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Defensiv stark, offensiv eiskalt – 4:0-Sieg über Mannheim

Patrick Hager und Ryan Jones bejubeln das 2:0. Foto: Florian Müller
Patrick Hager und Ryan Jones bejubeln das 2:0. Foto: Florian Müller

Auf heimischem Eis verloren die Haie die letzten drei Spiele, vor allem, weil sie aus ihren Chancen zu wenige Treffer machten – heute wollten sie es besser machen. Nach dem 4:0-Auswärtssieg gegen die Schwenniger Wild Wings am vergangenen Freitag waren die Spieler der Haie bereits fokussiert und blickten konzentriert auf die Partie am heutigen Sonntag gegen die Adler Mannheim.

Den ersten Vergleich in dieser Saison konnte der KEC am zweiten Spieltag auswärts mit 2:0 gewinnen. Beide Mannschaften wurden seitdem verstärkt: Während auf Mannheimer Seite Luke Adam verpflichtet werden konnte (5 Spiele, 3 Tore, 1 Assist), gewann Köln das Tauziehen um Christian Ehrhoff (1 Spiel, 2 Assists).

Beim Heimspiel-Debüt für Ehrhoff bildete dieser ein Verteidiger-Paar mit Frederik Eriksson, nachdem Shawn Lalonde nach seiner Strafe im vergangenen Spiel von der DEL für zwei Spiele gesperrt wurde. Torsten Ankert rückte in der Verteidigung somit wieder in den Kader. Marcel Ohmann und Jean-Francois Boucher blieben als überzählige Spieler auf der Tribüne.

Das heutige Spiel stand visuell im Zeichen des „Pinktober“, der inzwischen etablierten Kampagne gegen Brustkrebs: Der KEC spielte auch in diesem Jahr in pinken Trikots. Knapp 13.400 Zuschauer wollten an diesem „goldenen Herbsttag“ die Partie sehen.

2:0-Führung nach ausgeglichenem ersten Drittel

Besagter Ehrhoff war Ausgangspunkt für die frühe Führung des KEC (3. Spielminute): Die Nummer 10 der Haie leitete den Gegenangriff ein, zog in die Mitte, legte die Scheibe auf die rechte Seite auf Byers, der zentral auf Krämmer passen konnte, welcher dann Dennis Endras überwand.

Mannheim kam insbesondere durch das Überzahlspiel nach einer Strafe gegen Corey Potter zunehmend besser in die Partie. Obwohl beide Defensivabteilungen sich über weite Strecken neutralisierten, konnte sich Mannheim ein Chancenplus erarbeiten. Die beste der Adler-Torchancen: Aaron Johnson schickte Jamie Tardif, der zuvor einen Check von Ehrhoff einstecken musste, doch nun im Alleingang auf Wesslau ging, aber den Schweden nicht überwinden konnte. Auffälligster Hai in dieser Phase: Nicolas Krämmer, der sich mit seiner Reihe zwei gute Chancen erarbeitete.

In der 17. Spielminute mussten die Schiedsrichter den Videobeweis bemühen, nachdem Max Reinhart die Scheibe verloren hatte, Kolarik an Wesslau gescheitert war und Ullmann möglicherweise den Ausgleich erzielt hatte. Die Schiedsrichter entschieden sofort auf „kein Tor“ und konnten diesen Eindruck im Videostudium nicht umkehren – es blieb bei der 1:0-Führung für den KEC,

Doch dann: In den letzten Sekunden des Drittels nahm die Reihe um Jones Fahrt auf, Jones zog über rechts in das Drittel, fand aber keine Anspielstation, da ein auf dem Eis liegender Mannheimer jegliche Anspielmöglichkeiten in den Slot blockierte. Die Scheibe kam so zu Hager, der rechts neben dem Tor lauerte, vor das Tor zog und in der kurzen Ecke Endras 11 Sekunden vor dem Ende mit dem Nachschuss zum 2:0 überwinden konnte.

Starkes Unterzahlspiel sichert die KEC-Führung

Ein eher seltenes Erlebnis bot sich den Fans zu Beginn des zweiten Drittels: Einige Spieler der Adler kamen zu spät aus der Kabine und mussten, weil die Schiedsrichter sie nicht mehr über das Eis zu ihrer Bank fahren ließen, im Umlauf der Eisfläche warten.

Beide Mannschaften kamen konzentriert aus der Kabine und es entwickelte sich ein Spiel mit wenigen Unterbrechungen. Die beste Chance in dieser Phase auf Seite der Mannheimer: Jamie Tardif konnte in der 27. Spielminute im Alleingang aus dem rechten Bullykreis auf Wesslau laufen; sein Schuss traf zunächst das Lattenkreuz, sprang von da nach unten weg und prallte kurz vor der Torlinie auf das Eis.

Erneut mussten die Haie eine große Strafe hinnehmen: T.J. Mulocks Schläger glitt bei einer Defensivbewegung am Schläger eines Mannheimer Spielers hoch, Mulock rang um sein Gleichgewicht und traf mit der Kelle hinter seinem Rücken Luke Adam im Gesicht, welcher sofort blutete. Mulock erhielt die 5 + Spieldauer-Strafe, welche Uvira für ihn absaß.

Die Haie zeigten sich wenig geschockt und arbeiteten sehr solide in Unterzahl: Erst nach zwei gespielten Minuten in der Unterzahl (!) kam Mannheim durch eben jenen Luke Adam zu seinem ersten Torschuss. Ganz im Gegenteil entwickelte der KEC sogar hochkarätige Offensivbemühungen: Hager konnte einen Unterzahlkonter aus dem eigenen Drittel laufen, aber Endras machte den Kasten unten dicht und Hagers Schuss landete lediglich am Schoner.

Im weiteren Verlauf kamen die Haie noch zu ihrem ersten Überzahlspiel des Spiels, nachdem Ullmann nach einem erfolglosen 2:1-Angriff auf Wesslau Latta umriss. Aber auch die Mannheimer konnten ein gutes Unterzahlspiel auf das Eis bringen, lediglich Jones erarbeitete sich ein adäquate Torchance auf den kurzen Pfosten. Die 2:0-Führung aus dem ersten Drittel blieb bestehen.

In 21 Sekunden wurde das Ergebnis ausgebaut

Beide Mannschaften starteten das dritte Drittel mit der Motivation, weiter Tore zu schießen und kamen jeweils zu Chancen. Nach einer Chance von Arendt in der 44 Spielminute dann aber der KEC: Turnbull startete über links, lupfte die Scheibe auf das Tor, Endras klärte die ungefährliche Aktion und lenkte sie zur Seite weg. Gogulla sammelte dann jedoch die Scheibe auf und brachte sie unmittelbar in den Slot zu Hospelt, der völlig freistehend vor Endras zum 3:0 verwandeln konnte.

Nach dem folgenden Bully bemühte sich Mannheim um eine direkte Antwort, aber stattdessen der schnelle Gegenangriff des KEC: Eingeleitet durch Salmonsson, der auf Gogulla spielte, welcher sich bis in den Slot durchtankte und nur 21 Sekunden nach dem 3:0 zum 4:0 verwandeln konnte.

Mannheim gab sich jedoch nicht auf und kam unter anderem durch Raedeke zu weiteren guten Chancen. Die beste Chance für den KEC erarbeitete sich in dieser Phase Jones, der bei einem 2:1-Konter gleich zwei Mal nur auf den Pfosten zielte (48. Minute). Die beste Chance der Mannheimer wiederum durch Tardif, der in eigener Unterzahl von Akdag bedient wurde und abzog, aber in Wesslau seinen Meister fand (54. Minute). Bis zum Ende der Partie erarbeiteten sich beide Mannschaften weitere Chancen – unter anderem in einem weiteren Powerplay knapp drei Minuten vor dem Ende für den KEC -, am 4:0-Endergebnis änderte sich nichts mehr.

Über den Autor: René Guzmán

René hat Haimspiel.de 2003 zusammen mit Dennis gegründet. Mit Tobias hat er die allererste Radioübertragung aus Iserlohn gesendet. Er war Mitglied des Vorstandes des KEC "Die Haie" e.V., 2010 war er an der Organisation der Ausstellung "Powerplay - Eishockey in Köln" zur Eishockey-WM im Deutschen Sport und Olympia-Museum beteiligt, hat seine Staatsexamensarbeit zum Thema "Eishockey in Deutschland bis 1945" verfasst und z.B. das "Wir sind Haie!"-Logo und das Logo des Haie-Fanprojekts entworfen.

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Gogulla: „Wir haben heute ein gutes Zeichen gesetzt.“

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