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Deutschland unterliegt der Schweiz mit 2:3

Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen die Schweiz war ähnlich wie vor der Partie gegen die Finnen, der Gegner war bisher noch punktlos im Turnierverlauf und stand somit mit dem Rücken zur Wand. Nachdem man sich gegen Finnland vom eigenen Gameplan hatte abbringen lassen, wollte man diesen im heutigen Spiel wieder umsetzen.
Auch vor dem vierten Spiel im Turnier stellte Cortina wieder etwas um. Moritz Müller musste weichen, dafür kam Alex Weiß wieder in die Aufstellung, kam aber auch heute wieder nicht zu nennenswerter Eiszeit, die lediglich im letzten Drittel erhöht wurde, als sich Matthias Plachta verletzt hatte. Auf der Bank Platz nehmen durfte diesmal auch Danny aus den Birken, Rob Zepp spielte im Tor.

Von Beginn wollte die deutsche Mannschaft wach und bereit sein, dennoch hatten die Schweizer bereits nach 22 Sekunden ihre erste gute Chance aus zentraler Position, die Zepp klären konnte. In seinem ersten Wechsel zog Alex Weiß direkt eine Strafe, aber das Powerplay der Deutschen verlief trotz drei guten Chancen (2x Pietta, Barta) aus kurzer Distanz torlos. In der 7. Minute brach Reto Suri beim Schuss aus aussichtsreicher Lage der Schläger, so dass sein Schuss keine gefährliche Geschwindigkeit mehr hatte. Auf der Gegenseite bediente Draisatil beim Einlauf in die gegnerische Zone Rieder mustergültig, doch der gebürtige Landshuter verfehlte das Tor knapp. Als Seidenberg wegen Behinderung auf der Strafbank saß nutzten die Schweizer ihre erste Überzahlgelegenheit direkt aus. Die Deutschen waren zu tief ins eigene Drittel eingerückt, weshalb NHL-Profi Damien Brunner aus zentraler Position frei zum Schuss kam. Zepp kam zwar noch dran, konnte die Scheibe aber nicht daran hindern, über die Linie zu trudeln. Ein Rückschlag, den die deutsche Mannschaf wie schon im gesamten Turnierverlauf gut wegsteckte, denn keine zwei Minuten später brachte Hospelt den Puck von der blauen Linie aufs gegnerische Tor, wo Noebels und Oppenheimer hart arbeiteten und Berra und die Verteidigung gut beschäftigten. Der erste Schuss wurde noch abgewehrt, im Nachsetzen drückte Oppenheimer den Puck dann zum Ausgleich über die Linie. In den letzten beiden Minuten hatte Pietät bei Überzahl noch zwei gute Chancen, er scheiterte aber beide Male an Reto Berra.

Das zweite Drittel begann die DEB-Auswahl  noch im Powerplay, hatte aber Glück nicht erneut in Rückstand zu geraten, als Suri die Scheibe gefährlich vors Tor brachte und dort für einige Sekunden Chaos regierte. Die Reihe um Hospelt, Oppenheimer und Noebels machte ein ums andere Mal Druck auf das schweizer Tor, kam aber noch nicht wieder zum Erfolg, auch Schütz und Barta vergaben ihre Chancen. Insgesamt versuchten beide Teams in dieser Phase Druck nach vorne auszuüben, trafen dabei aber immer wieder auf sortierte Defensivreihen des Gegners. Die Schweizer konnten dieses Ausgeglichenheit zuerst durchbrechen und den Druck erhöhen. Hollenstein wurde von Josi mittig bedient und knallte den Puck per Direktabnahme zur erneuten Führung ins Tor, das die deutsche Mannschaft ins Schleudern brachte. Die Fehlerquote stieg plötzlich an, Aufbaupässe kamen nicht mehr an und eröffneten den Schweizern ein ums andere Mal Konterchancen. Eine davon verwerteten Brunner und Romy bei einem 2-auf-1 zum Ausbau der Führung. Danach stabiliserten sich die Deutschen wieder etwas und kamen im Mittelabschnitt noch zum Anschluss, den erneute Thomas Oppenheimer auf Vorlage von Kai Hospelt erzielte.

Im letzten Drittel fand Pat Cortinas Mannschaft wieder zu ihren Stärken zurück, konnte Reto Berra im Schweizer Tor aber nicht mehr überwinden. Noebels’ feines Solo hatte ebensowenig Erfolg wie die Chancen von Hospelt und Weiß. Immer wieder versuchten die Deutschen Scheiben Richtung Tor zu bringen und die Rebounds zu verwerten, den Höhepunkt setzte Bartas Lattentreffer, als Zepp das Eis schon zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. Näher kam man dem nötigen Tor nicht mehr und so musste man sich über die schwache Phase im zweiten Drittel ärgern, in der das Spiel verloren wurde.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Oppenheimer:
Über Tore kann man sich nur freuen, wenn man drei Punkte mitnimmt. Ehrlich gesagt bin ich schon richtig enttäuscht, weil wir viele Chancen und die Möglichkeit hatten, das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns zu viele Fehler erlaubt und die Schweizer haben die eiskalt ausgenutzt.

Alexander Barta:
Natürlich sind wir enttäuscht, weil ich glaube, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir hatten die besseren Torchancen und haben es leider nicht hinbekommen, das Spiel nochmal zu drehen. Wir haben jetzt zwei Tage Zeit, das zu verkraften und dann greifen wir wieder an.

Kai Hospelt:
Für den Kopf würden wir sicher morgen gleich weiterspielen, weil wir jetzt am Ende sehr gut gespielt haben aber für den Körper ist es schon besser, dass jetzt Pause ist. Wir hatten jetzt vier Spiele in fünf Tagen und nach den zwei Tagen können wir mit frischen Beinen wieder angreifen.

Pat Cortina:
Mir hat unser Einsatz gefallen. Im zweiten Drittel war taktische Disziplin unser Problem, weil wir zu viel wollten. Manchmal bleiben wir zu lange auf dem Eis und gerade am Ende eines Wechsels muss man kluge Entscheidungen mit der Scheibe treffen und das haben wir nicht getan. Wir wollten zu viel und das hat uns heute in Schwierigkeiten gebracht. Wir müssen unsere Fehler einschränken und dann weitermachen.

Roman Josi:
Es ist hart, die ersten drei Spiele zu verlieren und man hat natürlich Druck, das vierte zu gewinnen. Wir wussten, dass wir den ersten Sieg holen müssen und sind sehr froh, dass wir es geschafft haben.

Reto Berra:
Wir haben schon zwei Spiele verloren, bei denen wir mit Führung ins letzte Drittel gegangen sind. Es war wirklich gut für unser Selbstvertrauen, dass wir dieses Spiel nach Hause bringen.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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Deutschland unterliegt Finnland mit 0:4

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