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Köln Cup 2018: Rögle – Örebro / Köln – Langnau

Kön Cup 2018 - Tag 1
Kön Cup 2018 - Tag 1

Der Köln Cup 2018 – Tag 1

Die Kölner Haie setzten bei der Planung ihrer Saisonvorbereitung auf bewährte und neue Anteile. Ein bewährtes Element ist der Köln Cup, zu dem die Haie auch in diesem Jahr europäische Vereine einluden. Zugesagt hatten mit den SCL Tigers, Örebro HK und Rögle BK „alte Bekannte“. Die Einladungen und die Zusagen zeigen, dass die Mannschaften mit dem Niveau der bisherigen Turniere zufrieden sind. Mit Vertretern der schwedischen SHL und der schweizer NLA wurden Clubs aus Ligen eingeladen, die vom technischen Niveau her über der DEL anzusiedeln sind.

Spiel 1: Rögle BK – Örebro HK 6:2 (4:0, 1:1, 1:1)

Den Auftakt machte das Match des Titelverteidigers Örebro HK gegen Rögle BK. Im letzten Jahr konnte Örebro durch Abschlussstärke überzeugen – Rögle hingegen mit Physis. 2017 gewann diese Partie Örebro mit 4:0. Sein Trainerduo im letzten, wie in diesem Jahr: Niklas Sundblad und Petri Liimatainen. Im weiteren Verlauf der Saison kämpfen jedoch beide schwedischen Teams darum, über dem Relegations-Strich der SHL zu bleiben.

In diesem Auftaktspiel konnte Örebro noch nicht an die guten Leistungen des Vorjahres anknüpfen – ganz im Gegenteil. Vielleicht auch, weil das Team nicht vollständig antrat: Es fehlten mit den Verteidigern Rasmus Rissanen und Nick Ebert zwei Ex-KHLer sowie den Stürmern Tyson Spink und dem eigentlichen „C“ Jere Sallinen zwei reguläre Stürmer.

In dem von Patrick Gogulla – Philip Gogullas Bruder – und DEL-Schiedsrichter Elvis Melia geleiteten Partie begannen beide Teams ohne große Abtastungsphase. Beide Teams kamen rasch zu ihren ersten Schüssen auf den gegnerischen Kasten. Die Mannschaften zeigten ein gutes Energielevel und Physis im Spiel. Folgerichtig gab es bald schon die erste Überzahlsituation für Örebro. Nach zwei bessere Torchancen war diese vorbei – aber die Marschrichtung war vorgegeben. Viele Strafen sollten das weitere Spiel prägen – aber nur eine Mannschaft zeigte sich beim Ausnutzen der Überzahlspiele effizient.

Zwei Tore und Oberwasser für Rögle

In der 6. Spielminute konnte Rögle nach Foul von Jordan Boucher nun ihrerseits im Powerplay spielen. Nach einem Schuss von der Nummer 4, Kodie Curran, von der blauen Linie konnte Taylor Matson (#17) im Nachsetzen zur 1:0-Führung einnetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Rögle keineswegs die bessere Mannschaft – doch dies änderte sich nun von Minute zu Minute. Bereits in der 8. Spielminute bereits das 2:0 durch Craig Schira von der blauen Linie. Örebros Torhüter Kilpeläinen war durch viel Verkehr die Sicht genommen worden.

Rögle zog viel Selbstvertrauen aus der frühen Führung und machte nun das Spiel. Der Spielfluss wurde zudem geprägt durch viele Strafen. Und so war es erneut ein Powerplay, in welchem Rögle auf 3:0 erhöhen konnte. Das Team von Roger Hanson kombinierte ansprechend über Zaar und Matson und konnte Kilpeläinen im Nachsetzen überwinden (14. Spielminute, Tor durch Christoffer Bengtsson). Örebro musste sich zunächst erst wieder fangen, sendete aber in der 16. Spielminute ein Lebenszeichen in Form eines Torschusses. Doch auch Rögles Torhüter Justin Pogge konnte sich auszeichnen. Insgesamt Örebro jedoch wenig ideenreich und oft einen Schritt zu langsam.

So auch in der 18. Spielminute, als Lukas Pilö die gegnerische Aktion nur durch ein Halten unterbinden konnte. Das folgende Powerplay dauerte nur wenige Sekunden. Erneut ein Schuss von der blauen Linie durch Curran, Kilpeläinen pariert, doch Matson setzte erfolgreich zum 4:0 nach.

Örebro rennt an, doch Rögle spielt souverän

Die weitere Partie blieb geprägt von vielen Strafen, ohne, dass die Partie unfair wurde. Örebro konnte nach einem klugen Pass vom gut mitspielenden Torhüter Pogge sogar noch auf 5:0 erhöhren (#72, Daniel Zaar). Erst in der 40. Spielminute kam Örebro auf das Scoreboard (Abstauber durch #9, Tylor Spink).

Im 3. Drittel zogen traten beide Mannschaften zunächst auf das Gaspedal. Für Örebro konnte es nur noch darum gehen, das letzte Drittel zu gewinnen, um eine Progression im Verlauf des Spiels zu erreichen. Ein weiterer Treffer im Powerplay brachte Örebro auf 5:2 heran, bevor 27 Sekunden vor dem Ende der Partie Gustav Backström mit dem schönsten Tor des Spiels mit dem 6:2 den Endstand besiegelte.

Moritz Müller und Steve Pinizzotto beobachten Spiel 1 aus der ersten Reihe.

Moritz Müller und Steve Pinizzotto beobachten Spiel 1 aus der ersten Reihe.

Spiel 2: Kölner Haie – SCL Tigers 2:3 (0:2, 1:0: 1:1)

Im Abendspiel des ersten Spieltags trafen die Kölner Haie auf die SCL Tigers. Die Langnauer sind etwa gleich lang wie der KEC in der Saisonvorbereitung und traten mit vollem Kader an.

Das „C“ übernahm im heutigen Spiel Felix Schütz von Genoway. Ryan Jones und Ben Hanowski trugen die „A“, somit wurden alle drei Ämter gegenüber dem ersten Testspiel an neue Spieler vergeben. Beim KEC wurden Fabio Pfohl und Colby Genoway geschont, für sie rückten Mick Köhler und Dani Bindels in das Line-Up. Verletzungsbedingt fehlten weiterhin Alexander Sulzer und Marcel Müller.

Bindels rückte auf den den Spot von Colby Genoway in der ersten Reihe zu Schütz und Akeson. Die zweite Reihe blieb mit Zalewski, Pinizzotto und Hanowski unverändert. Hospelt ersetzte Pfohl zwischen Uvira und Jones in Reihe drei. Köhler nahm Hospelts Spot in der vierten Reihe ein und spielte somit mit Oblinger und Dumont. Alle Reihen bekamen bis weit in das dritte Drittel gleichmäßig Eiszeit.

Munterer Beginn, aber Rückstand

Das Spiel startete sichtbar langsamer, als das Spiel zwischen Rögle und Örebro zuvor. Früh zeigte sich, dass die Schweizer sehr zielstrebig in Richtung des Haie Tores arbeiteten. Immer wieder konnten sie gute Schüsse auf den Kasten von Gustaf Wesslau anbringen. Dieser wurde früh geprüft, auch der Pfosten rettete (2. Spielminute).  Die erste gute Chance erarbeiteten sich die Haie durch Pinizzotto. Einen Rückhandschuss von Hanowski konnte die #41 durch den Verkehr leider nur flach auf das Tor bringen.

Einen guten Start in die Partie hatte die vierte Reihe um Oblinger, der seinen Körper mehrfach gut einsetzte, aber auch durchaus Schüsse nahm. Insgesamt trieb er die vierte Reihe in der gesamten Partie durch seinen Einsatz gut an.

Im ersten Unterzahlspiel dann der Rückstand: Nach einem Pass auf die linke Seite konnte Eero Elo unbedrängt vom oberen Bullyrand abziehen und Wesslau knapp über dem Pad zum 1:0 erwischen (12. Spielminute).

Langnau kreativer beim Laufen und Passen

Auch in der Folge zeigten sich die Schweizer durchaus spritziger beim Laufen und kreativer, was das Passspiel anging. So kamen die Tigers immer wieder zu Chancen, etwa durch DiDomenico. Mit der Rückhand konnte er eine Scheibe entlang der Torlinie schieben, jedoch keinen Mitspieler finden (14. Spielminute). Doch auch die Haie kamen zu Torschüssen, wie etwa durch Oblinger (16. Spielminute) oder Viklund von der blauen Linie (17. Spielminute). Deutlicher wurde der Unterschied bei den Special-Teams, die von Langnau sehr konsequent gespielt wurde.

In der 20. Spielminute konnte der SCL den aufgebauten Druck ihres zweiten Überzahlspiels nutzen. Den Schuss von der blauen Linie konnte Wesslau noch nach links abwehren, doch der eingelaufene Elo verwertete zum 0:2 (20. Spielminute). Bei beiden Gegentoren auf dem Eis: Das Verteidigerpärchen Potter / Zerressen.

Special-Teams der Haie in der Findungsphase

Gleich zu Beginn des zweiten Drittels bekam der KEC Gelegenheit, sein eigenes Überzahlspiel am Gegner auszuprobieren. Hier zeigte sich, dass durch den Ausfall von Pfohl und Genoway heute deutlich mehr Verantwortung auf Sebastian Uvira und Kai Hospelt lag. Beide spielten sowohl Überzahl-, als auch Unterzahl und erhielten viel Eiszeit. Uvira mit 19:46 Minuten sogar die meiste aller KEC-Akteure. Peter Draisaitl setzte konsequent die Powerplay-Formationen mit einem Verteidiger – Ellis oder Viklund – und vier Stürmern um. Die Stürmer-Gruppen wurden heute durch Hanowski / Zalewski / Jones / Akeson sowie Pinizzotto / Uvira / Hospelt / Schütz gebildet.

Langnau verteidige in Unterzahl sichtbar erfolgreicher, als der KEC dies zuvor zeigen konnte. Hier drückte sich sicherlich auch die Eingespieltheit der Schweizer gegenüber dem Haie-Kader mit vielen Neuzugängen aus.

Immer wieder stachen die Schweizer mit Kombinationen, welche geblockt werden oder von Wesslau unterbunden werden mussten. So etwa in der 25. Spielminute, als Nüssli von außen im Slot bedient wurde und versuchte, Wesslau zu verladen. Der jedoch machte das Tor unten zu und fing den Schuss mit dem Handschuh weg.

Haie arbeiten sich in die Partie

Doch: Die Haie arbeiteten sich zunehmend in die Partie. Noch zu Beginn des zweiten Drittels konnte der KEC die Anzahl der Torschüsse spürbar erhöhen, auch wenn diese nicht unbedingt zwingend waren. Gleichzeitig konnte der SCL vom Anbringen weiterer Torschüsse zunehmend abgehalten werden. Auf einen Goalietausch verzichtete Peter Drasaitl heute.

Bei angezeigter Strafe gegen die Haie zeigte Pinizzotto, dass er nicht gewillt war, sich herumschupsen zu lassen. An der Bande bildete sich ein Knäul, die Fäuste flogen. Die Haie konnten in Unterzahl nun aber ebenfalls erstmals stärker aufspielen und kamen durch Uvira im Slot nach Vorlage von Jones zu einer guten Gelegenheit (32. Spielminute). Dies hätte vielleicht der Anschlusstreffen sein müssen.

Die #93 des KEC stand auch in der nächsten Szene im Mittelpunkt: Er konnte sich über rechts gut durchsetzen und von Samuel Erni nur durch einen unfairen Stockeinsatz aufgehalten werden. Uvira blieb direkt auf dem Eis und seine Überzahlformation wurde durch Hanowski brandgefährlich. Die zweite Formation brachte die Haie dann auf das Scoreboard: Zalewski bediente Jason Akeson, der zog ab und traf zum 1:2-Anschlusstreffer (38. Spielminute). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Kabine.

Umstellung auf drei Reihen, doch souveräner SCL

Auch im dritten Drittel zeigte der KEC vor allem Kampfgeist. In einem weiteren Überzahlspiel hatte Schütz nach Vorlage von Pinzzotto die große Chance zum Ausgleich; er traf jedoch nur den Torhüter (46. Spielminute).

Draisaitl stellte gegen Mitte des dritten Drittels auf drei Reihen um, Oblinger wechselte für Bindels in die ersten Reihe. Dies hatte ein weitere Verlagerung des Spielgeschehens in Richtung des SCL-Tores zur Folge, ohne dass die Haie sich jedoch deutliche Chancen herausspielen konnten.

Langnau spielte sein Spiel souverän herunter und stach durch unregelmäßige, gut vorgetragene Angriffe – auch in Unterzahl. In der 53. Spielminute wurden die klugen Pässe der Schweizer belohnt: Von hinter dem Tor erreichte Alexei Dostoinov ein Pass direkt auf die Kelle, welchen er aus kürzerster Distanz zum 3:1 unter Latte schießen konnte (53. Spielminute). In einem Ligaspiel würde sicherlich durch den Videobeweis untersucht werden, ob die Scheibe im Tor oder nur an der Latte war. In dem Testspiel wurde hierauf verzichtet; der Protest der Haie auch eher verhalten.

Knapp zwei Minuten vor Ende der Partie zog Draisaitl Wesslau. Dem stark aufspielenden Uvira gehörten auch die letzten Szenen des Spiels: In der 59. Spielminute bediente Jones den im Slot stehenden Uvira, der den starken SCL-Goalie Punnenovs zum 2:3-Endstand. In der 60. Spielminute suchte Schütz die #93, doch blieb SCL-Goalie Punnenovs diesmal Sieger.

 

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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3 Kommentare

  1. Alexander
    17.08.2018

    Das Haie Spiel habe ich Live verfolgt wir spielen gut sollten uns aber nicht auf der Leistung ausruhen.Genoway fehlte sehr,Bindels hat beeindruckend gut gespielt

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