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Per Aslund erhält Einjahres-Vertrag beim KEC

Per Aslund mit Färjestad im Spiel gegen Frölunda. Foto: bildbyran.se
Per Aslund mit Färjestad im Spiel gegen Frölunda. Foto: bildbyran.se

Den Kölner Haien ist der nächste Top-Transfer gelungen. Mit Per Aslund kommt ein SHL-erprobter Stürmer zum KEC. Die Verpflichtung hatte sich angekündigt, wie wir berichteten. Er erhält einen Einjahres-Vertrag.

Der Außenstürmer überzeugte in der SHL als zuverlässiger Scorer in Färjestads Top-6. In seiner letzten Saison brachte er es auf 35 Punkte (16 Tore, 19 Assists) und blickt auf zahlreiche Einsätze für die “Tre Kronor” zurück. Er bringt keine einzelne, herausragende Fähigkeit mit sondern ein rundes Gesamtpaket mit sehr gutem, laufstarken Zwei-Wege-Spiel. Den letzten Schritt zum Star-Spieler in der hochklassigen SHL hat er nicht gemacht, aber die Tatsache, dass sein Ex-Club ihn nur ungern verloren hat, spricht Bände über seinen Wert in einer Mannschaft.

Aslund hatte nach neun Jahren bei Schwedens Top-Club Färjestad BK ein neues Angebot bekommen, das ihm nicht zugesagt hat. Gleichzeitig umwarb der KEC den 28-Jährigen. Obwohl Färjestad im letzten Moment noch das Angebot nachbesserte, hat sich Aslund zum Wechsel nach Köln entschlossen. Die Haie waren bei Weitem nicht die einzigen Interessenten, wie Niklas Sundblad verrät: „Fünf andere SHL-Clubs wollten ihn unbedingt haben. Er hätte auch in die KHL oder in die Schweiz wechseln können. Aber er hat sich für uns entschieden.“

„Es wird Spaß machen, etwas Neues auszuprobieren“, sagte Aslund im Interview mit der schwedischen Zeitung Värmlands Folkblad. Sein Besuch vergangene Woche in Köln (wir berichteten), bei dem er Haie-Coach Niklas Sundblad traf und sich die Gegebenheiten vor Ort angeschaut hat, überzeugte ihn. Dass zudem eine Reihe von schwedischen Landsleuten dem Vernehmen nach in der kommenden Saison beim KEC spielen, schürte Vorfreude: „Ich habe davon auch gelesen. Das wäre eine Riesenspaß, wenn es so kommt.“

Auch Niklas Sundblad hat einen guten Eindruck vom Typen Aslund gewonnen: „Er ist ein ruhiger Typ und sehr seriös. Ein Profi durch und durch. Er ist in einer super Verfassung und sehr, sehr gut trainiert. Er ist eine Top-Verpflichtung für uns.“

Das Abenteuer im Ausland ist auch deshalb für ihn möglich, weil es seine familiäre Situation zulässt. Seine Frau Malin und die gemeinsame Tochter Greta, die erst acht Monate alt ist, finden hier ein gutes Umfeld. „Es passt für die ganze Familie. Dass Greta noch so klein ist, macht es einfach und war ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung. Das wird eine tolle Erfahrung für unsere gesamte Familie“, so Aslund zum Värmlands Folkblad. Er freut sich außerdem darauf, seine in der Schule erworbenen Deutsch-Kenntnisse aufzufrischen.

Günstig war der Schwede sicher nicht. Er spricht vom besten Vertrag, den er je unterschrieben hat. Die Haie haben den Zuschlag aber nicht des Geldes wegen bekommen, wie Niklas Sundblad verrät: „Er hatte keine verrückten Gehaltsforderungen. Mit einigen der Clubs, die ihn haben wollten, hätten wir auch gar nicht mitbieten können. Die Kölner Haie genießen international ein gutes Ansehen. Spieler wollen hier herkommen. Er wollte etwas Neues probieren und hat eine neue Herausforderung gesucht. Er will erstmal ein Jahr hier ausprobieren, um ein Gefühl für die Liga und die Situation hier zu bekommen.“

Einen SHL-erprobten Top-6-Stürmer nach Deutschland zu holen, ist schon eine beachtliche Leistung. Niklas Sundblad ist mehr als zufrieden, dass ihm dieser Coup gelungen ist, an dem er lange gearbeitet hat: „Ich beobachte ihn schon lange. Ich habe mich den ganzen Winter über um ihn bemüht. Wir haben lange und viel miteinander gesprochen. Er ist groß, ein guter Schlittschuhläufer und mit seinen 28 Jahren im besten Alter. Er passt sehr gut in unser System, weil wir viel Druck auf den Gegner ausüben wollen. Er hat seit Jahren bei Färjestad gut gepunktet. Die SHL ist deutlich schneller und besser als die DEL. Wenn man sich die Champions Hockey League ansieht, dann standen da zwei schwedische Clubs im Finale und kein deutsches Team hat überhaupt die Playoffs geschafft. Natürlich ist es schwer zu prognostizieren, aber wenn jemand in Schweden 35 Punkte macht, dann ist er in der DEL für 50 Punkte gut. Er hat mit Färjestad zwei Meisterschaften gewonnen, also bringt er außerdem Erfahrung mit. Durch seine Einsätze in der schwedischen Nationalmannschaft hat er außerdem auch international Erfahrung. Er wird uns auf jeden Fall sehr helfen.“

Über den Autor: Henrike Wöbking

Henrike schreibt für haimspiel.de seit 2005 und wurde von Ex-NHL-Spieler Jason Marshall gelobt für "the best interview I ever did". Sie zeigte sich hauptverantwortlich für das Abschiedsvideo von Dave McLlwain. Außerdem ist sie Buchautorin und schrieb den Roman "Auf Eis" vor dem Hintergrund der Playoffs 2002.

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