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Eishockey mit Hygienekonzept: Was die Spieler und Fans erwartet

Alexander Weiß vor der Nordkurve in der LanxessArena. Foto: Jürgen Peters
Ein Bild, was man nicht so bald wieder sehen wird: Eine volle Nordkurve jubelt. Foto: Jürgen Peters

Die Eishockeywelt streckt sich, um trotz der Covid19-Pandemie zu einem Spielbetrieb zurückkehren zu können. Während die NHL die die Saison 2019/2020 mit umstrukturierten Playoffs abschließen will, plant die DEL längst die neue Saison. Ohne Zuschauer wird es in Deutschland jedoch kein Profieishockey geben. Am gestrigen Donnerstag wurde das Hygienekonzept des DEB vorgestellt (Link), das Eishockey mit so vielen Zuschauern wie möglich garantieren soll. Was erwartet die Spieler und Fans?

NHL spielt in „Hub-Cities“ – ohne Zuschauer

Ähnlich wie die deutsche Fußball-Bundesliga ist auch die NHL zu einem großen Anteil abhängig von den Erlösen der TV-Übertragungen. Nicht zuletzt darum setzte die nordamerikanische Liga alles daran, die Saison zu beenden. In dem in verschiedene Phasen strukturierten Plan ist nun Phase 3 erreicht: Der Beginn der Trainingscamps. Die Phase der eigentlichen Spiele (ohne Fans) beginnt am 1. August 2020.

Vorausgegangen waren 4.934 Testungen der 600 Spieler in Phase 2. 43 Spieler wurden dort positiv getestet. Unter Verschluss hält die NHL die Identität der positiv getesteten Spieler. Superstar Auston Matthews bestätigte indes eine bereits im vergangenen Monat erfolgte Infektion seinerseits. Besonders arg gebeutelt sind die Pittsburgh Penguins, deren 34 Spieler umfassender Trainingscamp-Kader wegen möglicher Infektionen gleich um 9 Spieler reduziert wurde.

Trotz allem wird die NHL spielen – und eignet sich doch nicht als Vorbild für die DEL.

Erster Covid19-Fall in der DEL – in Köln

Auch die DEL hat seit dieser Woche den ersten Fall eines Covid19-infizierten Spielers. Ein Spieler der Kölner Haie wurde nach einem Auslandsaufenthalt positiv getestet und befindet sich nun nach Absprache mit dem Gesundheitsamt für 14 Tage in Quarantäne. Selbstverständlich wird auch in der DEL die Identität des Spielers nicht bekannt gemacht.

Das Beispiel setzt ein Spotlight auf ein zentrales Problem: Der Infektion von Spielern. Im aktuellen Fall haben die neuen Mechanismen offenbar gegriffen. “Wenn an einem Ort ein Fall vorliegt, dann muss dort die Meldekette funktionieren”, so forderte DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel zuletzt.

Bevor auf das Hygienekonzept an sich eingegangen werden soll, kann man an dem Beispiel Grundzüge des Konzepts erklären.

Das vom DEB vorgestellte Konzept ist sehr allgemein gehalten und für die verschiedensten Ebenen des Eishockeysports gedacht. Auf drei Seiten wird das “Testing” sowie die Antikörpernachweise, anerkannte Testverfahren etc. geklärt. Die Kontrolle-Prozesse der Kölner Haie gingen aber in einer lokalen Adaption des Konzepts über diese präsentierten Ideen sogar hinaus, indem alle Aktive nach einem Auslandsaufenthalt getestet wurden. .

Testung der Spieler – abhängig vom finanziellen Rahmen?

Während der DEB eine Testung aller Aktiven vor dem Beginn des Spielbetriebs, bei Verdacht einer Infektion oder nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet verlangt, testeten der KEC offenbar routinemäßig nach jedem Auslandsaufenthalt. Jeder Test kostet Geld. Eine routinemäßige Testung aller Spieler nach einem Urlaub ist etwa für eine Nachwuchsabteilung nicht darstellbar.

Die Haie bezahlen also mehr Tests, als das Konzept verlangt. An dieser Stelle endet die Vergleichbarkeit mit der NHL jedoch schon. Alleine schon mehrfache, wöchentliche Tests aller Spieler – im deutschen Eishockey offenbar finanziell nicht darstellbar. Geschweige denn von mehreren tausend Tests, wie in der NHL.

“Die Frage der Testung ist noch nicht geklärt”. Wir müssen einen Rhythmus finden, in dem wir Spieler regelmäßig testen. Das entscheidet jeder Verein vor Ort”, so Lutz Graumann. Obwohl eher defensiv formuliert (Von Ameln: “Es geht hierbei um die Gesundheit der Spieler. Da können finanzielle Dinge keine Rolle spielen.”) bedingt also der finanzielle Hintergrund die Taktung der Tests. In diesem Punkt unterscheidet sich das DEB/DEL-Konzept von dem der DFL.

Zuschauer und Spieler – zwei Seiten einer Medaille

Fast parallel zu der Präsentation des Hygienekonzepts erregte Union Berlin großes Aufsehen mit seinem Konzept voll ausgelasteter Fußballspiele. Neben den vorgegebenen Testungen der Aktiven sieht das Konzept die Testung aller 22.012 Zuschauer vor. “Zugang zum Stadion erhält man dann mit einer gültigen Eintrittskarte und einem negativen Testergebnis, das zum Zeitpunkt der Stadionschließung nicht älter als 24 Stunden sein darf”, werden die Unioner zitiert. 

Die Gedanken sind frei – und der Eishockeysport hört sicherlich zu. Denn: Das Ziel sein, Spieler im Wettbewerb auf dem Eis zu sehen. Und das wird es im deutschen Profi-Eishockey kaum ohne Zuschauer auf den Rängen geben. Im Gegensatz zur NHL oder der DFL ist nach wie vor kein Szenario denkbar, in dem die DEL längerfristig Spieler ohne Zuschauer und die entsprechenden Einnahmen stemmen kann.

„Wir müssen eine Lage schafen, dass wir mit so vielen Zuschauern spielen können, damit sich das rechnet“, wird DEL-Geschäftsführer Tripcke in der EishockeyNews zitiert. Der Teufel liegt im Detail: Alleine die Tatsache, dass grundsätzlich Zuschauer in eine DEL-Spielstätte dürfen, finanziert noch keinen Kader. Eine LANXESS arena benötigt andere Zuschauerzahlen um sich zu rechnen, als andere DEL-Arenen.

Hygienekonzept soll Saisonstart sichern

Um den Spielbetrieb mit so vielen Zuschauern wir möglich zu sichern, entwickelte die so genannte „Task Force“ in den letzten Wochen Hygienekonzepte für den deutschen Eishockeysport. Im DEL-Podcast betonte DEL-Spielbetriebsleiter von Ameln die bisherigen erfolgreichen Konzepte, durch die Eistrainings für Profis und Nachwuchsmannschaften wieder möglich wurden.

Das nun ausgearbeitete Globalkonzept der „Task Force“ ist eine sehr allgemein gehaltene Vorlage, die an den jeweiligen Standorten an die entsprechende Infrastruktur einerseits, an die länderspezifischen Bestimmungen andererseits angepasst werden muss.

Die Globallösung wurde gestern der Öffentlichkeit vorgestellt und der Politik zugeführt. Die finalen Endprodukte müssen dann der von den Clubs erarbeitet und von den lokalen Behörden genehmigt werden. Das Ziel ist natürlich einerseits das Zulassen der lokal größtmöglichen Zuschauerzahl. Andererseits muss der bestmögliche Schutz der Zuschauer gewährleistet sein.

Breit gefächerte Besetzung der „Task Force“ gesucht

Die vielzitierte „Task Force“ – wer ist das überhaupt? Der von DEB-Präsident Franz Reindl initiierte Runde gehörten auf Seiten des DEB Karl Schwarzenbrunner (Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung), DEB-Teammanagerin Julia Graunke, Dr. Lutz Graumann (medizinischer Koordinator des DEB) und Stefan Schaidnagel (Sportdirektor des DEB) an. Dazu kamen auf DEL-Seite Jörg von Ameln (DEL-Spielbetriebsleiter), in unregelmäßigen Abständen Gernot Tripcke (Geschäftsführer DEL) sowie DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch. Zusätzlich nahm auch Oliver Mayer als Vertreter der Firma Bauer als Materiallieferant an der Runde teil.

Das fertige Konzept wurde von zahlreichen Experten begutachtet. Um genau zu sein benennt der DEB im Einzelnen: “Univ.-Prof. Dr. med. Felix Herth (Medizinischer Geschäftsführer/Chefarzt der Abteilung Innere Medizin/Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Ellen Hoffmann (München Klinik Bogenhausen – Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin/ München Klinik Schwabing – Klinik für Kardiologie, Pneumologie & Internistische Intensivmedizin) sowie PD Dr. med. Florian Straube (Geschäftsführender Oberarzt München Klinik Bogenhausen) und Prof. Dr. med. Johannes Scherr (Chefarzt und Leiter Universitäres Zentrum für Prävention und Sportmedizin Universitätsklinik Balgrist). Am Zuschauerleitfaden für den Spielbetrieb beteiligt war Dr. Florian Kainzinger (Koordination und Leitung Hygiene & Infektionsschutz, Think.HealthHygiene Solutions).”

Ausgangsidee der Besetzung des Gremiums war, Fachleute für möglichst viele Aspekte eines Eishockeyspiels an einen Tisch zu bringen. Ziel war, möglichst breit denken zu können. So gehörte zu den früheren Ideen der „Task Force“ etwa die Entwicklung eines geschlossenen Helms mit Vollvisier, der die Ansteckungsgefahr minimieren könnte. An dem Beispiel zeigt sich auch, dass nicht jede Idee es bis in das letzte Konzept schaffte: Das neu gedachte Helm-Konzept wurde inzwischen schon wieder verworfen. DEB-Präsident Reindl erklärt, dass “im Ergebnis (…)  es auch nicht notwendig (war), die ohnehin vorhandene Vollmontur im Eishockey beispielsweise mit einem durchsichtigen Vollgesichtsschutz den gesetzlichen Vorgaben anzupassen.”

Ein umfassendes Konzept

Stolze 80 Seiten umfasste das finale, allgemeine Hygienekonzept sowie einen angehangenen Leitfaden für den Spielbetrieb in DEL und DEL 2. DEB-Sportdirektor Schaidnagel stellte heraus, dass das erarbeitete Globalkonzept in mehrere „Bereiche“ aufgeteilt sei und sowohl die Nationalmannschaft, als auch den Ligenspielbetrieb, den Nachwuchsspielbetrieb, den Leistungs- und Breitensport abdeckt. „Wir haben uns Gedanken gemacht über Trainings- und Wettkampfbetrieb, über Testszenarien und die Möglichkeit, Zuschauer zu integrieren. Als Fallbeispiel haben wir in Füssen eine Simulation der Praktikabilität durchgeführt“, so Schaidnagel.

Ein solches Konzept kann gar nicht detailliert genug denken. Un so denkt das Konzept etwa auch das Einhalten von Sicherheitsabständen beim Umziehen, dem Toilettengang und dem Durschen der Spieler an. Es gebe eine “begrenzte Anzahl Kabinen und wie können wir zwei Mannschaften, Betreuer, Physiotherapeuten, Ärzte so leiten, damit wir alles auf ein MInimum regulieren?”, erklärt Schaidnagel das Problem.

Im Konzept finden sich auf Seite 22 Beispielbilder aus einer Kabine, welche vermittelt, wie wenige Spieler sich bei 1,5 Meter Abstand parallel umziehen können. Die Lösung kann in Gruppen-Intervallen liegen – ein großer Aufwand nicht unbedingt beim eigentlichen Spiel, wohl aber, wenn er bei jeder einzelnen Trainingseinheit durchgeführt werden muss.

Düsseldorf als Modellstandort für die DEL

Schaidnagel betont weiter die Möglichkeit der Clubs, am Entstehungsprozess aktiv mitzuarbeiten: „Die Klubs sind schon vor Wochen von den Ligen und dem DEB aufgefordert worden, ihre lokalspezifischen Konzepte mit einzubringen.“ Während der DEB sich Füssen als Modell aussuchte, ist für den DEL-Bereich der Leitfaden zum Thema „Zuschauer“ anhand des Beispiels Düsseldorf für den ISS Dome und das Castello erarbeitet worden, wie die EishockeyNews in ihrer Print-Ausgabe berichtet.

Bestimmungen zu Großveranstaltungen nicht für Eishockey relevant?

Das Ziel des Hygienekonzepts muss natürlich die Erlaubnis der Politik und der Behörden zum Spielen von Eishockeyspielen sein. In einem Boot mit den verbotenen Großveranstaltungen (z.B. Volksfeste, Straßenfeste etc. in NRW bis zum 31. Oktober) sieht Jörg von Ameln Eishockeyspiele nicht. Der Unterscheid: Die geforderten Hygienemaßnahmen und die Kontaktpersonennachverfolgung, welche auf den Festen nicht umgesetzt werden können, können vom Eishockey offenbar geleistet werden. Gleichzeitig begrüßt er die behördlichen Beschlüsse, da diese konkrete Zielvorgaben definieren, entlang derer konkreter geplant werden konnte.

Zentrale Aspekte des Hygienekonzepts

Und so benennt von Ameln als zentrale Aspekte des Konzepts einerseits die entsprechenden hygienischen Vorgaben in der Spielstätte, andererseits die Kontaktpersonennachverfolgung. Was bedeutet das konkret:

Deutlich wird, dass das Einhalten von Abständen sowie die räumliche Trennung aller Beteiligten der Kern des Hygienekonzepts bildet. Aus Spielersicht bedeutet das etwa, dass jegliches Aufeinandertreffen mit anderen Gruppen außerhalb des eigentlichen Spiels verhindert werden soll. Strikt abgeschottete Aufwärmareale, kein Shakehands, streng geregelte Abstände zu Medienverantwortlichen, kein Kontakt zu Fans etc.

Auch für Fans sind klare Einschränkungen erkennbar – bishin zum Ausschluss von Gästefans, wenn das lokale Pandemie-Niveau auf einem gewissen Niveau liegt. Das Konzept verweist an manchen Stellen auf die unterschiedliche Handhabung an den verschiedenen Standorten. Das im Konzept für Füssen vorgesehene personalisierte, elektronische Ticket wird jedoch wohl an jedem Standort obligatorisch sein. Das bedeutet seiner Ansicht nach eine Abkehr der klassischen Abendkasse mit Tickets aus Papier. Auch auf das Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens wird an keinem Standort verzichtet werden.

Für den Standort Köln nicht relevant, aber generell beachtenswert: Das Konzept schlägt vor, dass wenn die Anzahl der Dauerkarteninhaber die medizinisch vertretbaren Grenzen der Belegung übersteigt, der Zutritt zum Spiel ausgelost werden soll. Dem Kölner ist der Streit beim FC Köln rund um das gleiche Thema zuletzt im Kopf.

Zur Überprüfung des Verhaltens innerhalb der Spielstätte bringt von Ameln die Implementierung der offiziellen Corona-Warn-App oder entsprechender Apps von privaten Anbietern in ein elektronisches Ticketsystem ein. Er sieht die Pflicht der Clubs, welche erfassen müssen, wer der Zuschauer ist, wann er die Arena betreten und verlassen hat und neben wem er gesessen hat. Grundsätzlich gilt dies aber nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Mitarbeiter und die Spieler. Als weiterer Bestandteil des Konzepts spricht er definierte Wege und Zonen in den Arenen zur Sprache, die der Zuschauer benutzen muss und nicht wechseln darf.

Die EishockeyNews berichtet weiter im Hinblick auf die Gesundheit der Zuschauer, dass „Be- und Entlüftung, Wege, Saintäreinrichtungen sowie An- und Abfahrt“ „Knackpunkte“ relevante seien. „Gerade Letzteres ist enorm wichtig, wenn viele Fans mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommen“, wird Tripcke dort zitert.

Gänzlich unstrittig ist laut Schaidnagel auch eine Maskenpflicht: „Dass die Maskenpflicht da ist, ist selbstredend. Die Frage stellt sich nicht.“ Insbesondere die Verwendung von FFP2-Masken ohne Ventil spielt im Konzept eine entscheidende Rolle bei der Nutzung der – sonst obligatorisch gesperrten – Stehplätze. Um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten, sieht das Konzept weiter vor, nur jeden dritten Sitzplatz zu belegen.

Beispiel: LANXESS Arena

Früh im Verlauf der Pandemie wurde deutlich, dass die Kölner Arena sich ausgesprochen kreativ und umtriebig zeigte, wenn es darum ging, wieder Veranstaltungen mit zunehmend mehr Zuschauern stattfinden zu lassen. „Die Arena hat sich ganz erheblich verändert. (…) Weit mehr als 200.000 Euro“ habe die Arena hierfür investiert, so Stefan Löcher, Geschäftsführer der Arena, damals. Mit verschiedenen Maßnahmen konnte die Arena die Zuschaueranzahl bisher sukzessive auf 2.400 steigern und wird bis August rund 100 Konzerte durchführen.

Bereits am vergangenen Donnerstag konnte man erleben, wie die Arena im Rahmen der ersten „Arena now!“-Veranstaltung arbeitet. So ist die Arena aufgeteilt in fünf Zonen, Besucher verschiedener Zonen treffen nicht aufeinander. Der Einlass findet komplett unter freiem Himmel statt.

Wenn bei der Arena in Füssen 140 000 Kubikmeter Luft beim Luftaustausch bewegt werden müssen, sind in der Kölner Arena ganz andere Dimensionen gegeben. Andere Dimensionen bedeuten auch wieder eine andere technische Umsetzung, die wiederum mit höheren Kosten verbunden sein dürfte. Wenn auch die Mitarbeiter am Eingang, den Toiletten etc. nicht die Zonen wechseln dürfen, bedarf es diese Kräfte für jeden Sektor. Das erhöht den Personalaufwand und folgend die Kosten für die Gesamtveranstaltung immens.

Keine „Cubes“ beim Eishockey

Pro Einlassphase dürfen 250 Besucher eintreten. Es gibt fünf jeweils den Zonen zugeordnete Eingänge und Ausgänge, welche kurze Wege garantieren. Jeder Bereich hat eigene sanitäre Anlagen. So viele weitere Prozesse wie möglich laufen möglichst kontaktlos ab.

Bei Konzerten wird zwischen Innenraum und Unterrang unterschieden. Im Unterrang dürfen immer 4 Fans zusammensitzen. Jede Gruppe hat 1,5 Meter Abstand zur nächsten Gruppe. Für Eishockeyveranstaltungen nicht relevant: Im Innenraum sitzen die Fans in den so genannten „Cubes“.

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Haie begrenzen Dauerkartenanzahl

Nicht umsonst haben die Kölner Haie beschlossen, die Anzahl der Dauerkarten bei 5.100 Stück zu deckeln. Die Fans dürfen gespannt sein, welche Lösung die Kölner Haie in Absprache mit den lokalen Behörden erarbeiten. Hohe Flexibilität wird bei allen Beteiligten notwendig sein, wenn die Abstandsregeln auf Steh- und Sitzplätzen eingehalten werden sollen. Eine Übertragung des “Arena now!”-Konzepts auf Eishockeyspiele würde keine ausreichende Zuschauerzahl generieren. Volle Stehplätze wird aber selbstredend niemand mehr erwarten.

Auch beim NRW-Rivalen aus Iserlohn machte sich Manager Christian Hommel entsprechende Gedanken: “Man müsste schon wissen, ob nur Sitzplätze belegt werden dürfen oder ob einzelne Stehplatzbereiche mit entsprechenden Abständen zwischen den Zuschauern freigegeben werden. (…) Es muss Rahmenbedingungen geben, dass die Liga mit 14 Klubs überleben kann und niemand auf der Strecke bleibt.“

Erprobt werden können die Planungen etwa beim Handball in Düsseldorf. “Zwischen 2000 und 6000 Besucher” sollen beim Spiel zwischen dem Bergischen HC und TuSEM Essen in der rund 13.000 Zuschauer fassendenden Arena eingelassen werden. Eine Woche später wird im Castello eine weitere Partie ausgetragen.

Der Faktor Zeit

Bis zu einem letzten Kipppunkt ist die Zeit auf der Seite des Eishockeysports. Je länger man den Saisonstart zeitlich ausreizen kann, desto höher sind mögliche Erfolge der Medizin und Lockerungen aufgrund der Gegebenheiten. Auch der DEB hat in seinem Spielplan versucht “die Partien mit einem potenziell eher hohen Zuschaueraufkommen soweit wie möglich nach hinten zu schieben”, so Schaidnagel.

Der anvisierte DEL-Saisonstart im November ist spät. Aber: Für eine Saison, welche das Eishockey am Leben erhalten kann, nicht zu spät. Die erste Hoffnung besteht nun darin, dass das Hygienekonzept des deutschen Eishockeys im Allgemeinen und in den lokalen Ausführungen überzeugt. Die zweite Hoffnung muss sein, dass der bewusst so weit wie möglich nach hinten geschobene Startzeitung eine saubere Durchführung ohne pandemiebedingte Ausfälle von Mannschaften oder gar Standorten ermöglicht. Die dritte Hoffnung ist dann, dass die zugelassenen Zuschauerzahlen ausreichen, um die DEL-Standorte zu finanzieren und am Leben zu erhalten.

Ist das Hygienekonzept der entscheidende Schritt zur DEL-Saison 2020/21?

 

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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KEC vor der DEL-Lizenzerteilung – Verzögerung durch Probleme

6 Kommentare

  1. Dominik
    18.07.2020

    Guter Artikel! Aber fehlt hier nicht der letzte Satz? ;-)

  2. 18.07.2020

    Danke für den Hinweis. Da ist irgendwie etwas verloren gegangen ;-)

  3. Bernd Conrads
    14.10.2020

    Könnte mich jemand aufklären? Warum spielt die NLA in der Schweiz, während die DEL ihren Starttermin 13.11. kassiert hat? Ich habe das ungute Gefühl, daß Eishockey eine der ersten Ligen sein wird, die durch Corona kaputt geht, weil viele Vereine das nicht durchstehen können und keinerlei Perspektive bekommen. O.k., mir fehlt die Kenntnis, was alles hinter den Kulissen versucht wird, aber es klappt offensichtlich nicht so, wie das die NLA hinbekommen hat.

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