Unabhängiges Magazin seit 2003 – Eishockey. Kölner Haie. Köln. DEL.

Hinweis: Dieser Artikel ist älter als sechs Monate. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutzt du:

Aktuelle Informationen findest du auf unserer Startseite »

„Wir haben den Kampf nicht angenommen.“ – Stimmen zur Niederlage in Bremerhaven

Dane Byers gegen Cody Lampl - Foto: Alexandra Schmitz

Mit einer auch in der Höhe verdienten 0:6-Niederlage im Gepäck verlassen die Kölner Haie Bremerhaven. Nach der desaströsen Leistung hier die Stimmen zum Spiel von Daniar Dshunussow, Moritz Müller, Jean-Francois Boucher und Co-Trainer Greg Thomson:

Bittere Pille

Daniar Dshunussow: „Es ist natürlich hart. Wenn man nicht viel spielt, dann wünscht man sich natürlich, dass man Erfolg hat, wenn man reinkommt. Man bemüht sich halt. 0:3 nach fünf Minuten ist dann natürlich eine bittere Pille. Das tut mir natürlich weh. Man trainiert immer fleißig und hofft, dass man zum Einsatz kommt. Wenn der dann aber so läuft [wie heute], dann tut das natürlich weh.“

(Zu Kai Hospelts Interview-Aussage, die Mannschaft habe Dshunussow im Stich gelassen: ) „Ich bin traurig. Ich habe auch einen Anspruch an mich, wenn ich reinkomme, dass ich dann gute Saves mache – egal ob ich viel oder wenig spiele. Das ist mir leider heute nicht gelungen. Ich hoffe, dass die Jungs heute gesehen haben, dass wir gegen München mehr machen müssen. Ich hoffe, dass wir uns gegen München die Punkte zurückholen.“

Kampf nicht angenommen

Moritz Müller: „Wir haben den Kampf nicht angenommen. Bremerhaven hat uns von Anfang an überrannt. Wir müssen uns den Vorwurf heute ganz klar selber machen. Wir müssen in den Spiegel gucken und uns ganz klar sagen, dass das nicht die Intensität ist, mit der man ein Auswärtsspiel gewinnt. Großes Entschuldigung von der ganzen Mannschaft an Daniar Dshunussow, der seine Rolle die ganze Saison super akzeptiert hat und den wir heute ganz klar im Stich gelassen haben.“

(Auf die Frage, ob man mit dem Kopf schon bei den anstehenden Partien gegen München war: ) „Kann sein, dass es daran gelegen hat. Das kann viele Gründe haben. Fakt ist, dass wir nicht so reingegangen sind, wie man reingehen muss, um ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Das müssen wir uns als Mannschaft ankreiden, dass wir heute nicht die richtige Intensität an den Tag gelegt haben.“

Hätten aufwachen müssen

Jean-Francois Boucher: „Bremerhaven war von Anfang an sehr hungrig. Ich denke, wir waren vielleicht nicht bereit. Das kann passieren, aber nach dem ersten oder zweiten Tor hätten wir aufwachen und mehr machen müssen. Wir wissen, dass wir unsere Intensität steigern müssen. Ich denke, im zweiten Drittel haben wir gut angefangen, aber dann haben wir Strafen genommen. Bremerhaven hat seine Chancen genutzt. Das hätten wir auch machen müssen, denn wir hatten Chancen. Ihr Torwart hat gut gespielt, aber das ist keine Ausrede. Wir müssen mehr in den Torraum spielen und mehr kämpfen. Das hätten wir alles besser machen müssen, um hier Punkte zu holen.“

„Daniar Dshunussow arbeitet jeden Tag sehr, sehr hart. Ich denke, wir wissen, dass er ein guter Torwart ist. Er spielt vielleicht zwei oder drei Spiele pro Saison. Wenn er im Tor ist, dann müssen wir für ihn ein bisschen mehr machen. Wir müssen im Kopf haben, dass wir ihm das schuldig sind. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es tut uns allen sehr leid.“

Das Spiel im ersten Drittel verloren

Greg Thomson: „Wir haben im ersten Drittel definitiv nicht gut gespielt. Die komplette Mannschaft, alle Spieler. Natürlich ist das eine Enttäuschung. Wenn du die letzten 40 Minuten anschaust, dann haben wir zumindest ein Spiel aus diesem Spiel gemacht. Aber wir haben definitiv in den ersten 20 Minuten nicht gut gespielt und das Spiel da verloren. Die Chancenverwertung war eine Katastrophe. Wir müssen dieses Spiel heute so schnell wie möglich vergessen. Wir haben in den nächsten Tagen viele Spiele. Man kann nicht so lange über dieses Spiel nachgrübeln.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

Vorheriger Artikel

0:6-Desaster: Köln in Bremerhaven nicht anwesend

2 Kommentare

  1. Ralf Müller
    01.01.2017

    Da war man wohl im Kopf schon in der Olympia-Halle….
    Im Nachhinein war es wahrscheinlich ein Fehler auf den Hockey-Halleluja-Deal einzugehen, aber wer konnte da schon ahnen, dass Fischtown einer der unangenehmsten Teams werden würden. Schon beeindruckend, wie die aus 2 1/2 Chancen drei Tore machen. Aber das ist ja nicht nur gegen uns so, wenn man sich die Telekom-Top10 ansieht sind sie jedesmal mehrmals mit Hammeraktionen dabei! Gegen die gewinnt man nur, wenn die Abwehr alles richtig macht. Ansonsten knallt es.
    Wir sind leider zur Zeit das Gegenteil, auf 30 Chancen 1-2 Tore…
    Wenn man dann 4:0 hinten liegt, ist eigentlich schon nach dem 1. Drittel klar, das man da keine 3 Punkte holt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.