Am morgigen Montag geht es für Niklas Sundblad nach Nordamerika. Umsehen will er sich nach eigenen Angaben vorrangig bei Spielen in den Heim-Arenen der Atlantic Division der AHL – also in einem erweiterten Kreis rund um Boston. „Wenn ich schon drüben bin, sehe ich mir aber auf jeden Fall auch ein NHL-Spiel an. Aber nur zum Spaß“, freut sich der Kölner Headcoach und lässt kurz mal den Hockey-Fan in sich aufblitzen. Die Gelegenheit würde er am Mittwoch haben, wenn die Bruins die Florida Panthers im TD Garden empfangen, während in der AHL lediglich die Lake Erie Monsters die Milwaukee Admirals im fernen Cleveland zu Gast haben.
Was Sundblad in der AHL zu finden hofft, ist ein Center sowie ein weiterer Außenstürmer. Wie bei allen anderen Verpflichtungen hat er hier sehr konkrete Vorstellungen. „Beide sollen kleine, wendige, kreative Spieler sein“, so Sundblad und fügt hinzu: „Einer von beiden soll ein Rechtsschütze sein. Ob das der Center oder der Winger ist, ist egal.“ Das lang vermisste kreative Element soll also gleich im Doppelpack wieder Einzug ins Kölner Spiel halten.
Um herauszufinden, wer in den KEC-Kader passen könnte, gilt es zwei Kandidaten-Kreise zu überprüfen: die eigene Auswahl und die Liste der Vorschläge von den Agenten. Blind eingekauft wird auf keinen Fall. Sundblad stellt sicher, dass er alle betreffenden Spieler selbst gesehen hat. „Es ist wichtig, dass man sich selbst einen Eindruck verschafft“, betont er, räumt aber auch ein, dass nicht bei allen Wunschkandidaten sicher sei, ob sie den Weg Richtung Europa überhaupt antreten wollen. Nichtsdestotrotz scheut Sundblad offensichtlich nicht davor zurück, auch bei – für DEL-Verhältnisse – großen Namen anzufragen.
Der AHL-Spielplan gibt während Sundblads zweiwöchigem Aufenthalt in und um Massachusetts reichlich Gelegenheit, diverse Teams zu sehen. „Wir werden mit dem Auto unterwegs sein“, so Sundblad, schließt aber auch weitere Touren nicht aus: „Falls irgendwo ein interessantes Spiel weiter weg stattfindet, fliegen wir da im Zweifelsfall auch hin.“ Die Suche nach Verstärkung für die Kölner Haie kann sich also durchaus auf den Rest der AHL ausweiten.
Nach seiner Saison bei Färjestad zurück in Nordamerika, aber nicht mehr unter aktueller Beobachtung durch Niklas Sundblad, ist Offensivverteidiger Shawn Lalonde. Wie wir bereits vermutet hatten, hat der Haie-Coach von ihm gesehen, was er sehen wollte, wie er auf unsere Nachfrage jetzt bestätigte: „Lalonde ist ein sehr interessanter Spieler für uns. Er ist Rechtsschütze, hat einen guten Schuss, kann Über- und Unterzahl spielen und war in der DEL bereits erfolgreich.“ Ob damit schon ein Haken hinter die Suche nach dem zweiten neuen Verteidiger für den KEC gemacht ist, ließ Sundblad offen.
Ebenfalls noch offen ist die Personalie Johannes Salmonsson. Wie wir bereits berichteten, wurde der schwedische Stürmer konkret mit den Kölner Haien in Verbindung gebracht. Unklar ist noch, ob er einen deutschen Pass bekommen kann. Seine Mutter ist Deutsche, seine Großeltern leben noch in Deutschland. Sollte der Wechsel der Staatsbürgerschaft zustande kommen, wäre Salmonsson sicher ein interessanter Spieler für die Haie. In der SHL hatte er mit Linköping zuletzt großen Anteil daran, die Saison von Neu-Hai Gustaf Wesslau zu beenden. Nach einer für ihn schwierigen Hauptrunde dreht der Stürmer in den Playoffs gerade voll auf.
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