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0:6-Desaster: Köln in Bremerhaven nicht anwesend

Daniar Dshunussow während der Saisonvorbereitung 2016. Foto: Alexandra Schmitz
Daniar Dshunussow während der Saisonvorbereitung 2016. Foto: Alexandra Schmitz

“Die über 600 Fans aus Köln haben viel investiert um heute hier zu sein. Leider waren wir aber nicht anwesend”, sagte Sportdirekter Mahon noch während des Spiels in der zweiten Drittelpause. Die Haie-Fans waren per Sonderzug angereist und sahen ein Kölner Desaster: Der KEC verliert in Bremerhaven mit 0:6. Dshunussow sollte heute seinen Einsatz erhalten, wurde aber nach wenigen Minuten bereits wieder ausgewechselt beim Stand von 0:3.

Traum-Start für Bremerhaven

Bremerhaven erwischte den perfekten Start in die Partie und erzielte bereits früh die ersten Tore. Quirk fälschte bereits in der ersten Minute einen Schuss von der blauen Linie erfolgreich ab. Dshunussow hatte keine Chance, auch wenn der Treffer nicht hätte zählen dürfen: Mit einer aktiven Beweung erzielte Quirk den Treffer mit dem Schlittschuh. Auf einen Videobeweis verzichteten die Unparteiischen überraschenderweise. Sicher aber auch, weil sich keiner auf Haie-Seite beschwerte. Während wenig später Hoeffel links allein auf Dshunussow aufmachte, verzettelte sich Müller in einen Zweikampf an der blauen Linie und ließ so den Platz zu, den der Bremerhavener Stürmer zum 2:0 nutzte. Beim 3:0 war Zerressen völlig aus der Position – Bremerhaven hatte leichtes Spiel und baute auf die 3:0-Führung nach 5 Minuten aus. Der Arbeitstag für Daniar Dshunussow war beendet. Der Ersatz-Torhüter wurde von der Mannschaft völlig im Stich gelassen.

Mit der Defensivarbeit ist auch Wesslau ohne Chance

Auch Gustaf Wesslau war nach wenigen Minuten geschlagen: Combs erzielte aus der Drehung ins lange Eck das 4:0. Kein Haie-Spieler fühlte sich für den Stürmer zuständig und verhinderte den Torschuss. Hoffnungsschimmer: Hospelt hatte nur den Pfosten getroffen, aber die Haie kamen etwas besser in die Partie und es war noch genug Zeit auf der Uhr. Der DEL-Neuling ließ aber auch im zweiten Drittel nichts anbrennen, im Gegenteil: Welsh stand plötzlich vor dem Haie-Tor und verwertete einen Querpass zum verdienten 5:0. Zerressen war erneut aus der Position und konnte nicht mehr eingreifen. Das 6:0 durch Doppeltorschütze Combs war ein sehenswerter Schuss trocken ins Eck. Einen ähnlich sehenswerten Treffer gelang schon Iserlohns Down beim letzten Spiel in Köln. Bei beiden Situationen war Sulzer der Gegenspieler, der zu weit weg war von seinem Mann. Wesslau wurde auf dem falschen Fuß erwischt und konnte nicht mehr abwehren. Bremerhaven verwaltete im letzten Drittel die Uhr und sicherte sich den 6:0-Sieg auch in der Höhe verdient aufgrund der leichtfertigen Fehler auf Kölner Seite.

Zu viel Platz und keine Einstellung

Die Defensivleistung der Haie war heute indiskutabel. Bremerhaven hatte leichtes Spiel und viel zu viel Platz in der Kölner Hälfte. Wesslau verhinderte vor allem im zweiten Drittel im Minutentakt weitere Gegentreffer. Die Gastgeber tauchten vor dem Haie-Schlussmann regelmäßig völlig alleinstehend auf. Selbst in Unterzahl gelang es den Haien nicht, kompakt zu stehen und Bremerhaven wurde zum weiteren Toreschießen eingeladen.

Mahon, Müller und Hospelt entschuldigen sich

Während Mahon sich vor allem bei den Fans entschuldigte, war Hospelt in der ersten Drittelpause stocksauer: “Dshunussow akzeptiert bei uns seine Rolle und muss sehr lange auf seine Spiele warten. Dann kriegt er hier eins und wird von uns absolut in Stich gelassen. Das ist eine Frechheit von uns, wie wir mit ihm hier umgegangen sind”. Auch Moritz Müller kritisierte seine Mannschaft: “Dshunussow wurde heute von uns auf dem Eis in jeder Situation im Stich gelassen. Da müssen wir uns bei ihm alle entschuldigen”.

 

Über den Autor: Dennis Wegner

Dennis gründete gemeinsam mit René im Sommer 2003 haimspiel.de und betreut die Seite bis heute als 1. Vorsitzender. Außerdem war er zwischendurch für das Haie-Fanprojekt tätig, hat mit dem Team und der Fanszene "Wir sind Haie" ins Leben gerufen und die Flyeraktion "Köln ohne Haie?" mit großem medialen Echo organisiert.

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“Alle wollen, alle geben Gas” – Stimmen zum 3:2-Sieg gegen Iserlohn

6 Kommentare

  1. Thomas
    30.12.2016

    Glückwunsch nach Bremerhaven. Super Spiel, und Danke das sie im letzten Drittel Gnade vor Recht kannten. Das ist nichtmal ironisch gemeint.

    Die Niederlage in der Höhe war mal nötig glaube ich. Die Fehler gehen ja langsam auf keine Kuhhaut mehr. Herr Clouston nach dem letzten Spiel in der PK “Wir müssen mal 60 Minuten konsequent sein.” Hat geklappt… 60 kein Eishockey… war konsequent.

    Ich dachte nach den letzten drei Spielen “Ah jetzt wissen sie wieder wie es geht, nach 3 dreckigen Siegen.” Und dann ein Tiefpunkt ohne Gegenwehr. “Wir sind da wo wir sein wollen.” Herr Clouston ist das Ihr Ernst? Zum Glück war das jetzt nur ein Spiel, und das war schlecht. JETZT und genau JETZT müssen aber mal Taten folgen. Ich kann dieses “Der Torhüter war on fire” als Ausrede zu schlucken, auch wenn es heute stimmte.

    Und bitte erlöse mich wer von Byers. Außer Schlägerrei und harten Checks kommt da ja nicht viel.

    Es sind jetzt 3 Punkte bis Platz 3 nach heute Abend. Ein Team das immer davon redet “Wir können jeden schlagen.”
    Ja das mag sein, aber die Einstellung stimmt in den letzten Wochen überhaupt nicht mehr. Schüsse von außen, keiner im Slot, 2-1 Situationen werden meist nur schlampig oder egoistisch außgespielt.

    Und der Herr Reinhart, ist für mich einer der wenigen die auch mal Räume schaffen. Aber er und Salmonson sind die ärmsten Säue. Da bietet sich aber auch keiner mal an um was mit den Räumen anzufangen.

    Wir haben mehr Charakter geholt diese Saison. Bewahre mich wer mit der Aussage. Da hatte die Mannschaft letzte Saison, aber noch mehr “Eier”.

    Wer jetzt nicht erkannt hat, dass es 5 vor 12 ist, dem kann ich nicht mehr helfen.

    Allen einen guten Rutsch.

    Gruß
    Thomas

  2. Thomas
    30.12.2016

    3 Punkte bis Platz 7… Falls das wer korrigieren könnte… Sry

  3. Tacki
    30.12.2016

    Bremerhaven holt die Haie genau da ab, wo sie sind: in der völligen Überheblichkeit.

    Wer auch nur ansatzweise mitverfolgt hat, wie Bremerhaven spielt, wäre gewarnt gewesen.

    Bleibt nur zu hoffen, dass gegen München wieder ernst an den Tag gelegt wird.

  4. 31.12.2016

    es wird immer wieder Spiele geben, wo eine Mannschaft einen Komplett-Blackout hat, nur ist das bei den Haien immer gegen die kleinen Teams wie Schwenningen, Straubing oder jetzt Bremerhaven. Aber wo ich dann immer wieder nen Hals bekomme: Wenn Kai Hospelt schon in der 1. Drittelpause losledert, wieso kommt dann nach der Pause keine Reaktion??? Weder Ehrhoff, Hager, Müller, Gogulla oder Hospelt haben als sogenannte “Führungsspieler” irgendetwas unternommen, um dagegen zu halten.
    Daniar tat mir gestern unendlich leid. Da darf er nach fast 2 Monaten noch mal spielen, und dann sowas….
    Aber noch einer tut mir leid! Obwohl Ankert wieder nicht im Kader war, darf er den Coach zurecht fragen:”Und die sollen besser als ich sein?”
    Mahon muss sich nicht entschuldigen, denn er hat nix verbockt. Aber das Team müsste den Fans den Sonderzug bezahlen….

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