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Ryan Jones fällt länger aus

Ryan Jones - Foto: Steffen Thaut

Gerade, als die Kölner Haie nach dem Trainerwechsel und mit der Verpflichtung eines Sportdirektors wieder in ruhigeres Fahrwasser gefunden zu haben scheinen, machen sich Sorgen an anderer Stelle breit: Die Verletzungsausfälle. Jüngster Neuzugang im KEC-Lazarett ist Ryan Jones.

In der Partie am Sonntag in Augsburg hatte der 31-jährige Winger, der in dieser Saison mit Patrick Hager und Philip Gogulla die erfolgreichste Sturmreihe der Haie bildete, nach einem Stockschlag auf den Arm im zweiten Drittel zunächst noch mit einem Eisbeutel auf der Bank gesessen, ehe er ohne weiteren Einsatz in die Kabine fuhr. Bei einer Kämpfernatur wie Jones war das schon ein Indiz dafür, dass es sich nicht nur um eine kleinere Blessur handelt.

Die ärztliche Untersuchung am Montag bestätigte die Befürchtungen: Jones wird den Kölner Haien voraussichtlich mindestens für den Rest der Hauptrunde und womöglich länger nicht mehr zur Verfügung stehen. In dieser entscheidenden Phase der Saison ein schwerer Schlag für den KEC, der sich in den letzten Spielen gerade erst ein wenig Aufwind erarbeitet hatte. Im Spiel bei den Panthern hatte Clouston nach Jones‘ Ausfall die Bank verkürzt und nur noch mit drei Reihen gespielt. Für die anstehenden Partien wird er eine andere Lösung finden müssen, um die Eiszeit und damit die Belastung verteilen zu können. Einzelne Spieler werden Doppelschichten fahren müssen.

Die Liste der aktuellen Ausfälle bei den planmäßigen Leistungsträgern wird also länger. Mit der Verpflichtung von Danny Syvret konnte man zumindest den personellen Engpass in der Defensive kompensieren, nachdem neben Alexander Sulzer am vergangenen Sonntag gegen die Adler Mannheim auch noch Fredrik Eriksson verletzt ausgefallen war. Dass Max Faber in seinen Einsätzen für den KEC solide Leistungen gebracht hat, war ebenfalls eine große Hilfe.

Im Sturm fehlt den Haien neben Sebastian Uvira auch wieder Jason Williams, dessen Rückenverletzung aus der Saison-Vorbereitung am Freitag beim Spiel in Straubing nach einem Check erneut aufgebrochen war. Wann der etatmäßige 1.-Reihe-Center, der im Fitnesstest vor der Saison die besten Werte der Mannschaft vorzuweisen hatte, ins Line-Up zurückkehren kann, ist völlig offen. Uvira hatte nach seiner Verletzung vor dem letzten Mannheim-Spiel auf einen Ausfall von ca. zwei Wochen spekuliert.

Für Cory Clouston sollte eigentlich normaler Alltag einkehren. Nach fünf Spielen in seinen ersten zehn Tagen als KEC-Headcoach steht nun endlich eine normale Trainingswoche auf dem Programm. Neben den zu bearbeitenden taktischen Baustellen wird er sich jetzt aber auch noch um neue Reihen Gedanken machen müssen. Jones-Hager-Gogulla war für Clouston eine Formation, auf die er gebaut hat. Die fällt in dieser Konstellation erstmal weg. Andere Spieler sind jetzt gefordert, in die Bresche zu springen. Am kommenden Wochenende stehen mit den beiden Auswärtsspielen in Krefeld und Ingolstadt zwei wichtige Partien im Kampf um einen Playoff-Platz an. Bleibt zu hoffen, dass sich in der zwölftägigen Pause danach die Reihen der Verletzten ein Stück weit lichten.

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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6 Kommentare

  1. Timo Engel
    02.02.2016

    Ich kann die Sache mit Jason Williams absolut nicht verstehen. Warum wartet man nicht noch zwei Wochen länger bis er wieder richtig fit ist. Das erste Mal hat ja auch nicht funktioniert. Oder die Verletzung ist so schlimm, dass Eishockey auf dem Niveau überhaupt nicht mehr möglich ist. Jetzt ist die Saison wohl gelaufen für ihn.

  2. Traumpass
    02.02.2016

    Oha, damit fehlen im Kampf um Platz 10 gleich zwei Top-Stürmer, das wird jetzt ziemlich eng und auch Nerven zerrend werden, denn jeder einzelne Punkt mehr oder weniger pro Spieltag wirkt sich sofort in der Tabelle aus. Und fünf glatte Siege oder eben 15 Punkte in den letzten 10 Spielen sind da für die Haie jetzt das absolute Minimum, am besten noch errungen im direkten Vergleich. Nach 0:9 Punkten aus den bisherigen drei Spielen gegen Ingolstadt wäre ein Auswärtssieg am nächsten Sonntag auf jeden Fall mal ein Ausrufezeichen.

    Williams wird diese Saison und damit vermutlich überhaupt nicht mehr für den KEC spielen, da lege ich mich mal fest. Eine Rückenverletzung, die nach langer Pause direkt im ersten Spiel wieder aufbricht, klingt schon nach Tragik.
    Selbst wenn er für die möglichen Playoffs grünes Licht bekäme, die Gegner warten dann doch nur darauf seine Belastungsgrenze auszutesten; da gibt es schon genug Präzedenzfälle..

    1,5 Punkte pro Spiel klingen eigentlich auch nicht wirklich ambitioniert, aber über einen längeren Zeitpunkt hinweg hat das ein Haie-Team zuletzt unter Krupp Ende 2013 (!) geschafft.

    Um so unverständlicher wirkt auf mich nach wie vor die Nibelungentreue der Herren Schönberger und Gotthardt zu Niklas Sundblad, der ja -wie seinerzeit oft betont worden war- nicht verpflichtet worden war, um hier irgendetwas nachhaltig aufzubauen, sondern weil er schlicht und ergreifend den Meistertitel erringen sollte.
    Anspruch und Realität haben beim KEC auf der Trainerposition nie weiter auseinander gelegen.

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