Die DEL-Playoffs sind noch in vollem Gange und die Weltmeisterschaft noch so weit weg, dass selbst ihr langer Schatten voraus erst allmählich in Sichtweite rückt. Ein Problem für die deutschen Profis der Kölner Haie, die sich Hoffnungen auf eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft machen, denn es ist kaum möglich, ohne amtlichen Spiel- und Trainingsbetrieb im Tritt zu bleiben. Moritz Müller, Marcel Ohmann, Sebastian Uvira und Danny aus den Birken versuchen es trotzdem und sind dafür täglich auf dem Eis.
Franz Fritzmeier trainiert mit Danny aus den Birken. Foto: Steffen Thaut
„Es ist nicht einfach. Auch vom Kopf her. Die Saison war zu Ende, und man weiß zwar, da kommt womöglich noch was, aber man kann es nicht direkt greifen, weil es doch noch eine Weile hin ist“, so Moritz Müller. „Wir machen hier unsere Übungen, aber die Zweikämpfe zum Beispiel hat man nur im Training mit der ganzen Mannschaft. Die Nominierung erfolgt am Sonntag. Dann wissen wir, wer am 01. April bei der ersten Maßnahme in Dortmund dabei ist.“
Auch Marcel Ohmann versucht, die Spannung so weit es geht hoch zu halten. „Es ist natürlich ein bisschen schwer für uns, jetzt drinzubleiben. Aber wir – also die Jungs, die eventuell bei der WM dabei sind – versuchen uns zusammen fit zu halten. Es macht Spaß. Es ist natürlich nicht mit einem Mannschaftstraining vergleichbar. Aber wir bleiben zumindest drin und hoffen, dass wir bereit sind, wenn es dann losgeht. Die Einladungen zur Maßnahme kommen ja erst noch, aber von uns dürfte es das an Spielern sein“, meint Ohmann mit Blick auf die derzeitigen Trainingsteilnehmer. Er selbst rechnet sich keine großen Chancen auf eine Nominierung aus, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: „Ich weiß es nicht. Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich dabei bin. Ich hoffe es, aber mal schauen.“
„Natürlich hoffe ich auf eine Nominierung, aber ich versuche, die Hoffnung nicht zu groß werden zu lassen, um nicht enttäuscht zu sein, wenn ich nicht dabei bin“, sagt Sebastian Uvira zu seinen eigenen Erwartungen. „Ich arbeite einfach hart daran, dass ich es vielleicht schaffen werde. Und wenn nicht, dann hoffe ich, dass es nächstes Jahr klappt.“
Wer in dieser Gruppe auf den ersten Blick sofort fehlt, ist Torsten Ankert. Der Verteidiger musste sich einer Operation unterziehen, um endgültig seine Atemprobleme loszuwerden, wie er verriet: „Die Nase musste nochmal neu gemacht werden. Das ist eine alte Geschichte. Die WM kann ich deswegen auch nicht spielen.“ Sobald er wieder fit ist, will er aber in gewohnter Manier sofort wieder mit der Vorbereitung auf die neue Saison starten.
Bei allem ernsten und ambitionierten Hintergrund der derzeitigen Einheiten bleibt aber vor allem eins derzeit nicht auf der Strecke: Der Spaß. Und der hat viel damit zu tun, dass sich Niklas Sundblad und Franz Fritzmeier aktiv ins Spielgeschehen einschalten.
Franz Fritzmeier ist im Training für Spaß zu haben. Foto: Steffen Thaut
„Nach der Saison haben wir eine Woche frei gemacht, aber seitdem sind wir wieder täglich auf dem Eis. Unsere beiden Coaches spielen auch mit, also geht’s meistens drei gegen drei. Und wir machen auch ein paar Laufübungen“, berichtet Moritz Müller. Dass Niklas Sundblad und Franz Fritzmeier ohne Ausrüstung mitmischen, hält speziell den Headcoach nicht von Körperkontakt ab. „Jeder, der Sunny kennt, weiß, dass der sich nichts gefallen lässt auf dem Eis. Der teilt dann auch schonmal aus“, grinst Müller. „Das hat er als Spieler schon so gemacht und nichts davon verloren, seit er Trainer ist.“
Auch Marcel Ohmann hat Lob für den Einsatz der Coaches: „Sunny ist da immer motiviert. Die haben da auf jeden Fall Spaß dabei.“
„Das hier ist gerade wirklich nur Training zum fithalten“, meint Sebastian Uvira. „Es macht aber auch einfach Spaß, und ich halte meine Herzfrequenz hoch. Es motiviert sehr, dass Sunny und Franz mit uns mitspielen. Wir lachen auch viel. Es ist einfach nur zum Genießen.“ Und auch er ist durchaus beeindruckt von dem, was die beiden Coaches noch am Stock können: „Es ist wirklich erstaunlich. Die sind beide wirklich gute Spieler. Sunny mit seinen Zauberhänden, die er mir ja auch beibringt. Es macht wirklich Spaß mit den beiden.“
Für den deutschen Teil der Mannschaft, der nicht an der WM-Vorbereitung und dem Turnier teilnimmt, geht es auch schon in einem Monat wieder los, verrät Niklas Sundblad: „Ab 27. April steigen wir hier wieder ins Training ein und geben bis 20. Juni schonmal Vollgas. Danach machen wir für gut drei Wochen den Laden hier dicht, und ab 20. Juli geht das Training mit der kompletten Mannschaft wieder los.“
„Das werden harte zehn Wochen“, meinte Alexander Weiß unter der Woche mit Ausblick auf das anstehende Trainingsprogramm und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Da freuen wir uns schon alle sehr drauf.“ Aber Niklas Sundblad unterstreicht, dass es neben dem Konditionstraining in dieser Zeit auch speziell um die Arbeit mit den jungen Spielern geht.
Der Fahrplan für den Sommer steht also. Dass der Trainingseinstieg mit dem kompletten Kader in diesem Jahr 10 Tage früher angesetzt ist als im Vorjahr, macht angesichts der zahlreichen personellen Veränderungen viel Sinn. Je mehr Zeit bleibt, um die Neuen zu integrieren und alle auf ein einheitliches Niveau zu bringen, umso besser.
Gut zu wissen! Wir waren letzte Woche in der KA 2 und da stand eine Trainingseinheit für die #34 im Trainingsplan und unsere #17 kam auch gerade an, als wir wieder wegfuhren.
Danke für Eure Infos. So bleiben wir dran. Ansonsten ein schönes Wochenende allerseits.