das man endlich komplett auch intern sich hinterfragt und Lösungen finden muss.
    Muss ja Gründe haben warum bei uns über Jahre der Wurm drin ist.

  13. Alexander
    22.01.2019

    Gerüchten zufolge sollen Uwe Krupp.Marco Sturm oder Mike Stewart im Gespräch sein.Alle 3.sind gute Trainer Stewart hat Augsburg in dieser Saison auf einen guten Tabellenplatz geführt,U.Krupp hat 2010 den DEB fast zur WM Bronze gecoacht.Und mit Sturm haben wir Silber bei Olympia erreicht das sagt doch wohl alles.

  14. Schmidt
    23.01.2019

    Zum Thema Krupp muss ich jetzt auch noch meinen Senf abgeben, und Zwar:

    Fakt ist das ich im Moment noch nicht weiß was ich davon halten soll, ich kann es mir aber auch nicht vorstellen das er sich das nochmal antut.
    Fakt ist aber auch, das ich das letzte mal begeisterndes Hockey in Köln gesehen habe unter Uwe Krupp. Ich war damals total entsetzt als er raus geworfen wurde. Einziger Makel waren die Finalspiele aber zu der Zeit habe ich dennoch gerne meine Euros in die Hand genommen um ein tolles Spiel in der Arena zu sehen, dazu noch 1,5h An- sowie 1,5h Abreise.
    Seit Sundblad habe ich jede Zeit die ich im Zug saß bereut und das Geld hätte ich lieber der Tafel gespendet…

    Ich verliere lieber ein Spektakel auf dem Eis als ein gezwungener lahmer Sieg wo ich nachher selber nicht weiß wie man das Spiel überhaupt gewinnen konnte…..

  15. Christian
    24.01.2019

    Ich könnte echt platzen oder heulen zu gleich! Gucke auf Sport 1 und was läuft? Staroge wars und danach eSport ! Wo leute gefilmt werden wie sie am PC Spiele spielen.
    Da fragt man sich wirklich was heute wohl Quoten bringen würde.
    Köln sein erstes Spiel nach der Entlassung oder so ein Quatsch Programm?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.