In den letzten Tagen machte das Gerücht die Runde, der schwedische Verteidiger habe für die kommende Saison bereits bei der Düsseldorfer EG unterschrieben. Er dementierte das via Facebook sofort. Kurz darauf griff die Düsseldorfer Fraktion einer großen Boulevardzeitung das Gerücht erneut auf und behauptete unter Berufung auf eigene Quellen, die Einigung zwischen beiden Parteien sei „fix“. Auch diese Meldung dementierte der Kölner postwendend.
Nach dem Auswärtsspiel in Schwenningen fragten wir bei Andreas Holmqvist nach, wie sich seine Vertragssituation aktuell darstellt.
„Ich weiß nicht, wo dieses Gerücht herkommt. Mein Agent hat mir gesagt, dass es viele Teams gibt, die an mir interessiert sind. Düsseldorf ist eins davon. Aber ich habe noch nirgends unterschrieben. Ich werde bis nach der Saison warten, um meine Entscheidung zu fällen. Wir werden sehen, wo ich lande. Ich habe auch mit dem KEC gesprochen. Sie wollen bis nach der Saison abwarten. Es ist also noch alles offen.“ so Holmqvist.
Das klingt nach einem Spiel mit offenen Karten zwischen den Kölner Haien und dem Schweden. Planungssicherheit bietet die Situation für den Verteidiger allerdings nicht. Kommt er mit dieser Ansage des KEC klar? „Ja, absolut. Wir fühlen uns in Köln sehr wohl. Wenn die Haie mich behalten wollten, dann werde ich auf jeden Fall bleiben. Meine Familie ist gerne in Köln, ich bin gerne in Köln. So ist das Geschäft im Eishockey. Wenn sie mich nicht mehr im Team wollen, dann muss ich einen Job bei einem anderen Club finden. Wir werden sehen.“
Erstaunlich war dennoch, dass er das Gerücht so vehement öffentlich bestritten hat. Wenn es nur ein Gerücht von vielen wäre, hätte er auch einfach gar nichts sagen können – so wie zahllose andere für die kommende Saison vertragslose Profis, deren Namen in den Medien mit anderen Clubs in Verbindung gebracht werden.
„Klar, ich hätte einfach gar nichts dazu sagen können. Aber ich wollte, dass die Leute die Wahrheit wissen.“ kommentiert Holmqvist, und fügt mit Nachdruck hinzu: „Es hat mich einfach gelangweilt, dass jemand behauptet hat, ich hätte in Düsseldorf unterschrieben, obwohl das nicht stimmt. Ich wollte das bei unseren Fans klarstellen. Die Rivalität ist groß zwischen unseren Fans und den DEG-Fans. Wir sind hier gerade in der entscheidenden Phase der Saison. Ich habe das Gefühl, die Presse versucht, dummes Zeug zu erfinden, über das sie schreiben können.“
Holmqvist würde sich auf sehr dünnes Eis begeben, sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass er doch jetzt schon mit der DEG einig war. Der Zorn der Haie-Fans wäre ihm sicher und seine Integrität würde gewaltig Schlagseite bekommen. Das riskiert wohl niemand ohne Not.
Ob es nun zielgerichtet ein Versuch der Düsseldorfer Presse war, Unruhe in Köln zu stiften, oder ob sich die Boulevard-Quelle nur ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt hat, werden nur die Beteiligten wissen. Dass die DEG eins von vielen Teams ist, die Interesse an Holmqvist haben, ist nicht verwunderlich. Ein Wechsel nach Düsseldorf ist nicht auszuschließen, aber aktuell alles andere als „fix“.
Die abwartende Haltung der Haie ist als Signal zu werten, dass die Kaderplanung für das kommende Jahr noch nicht abgeschlossen ist. In der Defensive kommt mit Eriksson bereits ein neuer Ausländer ins Spiel. Unklar ist auch noch, ob ein Douglas Murray in der Gedankenwelt des KEC über diese Saison hinaus eine Rolle spielt. Nun hält man sich auch die Tür für eine Weiterverpflichtung von Holmqvist in beiderseitigem Einvernehmen bis nach der Saison auf. Die Vorfreude in Düsseldorf wird man also noch ein paar Wochen einbremsen müssen.
Die erste Zeitung, die das Gerücht verbreitet hat war der Kölne Stadtanzeiger. Wohlgemerkt eine Kölner Tageszeitung, daher kann von Unruhestiftung seitens des Düsseldorfer Express wohl keine rede sein.