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Stimmen zum 6:1-Sieg gegen die Eisbären

Dragan Umicevic und Philipp Gogulla feiern Gogullas Treffer zum 5:1 gegen Berlin. Foto: Sportfoto Müller
Dragan Umicevic und Philipp Gogulla feiern Gogullas Treffer zum 5:1 gegen Berlin. Foto: Sportfoto Müller

Die Kölner Haie waren auch im zweiten Spiels des Wochenendes siegreich und erzielten erneut sechs Tore, vier davon bei Überzahl. Am Ende stand ein 6:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin zu Buche, das Team, das Ex-Haie-Coach Uwe Krupp jetzt trainiert. Wir haben wieder Stimmen gesammelt, diesmal von Moritz Müller, Dragan Umicevic und Niklas Sundblad.

Moritz Müller: “Das Ergebnis fällt am Ende vielleicht ein bisschen hoch aus.”

Viel wurde im Vorfeld über die Rückkehr von Uwe Krupp an seine alte Wirkungsstätte in der Presse geschrieben, aber genau dort wollte Haie-Kapitän Moritz Müller dieses Thema auch belassen: “Das mit Uwe ist mehr von außen reingetragen worden, als dass das ein Thema in der Mannschaft war. Wir haben es natürlich gelesen und gehört, aber für uns war es kein Thema. Wir konzentrieren uns mehr auf uns. Es gilt damit abzuschließen und ich bin froh dass das vorbei ist und wir zur Normalität zurückkehren können.” Zur “Normalität” in dieser Haie-Saison gehört bisher auch, dass immer das Team verliert, das mit 1:0 in Führung geht, Müller hätte es aber doch lieber anders: “Natürlich wäre es gut wenn es anders wäre und wir in Führung gehen würden, aber es zeigt auch das wir die Ruhe haben und nicht in Panik verfallen, wir sind geduldig geblieben. Wir haben gut angefangen und Berlin stark unter Druck gesetzt. Die Tore sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen, das Ergebnis fällt am Ende vielleicht ein bisschen hoch aus.” Nach dem Freitagssieg war ein 0-Punkte-Heimwochenende wie vor zwei Wochen sowieso schon ausgeschlossen, der Haie-Kapitän sieht die Grundlage für die letzten beiden Siege aber noch am vergangenen Wochenende: “Nachdem wir gegen Augsburg und Straubing keine Punkte mitgenommen haben, war das ein entscheidender Moment, wie wir das nächste Wochenende gegen Mannheim und in Wolfsburg spielen. Das waren Schlüsselspiele und da haben wir Qualität und Charakter bewiesen, die Spiele zu gewinnen und das hat uns Selbstbewusstsein für dieses Wochenende gegeben.”

Niklas Sundblad: “Die Überzahl hat sehr gut funktioniert”

Der Haie-Trainer zeigte sich auch nach dem Spiel gegen Berlin hochzufrieden: “Die ersten 15 Minuten waren sehr stark von uns. So viel Puckbesitz und gute Pässe und Kombinationen habe ich lange nicht bei uns gesehen. Berlin ist Anfang des zweiten Drittels ins Spiel zurückgekommen, da haben sie etwas Gas gegeben, aber allgemein waren wir deutlich besser als Berlin.” Besonders das Überzahlspiel wusste am Sonntag zu gefallen, vier Treffer fielen bei numerischer Überlegenheit, zwei davon sogar bei doppelter Überzahl, einer Disziplin, bei der die Haie bisher in der Saison immer versagten. Sundblad probierte dabei am Wochenende wieder einige neue Dinge aus und stellte zum Beispiel Alex Weiß an die blaue Linie. Der Stürmer wusste dabei zu überzeugen und lenkte das Powerplay des KEC. “Alex Weiß ist ein super Spieler, Alex Sulzer ist verletzt und Weiß ist da oben auch gut. Er hat Geduld an der Scheibe und einen guten Schuss sowie den nötigen Überblick.” Ebenfalls regelmäßig zum Einsatz kam ein Powerplayblock mit 5 Stürmern, Sundblad schwört dabei auf die Technik der Stürmer: “Die fünf Stürmer im Powerplay haben alle hohe technische Fähigkeiten. Ich will so viel „Skill“ auf dem Eis haben wie möglich.” Dieser Skill verteilt sich bei normaler Spieleranzahl dann über alle vier Reihen der Haie, so dass sich am Wochenende jede Formation an den 12 Toren beteiligen konnte. Das sieht auch Niklas Sundblad bei seiner täglichen Arbeit mit der Mannschaft: “Ich sehe es im Training, wir haben Qualität in der Mannschaft. Viele Spieler können Tore machen. Wir trainieren mehr Offensive, die Kombinationen. Durch die Qualität der Spieler schießen wir dann viele Tore, denn wir sind eine gute Mannschaft. 12:3 Tore dieses Wochenende war schon sehr stark.”

Dragan Umicevic: “Ich dachte schon, ich brauche einen Emptynetter”

Einer, der lange auf seinen ersten Saisontreffer warten musste, war Neuzugang Dragan Umicevic. Beim Schweden mangelte es aber keinesfalls am Einsatz, der Stürmer schoss in den acht Spielen vor Sonntag 28mal aufs gegnerische Tor – Höchstwert in der Mannschaft – konnte aber bisher kein einziges Mal treffen. Als er dann in der 56. Minute die Scheibe von Patrick Hager bei doppelter Überzahl mustergültig aufgelegt bekam, war der anschließende Jubel natürlich groß und auch im Gespräch nach dem Spiel war Umicevic anzumerken, dass endlich eine Last von ihm abfiel: “Ich habe nicht allzuviel darüber nachgedacht, aber natürlich macht man sich früher oder später darüber Sorgen. Solange man Chancen hat, ist es aber eigentlich ok, wirklich Sorgen muss man sich machen, wenn man garkeine Chancen mehr hat. Zwischendurch dachte ich schon, ich bräuchte einen Emptynetter, um endlich zu treffen. Es war wirklich schön und ich bin glücklich, dass ich das Tor gemacht habe. Auch wenn ich eigentlich nicht soviele Tore schieße, ab und zu will ich auch mal treffen”. Zum Spielverlauf sagte der Stürmer: “Wir hatten einen sehr guten Start heute und haben unsere Chancen im Powerplay verwertet, haben dort ein paar Scheiben reingemacht und das war der Huaptgrund für den Sieg.” Wie auch seine Landsleute, die seit dieser Saison neu in der Deutschen Eishockey Liga, hat der Schwede Spass an der hiesigen Liga: “Das Spiel hier ist etwas offener und macht wirklich Spass. Man bekommt viele Chancen und wir haben hier ein gutes Team und tolle Fans. Wir hatten einen guten Start in die Saison und ich genieße es hier wirklich sehr.”

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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1 Kommentar

  1. Sjard
    13.10.2015

    Guter Artikel. Es macht besonders Spaß nach so einem Wochenende auch die Stimmung der Spieler zu erfahren.

    Kurze Frage: Mir ist jetzt mehrfach aufgefallen, dass Johannes Salmonsson in der Drittelpause immer noch 5-10 min auf der Bank sitzten bleibt. Wisst ihr warum? Versucht er sich dort zurück zu ziehen oder hat er den Auftrag von Sundblad, die Tore nochmal zu studieren? Vielleicht habt ihr ja noch andere Ideen.

    LG

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