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Vor den Playoffs: Eriksson, Tiffels und Uviras neue Rolle

Sebastian Uvira traf als einziger Hai zuletzt gegen Bremerhaven - Foto: Alexandra Schmitz

Am Dienstag werden die Kölner Haie die Reise nach Nürnberg antreten. Die Zeit bis dahin wird genutzt, um sich auf die Ice Tigers vorzubereiten und auch um sich noch ein paar Optionen im Line-Up zu erarbeiten. Sebastian Uvira rückt deshalb in die dritte Reihe. Dominik Tiffels spielt sich weiter neben Moritz Müller ein, während man darauf hofft, dass Fredrik Eriksson für Spiel 1 wieder am Start ist.

Fragezeichen hinter Fredrik Eriksson

Nach zwei freien Tagen zu Beginn der Woche und einer freiwilligen Eiszeit am Mittwoch, stieg Peter Draisaitl mit der Mannschaft am Donnerstag wieder voll ins Training ein. Auch die Freitagseinheit war intensiv. Eine knappe Stunde gab es Vollgas auf dem Eis. Es fehlte nur Fredrik Eriksson, der sich im Mannheim-Spiel am vergangenen Freitag verletzt hatte. Für seine Rückkehr ins Line-Up gibt es noch keinen fest angepeilten Termin, aber berechtigte Hoffnung für Spiel 1. „Wir schauen von Tag zu Tag und entscheiden das dann in Abstimmung mit Freddy“, so der Headcoach. „Wenn es denn geht, wird er auf dem Eis stehen.“

Ob der Schwede tatsächlich schon zu Beginn der Viertelfinal-Serie gegen die Ice Tigers wieder einsatzfähig ist, bleibt aber offen. Derzeit stehen Peter Draisaitl also nur sechs Verteidiger zur Verfügung. Dominik Tiffels – als Nr. 8-Verteidiger vor der Saison verpflichtet – steht somit in den Top 6 und verrichtet da unaufgeregt und selbstsicher seinen Job.

Tiffels: „Versuche mein Bestes, um ins Team zu passen.“

„Es war ja von vorneherein klar, dass ich vermutlich ins Team nachrutsche, wenn einer ausfällt. Für Fredder ist es natürlich schade, aber jetzt bin ich hier und versuche mein Bestes, um ins Team zu passen“, so Tiffels.

Als der 24-jährige Kölner in der Olympia-Pause aus Frankfurt abberufen wurde, war er eigentlich erstmal nur als Versicherung gegen mögliche Ausfälle seiner Verteidiger-Kollegen Christian Ehrhoff und Moritz Müller nach deren Rückkehr vom Olympischen Turnier gedacht. Er fährt mit nach Iserlohn, dann schauen wir weiter, hieß es damals. Er fuhr dann doch auch mit nach Mannheim – zum Glück. Seit dem Ausfall von Eriksson bildet er ein Verteidigerpaar mit Moritz Müller.

„Ich komme mit Mo super klar. Ich komme genauso gut mit allen anderen klar, aber Mo versucht mir viel zu helfen, viel zu erklären“, sagt Tiffels. „Ich denke, das wird ganz gut klappen.“

Gekommen um zu bleiben

„Er macht das super“, lobt Verteidiger-Kollege Moritz Müller. „Er hat sehr gut gespielt jetzt in den Partien, die ich mit ihm zusammengespielt habe. Er traut sich was zu mit der Scheibe und ist ein spielstarker Verteidiger. Er kann sich ruhig zutrauen, mit nach vorne zu gehen. Das macht er sehr gut.“

„Er macht einen sehr guten Job. Er spielt sehr solide, spielt den Puck gut aus der eigenen Zone raus“, bestätigt auch Kapitän Christian Ehrhoff und sieht deshalb Erikssons zeitlich nicht absehbare Verletzungspause gelassen entgegen. „Man merkt überhaupt keinen Leistungsabfall. Von daher mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“

Die unaufgeregte Art, die Tiffels neben dem Eis an den Tag legt, ist ihm auch auf dem Eis zu eigen. „Er hat in Frankfurt eine sehr gute Rolle gespielt dieses Jahr. Ich denke, dass ihm das auch das nötige Selbstvertrauen geben wird. Er weiß von uns, dass er volle Rückendeckung hat, so zu spielen, wie er auch in Frankfurt gespielt hat“, erklärt Moritz Müller.

Frankfurt wird der Verteidiger nicht mehr viel zu sehen bekommen in dieser Saison. Vermutlich sogar nur noch, um seinen Umzug zu komplettieren.

„Bei meiner ersten Anreise hier hatte ich nicht den großen Koffer gepackt, aber mittlerweile ist alles gepackt. Ich freu mich, jetzt hier zu sein. Hier möchte ich sein. Hier will ich spielen. Deswegen ist jetzt alles gut“, so Tiffels.

Uvira in den Top-9

Unterdessen gab es auch Bewegung in den Sturmformationen, namentlich in Reihe drei und vier. Sebastian Uvira rückte im Training in die Reihe mit Kai Hospelt und Ryan Jones. Nico Krämmer lief neben T.J. Mulock und Blair Jones auf.

„Die Idee ist, den beiden Reihen einfach mal einen anderen Look zu geben“, erläutert Peter Draisaitl. „Wir sind uns klar darüber, dass der Uvi in der Serie sehr wichtig für uns ist und sein wird und dass er eigentlich schon während der letzten Wochen und Monate ein Upgrade verdient hätte. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass Nico ein Downgrade verdient hätte.“

Auch wenn es eine klare Belohnung für Sebastian Uvira ist, geht es dem Headcoach aber auch darum, Flexibilität und Variabilität für die Serie gegen Nürnberg zu schaffen. Wenn Powerplay oder Penaltykilling die normalen Reihen auseinanderreißen, sollen danach bei fünf gegen fünf trotzdem funktionierende Formationen aufs Eis. „Das Momentum wird wechseln in der Serie. Dann werden wir sehr schnell reagieren müssen“, so Draisaitl. „Mittlerweile ist das Ausgangs-Line-Up nicht mehr so wahnsinnig wichtig, weil es innerhalb eines Spiels sehr schnell passieren kann, dass man etwas ändern muss.“

Zu seiner Versetzung in die dritte Reihe sagt Uvira selbst: „Es ist natürlich schön, im Line-Up hochzurücken. Mit meiner alten Reihe hatte ich mich gut eingespielt. Das wird jetzt eine neue Challenge, die ich mit Vollgas annehmen werde. Es ist immer gut, wenn man auch mal mit anderen zusammenspielt. Es ist gut, wenn man auch mit anderen ein bisschen Chemie entwickelt hat, falls man in einer brenzligen Situation mal irgendwo anders einspringen muss.“

Die Wichtigkeit von Uvira in der Serie gegen die Ice Tigers unterstreicht Peter Draisaitl nicht ohne Grund. Neben Corey Potter und Blair Jones ist er einer der Spieler, die gegen die körperlich großen, robusten Nürnberger physisch dagegenhalten, wenn nicht sogar den Ton angeben sollen. „Ich freu mich auf die Nürnberger“, so Uvira. „Das sind große Spieler, ziemlich kräftig, die aber von der läuferischen Geschwindigkeit her nicht so schnell sind. Ich will versuchen, das auszunutzen, und werde denen viel Druck machen.“

Das Line-Up im Freitagstraining

Hanowski – Bolduc – Shugg
Schütz – Thomas – Gogulla
Uvira – Hospelt – Ryan Jones
Krämmer – Mulock – Blair Jones
Ehrhoff – Sulzer
Zerressen – Potter
Müller – Tiffels

Wruck und Boucher absolvierten die Einheit aushilfsweise als Verteidiger. Auch alle drei Goalies waren auf dem Eis. Justin Peters erschien mit seiner frisch eingetroffenen neuen Maske im Haie-Design.

Wichtiges Erfolgserlebnis am Ende der Hauptrunde

Nur knapp waren die Haie daran vorbeigeschrammt, sich statt der jetzigen gründlichen Vorbereitung auf den Viertelfinalgegner noch durch die Pre-Playoffs schlagen zu müssen. Das Bewusstsein dafür ist auch fünf Tage nach dem Sieg in Ingolstadt noch da.

„Es war ganz wichtig für uns, die Pre-Playoffs zu umgehen. Besonders für die Stimmung. Ich glaube, es wäre ein Killer geworden, wenn wir jetzt direkt hätten spielen müssen“, meint Moritz Müller. „Unabhängig vom Sichern des Viertelfinales war es schon sehr wichtig, mit einem Sieg aus der Hauptrunde rauszugehen. Die Spiele in Iserlohn und Mannheim haben wir ganz klar zu recht verloren. Mit so einer Leistung in die Playoffs zu gehen, wäre nicht gut gewesen für die Köpfe. Deswegen war nicht nur der Sieg in Ingolstadt wichtig, sondern auch die Art und Weise, wie wir uns den Sieg erspielt haben.“

„Die Psyche eines Spielers ist von allergrößter Bedeutung. Deswegen ist es immer besser, mit etwas Positivem zu arbeiten“, meint Draisaitl zur Wichtigkeit, die Hauptrunde mit einem Sieg beendet zu haben.

Playoff-Stimmung macht sich breit

Die Atmosphäre im Training war anders als während der Hauptrunde. Auch wenn der erste Puck erst am kommenden Mittwochabend fällt, hat die Post-Season bei allen Beteiligten offensichtlich bereits begonnen.

„Oh ja! Sogar sehr!“ meint Uvira auf die Frage, ob sich in der Kabine schon ein bisschen Playoff-Kribbeln eingestellt hat. „Ich bin ziemlich heiß auf die Playoffs. Ich war schon immer ein Playoff-Typ. Ich finde das nochmal eine geile Saison. Man arbeitet das ganze Jahr darauf hin, da dabei zu sein. Jetzt geht es halt um alles oder nichts. Ein geiles Feeling.“

„Die Stimmung ist gut. Die Vorfreude ist da“, findet auch Ehrhoff. „Ich denke, so langsam kommt auch diese Business-Einstellung auf die Playoffs. Wir haben ja noch ein paar Tage. Heute war ein intensives Training. Morgen ist nochmal ein Ruhetag. Dann geht es voll los. Wir haben uns schon ein paar Mal getroffen und über Nürnberg gesprochen. Spätestens ab Sonntag sind die Köpfe dann voll auf Playoffs.“

„Alle sind heiß darauf. Darum geht’s in der Saison“, bestätigt Tiffels nach der Eiszeit am Freitag. „Jeder freut sich jetzt aufs erste Spiel.“

Spiel 1 gegen die Ice Tigers beginnt am Mittwoch, den 14.03. um 19:30 Uhr in Nürnberg. Wir übertragen die Partie live ab 19:15 Uhr. Das erste Viertelfinal-Heimspiel bestreiten die Haie am Donnerstag, den 15.03. ebenfalls um 19:30 Uhr.

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Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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10 Kommentare

  1. Herr Vorragend
    10.03.2018

    Seitdem Schütz nicht mehr mit Shugg und Hanowski spielt, funktionieren die beiden überhaupt nicht mehr. Warum wird erneut Balduc in die Reihe gesetzt? Verstonn ich nit!

    • Bossy
      10.03.2018

      Sehe ich auch so; und sonderlich produktiv im Sturm und als Team erfolgreich (Siege, Punkteschnitt) waren die Haie seit der Trennung der drei nun wirklich nicht mehr.

      Zum Start der Playoffs darf sich das Trainerteam (oder sind das doch eher einsame Entscheidungen?) dann doch gerne wieder an die Dinge erinnern, die in dieser Saison schon mal gut funktioniert haben; zumindest eine echte Top-Reihe vorweisen zu können, könnte gegen Nürnberg schon ganz nützlich sein, zumal bei denen auch Reinprecht wieder mitmischt.

  2. Thomas
    10.03.2018

    Da man ja Platz hätte wenn Eriksson nicht spielte, wäre es spannend ob Peters als Backup dabei ist. Würde mir für Daniar natürlich sehr leid tun. Aber das wäre auch mal ein Statement. Frei nach dem Motto, selbst wenn der Wesslau einen schlechten Tag hat kommt mit Peters jemand der auch Erfahrung hat.

    Für Uvira freut es mich. Hätte lieber mal Gogulla ersetzten sollen. Und dann Hospelt Jones Gogulla, das funktionierte für alle.

    Bin schon sehr gespannt.

    Gruß
    Thomas

  3. Ralf
    10.03.2018

    Peters mit neuer Maske im Haie-Design…. Das macht man doch nicht, wenn man sich nicht schon der nächste Saison bei den Haien sicher ist.
    Also wird DD wahrscheinlich Weichen müssen? Das hätte er nicht verdient.

  4. Alexander
    10.03.2018

    Das Peters wohl doch bleibt ist für mich die richtige Entscheidung. Das hörte sich vor wenigen Tagen noch anders an es war sogar die Rede davon das Ben Meisner nach Köln kommt was sich jetzt aber nicht mehr so anhört denn das Peters oder Meisner 3 Torwart werden will glaube ich nicht.

    Bin gespannt ob Bolduc und Thomas jetzt auch bleiben es war zu lesen das Peters,Bolduc und Thomas in Köln keine guten Karten hätten.

    Für mich sind Mulock,Wruck,Mo.Müller und Schütz eher Wackelkandidaten.Ob Marcel Müller nach Köln kommt oder nicht die Frage stellt sich auch seit ein paar Tagen da gibt es immer andere Meldungen.Aber bei all den Spekulationen sollte man den Fokus auf den Titel legen nur der Glaube an den Titel zählt bis die Saison vorbei ist.

  5. Sockenträger
    10.03.2018

    Eins würde mich schon interessieren, warum ist Schütz und Mo. ein Wackelkanidat? Da fallen mir andere ein… und was bitte soll Marcel Müller in Köln? Bin froh das der wech ist…

    • Bossy
      10.03.2018

      Mo und Schütz können nur aus einem einzigen Grund wackeln, nämlich dass sie selbst aus Köln weg wollen. Mo weg? Unsinn, davon mal ganz abgesehen, dass er ja auch noch Vertrag hat.

      Schütz ist einer der wenigen Stürmer, die mir in dieser Saison gefallen haben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er verlängert, sehe ich nach dieser sportlich bislang doch ziemlich besch… enttäuschenden Haie-Saison als gering an, der Meister wird da heftig mitbieten; hoffentlich liege ich mit meiner Prognose falsch.

  6. Alexander
    10.03.2018

    Weil Schütz und Mo weit unter ihren Möglichkeiten spielen das sie es besser können war ja bei Olympia zu sehen gesehen habe ich von beiden diese Saison bei den Haien noch nix obwohl sie in der Starting-Six waren.Für die genannten Spieler wäre mir das Geld zu schade Hungerecker,Marcel Goc oder Moritz Seider wären bessere Alternativen.

  7. Sockenträger
    10.03.2018

    mhhhh, das sie vielleicht nicht ihr volles Potential ausgeschöpft haben geb ich gerne zu, aber ob es richtig wäre sie gehen zu lassen, ich weiß nicht. Wie gesagt da fallen mir andere ein die weit zurückgeblieben sind. Wobei ich auch eher sagen möchte,oder ich meine Schütz war noch mit der beste Stürmen, aber ok, da können ja die Meinungen auseinander gehen und Alexander,klar die aufgezählten Spieler sind auf jeden Fall eine Alternative . Naja wir dürfen gespannt sein wie der nächste Kader aussehen wird, hoffentlich geht man das ganze Sinnvoll an und vielleicht wäre es auch mal gut wenn weniger Druck da ist.

  8. Hai67
    12.03.2018

    Bei der Frage, wer bleibt und vor allem: Wer freiwillig geht ode abgeworben wird, ist ja Eines sehr entscheidend: Erfolg der Mannschaft! Also, ab jetzt: Unternehmen Play Off mit Vollgas! Wir holen uns gleich am Mi. in NUE den ersten Sieg, ich sag: 3-2 für uns nach Verlängerung!

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