Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

Haie knacken Adler-Bollwerk nicht

Hielt, was zu halten war: Gustaf Wesslau. (Foto: Alexandra Schmitz, vom 20.11.2016)
Hielt, was zu halten war: Gustaf Wesslau. (Foto: Alexandra Schmitz, vom 20.11.2016)

Die volle Punktzahl von sechs Punkten aus zwei Spielen konnte der KEC gegen Mannheim in dieser Spielzeit bereits erringen. Dabei gelang es Mannheim zuvor nicht einmal, ein Tor gegen den KEC zu schießen. Mit einem weiteren Sieg gegen die Adler hätten die Haie Mannheim in der Tabelle überholen können. Doch: Es sollte anders kommen. Nach zuletzt zwei Heimniederlagen siegten die Quadratstädter vor knapp 12.250 Zuschauern mit 4:2 (1:1, 1:1, 2:0) gegen den KEC.

Köln überlegen, aber macht die Tore nicht

An der Spielgestaltung der ersten beiden Partien gegen Mannheim wollten die Haie anknüpfen, mussten aber bereits früh in der Partie auf die Strafbank. Nach einer gespielten Minute und 15 Sekunden wurde die Strafe gegen Hager erteilt – eingreifen musste Wesslau allerdings nur, als Festerling die Scheibe von weit außen auf das Tor brachte und Plachta zum Nachschuss heran rauschte. Das frühe Unterzahlspiel sollte jedoch bereits die Richtung für diese Partie vorgeben, welche die Spieler beider Mannschaften immer wieder auch auf die Strafbank brachte. Nach vier Minuten und neun Sekunden die erste Torchance des KEC, welche aber durch Dennis Endras am kurzen Pfosten entschärft wurde. Besser machte es TJ Mulock in der siebten Spielminute, als er recht unbedrängt auf Endras ziehen und aus der Distanz am im Slot geparkten Hager vorbei zum 1:0 einnetzen konnte.

Eine der eher rar gestreuten guten Torchancen der Mannheimer im ersten Drittel hatte Kink in der elften Spielminute, als er aus dem rechts Bullykreis abzog, Wesslau die Scheibe aber zur Seite ablenken konnte. Eine der zahlreichen Chancen des KEC darauf, die Führung auszubauen, hatte beispielhaft nach knapp dreizehn Minuten Gogulla, der sich an Mathieu Carle vorbeitankte, auf den langen Pfosten abschloss. Endras jedoch macht sich breit und zeigt eine starke Parade. Dann der Ausgleich für Mannheim: Nach einem Scheibenverlust im eigenen Drittel von Potter wurde der Puck von den Adlern eingesammelt, Kink täuschte den Schuss an, ließ aber für Luke Adam liegen, der Wesslau aus zentraler Position keine Chance ließ. Folgend eine Szene, die für Aufregung sorgte: Wolf nahm mit viel Anlauf Fahrt auf, sprang vom Eis ab und versuchte, Ehrhoff mit dem Ellenbogen an den Kopf zu checken, verfehlt diesen aber. Byers stellte ihn, wollte den Kampf, aber Wolf flüchtet auf die Bank. Der Kölner wurde mit 2 + 10 für diese Situation bestraft. Gleichzeitig verletzte er sich bei der Aktion leicht und durfte frühzeitig in die Kabine. Weitere Großchancen für Köln verblieben ungenutzt, wie etwa ein Unterzahlkonter von Krämmer und Hager, bei dem Krämmer gegen Endras doch nur zweiter Sieger blieb.

Die Haie kämpfen weiter um die Führung, wie Hager nur wenige Minuten vor Ende des Drittels, als er mehrfach um die Scheibe rang, sich in Zweikämpfen mehrmals um die eigene Achse drehte und dabei stets Sieger blieb. Den Schuss konnte aber letztlich der heranstürmende Gogulla anbringen, der aber wieder gegen Endras den Kürzeren zog. Insgesamt musste bilanziert werden, dass Endras seinen Adlern das Unentschieden im ersten Drittel sicherte.

Mannheim erwacht spät – aber (schuss)gewaltig

Das Mitteldrittel konnte aus Sicht der Adler deutlich ausgeglichener, wenn nicht sogar eher überlegen gestaltet werden. Das erste Ausrufezeichen setzte Goc, dessen Schuss an den Innenpfosten ein erstes Warnsignal für Gustaf Wesslau werden sollte. Doch: Zunächst gingen die Haie erneut in Führung. Gogulla spielte von hinter dem Tor auf den völlig unbedrängt in den Slot stürmenden Hager, der Endras keine Chance ließ. Keine Minute später jedoch der Ausgleich durch Jamie Tardif, der seinen eigenen Nachschuss von rechts aus kurzer Distanz verwandeln konnte. Danach spielte Mannheim frei auf. Bis zur 26. Spielminute Mannheim mit vielen  guten Schüssen auf das Kölner Gehäuse, darunter zwei gute Mannheimer Konter über Kolarik, die Wesslau entschärfen musste. Doch Köln konnte dem Druck der Adler widerstehen und konnte ab der 30. Spielminute das Spiel wieder zunehmend bestimmen. Eine der besseren Szenen in dieser Phase  des Spiels hatte Jones, der einen Rebound nach einem Schuss von außerhalb aufsammeln konnte und abschloss, bevor er unsanft zu Boden geschickt wurde. Endras konnte mit seinem rechten Bein aber auch diesen Schuss stoppen.

Nach Bandencheck gegen Turnbull die Haie wenige Minuten vor Ende des Drittels in Überzahl. Christian Ehrhoff sorgte – stellvertretend für seine Leistung mindestens in dieser Partie – für Offensive, aber auch für eine Schrecksekunde, als er  in der Rückwärtsbewegung über die Scheibe schlug und so Kink unverhofft einen Schuss auf Wesslau ermöglichte – zum Glück ohne Konsequenzen. Dann eine weitere Strafzeit gegen Mannheim und die Möglichkeit eine gute Minute 5:3 spielen zu können: Aufopferungsvoll verteidigten die Adler jedoch ihr Tor und verwehrten den Haien die erneute Führung. Bis zur letzten Sekunde Torchancen für beide Mannschaften, zuletzt für Festerling.

Haie laufen erfolglos gegen Endras und die Adler-Defensive an

Für Köln hielt der Start des dritten Drittels eine kalte Dusche bereit: Luke Adam erzielte nur Sekunden nach dem Anpfiff die erste Führung für die Adler Mannheim, als die Haie die wild trudelnde Scheibe im verlängerten Slot nicht klären konnten und der Mannheimer humorlos von der linken Seite aus zum 3:2 für Mannheim abzog (41. Minute).

Beide Mannschaften erarbeiteten sich im weiteren Spielverlauf einerseits zahlreiche weitere Chancen, arbeiteten aber andererseits hart vor dem eigenen Kasten und auch beide Torhüter hielten selbst bei 1-auf-0-Alleingängen exzellent. Auch in der nach einem überdeutlichen Haken von Danny Richmond an Gogulla gepfiffenen Überzahl (51. Minute) konnten die Haie Endras und die Verteidigung der Adler wiederum nicht überwinden. Die beste Chance hatte Jones, der nach hervorragendem Pass von Eriksson von links vergab. Selbst einen  Alleingang von Hager, der sich wenige Minuten später gegen seinen Gegenspieler scheinbar mühelos durchsetzen und alleine auf das Mannheimer Tor laufen konnte, parierte Endras ebenso exzellent mit dem rechten Schoner (57. Minute). Die Haie nun permanent – Szene um Szene – kurz vor dem Ausgleich, doch der letztlich entscheidende letzte Schritt gelang nicht.

Kurios: Als Wesslau das Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte, versuchte sich Mannheim am Weitschuss, der das Tor verfehlte. Allerdings verzichteten die Schiedsrichter auf den fälligen Icing-Pfiff und ließen das Spiel weiter laufen, was in der Folge zu einem weiteren – diesmal besser platzierten – Weitschuss genutzt werden konnte (4:2, 59, Minute).

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

Vorheriger Artikel

Hager mit nach Mannheim, Uvira fällt aus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.