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Haie nehmen zwei Punkte aus turbulentem Derby mit

Ryan Jones bejubelt seinen Treffer zum 2:0. Foto: Florian Müller
Ryan Jones bejubelt seinen Treffer zum 2:0. Foto: Florian Müller

Ein Derby, in dem die DEG über weite Teile den Sieg mehr wollte, als die Haie. Doch: Der Sieger kommt aus Köln. Der Siegtorschütze und „Kölsche Jung“ Kai Hospelt sicherte mit seinem Tor in der Overtime den 3:2-Sieg n.V. (2:0, 0:2, 0:0, 1:0) vor rund 16.200 Zuschauern. Erneut Garant für den Haie-Sieg war Daniar Dshunussow, der viele gute Szenen hatte. Nicht verstecken muss sich aber auch der DEG-Goalie Daniel Bakala, der ebenfalls viele starke Saves zeigen konnte.

Haie mit viel Druck und verdienter 2:0-Führung

Die Haie traten ohne den angeschlagenen Blair Jones (Rücken) an, dafür waren Nick Latta und Corey Potter wieder im Kader. Es war alles bereitet für einen schwachen Haie-Auftritt: Eine sehr gut gefüllte Köln-Arena, eine Band auf dem Eis und ein Spiel am Freitag, den 13. Doch diesmal hatten sich die Kölner Haie offenbar etwas vorgenommen und lieferten sich mit der Düsseldorfer EG in den ersten Spielminuten einen sehr schnellen Schlagabtausch. Zu schnell vielleicht, denn viele technische Fehler und zwei aufmerksame Defensivabteilungen sorgten für nur wenige Torchancen. Im Tor der Haie Daniar Dshunussow, der Ruhe ausstrahlte und durch leichte Schüsse – etwa von Dmitriev in den ersten Minuten – warmgeschossen wurde. Sein Gegenüber im Tor der DEG, Daniel Bakala, war so neu im Team, dass nicht einmal ein Name auf seinem Trikot Platz fand. Ein erstes Ausrufezeichen in der 10. Spielminute, als Köln einen Konter lief, doch Jones’ Schuss nur den Fanghandschuh von Bakala traf. Doch stärker in die Partie gekommen war die DEG.

Die im Moment wohl „heißeste“ Haie-Reihe um Schütz sorgte jedoch für die Führung im Derby. Shugg bediente auf der rechten Seite Schütz, der seine Anspielstation in Shawn Lalonde fand, der Bakala über den Fanghandschuh überwand (11. Spielminute). Die Haie reduzierten den Druck nicht und kamen nur Sekunden nach Wiederanpfiff durch einen schnell vorgetragenen Angriff von Potter zur nächsten Chance. Die DEG war nun deutlich beeindruckt – und die Haie schlugen hieraus Kapital. Alexander Sulzer nahm Maß von der blauen Linie, Ryan Jones stand goldrichtig und fälschte zum 2:0 ab (13. Spielminute). Von nun an die Haie in diesem Drittel vollumfänglich überlegen. Die Angst der DEG war geradezu greifbar. Die Haie immer wieder mit schnellen Puckgewinnen. Die DEG verdiente sich ihre Sporen vor allem mit dem Blocken von Schüssen.

Anschlusstreffer gibt der DEG viel Selbstbewusstsein

Die DEG hatte sich offensichtlich viel vorgenommen und startete besser in das Drittel. Trotzdem der KEC weiter am Drücker, etwa durch Latta, der mit Wruck den 2:1-Konter fuhr, aber an Bakala scheiterte (24. Spielminute). Dann Jones, der einen Schuss von Lalonde abfälschte, doch wiederum seinen Meister in Bakala fand (ebenfalls 24. Spielminute). Ein erstes Signal hätte die gute Puckeroberung von Max Kammerer nach schlechtem Pass von Pascal Zeressen sein können. Dshunussow konnte hier gerade noch mit dem Schoner reagieren (25. Spielminute). Die Haie gingen nun verschwenderisch mit ihren Chancen um. Immer wieder kamen sie vor dem Düsseldorfer Tor zum Abschluss, doch Bakala vereitelte alles (27. Spielminute nach Schüssen von Lalonde und Jones; 28. Minute nach Schuss von Hanowski).

Dann die kalte Dusche für die Haie! Barta stahl die Scheibe von den in der Offensive befindlichen Haien und konnte alleine auf Dshunussow zulaufen. Dieser konnte zuerst noch Schlimmeres vereiteln, doch Barta nutzte die Unruhe in der Defensivabteilung um dann doch noch zum Anschlusstreffer zu treffen. Die DEG war zurück im Spiel – und wie. Zeressen fuhr puckführend in die Offensive Zone und nahm den Schuss auf Bakala, während die Reihe wechselte. Doch der machte die Scheibe nicht fest, sondern das Spiel schnell. Der lange Pass nach vorne hebelte die den langen Wechsel fahrenden Haie-Reihe aus. Dmitriev nahm die Scheibe auf und konnte alleine auf das Haie-Tor fahren (34. Minute). Doch statt dem Ausgleich rettete Dshunussow durch gutes Stellungsspiel.

Eine unglückliche Szene nur eine Minute später kostete die Haie die Führung und Eriksson, der sich puckführend offenbar in einer Unebenheit im Eis verfing und stürzte. Eine Schulterverletzung erscheint wahrscheinlich. Kurzfristig konnte sich Lewandowski die Scheibe sichern und zum 2:2-Ausgleich verwandeln (35. Minute). Eriksson fuhr in die Kabine und konnte das Spiel nicht fortsetzen.

Ein Spiel auf des Messers Schneide

Düsseldorf konnte den Beginn des dritten Drittels durch eine Vielzahl guter Chancen druckvoll gestalten und Dshunussow mehr beschäftigen, als diesem lieb sein konnte. Doch: Hochprozentige Torchancen konnte sich weder die DEG, noch der KEC erspielen. Mit viel Kampfgeist in ihrem eigenen Drittel sicherten die Haie das 2:2 nach der regulären Spielzeit. Beide Mannschaften überstanden gegen Ende noch jeweils eine Unterzahl, doch der Siegtreffer fiel noch nicht.

Kai Hospelt entscheidet das Spiel

In der Verlängerung standen sich die Mannschaften mit drei gegen drei Spielern gegenüber. Dies bedeutete viel Platz auf dem Eis, welchen die technisch starken Haie heute besser nutzen konnten. Es spielte vor allem der KEC und als Hospelt mit Jones nach dem Scheibengewinn an der eigenen blauen Linie 2-auf-0 laufen konnte, musste er sich nach dem Doppelpass entscheiden. Er zog den Schuss dem Pass vor, machte damit alles richtig und netzte zum 3:2 ein. Damit sicherte der gebürtige Kölner zwei Punkte und noch viel wichtiger: Endlich mal wieder einen Heim-Sieg im Derby!

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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3 Kommentare

  1. Thomas
    14.10.2017

    Also auch wenn das jetzt meckern auf hohem Niveau ist, von Derby war keine Spur den ganzen Abend. Wir haben jetzt 12 Spiele hinter uns, plus Vorbereitung.

    Die Fehlpassquote ist brechend hoch. Die DEG konnte schalten und spielen wie Sie lustig war im Haie Drittel. Daniar für mich wieder Hai des Abends! Der hat da richtig viel raus geholt. Mir soll bitte keiner kommen mit “Der ist nicht Liga tauglich”. Da haben andere Vereine einen deutlichen schlechteren Backup, oder mit Endras einen nicht gerade bessere Nr.1 im Kasten.

    Am Ende gab es zwei Punkte, das verdeckt aber nur ein schwaches Spiel von beiden Seiten. Hätte die DEG mal etwas Zielwasser getrunken, würde man nicht über 2 Punkte reden.

    Hier muss man wirklich mal den Finger in die Wunde legen. JA, genau jetzt! In den Play Offs wird so eine Leistung nicht reichen. Gogulla spielt blinde Pässe ins nichts, über den ganzen Abend. Zach hätte wieder seinen Spaß gehabt.

    Warum bin ich so kritisch mit dem Team? Weil mir die Einstellung nicht gefällt. Diese Arroganz die man wieder an den Tag gelegt hat, treibt mir langsam die Zornesröte ins Gesicht.

    Gestern sind übrigends viele aus der Arena gegangen, mit den Worten “Langweilig, aber 2 Punkte. Sowas muss ich mir nicht öfter angucken. Das sind nicht die Haie, bei denen ich soviel Spaß hatte.”

    Gewinnen und Halle leer spielen, da lachen sicher viele drüber. Am Ende zählen eben die Punkte, aber man sollte mal nicht so vermessen sein und annehmen das man somit am Ende der Saison, wieder ordentlich in die Röhre guckt.

    Gruß
    Thomas

  2. Ralf
    14.10.2017

    Hurra, der Brings- Fluch ist gebrochen! Im Gegenteil, die haben sogar noch Glück gebracht. Denn anders als glücklich kann man den Sieg gestern nicht bezeichnen. Im letzten Drittel hätten das Dorf-Team das Spiel auch entscheiden können. Auf jeden Fall ein Lichtblick ist der starke Auftritt von DD.

  3. Alexander
    15.10.2017

    Daniar war der Mann des Tages ein absoluter Führungsspieler im ersten Drittel sah die ganze Mannschaft gut aus weiter so.

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