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Nürnberg kommt mit 3:2-Overtime-Sieg in der Serie an

Leo Pföderl überwindet Gustaf Wesslau zum 2:2. Foto: mcfly37.de
Leo Pföderl überwindet Gustaf Wesslau zum 2:2. Foto: mcfly37.de

Die Haie verloren am Donnerstagabend Spiel 2 der best-of-seven Serie mit 2:3 nach Verlängerung. Matchwinner für die Ice Tigers war Leo Pföderl mit seinem Doppelpack. In der Serie steht es damit 1:1 und ein fünftes Spiel findet am Freitag, den 23. März, in Nürnberg statt.

Umstellungen und Ehrungen

Nürnbergs Coach Rob Wilson hatte vor Spiel zwei Anpassungen vorgenommen. Steven Reinprecht kam zu seinem ersten Playoff-Einsatz, für ihn musste Patrick Bjorkstrand weichen. Ebenso erging es Petr Pohl, für ihn rückte Marius Möchel ins Line-Up. Bei den Haien fehlten weiterhin Justin Shugg und Fredrik Eriksson.

Bevor es ins Spiel ging, wurden noch die Olympiateilnehmer beider Teams unter lautem Applaus geehrt. Auf Nürnberger Seite bekamen Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Leo Pföderl Blumen, für die Haie-Spieler Justin Peters, Christian Ehrhoff, Moritz Müller und Felix Schütz gab es Bilder, die von Sponsoren gemalt worden waren.

Effektive Haie gehen in Führung

Die Nürnberger begannen druckvoll und waren in den ersten Minuten das bessere Team. Gustaf Wesslau musste nicht lange warten, um seine Klasse gegen Pföderl zu beweisen. Reinprechts freie Chance kurz später setzte der Stürmer mit einem schwachen Schuss neben das Gehäuse. Die erste Haie-Chance war direkt eine richtig gute, Ryan Jones fälschte in der 5. Minute im Slot eine Hereingabe von Potter knapp neben das Tor ab. Nachdem erst Bolduc und dann Ehliz auf die Strafbank mussten, schlugen die Haie zu. In der folgenden Überzahl zog Ehrhoff in der achten Minute von der blauen Linie ab, vor dem Tor behielt Uvira im Getümmel die Übersicht und reagierte am Schnellsten. Er drückte den Puck mit der Rückhand zur Führung über die Linie, es war das erste Powerplay-Tor beider Teams in der Serie. Die Haie spielten in der Folge besser mit, die Nürnberger verloren zusehends den Faden, das Spiel ähnelte mehr und mehr Spiel 1 vom Vortag.

In der 12. Minute traf Patrick Reimer nach einem Nürnberger Bullygewinn den Pfosten. Im folgenden Zweikampf an der blauen Linie setzte sich Hanowski durch und Blair Jones schnappte sich die Scheibe. Der Stürmer zog auf und davon, wurde im Offensivdrittel von Ehliz nicht angegangen und traf nach schönem Move ebenfalls den Pfosten – allerdings auf der Innenseite und damit auch das Tor zum 2:0. Die Haie überstanden eine erneute Unterzahl souverän, waren anschließend im Vorwärtsgang allerdings zu stürmisch. Während alle fünf Feldspieler einen Angriff fuhren, vergaßen sie dabei Mitchell hinten abzusichern. Der Stürmer bekam den Puck von Buzas aufgelegt und fuhr alleine auf Wesslau zu, den er mit einem sehenswerten Move verlud und zum 2:1 einschob. Mit diesem Stand ging es auch in die erste Pause.

Fehler bringen Nürnberg in die Serie zurück

Auch das zweite Drittel begann die Gästemannschaft besser. Dupuis, Reimer und Pföderl hatten gute Chancen, das Selbstvertrauen der Ice Tigers stieg im Minutentakt spürbar an. Den Haien gelang immer weniger, Zweikämpfe gingen deutlich öfter verloren und die Leichtigkeit ebenso. In der 28. Minute fiel dann der zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Ausgleich, ärgerlicherweise wieder nach zu viel gewollter Offensive. Pascal Zerressen versuchte als letzter Mann in der neutralen Zone einen Pass, der von einem Gegenspieler abprallte und Pföderl auf die Kelle fiel. Der Stürmer vollendete den folgenden Alleingang mit einem trockenen Schuss zum 2:2. Auch in Überzahl nach einer Strafe gegen Dupuis wollte sich kein Erfolg für den KEC einstellen, Erhoff und Blair Jones vergaben Chancen. Immerhin brachten die Haie nochmal kurz vor Drittelende nochmal ordentlich Druck auf das Nürnberger Gehäuse. Gute eineinhalb Minuten drängte man den Gegner ins eigene Drittel und konnte dabei mehrfach fliegend wechseln. Hanowski, Blair Jones und Mulock verpassten jeweils aus ungünstiger Position. Nach zwei Dritteln in Spiel 2 musste man allerdings anstandslos attestieren: Die Ice Tigers hatten Spiel 1 abgeschüttelt und sind in der Serie angekommen.

Torloses drittes Drittel

Zu Beginn des dritten Drittels stellte Haie-Trainer Draisaitl die Reihen etwas um. Ryan Jones rückte in die formell erste Formation zu Thomas und Gogulla auf. Felix Schütz gesellte sich zu Bolduc und Hanowski und fuhr teilweise sogar Doppelschichten in der vierten Reihe an Stelle von Dylan Wruck, der nicht mehr zum Einatz kam. Blair Jones rutschte in die dritte Reihe zu Hospelt und Uvira. „Ich hatte das Gefühl, dass man nach dem zweiten Drittel den einen oder anderen Impuls von der Bank machen kann. Ich dachte, Dylan hatte nicht unbedingt einen guten Abend“ begründete Draisaitl die Maßnahme. Das dritte Drittel hatte teilweise nicht mehr viel mit Playoff-Eishockey zu tun. Beide Teams erspielten sich gute Chancen, waren dabei hinten aber relativ offen. Die Gäste wieder mit leichten Vorteilen auf ihrer Seite zeigten, warum ihnen vor der Serie die Favoritenrolle zugesprochen wurde. In den letzten Minuten die Haie dann mehrfach im Glück, in der 57. Minute landete der Puck nach einer Bogenlampe auf dem Haie-Tor, wenig später setzte Pföderl die Scheibe an die Latte. Somit ging es mit 2:2 in die Verlängerung.

Pföderl schlägt in der Verlängerung zu

Auch in der Overtime zeigte sich das leiche Bild, die Nürnberger waren etwas torgefährlicher, Steckel prüfte Wesslau direkt in der ersten Minute. Der Haie-Torhüter rückte immer mehr in den Mittelpunkt des Haie-Spiels und bekam dabei auch die nötige Unterstützung seiner Vorderleute. Nach einem leichten Fallen von Ehrhoff durfte der KEC im Powerplay ran und bekam kurz nach dessen Auslaufen erneut die Möglichkeit mit einem Mann mehr. Mitchell hatte eine Großchance von Gogulla im letzten Moment per Stockschlag verhindert. Uvira, Ehrhoff und Gogulla vergaben weitere Chancen für die Haie, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Danach übernahmen die Nürnberger wieder das Spiel, nach einem langen Wechsel inklusive anschließendem Icing musste Peter Draisaitl eine Auszeit nehmen. Auch die Ice Tigers bekamen eine Chance in Überzahl, konnten aber dank eines ausgezeichneten Gustaf Wesslau nicht davon profitieren. In der 78. Minute endete der Abend. Dane Fox setzte sich hinter dem Tor durch und fand Pföderl völlig frei im Slot, der Wesslau aus kurzer Distanz keine Chance ließ.

Ausblick auf Spiel 3 am Sonntag

Die Nürnberger kommen mit dem Serienausgleich zum 1:1 endgültig in der Serie an. Nach dem Spiel war man sich auf Haie-Seite schnell einig, dass man sowieso nicht davon ausgehen konnte, Nürnberg in vier Spielen glatt zu schlagen. Die Frage, ob Shugg und Eriksson am Sonntag wieder dabei sein werden, beantwortet Draisaitl mit einem knappen „Nein“. Auch bei den Ice Tigers droht ein prominenter Ausfall, Patrick Reimer ging vor der Verlängerung in die Kabine, kam nicht mehr wieder und ist für Spiel 3 zumindest fraglich. Der Nürnberger Kapitän hatte einen Schuss geblockt.

Über den Autor: Robert Heppekausen

Robert ist seit 2004 für haimspiel.de tätig und hat in der Zeit unter anderem am Radio das Rekordspiel gegen Mannheim kommentiert und war Mit-Ideengeber für die "Wir sind Haie"-Shirts. Zusammen mit Dennis hat er die Facebook-Seite der Kölner Haie ins Leben gerufen und für den Club aufgebaut.

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6 Kommentare

  1. Bossy
    16.03.2018

    Oha, über Gegentreffer wie den ersten der Nürnberger ärgert man sich ja schon in einem x-beliebigen Vorrundenspiel, in den Playoffs ist das natürlich dann richtig bitter.. hoffentlich erinnert man sich nach Ende der Serie nicht noch einmal daran.

    Warum nun auch in den Playoffs immer noch relativ schnell die Angriffsreihen durchgemischt werden, auf der anderen Seite aber das schon seit längerem überwiegend statische Überzahlspiel (besonders 2. Formation!) nicht auch einmal mit längst überfälligen neuen Impulsen bedacht wird, werde ich wohl auch nicht mehr verstehen… …und wenn man in der Overtime zwei Überzahlspiele hintereinander erhält, muss man auch eins davon nutzen, sonst..

    Dafür, dass dies das erste Heimspiel nach über 6 Wochen war, ein Playoff-Spiel noch dazu, fand ich die Stimmung gestern doch überwiegend erstaunlich mau, obwohl ich selbst das Spiel ziemlich unterhaltsam fand.. da stellt sich mir die Frage, ob das jetzt eher am unseligen Donnerstag-Termin lag, oder doch eher daran, dass die Leistungen in den bisherigen Saisonheimspielen doch nachhaltigere Spuren hinterlassen haben…?

    Was die taktische Variabilität während des Spiels angeht, sind beide Trainer noch nicht wirklich in den Playoffs angekommen, finde ich, aus Haie-Sicht hat da P. Draisaitl hoffentlich auch noch brach liegendes Potenzial zu aktivieren.

    Vom Verlauf her war das psychologisch eine schwere Niederlage; bin jetzt neugierig zu sehen, ob das Team gefestigt genug ist, dass es das Spiel gestern hoffentlich einfach abschütteln kann.

  2. Gabriele Umland
    16.03.2018

    Ja leider Spiegelt sich das wieder mit der Vorrunde ein Superspiel u dann wieder mau denn so stark ? wie in der Vorrunde fand ich Nürnberg jetzt nicht wollen hoffen das es Auswerts besser ist ,dann haben noch eine Chance

  3. Alexander
    16.03.2018

    Spannung war über 60 Minuten im Spiel aber wir dürfen jetzt nicht den Mut verlieren auch wenn das Endergebnis diesmal nicht stimmte.

  4. Mike
    16.03.2018

    Tja wieder mal nur den Schwung im ersten Drittel genutzt…..
    …leider die Führung nicht ausgebaut und zu leichtfertig verspielt…..

    Eigentlich ein ansonsten gutes Spiel, aber im Powerplay zu statisch und vom aggressiven Unterzahlspiel der Tigers im Aufbau schon zerstört.
    Checks nicht energisch genug zuende gefahren und hart einstecken müssen bei den harten Checks der Tigers.
    …..naja abhaken und Sonntag gehts weiter

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