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Derby-Sieg im dritten Versuch

KEC-Stürmer Nico Krämmer - Foto: Alexandra Schmitz

Die Kölner Haie haben im dritten Anlauf in dieser Saison das erste Derby gegen die DEG verdient mit 2:1 gewonnen. Düsseldorf brachte sich wie zuletzt mit zu vielen Strafen selbst in Schwierigkeiten.

Druckvolles erstes KEC-Drittel ohne Torerfolg

Die Haie starteten druckvoll in die Partie und brachten Schüsse aus allen Lagen auf den Kasten von Düsseldorfs Goalie Niederberger. Die DEG benötigte ein Powerplay, um überhaupt zu ihrem ersten Torschuss zu kommen. Beste Chance in der Anfangsphase für den KEC war ein Pfostentreffer von Alexander Sulzer, bei dem die Scheibe anschließend von Niederbergers Rücken abprallte und nur knapp am Tor vorbeiging. Einen weiteren Pfostentreffer verzeichnete Max Reinhart für die Domstädter.

Die Haie behielten in den ersten 20 Minuten vor allem auch in den Zweikämpfen die Oberhand, spielten einen deutlich aggressiveren Forecheck als noch am vergangenen Freitag gegen Ingolstadt und ließen die Hausherren bei fünf gegen fünf selten über die Mittellinie kommen. Tore fielen im ersten Drittel keine, obwohl beide Mannschaften jeweils eine lange doppelte Überzahl hatten.

Die größeren Spielanteile hatte der KEC im ersten Drittel, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Mathias Niederberger hielt seiner Mannschaft mit starken Paraden das 0:0 fest.

Krämmer und Eriksson treffen

Im Mittelabschnitt kamen die Düsseldorfer besser in Fahrt, wurden mutiger nach vorne und setzten die Haie bereits in ihrem eigenen Drittel vermehrt unter Druck. Daraus eröffneten sich aber auch Kontermöglichkeiten für den KEC. In der 22. Minute war es Johannes Salmonsson, der allein vor Niederberger auftauchte und von Marcel Brandt nur noch regelwidrig am Torschuss gehindert werden konnte. Salmonsson vergab allerdings den folgenden Penalty. Er hatte Niederberger bereits aus der Position gebracht, aber dann verlor er die Scheibe vorm Abschluss von der Rückhand.

Die Düsseldorfer immer besser in der Partie, aber der KEC nach wie vor mit den besseren Torchancen. Ab Mitte des zweiten Spielabschnitts öffnete sich das Spiel daraufhin. Die DEG warf mehr nach vorne, riskierte mehr in der Offensive, kassierte dafür aber wieder und wieder Konter. Travis Turnbulls Schuss von rechts entschärfte Düsseldorfs Schlussmann noch bravourös, war dann aber machtlos, als die Haie mit Gogulla, Hager und Krämmer einen 3-auf-1-Konter liefen. Gogulla legte für Krämmer von links quer, der dann das leere Tor vor sich hatte und zum 1:0 für die Haie einnetzte.

Nur drei Minuten später erhöhte Fredrik Eriksson im fünften Powerplay für die Haie mit einem satten Schlagschuss auf 2:0. Nico Krämmer hatte Niederberger perfekt die Sicht verstellt. Kurz vor Drittelende kamen die Haie sogar noch zu Powerplay Nr. 7, konnten aber Niederberger trotz zahlreicher Schussversuche nicht nochmal überwinden.

Strafenreiches Schlussdrittel

Der Schlussabschnitt begann strafenreich. Zunächst geriet die DEG zweimal in Unterzahl. Das Powerplay des KEC agierte druckvoll, brachte aber nichts Zählbares zustande. Anschließend die Haie zweimal direkt nacheinander in Unterzahl. In der ersten DEG-Powerplay-Situation traf Kammerer nur den Außenpfosten, im zweiten Powerplay verwandelte er in der 50. Minute dann einen Rebound nach Schuss von Davis zum 1:2-Anschluss.

In der Folge kochten die Emotionen immer weiter hoch. Es folgte das neunte Powerplay der Haie, in dem Travis Turnbull verpasste, den alten Abstand wieder herzustellen. Nach einem Gogulla-Schuss kam er an den Rebound von Niederberger, legte die Scheibe aber am leeren Tor vorbei. Im gleichen Powerplay nahm sich mit einer 10-Minuten-Disziplinarstrafe Shawn Lalonde mit einem unnötigen Puck-Wegschlagen aus der Partie, nachdem ihm die Scheibe aus dem Angriffsdrittel gerutscht war.

Fünf Minuten vor Ende des letzten Drittels eröffnete die DEG die Schlussoffensive, scheiterte aber wieder und wieder an Wesslau, der nun mehr in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Mit noch 1:15 zu spielen, verließ Niederberger zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis. Auch eine Auszeit nahm die DEG noch. Doch die Haie brachten die knappe Führung über die Zeit.

Nico Krämmer sagte nach der Partie: “Es war ein ganz, ganz enges Derby. Die Torhüter waren beiden richtig gut heute. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Die haben am Ende nochmal gedrückt, aber am Ende haben wir verdient gewonnen.”

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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„Nicht geschafft, das Tempo anzuziehen.“ – Stimmen zur 0:1-Niederlage gegen Ingolstadt

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