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Stimmen zum Spiel gegen Hamburg

Jason Williams feiert mit Tochter Cameron vor der Nordkurve. Foto: Steffen Thaut
Jason Williams feiert mit Tochter Cameron vor der Nordkurve. Foto: Steffen Thaut

Haie-Trainer Niklas Sundblad zeigte sich nach dem teilweise gala-artigen 6:1-Heimsieg gegen die Hamburg Freezers mit dem ersten Wochenende nach der Deutschland Cup-Pause sehr zufrieden: “Das war Haie-Eishockey! Die letzten beiden Drittel [in Mannheim] und heute die ersten beiden, so wollen wir spielen, mit viel Tempo, Intensität und gewonnenen Zweikämpfen. Das war sehr gut.” Vor der Partie hatte der Coach mit der Mannschaft gesprochen und über 40 Schüsse auf des Gegners Tor von seinen Spielern gefordert. Dass Schüsse alleine aber nicht alles sind zeigte die Effektivität, mit der die Haie die Freezers bezwangen. Hervorzuheben ist dabei das Powerplay, drei der ersten vier Treffer fielen bei einem Mann mehr auf dem Eis und auch Sundblad sah den Schlüssel bei den Special Teams: “Der große Unterschied zum Mannheim Spiel war die Überzahl. Wir haben auch gut in Unterzahl gespielt.”.

Philip Gogulla schloss sich dem an und war froh, dass die letzten Ergebnisse erst einmal vergessen werden können: “Wir haben die Kleinigkeiten besser gemacht. Wir haben fünf der letzten sechs Spiele verloren. Wir wissen, das ist nicht gut für uns. Wir haben uns vorgenommen die Kleinigkeiten richtig zu machen. Wir haben die ersten beiden Drittel überragendes Eishockey gespielt, die 6:0-Führung herausgeschossen und dann verdient gewonnen.”. “Wir hatten einen wirklich guten Start, erster Wechsel, zweiter Wechsel, dritter Wechsel, alle waren gut dabei und das haben wir die ersten beiden Drittel dann durchgezogen” ergänzte Johannes Salmonsson, der gleich in einem seiner ersten Wechsel drei deutliche Checks fuhr und damit seinem Spiel ein Element hinzufügte, das man bisher nicht unbedingt von ihm gewohnt war. Dazu befragt erklärte der Schwede: “Ich glaube, dass wir das gebraucht haben. Wir haben aus den letzten sechs Spielen nur einen Sieg geholt und dann muss man das Team irgendwie aufwecken. Ich werde jetzt auch weiter mehr checken, damit kommt man auch leichter ins Spiel. Man wird ein bisschen herumgeworfen und wird wacher.”

Einen ebenfalls sehr guten ersten Wechsel hatte Jason Williams, der nach überstandener Verletzung sein Heim-Debüt feierte und direkt zweimal Per Åslund in Szene setzen konnte. “Ich wollte einen guten Start haben, meine Beine in Bewegung bekommen und forechecken. Darauf habe ich mich konzentriert. Ich will generell erstmal mein Tempo zurückgewinnen und alles andere wird dann schon folgen. Für ein zweites Spiel hat es sich schon ziemlich gut angefühlt und ich habe schon gemerkt, wie mein Timing zurückkommt. Gut ist auch, dass mein Rücken alles aushält und sich alles gut anfühlt.” Sundblad sah es ähnlich: “Es war erst sein zweites Spiel, aber er kommt besser rein. Man hat heute seine Qualität in Überzahl gesehen, er hat eine super Vorlage gegeben. Er hat viel Platz bekommen und man sieht, welche Geduld er mit der Scheibe hat sowie seine guten Schüsse und Pässe. Er bringt Ruhe und Erfahrung. Man muss ihm noch ein paar Spiele geben bis er mehr ins Tempo kommt.” Williams war Teil der Überzahl-Formation mit fünf Stürmern und agierte neben Alexander Weiß an der blauen Linie. Gefragt, ob er in seiner Karriere bereits in einer solchen Formation Erfahrung sammeln konnte, antwortete er mit einem Grinsen auf den Lippen: “In Detroit hatten wir einen ziemlich stabilen Verteidiger namens Nick Lidström da hinten. Oder auch Niklas Kronwall. Wenn man mit fünf Stürmern spielt muss man etwas vorsichtiger sein, man muss aufpassen, damit man auch wirklich hart zurückarbeitet. Die anderen Teams fordern einen dann mehr heraus beim Spiel ein-gegen-eins. Als Fünf-Mann-Einheit muss jeder für den anderen da sein.”

Bisher konnte der Stürmer nur von der Tribüne aus zusehen und auch die Atmosphäre sog er am Sonntag das erste Mal vom Eis aus auf. “Es war großartig, so laut und wild. Wenn man im Spiel ist, blendet man den Krach ein bisschen aus, aber es ist wirklich eine tolle Arena hier. Eine der besten, in denen ich in meiner Karriere gespielt habe.” Dem würde sicher auch seine Tochter Cameron zustimmen, die die Ehrenrunder der Spieler im Arm ihres Vaters mit einem breiten Lachen begleitete. “Ich glaube fast, sie hat das mehr genossen als ich. Das Lachen während der Siegesrunde auf ihrem Gesicht zu sehen war unbezahlbar. Sie wollte am liebsten noch eine Runde fahren. Das machen wir dann beim nächsten Spiel, wenn wir gewinnen.”

Dass noch nicht alles perfekt war und man das gewünschte Haie-Eishockey im letzten Drittel nicht mehr spielte, ist durchaus in den Köpfen der Beteiligten. Philip Gogulla sah den Sieg natürlich trotzdem im Vordergrund und beschrieb auch, was dieser für die Kabine bedeutet: “Im letzten Drittel haben wir zu oft auf der Strafbank gesessen. Das müssen wir besser machen. Es ist für uns dennoch ein Erfolgserlebnis. Man darf nicht vergessen – wenn wir heute verlieren, dann kommt man Dienstag in die Kabine und dann ist eine andere Stimmung als sie jetzt Dienstag herrschen wird. Es war ein guter erster Schritt, es sind aber auch nur drei Punkte, ein Spiel. Wenn wir jetzt in Bayern so spielen wie heute, ist es für uns ein Schritt nach vorne.” Niklas Sundblad zollte auch dem Gegner Respekt, der trotz sechs Toren Rückstand nie aufsteckte: “Im letzten Drittel haben wir aufgehört, zu skaten. Hamburg ist ein starker Gegner und Gustaf Wesslau hat ein paar überragende Saves gemacht.” Das sah auch Stürmer Johannes Salmonsson so und hätte seinem Torhüter gerne ein Geschenk gemacht, das dieser in dieser Saison bisher noch nicht feiern durfte: “Wir hätten ein besseres Schlussdrittel spielen müssen. Gustaf hat uns oft gerettet und er hatte heute einen Shutout verdient, aber wir waren im letzten Drittel nicht gut genug.”

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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Spielbericht: 6:1-Gala gegen Hamburg

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