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Kölner Haie trennen sich von Clouston

Haie-Headcoach Cory Clouston - Foto: Andreas Dick.
Haie-Headcoach Cory Clouston - Foto: Andreas Dick.

Sportdirektor Mark Mahon hatte es nach der 2:6-Niederlage gegen München am Sonntagabend bereits angekündigt, nun ist die Entscheidung gefallen: Die Kölner Haie trennen sich mit sofortiger Wirkung von Headcoach Cory Clouston.

Clouston, der die Mannschaft von Niklas Sundblad im Januar 2016 übernommen und noch bis ins Halbfinale der Playoffs geführt hatte, schied mit den Haien in der Folgesaison bereits im Viertelfinale aus. Im Laufe der Saison 2016/17 hatte der Kanadier noch eine Vertragsverlängerung um zwei Jahre unterzeichnet.

Ausschlaggebend für die Entlassung war die Art und Weise, wie sich die Mannschaft über die letzten Wochen präsentiert hatte. Das mental wackelige Team schöpfte zu selten sein Potenzial aus und hatte die Fähigkeit verloren, Rückschläge wegzustecken. Von 10 Partien in dieser Saison, in denen die Haie in Rückstand geraten waren, konnte man nur in einer Partie ein Comeback zustande bringen. Auch Führungen verspielte man nach einsetzendem Gegenwind wie zuletzt am Sonntagabend gegen Meister München.

Sportdirektor Mahon zur Entlassung von Clouston

„Man sieht, dass es eine mentale Blockade bei den Jungs ist. Sie kämpfen nicht,“ gab Mahon gegenüber haimspiel.de am Sonntagabend zu Protokoll. „Letzte Saison waren wir defensiv das stärkste Team der Liga. In dieser Saison haben wir die meisten Gegentore kassiert. Es gibt derzeit keine Balance und keine Konstanz im ganzen Konzept im Moment. Wir müssen alles analysieren, aber der mentale Zustand der Mannschaft ist im Moment meine größte Sorge.“

In der offiziellen Pressemitteilung zur Entlassung von Cory Clouston sagt er nun: “„Nach langen Gesprächen in der vergangenen Nacht und einer umfassenden Analyse der sportlichen Situation, sind wir zu dem Entschluss gekommen, handeln zu müssen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben. Wir haben bis zuletzt daran geglaubt, dass Cory Clouston die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur zurückführen kann. Das ging auch aus den vielen Gesprächen mit den Spielern während der Länderspielpause hervor. Doch eine positive Entwicklung hat sich leider nicht eingestellt. Die Mannschaft befindet sich aktuell in einem Tief und muss die Balance und Konstanz schnellstmöglich wiederfinden“.

Für die Kölner Haie ist es der dritte Trainerwechsel in fünf Jahren. Wie schnell ein neuer Headcoach hinter der Bande steht, wird auch zeigen, ob die Verantwortlichen beim KEC schon länger nach einem Ersatz für Clouston gesucht haben. Co-Trainer Greg Thomson würde zumindest eine vorübergehende Lösung anbieten, der in seiner Karriere bereits mehrfach Teams als Interimscoach übernommen hat.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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KEC vor dem nächsten Trainerwechsel?

8 Kommentare

  1. Jana
    20.11.2017

    Finally!

  2. Thomas
    20.11.2017

    Ich kann nur sagen, ENDLICH! Es wurde aber auch Zeit. Da frage ich mich aber auch, was muss passieren das man intern so mental blockiert sein muss. Das passiert ja nicht nur weil man ein auf und ab in der Saison hat. Sei es drum. Jetzt bin ich gespannt wer offiziell übernimmt.

    Gruß
    Thomas

  3. Jochem
    20.11.2017

    ENDLICH!! jetzt hat die Mannschaft keine Ausreden mehr, ob es hilft???

    Warum nicht Brandl?

  4. Petra
    20.11.2017

    Meines Erachtens hat es nicht nur mit dem Trainer zu tun. Die Querelen begannen bereits mit der Suspendierung von Patrick Hager. Im Team gibt es offensichtlich Unstimmigkeiten. Es gibt einige Spieler, die weit von ihren Leistungen entfernt sind. Ob ein neuer Trainer das beheben kann sei abzuwarten, aber wünschenswert.

  5. Ralf
    20.11.2017

    Das war leider überfällig. Die Entlassung hätte schon vor der Pause kommen müssen. Das Clouston die Mannschaft nicht mehr erreicht war doch schon länger offensichtlich.
    Wobei Clouston wahrscheinlich gar nicht das Problem war.
    Dieses Team, Team ? – Nein ! Anhäufung von Spielern: braucht wahrscheinlich eher einen Psychologen als einen Coach. Diese fehlende Balance oder diese Verunsicherung sind doch eigentlich nichts Neues. Eigentlich schon seit der Saison unter Sundblad mehr oder weniger vorhanden. Man startet sehr gut in die Saison, es kommen die ersten Probleme und anstatt sie zu bekämpfen zieht man sich daran runter bis man dann nach der Hälfte der Spielzeit in der Krise steckt.
    Fing unter Sundblad an mit Überheblichkeit bzw. Schönspielerei ( fehlender Gritt) und endete in totalem Systemausfall.
    Unter Clouston dann verbesserte Abwehr und mehr Physis, funktionierte am Anfang und dann wurden keine Toren mehr gemacht.
    Diese Saison mehr Scorrer, was auch funktionierte, aber die solide Abwehr der letzten Saison war – obwohl identische Besetzung- nur noch Schrott!
    Man schafft es jede Saison eine neue Baustelle aufzumachen – die Ursache ist meiner Meinung nach dieselbe: Mentale Labilität!
    Wenns gut läuft sind wir die Größten, wenn nicht verfallen wir in Depression.
    Egal wer Clouston folgt; er hat extrem viel Arbeit vor sich.

  6. Marcel
    20.11.2017

    Auch wenn es sarkastisch klingen mag; die Niederlage gestern war im Nachhinein nun ein Sieg!
    Leider wurde der richtige Zeitpunkt der Trennung verpasst. Mit Beginn der Länderspielpause hätte der neue Trainer installiert werden müssen. Jetzt bleibt nur zu hoffen, das durch den neuen Trainer ein Ruck durch die Mannschaft geht, und diese wieder mit Einsatz, Konzentration und Struktur spielt.
    Denn es sond noch genügend Spiele vorhanden um sich zumindest tabellarisch zu verbesseren.

    Gruß Marcel

  7. Alexander
    20.11.2017

    Ich halte Clouston für einen guten Trainer aber irgendwas hat zum Erfolg gefehlt da bleibt mir jetzt nur noch ihm alles gute für die Berufliche und Private Zukunft zu wünschen.

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