Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

3:4-Niederlage gegen Krefeld erhöht den Druck

Haie-Headcoach Niklas Sundblad. Foto: Steffen Thaut
Haie-Headcoach Niklas Sundblad. Foto: Steffen Thaut

Die Kölner Haie verlieren gegen den Tabellenletzten aus Krefeld mit 3:4 und fällt in alte Muster zurück. Die Haie begannen stark, gingen in Führung und verloren im Schlussdrittel das Spiel. Jones und Eriksson brachten den KEC zwei Mal in Führung, Lalonde gelang mit seinem Treffer im dritten Drittel nur noch der Anschluss. Die Gäste aus Krefeld kämpften sich in die Partie und nahmen drei Punkte mit, obwohl auch sie viele Fehler und Unkonzentriertheiten im Spiel zeigten. Es wird eng für Haie-Trainer Niklas Sundblad.

Im ersten Drittel begannen die Haie stark und waren die spielbestimmende Mannschaft. Falk fälschte direkt zu Beginn nur knapp neben das Tor ab. Das erste Überzahlspiel brachte dann die zu dem Zeitpunkt verdiente Führung: Müller mit dem Schlagschuss von der blauen Linie, Jones steht richtig und fälscht erfolgreich ins Tor ab. Der KEC auch in der Folgezeit das spielbestimmende Team, verlor aber kurz vor Drittelende den Faden: Krefeld kam zu besseren Torchancen und traf zwei Mal das Torgestänge. Eine Unkonzentriertheit der Haie sorgte dann für den 1:1-Ausgleich durch Valentine, der einen Konter der Gäste erfolgreich abschließen konnte. Zwei Minuten vor der ersten Pausensirene stürmten die Haie ohne Absicherung nach vorne und die Pinguine eröffneten aus der Tiefe heraus den Konter und konnten den ersten Treffer bejubeln. So ging es mit einem aus Haie-Sicht unglücklichen und enttäuschenden 1:1 in die erste Drittelpause.

Im Mittelabschnitt flachte die Partie ab, viele Zweikämpfe in der neutralen Zone, viele Angriffsbemühungen, aber auf beiden Seiten fehlte die Kreativität und Durchschlagskraft, um zwingende Chancen heraus zu spielen. Auf Haie-Seite übernahm kein Spieler Verantwortung um sichtbar die Mannschaft und Fans mitzureißen. Vereinzelnde Aktionen von Falk, Aslund und Jones verblassten schnell, da keine Druckphasen aufgebaut werden konnten. So war es erneut ein Überzahlspiel, dass zum Haie-Tor führte: Umicevic, der heute als 13. Stürmer aufgestellt wurde, legte ab für Eriksson und dessen Schlagschuss  ging durch die Beine von KEV-Schlussmann Galbraith zum 2:1 über die Torlinie. Doch der Jubel in der LANXESS arena dauerte nicht lange an. Schymainski antwortete postwendend mit einem Nachschuss am kurzen Eck zum 2:2-Ausgleich noch in der gleichen Minute. Der Krefelder Stürmer wurde sträflich allein gelassen und musste den Puck nur noch über die Linie drücken, nachdem Wesslau geschlagen war. So ging es auch nach dem zweiten Drittel mit einem Unentschieden in die Kabinen.

In den ersten 40 Minuten wirkte das Spiel emotionslos. Vor dem Hintergrund, in welcher Situation sich aktuell beide Teams befinden und es immer wieder den Stempel “Derby” aufgedrückt bekommt, enttäuschten beide Teams. Die spielentscheidende Szene hatten dann allerdings Derby-Charakter: Während Jones einen hohen Stock ins Gesicht bekam wurde es unübersichtlich. Gleich mehrere Strafen hätte man pfeifen können, aber es traf nur einen: Falk erhielt zwei Minuten wegen Bandenchecks. Die Gäste nutzen mit einem Direktpassspiel die numerische Überlegenheit aus und konnten die erstmalige Führung am Abend erzielen. Derby-Stimmung nun auch auf den Rängen: Die Fans waren sauer aufgrund der Entscheidung und forderten auch in der Folgezeit Strafen gegen Krefeld. Nutznießer daraus waren aber erneut die Pinguine, die durch Driendl mit einem trockenen Schuss ins Eck das vorentscheidende 2:4 aus Haie-Sicht erzielte. Die Angriffsbemühungen der Haie wurden in den letzten zehn Minuten geschickt durch Physis und Härte gestört, so dass durch Lalonde nur noch der 3:4-Anschlusstreffer erzielt werden konnte. Auch als Wesslau zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis war, konnte der KEC keinen Druck aufbauen um den Ausgleich zu erzielen. Schon vor dem Spiel war klar, dass technisch visierte Spieler es heute auf dem Eis schwer haben werden, doch auf Haie-Seite fehlte vor allem die Durchschlagskraft, um die anfängliche Dominanz über 60 Minuten aufrecht erhalten zu können.

Obwohl Haie-Geschäftsführer unmittelbar nach Spielende Trainer Sundblad den Rücken stärkte, wurde durch die Niederlage der Druck auf das Trainergespann der Haie größer. Am Derby-Wochenende sollte die Mannschaft ein Signal an Fans und Geschäftsleitung senden. Eine starke Leistung am Freitag beim 3:0-Sieg in Derby sorgte nicht für das notwendige Selbstbewusstsein, zu Hause den Tabellenletzten aus Krefeld zu schlagen. Das Team scheint im Gegensatz zum Vorjahr intakt zu sein, doch die schwankenden Leistungen auf dem Eis können für ein ähnlich enttäuschendes Saisonende sorgen.

Krefelds Trainer Franz Fritzmeier, der zu Saisonbeginn noch Co-Trainer der Kölner Haie war, hatte zuletzt zehn Auswärtsspiele in Folge verloren.

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

Vorheriger Artikel

Derbysieg mit starker Mannschaftsleistung

Keine Kommentare vorhanden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.